Brennt Paris?

Brennt Paris?
Filmdaten
Deutscher Titel Brennt Paris?
Originaltitel Paris brûle-t-il?
Produktionsland Frankreich
USA
Originalsprache Französisch
Englisch
Erscheinungsjahr 1966
Länge 175 Minuten
Stab
Regie René Clément
Drehbuch Gore Vidal
Francis Ford Coppola
Jean Aurenche
Pierre Bost
Claude Brulé
Produktion Paul Graetz
Musik Maurice Jarre
Kamera Marcel Grignon
Schnitt Robert Lawrence
Besetzung

Brennt Paris? ist ein französisch-US-amerikanischer Kriegsfilm aus dem Jahre 1966, der auf dem gleichnamigen Tatsachenbericht ("Paris brûle-t-il?") von Dominique Lapierre und Larry Collins basiert und die Geschehnisse rund um die Befreiung der französischen Hauptstadt von der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkrieges im August 1944 behandelt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Anfang August 1944 ernennt Hitler General Dietrich von Choltitz zum Befehlshaber von Groß-Paris und erteilt ihm bei einem Treffen in der Wolfsschanze den strikten Befehl, die Stadt „nicht oder nur als Trümmerfeld“ in die Hand des Feindes fallen zu lassen.

In Paris warten die Führer der Résistance inzwischen auf die Ankunft der alliierten Truppen, die aber beschlossen haben, die Stadt vorerst links liegen zu lassen und direkt zur deutschen Grenze vorzustoßen. Es erhebt sich daher die Frage, ob der französische Widerstand selbst zu den Waffen greifen soll, um sich durch einen Aufstand gegen die geschwächten Besatzer selbst von der Naziherrschaft zu befreien. Die Uneinigkeit in diesem Punkt wird noch dadurch verstärkt, dass sich die Kommunisten unter der Führung von Henri Rol-Tanguy und die Gaullisten unter Jacques Chaban-Delmas misstrauisch belauern und der jeweils anderen Gruppe nach Möglichkeit zuvorkommen wollen, um selbst den Ruhm für die Befreiung von Paris einzuheimsen und nach dem Krieg politisches Kapital daraus zu schlagen.

Nach seiner Ankunft in Paris plant Choltitz die Verteidigung der Stadt und fordert zu diesem Zweck Verstärkung aus Dänemark und schwere Waffen an. Ferner beauftragt er den Pionierhauptmann Ebernach damit, alle wichtigen Bauwerke und Kulturdenkmäler zur Sprengung vorzubereiten. Auf Vermittlung des schwedischen Konsuls Nordling stimmt Choltitz der Freilassung der politischen Gefangenen zu, die aber von der SS trotzdem zu einem großen Teil ins KZ Buchenwald abtransportiert werden. Darüber hinaus werden auch 35 junge Franzosen, die sich auf eigene Faust Waffen beschaffen wollten, von einem Spitzel an die Gestapo verraten und im Bois de Boulogne erschossen.

Um den Kommunisten zuvorzukommen, die auf Plakaten zum Aufstand aufrufen, besetzen die Gaullisten das Hauptquartier der Pariser Polizei und erklären nun ihrerseits, dass die Befreiung begonnen habe. Sofort kommt es zu ersten Gefechten mit den überraschten deutschen Truppen, die der Résistance zwar Verluste zufügen, ihren Widerstand aber nicht brechen können. Da beide Seiten Zeit gewinnen wollen, kann Nordling vorübergehend einen Waffenstillstand vermitteln. Bei einem Treffen des nationalen Widerstandskomitees gelingt es jedoch den Kommunisten, eine knappe Mehrheit der Delegierten von der Notwendigkeit einer Kündigung der Waffenruhe zu überzeugen.

Angesichts dieser Entwicklung beschließt Rol-Tanguy, direkten Kontakt mit den alliierten Truppen aufzunehmen, da nur diese eine Niederlage der schlecht ausgerüsteten Résistance-Kämpfer verhindern und Paris befreien können. Auf allerlei Umwegen und in ständiger Lebensgefahr gelingt es Rols Mitarbeiter Gallois, die Frontlinie zu überschreiten und sich ins Hauptquartier von General Patton durchzuschlagen. Dort überredet er die alliierte Führung, einem sofortigen Vorstoß nach Paris zuzustimmen und die 2. Französische Panzerdivision des Generals Leclerc mit dieser Mission zu betrauen.

Die freifranzösischen und amerikanischen Einheiten erreichen schließlich noch rechtzeitig Paris, um die in Bedrängnis geratene Résistance zu retten und die Hauptstadt zu befreien. Choltitz, der trotz Hitlers Anweisung den Zerstörungsbefehl nicht ausgegeben hat, weil er die Lage als aussichtslos erkannt hat, übergibt die Stadt an die Alliierten.

Kritik

„Um zeitgeschichtliche Objektivität bemühter, gut inszenierter und effektvoll besetzter Film, dessen Gesamteindruck jedoch zwiespältig bleibt, weil die historischen Ereignisse durch kinohafte Ausschmückung zu sehr als unterhaltsames Drama erscheinen. “

Lexikon des Internationalen Films[1]

Auszeichnungen

Der Film wurde 1967 in den Kategorien beste Ausstattung und beste Kameraarbeit für den Oscar nominiert, ging aber leer aus. Komponist Maurice Jarre wurde im gleichen Jahr für einen Golden Globe Award für die beste Filmmusik nominiert und ging ebenfalls leer aus.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.zweitausendeins.de/filmlexikon/?wert=26735&sucheNach=titel

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