Carl Julius Blumenhagen

Carl Julius Blumenhagen

Carl Heinrich Ernst Julius Blumenhagen (* 28. März 1789 in Göttingen; † 16. Januar 1870 in Hann. Münden) war ein deutscher Dichterjurist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Blumenhagen war der Sohn eines Kämmereisekretärs in Hannover. Sein Bruder war der Schriftsteller Wilhelm Blumenhagen.[1] Er begann im Herbst 1810[2] sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen und trat dem Corps Hannovera bei. Am Befreiungskrieg gegen Napoleon nahm er 1813 bei den Jägern des hannoverschen Generals Carl von Beaulieu-Marconnay teil, einer Einheit der leichten Infanterie.

Nach Vollendung des Studiums fand er 1818 Aufnahme in den hannoverschen Staatsdienst als Amtsassessor in Reinhausen und 1824 in Herzberg am Harz. 1840 wurde er Amtmann in Hannoversch Münden, wo er zuletzt im Amt eines Regierungsrats bis zu seinem Ruhestand 1865 tätig war.

Anerkennung fand er auch außerhalb seiner dienstlichen Tätigkeit. Als Schriftsteller und Lyriker fand er zu seiner Zeit großen Anklang. Neben der Veröffentlichung seiner eigenen Schriften, verfasste er zahlreiche Gedichte zu bedeutenden Anläßen und offiziellen Festlichkeiten in Hannover. In den Befreiungskriegen verfasset er 1813 das „Jägerlied“, welches er seinem Oberstleutnant Carl von Beaulieu-Marconnay widmete. So verfasste er die Gedichte zur Feier der Anwesenheit Georg IV. von Hannover und zum 100-jährigen Jubiläum der Georg-August-Universität Göttingen. Die Universität Göttingen verlieh ihm für seine Verdienste und Leistungen in diesem Bereich bereits 1821 die Ehrendoktorwürde eines Dr. phil h.c.. Blumenhagen war Commandeur des Guelphenordens und wurde von der Stadt Hannoversch Münden zum Ehrenbürger ernannt.

Sein Schwiegersohn und Corpsbruder Gustav Scharlach, ein Consemester und lebenslanger Freund Otto von Bismarcks aus gemeinsamer Göttinger Zeit, wurde ebenfalls Amtshauptmann in Hannoversch Münden.[3]

Schriften

  • Reduction des französischen Geldes auf Hannöversche Cassenmünze und dieser auf französisches Geld. Hannover 1809
  • Jägerlied - Dem Königl. Großbritt. Obristlieutenant und Oberforstmeister Herrn von Beauleu in tiefer Hochachtung, 1813, (Digitalisat)
  • Deutsche Harfentöne, 1813 (Digitalisat)
  • Der Numantiner Freiheitskampf: Tragödie in fünf Acten, Vandenhoeck und Ruprecht, 1814
  • Literatur-Blatt zum Morgenblatt für gebildete Stände 1815 Nr. 19
  • Rede an die Landsturmmänner des Bezirks Geismar: gehalten den 18ten October 1815 zu Reinhausen; Zum Besten verwundeter Hannöverscher Landwehrmänner, Dieterich 1815
  • Poetische und wissenschaftlichen Beiträge in: Thusnelda. Unterhaltungsblatt für Deutsche. Herausgegeben von Carl Wilhelm Grote und Friedrich Raßmann. Berlin, Maurer. April bis Dezember 1816. Neun Hefte in zwei Bänden
  • Beiträge in: Zeitlosen. Eine Blüthenlese aus den Gaben der Freunde und eigen Dichtungen. von Karl Wilhelm Grote. Erstes (einziges) Gewinde. Wesel 1817
  • Festlied zur Einführung der königlichen Justiz-Canzley in Göttingen, derselben gewidmet von der Universität und Stadt Göttingen, 1817
  • Gedichte zur Feier der Anwesenheit Georg IV.
  • Dem hundertjährigen Jubel-Feste der Georgia Augusta geweihet von dem allgemeinen Magistrate und den Bürger-Vorstehern Namens der Stadt Göttingen und ihrer Bürgerschaft am 17. September 1837, 1837

Literatur

  • Heinrich F. Curschmann: Blaubuch des Corps Hannovera zu Göttingen. Band 1 (1809-1899), Göttingen 2002, Nr. 93
  • Karl Goedeke: Goedekes Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung. Band VII. § 311. Nr. 639, fortgeführt von Edmund Goetze, Verlag von E. Ehlermann, Dresden 1900, S. 850 (Digitalisat)
  • Friedrich Wilhelm von Reden Das Königreich Hannover statistisch beschrieben. 2. Abtheilung, Verlag der Hahn'schen Hofbuchhandlung, Hannover 1839, S. 499 (Digitalisat)
  • Johann Georg Meusel: Das gelehrte Teutschland, oder, Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller. Band 22, Verlag der Meyerschen Hofbuchhandlung, Lemgo 1829, S. 290. (Digitalisat)
  • Friedrich Raßmann: Pantheon deutscher jetzt lebender Dichter, und in die Belletristik eingreifender Schriftsteller - begleitet mit kurzen biographischen Notizen und der wichtigsten Literatur. C.G. Fleckeisensche Buchhandlung, Helmstedt 1823, S. 29. (Digitalisat)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Karl Ludwig Grotefend: Blumenhagen, Philipp Georg August Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 751.
  2. Imm. 22. Oktober 1810
  3. Curschmann: Blaubuch Nr. 364

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