Büschikon

Büschikon
Tägerig
Wappen von Tägerig
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Bremgarten
BFS-Nr.: 4077Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 5522
Koordinaten: (663551 / 250713)47.4041668.280561396Koordinaten: 47° 24′ 15″ N, 8° 16′ 50″ O; CH1903: (663551 / 250713)
Höhe: 396 m ü. M.
Fläche: 3.30 km²
Einwohner: 1359
(31. Dezember 2008)[1]
Website: www.taegerig.ch
Karte
Karte von Tägerig

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Tägerig ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Bremgarten im Schweizer Kanton Aargau und liegt im Reusstal.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Dorf liegt auf einer durch den Reussgletscher geformten Geländeterrasse am nordöstlichen Abhang des Wagenrains. Die Reuss fliesst etwa einen halben Kilometer östlich des Dorfzentrums in Richtung Nordwesten. Der Berghang ist im unteren Bereich steil und geht im oberen Bereich in die Rötler-Hochebene über. Auf dieser Ebene, rund anderthalb Kilometer südlich von Tägerig, befindet sich auf einer Höhe von 485 Metern der Weiler Büschikon

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 330 Hektaren, davon sind 129 Hektaren mit Wald bedeckt und 59 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich einen halben Kilometer westlich des Dorfes auf einer Höhe von 530 Metern, die tiefste Stelle liegt auf 348 Metern auf einer kleinen Insel in der Reuss, die durch angeschwemmtes Geschiebe entstanden ist.

Nachbargemeinden sind Mellingen im Norden, Stetten im Osten, Niederwil im Südosten, Hägglingen im Süden, und Wohlenschwil im Nordwesten.

Geschichte

Am 13. März 1189 wurde Tegeranc erstmals urkundlich erwähnt. Papst Clemens III. stellte mit einem Schirmbrief das Dorf unter den Schutz des Klosters Muri. Die erste Erwähnung des Weilers Büschikon erfolgte am 17. Januar 1315, als Ulrich Meyer von Rohrdorf, ein Bürger der Stadt Mellingen, seinen Besitz dem Konvent in Gnadenthal verpfändete.

Kath. Kirche Tägerig

1415 eroberten es die Eidgenossen; Tägerig lag nun im Amt Niederwil in den Freien Ämtern, einer gemeinen Herrschaft. Verwaltung und Rechtsprechung waren in den Händen der Stadt Mellingen. 1627 raffte eine Pestepidemie einen grossen Teil der Bevölkerung dahin. Im Schweizer Bauernkrieg von 1653 und in den beiden Villmergerkriegen von 1656 und 1712 wurde das Dorf jeweils geplündert.

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Tägerig wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau. Am 17. März 1838 vernichtete ein Brand fast das gesamte Dorf, nur wenige Häuser blieben erhalten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verringerte sich die Bevölkerungszahl um fast 40 Prozent. Viele Dorfbewohner waren verarmt und mussten auswandern, manche davon nach Nordamerika. Seit 1950 hat sich die Bevölkerungszahl aufgrund der starken Bautätigkeit beinahe verdoppelt. 1955 war Tägerig eine der ersten aargauischen Gemeinden mit einer Kläranlage.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Blau zwei gekreuzte weisse Schlüssel, überhöht von fünfstrahligem weissem Stern.» Das Wappen wurde 1915 eingeführt und soll angeblich vom Banner der benachbarten Kleinstadt Mellingen stammen.[2]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[3]

Jahr 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 990 606 755 726 775 815 859 1061 1193

Am 31. Dezember 2007 lebten 1346 Menschen in Tägerig, der Ausländeranteil betrug 14,2 %.[4] Bei der Volkszählung 2000 waren 53,4 % römisch-katholisch, 27,5 % reformiert und 4.8 % moslemisch; 1,9 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 92,6 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 2,3 % Albanisch, 1,0 % Serbokroatisch.[5]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist Willi Gloor.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Bremgarten zuständig. Tägerig gehört zum Friedensrichterkreis Niederwil.

Wirtschaft

In Tägerig gibt es rund 200 Arbeitsplätze, davon 16 % in der Landwirtschaft, 33 % in der Industrie und 51 % im Dienstleistungssektor.[6] Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in Baden. Durch die Nähe zur Autobahn A1 ist auch die Agglomeration Zürich rasch erreichbar.

Verkehr

Die Hauptstrasse Mellingen - Bremgarten führt etwa einen halben Kilometer östlich an Tägerig vorbei, so dass das Dorf nicht stark vom Durchgangsverkehr betroffen ist. Eine Postautolinie verkehrt von Baden über Mellingen nach Bremgarten.

Bildung

Tägerig besitzt einen Kindergarten und eine Primarschule. Die Realschule und die Bezirksschule können in Mellingen besucht werden, die Sekundarschule in Mellingen oder Wohlenschwil. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Wohlen und Baden.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2008 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  2. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
  3. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Bremgarten - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  4. Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  5. Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  6. Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau

Weblinks


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