A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn

A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn
Filmdaten
Deutscher Titel: A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn
Originaltitel: A Beautiful Mind
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2001
Länge: 135 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Ron Howard
Drehbuch: Akiva Goldsman nach der Biographie von Sylvia Nasar
Produktion: Brian Grazer,
Ron Howard
Musik: James Horner
Kamera: Roger Deakins
Schnitt: Dan Hanley,
Mike Hill
Besetzung

A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn ist ein US-amerikanischer Kinofilm aus dem Jahr 2001. Er skizziert die reale Lebensgeschichte des hochbegabten Mathematikers John Forbes Nash.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film beginnt 1948 mit dem Einzug des 20 Jahre alten exzentrischen Mathematikstudenten John Nash auf dem Campus der Universität von Princeton. Die meisten seiner Kommilitonen haben im Gegensatz zu ihm bereits wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, aber er spricht ihnen verächtlich jede originelle Idee ab. Mit dem Besuch von Vorlesungen hält er sich nicht auf. Er sucht stattdessen nach einer sensationellen wissenschaftlichen Erkenntnis, mit der er sich über den Durchschnitt hinaus katapultieren kann.

Als er mit einigen Kommilitonen in einer Kneipe steht und eine attraktive Blondine mit ihren unscheinbaren Freundinnen hereinkommt, werden die Männer sofort zu Rivalen. Aber John Nash hält sie zurück: Wenn jeder von ihnen versuchen wollte, die Blondine für sich zu gewinnen, würden sie sich gegenseitig blockieren und am Ende leer ausgehen. Erfolg versprechender sei es, die Blondine zu ignorieren und ihre Freundinnen zu umwerben. Dann brauche keiner von ihnen allein ins Bett zu gehen. Auf diese Weise findet John Nash (im Film!) den spieltheoretischen Ansatz, der ihn berühmt machen wird („Nash Equilibrium”).

Als John Nash bereits selbst Vorlesungen hält, macht ihn die Mathematikstudentin Alicia durch ihr selbstsicheres Verhalten und ihren außergewöhnlichen Intellekt auf sich aufmerksam – und umwirbt ihn, bis er mit ihr ausgeht und ihr schließlich einen Heiratsantrag macht. 1958 feiern sie Hochzeit.

In einem Park trifft John Nash seinen früheren Kommilitonen Charles wieder, der auf dem Campus in Princeton das Zimmer mit ihm teilte. Charles hat ein kleines Mädchen bei sich. Er war ein lebenslustiger, unbekümmerter Student. Aber jetzt – so erzählt er John – kümmert er sich um die kleine Tochter seiner bei einem Verkehrsunfall getöteten Schwester.

In den Fünfzigerjahren wird John Nash vom US-Verteidigungsministerium gebeten, einen sowjetischen Geheimcode zu knacken. Bald darauf taucht der Geheimdienstoffizier William Parcher bei ihm auf und überredet ihn, Zeitungen und Zeitschriften nach verschlüsselten Botschaften einer gefährlichen russischen Verschwörergruppe zu durchforsten. Nur er sei in der Lage, die geheimen Muster der feindlichen Kommunikation zu durchschauen und er werde damit seinem Land einen wichtigen Dienst erweisen. Es bleibt nicht bei der Schreibtischtätigkeit, sondern es kommt auch zu einer wilden Verfolgungsjagd. Bald fühlt sich John Nash selbst in seinem Haus bedroht. Entsetzt stellt er fest, dass offenbar auch Charles mit in die politischen Machenschaften verstrickt ist. Als er einen öffentlichen Vortrag hält, bemerkt er die Verfolger im Saal und läuft davon. Vergeblich wehrt er sich dagegen, in die psychiatrische Klinik von Dr. Rosen eingeliefert zu werden. Dort versuchen die Ärzte, seine schizophrenen Wahnvorstellungen mit Insulinschocks einzudämmen.

Einige Zeit nach seiner Entlassung entdeckt Alicia, dass er wieder angefangen hat, vermeintliche Buchstabenkombinationen in Zeitungsartikeln anzustreichen und damit die Wände zu beflastern. Gerade ließ sie John mit ihrem kleinen Sohn allein! Sie rennt die Treppe hinauf ins Badezimmer und kann gerade noch verhindern, dass der Säugling in der Badewanne ertrinkt. John hält sich im Nebenraum auf und nahm an, Charles kümmere sich um das Kind. Als Alicia zum Telefon greift und die Nummer von Dr. Rosen wählt, wird John von William Parcher angewiesen, sie zu töten. Trotz ihrer Furcht verhindert sie Johns erneute Einweisung in die psychiatrische Klinik.

Die leidgeprüfte Frau weiß längst, dass John auf dem Campus in Princeton ein Zimmer für sich allein hatte und es keinen William Parcher gibt; auch die versiegelten Umschläge mit Johns „geheimdienstlichen” Erkenntnissen hat sie gefunden.

Nicht zuletzt aufgrund der Zuversicht seiner Frau – so der Film – schafft es John Nash, sich von den schizophrenen Zwängen zu befreien. Er sieht zwar William Parcher, Charles und das kleine Mädchen auch weiterhin, aber er spricht nicht mehr mit ihnen, und sie verstummen allmählich. Um wieder in vertrauter Umgebung arbeiten zu können, bittet er einen früheren Kommilitonen, der inzwischen Rektor der Universität von Princeton geworden ist, in der Universitätsbibliothek arbeiten zu dürfen. Als nach einigen Jahren mehrere Studenten den Ausführungen des genialen Mathematikers zuhören, darf er auch wieder Vorlesungen halten.

In seiner Rede anlässlich der Verleihung des Nobelpreises am 10. Dezember 1994 bedankt sich John Nash ausdrücklich bei seiner Frau, ohne die er es nicht geschafft hätte, sich erfolgreich gegen die Schizophrenie zu wehren.[1]

Filmische Umsetzung

Nash wird zwar von Anfang an als Sonderling dargestellt, jedoch werden seine zunehmenden Wahnvorstellungen zunächst ganz plausibel in die Handlung eingebettet, d.h. der Zuschauer erlebt Nashs Wahrnehmung als Teil der filmischen Realität. Erst später wechselt der Blickwinkel zur Sichtweise seiner Mitmenschen, worauf sich beispielsweise sein Büro oder ein „Computerzentrum“ in das verwandelt, was es in Wirklichkeit ist: eine in den manischen Phasen seiner Erkrankung erstellte, wirre Zettelwirtschaft. Auch treten Nashs Wahnfiguren (dargestellt z. B. durch Ed Harris) als zunächst glaubhafte Charaktere auf und entpuppen sich erst im Verlauf des Filmes als Phantasiegestalten.

Kritik

„Logisch, dass Hollywood der Leiden des verrückten Professors gewahr wurde. Romantisiert und glattgebügelt birgt das wechselvolle Leben des Wahrscheinlichkeitstheoretikers gleich mehrere Erfolgskomponenten: Authentizität, Herz, Schmerz, Thrill. Da weiß man, was man hat, besonders, wenn man auch mit dem Regisseur auf Nummer Sicher geht: Ron Howard zeigte u. a. in ‚Apollo 13‘, aus welch starkem Stoff die Helden sind. So aber wurde es schlicht zu viel des Guten. ‚A Beautiful Mind‘ ist nun von allem etwas – Love-Story, Spionagethriller, Drama – und deshalb nichts richtig, schon gar nicht die fantastische Reise in den Kopf eines verstörten Genies. Dass das Verwirrspiel in seinen besten Momenten dennoch zutiefst rührt, ist dem intensiven Zusammenspiel von Oscar-Gewinner Russell Crowe als Zahlenprimus und Jennifer Connelly als dessen leidgeprüfte Frau Alicia zu verdanken.“

TV Spielfilm[2]

„Geschickte Winkelzüge des Drehbuchs, das Nash in einen gefährlichen Regierungsauftrag während des Kalten Krieges verwickelt, und schauspielerische Glanzleistungen sichern die Aufmerksamkeit des Publikums. Dabei hält es Regisseur Ron Howard freilich mehr mit der Beschwörung von Mitleid und Rührseligkeit als mit einer Hinterfragung von Krankheit und Genie.“

Lexikon des internationalen Films[3]

Auszeichnungen

Darüber hinaus wurde der Film mit einer Vielzahl weiterer Nominierungen und Preise ausgezeichnet (vgl. IMDb).

Einzelnachweise

  1. http://www.dieterwunderlich.de/Howard_mind.htm#cont
  2. http://www.tvspielfilm.de/filmlexikon/?type=filmdetail&film_id=413635
  3. http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=516254&sucheNach=titel

Weblinks


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