Uezwil

Uezwil
Disambig-dark.svg Nicht zu verwechseln mit Uzwil im Kanton St. Gallen.
Uezwil
Wappen von Uezwil
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Aargau
Bezirk: Bremgartenw
Gemeindenummer: 4078i1f3f4
Postleitzahl: 5619
Koordinaten: (663235 / 240980)47.316668.275001532Koordinaten: 47° 19′ 0″ N, 8° 16′ 30″ O; CH1903: (663235 / 240980)
Höhe: 532 m ü. M.
Fläche: 2.45 km²
Einwohner: 417 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.uezwil.ch
Ansicht von Uezwil

Ansicht von Uezwil

Karte
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Uezwil (schweizerdeutsch: ˈyəts.məl)[2] ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Bremgarten im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt am westlichen Rand des Bünztals.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das hufeisenförmig gebaute Dorf liegt am oberen Ende einer weiten, flachen Hochebene am nördlichsten Ausläufer des Lindenbergs, der hier Niesenberg genannt wird. Gegen Westen, Süden und Osten wird die Ebene durch flach ansteigende Hügel begrenzt und erhält dadurch eine muldenartige Form. Sie wird in Richtung Norden durch den Hinterbach entwässert, einem Zufluss der Bünz.[3]

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 245 Hektaren, davon sind 68 Hektaren mit Wald bedeckt und 15 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 632 Metern am Osthang des Niesenbergs, der tiefste auf 520 Metern am Hinterbach.

Nachbargemeinden sind Büttikon im Norden, Waltenschwil im Nordosten, Kallern im Osten und Süden sowie Sarmenstorf im Westen.

Geschichte

1936 kam in der Eichenweid bei Uezwil ein 4500 Jahre altes Megalithgrab aus der Jungsteinzeit zum Vorschein. Weitere Funde stammen aus der Römerzeit. Um das Jahr 500 entstand eine Siedlung der Alamannen. Bei der Gründung des Klosters Muri im Jahr 1027 wurde der Name eines Ritters Arnold von Utwile vermerkt. Die erste urkundliche Erwähnung von Juezewile erfolgte im Jahr 1217. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Uozinwilari und bedeutet «Hofsiedlung des Uuzo». Die Schreibweise änderte sich im Laufe der Jahrhunderte über Uotzwile und Uetzwil zu Uezwil.[2] Wichtigsten Lehnsherren im Mittelalter waren das Kloster Einsiedeln, das Kloster Muri, das Kloster Gnadenthal und die Pfarrei Sarmenstorf. Landesherren und Inhaber der hohen Gerichtsbarkeit waren die Habsburger.

1415 eroberten die Luzerner die Dörfer Büttikon, Hilfikon, Sarmenstorf, Uezwil und Villmergen. Doch 1425 mussten sie das Gebiet an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen zurückgeben. Uezwil lag nun im Amt Villmergen der Freien Ämter, einer gemeinen Herrschaft. Das Dorf blieb stets bäuerlich geprägt, ab dem 18. Jahrhundert ermöglichte die Heimarbeit für die Strohindustrie einen bescheidenen Nebenverdienst.

Kapelle Mariä Krönung

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Uezwil wurde eine Gemeinde im Distrikt Sarmenstorf des kurzlebigen Kantons Baden, seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau. Bis heute ist Uezwil ein kleines Dorf geblieben, das hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt ist; nennenswerte Industrie hat sich hier nie angesiedelt. Nachdem die Einwohnerzahl stets rückläufig gewesen war, steigt sie seit 1980 wieder leicht an.

Sehenswürdigkeiten

Im Mitteldorf steht die Kapelle Mariä Krönung. Sie entstand 1766/67 anstelle einer älteren, baufällig gewordenen Anlage. Sie besteht aus einem kurzen Schiff, einem eingezogenem polygonalem Chor und einer abgesetzten axialen Sakristei.[4]

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «Gespalten von Gelb mit drei aus der Teilungslinie wachsenden roten Pfeilspitzen, und von Blau.» Seit 1880 verwendete die Gemeinde ein Wappen mit einem Liktorenbündel, in der falschen Annahme, es handle sich dabei um das Uezwiler Gemeindewappen. In Wirklichkeit handelte es sich um das 1798 eingeführte Siegel der Helvetischen Republik. Das 1946 neu entworfene Wappen erinnert an das Kirchenpatronat des Heiligen Sebastian.[5]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[6]

Jahr 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 331 319 325 320 300 284 276 331 361

Am 31. Dezember 2010 lebten 417 Menschen in Uezwil, der Ausländeranteil betrug 8,2 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 64,5 % römisch-katholisch und 21,3 % reformiert; 0,6 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 97,5 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache.[7]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Bremgarten zuständig. Uezwil gehört zum Friedensrichterkreis Sarmenstorf.

Wirtschaft

In Uezwil gibt es gemäss Betriebszählung 2005 etwa 70 Arbeitsplätze, davon 65 % in der Landwirtschaft, 9 % im Kleingewerbe und 26 % im Dienstleistungssektor.[8] Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den Nachbargemeinden, hauptsächlich in Wohlen und Villmergen.

Verkehr

Uezwil liegt etwas abseits der Hauptverkehrswege und kennt deshalb fast keinen Durchgangsverkehr. Die wichtige Hauptstrasse 25 zwischen Lenzburg und Zug ist allerdings nur wenige Kilometer entfernt. Das Dorf ist über eine Postautolinie mit dem Bahnhof Wohlen verbunden.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule. Sämtliche Oberstufen der obligatorischen Volksschule (Realschule, Sekundarschule, Bezirksschule) können in Wohlen besucht werden. Wohlen ist auch Standort der nächstgelegenen Kantonsschule (Gymnasium).

Weblinks

 Commons: Uezwil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2010, Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 28. März 2011
  2. a b Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100, Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 430–431.
  3. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1110, Swisstopo
  4. Peter Felder; Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau. Band IV: Bezirk Bremgarten, Birkhäuser Verlag, Basel 1967, S. 382–384.
  5. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 295.
  6. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Bremgarten, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  7. Gemeindeporträt, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  8. Betriebszählung 2005, Statistisches Amt des Kantons Aargau

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