Hirzenhain (Eschenburg)

Hirzenhain (Eschenburg)
Hirzenhain
Gemeinde Eschenburg
Koordinaten: 50° 48′ N, 8° 23′ O50.8008333333338.3844444444445530Koordinaten: 50° 48′ 3″ N, 8° 23′ 4″ O
Höhe: 530 m ü. NN
Fläche: 9,56dep1
Einwohner: 2.131 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 35713
Vorwahl: 02770

Hirzenhain ist ein Ortsteil der Gemeinde Eschenburg im Lahn-Dill-Kreis (Hessen).

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Hirzenhain Ort von Osten
Hirzenhain Bahnhof von Norden

Hirzenhain liegt im Nordosten des Lahn-Dill-Kreises auf der Bottenhorner Hochfläche, die zum Gladenbacher Bergland zählt. Der über 500 m hoch liegende Ort befindet sich direkt an der Grenze zum Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Ort besteht heute aus zwei Ortsteilen: „Hirzenhain-Ort“ und „Hirzenhain-Bahnhof“.

Die angrenzenden Orte sind, von Norden im Uhrzeigersinn beginnend, Simmersbach (Gemeinde Eschenburg), Lixfeld (Gemeinde Angelburg), Wallenfels, Tringenstein (beide Gemeinde Siegbach), Nanzenbach (Stadt Dillenburg) und Eiershausen (Gemeinde Eschenburg).

Unmittelbar nördlich von Hirzenhain-Ort erhebt sich der Kurzbeul (566 m ü.NN). Östlich von Hirzenhain-Bahnhof befindet sich die mit 609 m ü.NN höchste Erhebung der Gemeinde Eschenburg, die Angelburg. Hier steht auch das höchste Bauwerk des Lahn-Dill-Kreises, der Fernsehturm Angelburg.

Geschichte

Hirzenhain wurde 1269 als Hirtinghagen erstmals urkundlich erwähnt.

1911 erhielt der Ort einen Bahnhof an der Scheldetalbahn Dillenburg–Wallau, der allerdings zwei Kilometer von Hirzenhain entfernt lag. Um den Bahnhof herum siedelte sich in den 1950er Jahren immer mehr Industrie und Gewerbe an. Auch wurden viele Wohnhäuser gebaut und so entstand der neue Ortsteil Hirzenhain-Bahnhof. Hier wurde in den 1960er Jahren außerdem eine evangelische und eine katholische Kirche gebaut.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Hirzenhain am 1. Juli 1974 Ortsteil der Gemeinde Eschenburg.

Einwohnerentwicklung

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die ungefähren Einwohnerzahlen im Laufe der Zeit:[1] [2] [3] [4]

Jahr Einwohner davon Ort davon Bhf.
1530 160 160 0
1880 600 600 0
1911 900 900 0
1919 1000
1939 1129
1946 1500
1961 1666
1970 1906
1974 2083 1455 628
1980 2125 1447 678
1990 2271 1552 719
2000 2282 1520 762
2010 2131 1441 690

Fliegerei

1923 wurde in Hirzenhain nach der Wasserkuppe der weltweit zweite Segelfliegerverein gegründet.[5] Am Eiershäuser Hang wurde in den folgenden Jahren ein Segelflugplatz eingerichtet und 1936 eine Flughalle gebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurden über 70 Flugzeuge und sämtliche Einrichtungen zerstört. Nach der Aufhebung des Segelflugsportverbots Im Jahr 1950 gab es dann einen Neuanfang.

Nachdem der Segelflugplatz am Hang 1961 aus Sicherheitsgründen gesperrt worden war, wurde im Folgejahr mit dem Bau eines neuen Flugplatzes auf der „Großen Viehweide“ an der anderen Seite des Dorfes begonnen. Dieser wurde 1966 fertig gestellt. Der Flugplatz Hirzenhain ist heute als Sonderlandeplatz klassifiziert.

Wintersport

1945 wurde in Hirzenhain einer der ersten Wintersportvereine in Hessen nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet.[6] Eine Sprungschanze wurde 1964 errichtet und 1973 folgte am „Eiershäuser Hang“ ein 450 m langer Skilift. Heute kann der Skiclub neben dem 2009 modernisierten Schlepplift eine Flutlichtanlage und eine bewirtschaftete Skihütte vorweisen. Langlaufloipen werden im Winter ebenfalls gespurt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Hirzenhain Ort von Westen

Hirzenhain verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus.

In der Hoffnung auf weitere Gewerbeansiedlungen hat die Gemeinde Eschenburg in Hirzenhain-Bahnhof Mitte der 2000er Jahre das neue Gewerbegebiet „Kaltwasser“ ausgewiesen.

Als Teil des Wanderparks Lahn-Dill-Bergland ist Hirzenhain heute ein beliebtes Wanderziel geworden.

Verkehr

Hirzenhain ist über mehrere Landes- und Kreisstraßen an das Dietzhölz- und Dilltal angebunden. Außerdem bestehen Straßenverbindungen nach Siegbach und Angelburg. Bis zur Bundesstraße 253 (Dillenburg–Frankenberg) sind es etwa 5 km; die Anschlussstelle Dillenburg an der Autobahn 45 ist in 14 km zu erreichen.

Bildung

In Hirzenhain gibt es mit der Herbert-Hoover-Schule eine Grundschule. In beiden Ortsteilen existiert außerdem je ein Kindergarten. Weiterführende Schulen können in Eibelshausen (Kooperative Gesamtschule) und Dillenburg (Gymnasium) besucht werden.

Einzelnachweise

  1. Das Fliegerdorf: Aus der Geschichte Hirzenhains
  2. Dill-Zeitung, 23. Oktober 2010, S. 23
  3. Aktuelle Einwohnerzahlen der Gemeinde Eschenburg
  4. Ortslexikon von Hessen
  5. Fliegerdorf Hirzenhain
  6. Der Skiclub Hirzenhain stellt sich vor

Weblinks


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