Reichsherrschaft Bonndorf

Reichsherrschaft Bonndorf
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Territorium im Heiligen Römischen Reich

Reichsherrschaft Bonndorf
Wappen
Wappen St Blasien.svg
Karte
Reichsherrschaft Bonndorf 1806 V2.PNG
Alternativnamen Grafschaft Bonndorf
Entstanden aus Landgrafschaft Stühlingen
Herrscher/Regierung Abt; Fürstabt von Sankt Blasien
Heutige Region/en DE-BW
Reichstag 1 Kuriatsstimme auf der schwäbischen Grafenbank
Reichsmatrikel 25 Gulden und 30 Kreuzer
Reichskreis Schwäbischer Reichskreis
Kreistag 1 Kuriatsstimme auf der Grafenbank
Hauptstädte/Residenzen Bonndorf
Konfession/Religionen römisch-katholisch
Sprache/n deutsch
Fläche 209 km²
Einwohner 7 500[1]
Aufgegangen in Säkularisation 1806;

Großherzogtum Baden

Siehe auch Kloster St. Blasien (Schwarzwald)

Die Reichsherrschaft Bonndorf (auch sankt-blasische Reichsherrschaft Bonndorf oder Grafschaft Bonndorf) war ein historisches Territorium des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und entstand 1605 als Abspaltung von der Landgrafschaft Stühlingen (Albgau). Sie wurde durch den Abt des Klosters St. Blasien regiert. Mit der Säkularisation des Klosters St. Blasien 1806, wurde auch dessen Grafschaft Bonndorf in das Großherzogtum Baden eingegliedert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schloss Bonndorf

1250 erbten die Herren von Lupfen die Landgrafschaft Stühlingen von den Freiherren von Küssaburg, die diese ihrerseits von den Grafen von Stühlingen geerbt hatten. 1582 erlosch das Geschlecht derer von Lupfen und der Kaiser Rudolf II. belehnte den Erbmarschall Veit zu Pappenheim mit der Grafschaft.

Die Herren von Pappenheim wurden durch Erbauseinandersetzungen gezwungen die Landeshoheit über die Ämter Bonndorf, Blumegg, Bettmaringen und Gutenburg an das Kloster Sankt Blasien zu verkaufen, da sie an die Erben der Herren von Lupfen 1605 eine hohe Entschädigung zahlen mussten.[2]

Die Landgrafschaft Stühlingen war nun geteilt in die südliche Hälfte, die diesen Namen beibehielt und später an das Fürstenhaus Fürstenberg fiel und den nördlichen Teil, der als Reichsherrschaft oder Grafschaft Bonndorf der Abtei Sankt Blasien den Aufstieg auf die Bank der Reichsgrafen bescherte.

Während der Abt nun einerseits ein reichsunmittelbares Territorium regierte, war seine Abtei andererseits weiterhin vorderösterreichischer Landstand und er hatte das Präsidium der Prälatenbank dieser Landstände[3]

Die Fürsten

siehe Äbte von St. Blasien

Das Gebiet der Reichsherrschaft Bonndorf

Grenzstein zum Fürstentum Fürstenberg (1767)

Die Herrschaft grenzte im Norden und im Süden an das Fürstentum Fürstenberg, im Westen an die vorderösterreichische Grafschaft Hauenstein. Im Süden berührte die Herrschaft auch noch die Landgrafschaft Klettgau. Die Herrschaft umfasst acht Pfarrdörfer und weitere diesen zugeordnete Dörfer mit gesamthaft ca. 7 500 Einwohnern.

Herrschaft Gemeinde Jahr des Erwerbs Anmerkungen[4] Wappen
Besondere Herrschaft Bonndorf Bonndorf Hauptort der Grafschaft und Marktflecken mit ca. 1 300 Einwohnern um 1800 Wappen Bonndorf im Schwarzwald.png
Wellendingen Wappen Bonndorf-Wellendingen.png
Münchingen Wappen Muenchingen.png
Boll Wappen Bonndorf-Boll.png
Gündelwangen Wappen Guendelwangen.png
Holzschlag Wappen Holzschlag.png
Allgemeine Herrschaft Bonndorf Gericht/Amt Grafenhausen 1609 Kauf Wappen Grafenhausen WT.png
Birkendorfer Teil 1612 Kauf Wappen Birkendorf.png
Bettmaringen Obervogteiamt; um 1800 ca. 1 300 Einwohner Wappen Bettmaringen.png
Herrschaft Blumeneck (Blumegg) Blumegg Wappen Blumegg.png
Lausheim Wappen Lausheim.png
Grimmelshofen Wappen Grimmelshofen.png
Aselfingen Teil des Blumberger Ortsteils Achdorf Wappen Achdorf.png
Ewattingen 1418 Wappen Ewattingen.png
Herrschaft Gutenburg Gutenburg 1480 siehe auch Gutenburg Aichen WT Wappen.jpg
Uehlingen 1480 Wappen Uehlingen-Birkendorf.png
Krenkingen 1480 Krenkingen WT Wappen.gif
Detzeln 1480 bei Bader „Tetzelnheim“[5] Detzeln WT Wappen.gif
Breitenfeld 1480 Breitenfeld WT Wappen.png

Literatur

  • Albert Kürzel: Der Amts-Bezirk oder die ehemalige sanktblasische Reichsherrschaft Bondorf, Freiburg im Breisgau 1861 (online)
  • Josef Bader: Eine Schwarzwaldwanderung, in: Badenia, 2. Band, Heidelberg 1862, S. 234-356 (insbes. S. 385 ff.)
  • Johannes Gut: Abtei St. Blasien und Reichsherrschaft Bonndorf. In: Meinrad Schwab, Hansmartin Schwarzmaier (Hrsg.): Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band: Die Territorien im alten Reich. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg herausgegeben. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-608-91371-8, S.537-545
  • Phillip Ludwig Hermann Röder: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Schwaben, Band 1, Ulm 1800, Spalte 332

Einzelnachweise/Anmerkungen

  1. s. Röder
  2. s. Bader S. 292
  3. nachdem der Großprior von Heitersheim dieses Amt aus politisch/juristischen Gründen nicht mehr ausüben wollte
  4. basieren insbesondere auf beiden Bänden von Röders Lexikon von Schwaben
  5. Joseph Bader: Kloster Sanct Blasien auf dem Walde und seine Gelehrten - Academie

Weblinks


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