Cosalit

Cosalit
Cosalit
Cosalit - Willroth, Westerwald.jpg
Chemische Formel Pb2Bi2S5
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.JB.10 (8. Auflage: II/E.34-010) (nach Strunz)
03.05.09.01 (nach Dana)
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse orthorhombisch-dipyramidal 2/m\ 2/m\ 2/m [1]
Farbe silberweiß, bleigrau
Strichfarbe schwarz
Mohshärte 2,5 bis 3
Dichte (g/cm3) 6,86 bis 6,99 (berechnet: 7,12)
Glanz Metallglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch uneben
Spaltbarkeit keine
Habitus prismatische, nadelige Kristalle; radialstrahlige, faserige, massige Aggregate

Cosalit (auch Bjelkit[2]) ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb2Bi2S5 und entwickelt meist radialstrahlige, faserige oder massige Aggregate, gelegentlich aber auch prismatische bis nadelige Kristalle von silberweißer oder bleigrauer Farbe und metallischem Glanz.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Erstmals entdeckt wurde der Cosalit 1868 in einem Silber-Bergwerk bei Cosalá in Mexiko und beschrieben durch Friedrich August Genth, der das Mineral nach seiner Typlokalität benannte.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehört der Cosalit noch zur allgemeinen Abteilung der Sulfosalze ohne weitere Differenzierung. Mit der Überarbeitung der Strunz'schen Mineralsystematik in der 9. Auflage wurde diese Abteilung präziser unterteilt nach Kristallstruktur mit einem jeweils entsprechenden Mineralvorbild sowie den beteiligten Kationen. Der Cosalit steht somit jetzt in der neuen Abteilung der „Sulfosalze mit PbS als Vorbild“ und dort als einziger seiner Gruppe in der Unterabteilung „Galenit-Derivate mit Blei (Pb)“.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Cosalit ebenfalls in die Abteilung der Sulfosalze ein, dort allerdings in die Unterabteilung „Sulfosalze mit dem Verhältnis 2,5 < z/y < 3 und der allgemeinen Zusammensetzung (A+)i(A2+)j[ByCz], wobei A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle“, wo er zusammen mit Veenit und Dufrénoysit die unbenannte Gruppe 3.5.9 bildet.

Bildung und Fundorte

Cosalit bildet sich entweder in magmatischen Gesteinen wie beispielsweise Pegmatit oder durch hydrothermale Vorgänge in mittelgradigen Lagerstätten. Begleitminerale sind unter anderem Bornit, Calcit, Chalkopyrit, Cobaltit, Diopsid, Pyrit, Skutterudit, Sphalerit, Tremolit.

Außer an seiner Typlokalität Cosalá fand man Cosalit in Mexiko noch bei Candamene und Naica in Chihuahua, Zimapán in Hidalgo und La Cienega in Sonora.

Weltweit konnte Cosalit bisher an mehr als 200 Fundorten (Stand: 2009) nachgewiesen werden, so unter anderem in einigen Regionen von Australien; den bulgarischen Oblasten Montana, Plowdiw und Smoljan; Hunan, Shandong, Sichuan und Tibet in China; Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen in Deutschland; einigen Regionen von Frankreich; Griechenland; in einigen Regionen von Italien; in mehreren Regionen von Kanada; Buskerud, Nordland und Telemark in Norwegen; Kärnten, Salzburg und Vorarlberg in Österreich; Polen; in einigen Regionen von Russland; Schweden; Schweiz; Banská Bystrica und Košice in der Slowakei; Böhmen und Mähren in Tschechien; sowie in vielen Regionen der USA. [3]

Kristallstruktur

Cosalit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pbnm mit den Gitterparametern a = 19,098 Å; b = 23,89 Å und c = 4,057 Å[4] sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Webmineral - Cosalite (englisch)
  2. Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 481.
  3. Mindat - Localities for Cosalit (englisch)
  4. American Mineralogist Crystal Structure Database - Cosalite (englisch, 1974)

Literatur

  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 62.

Weblinks

 Commons: Cosalite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Cosalit — Co|sa|lit [k..., auch ... lit] der; s, e <nach dem Fundort Cosala in Mexiko u. zu 2↑...it> ein graues Mineral …   Das große Fremdwörterbuch

  • Galenobismutit — in Pyrit und Quarz Chemische Formel PbBi2S4 Mineralklasse …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Minerale — Die Liste der Minerale ist eine alphabetisch geordnete Übersicht von Mineralen, Synonymen und bergmännischen Bezeichnungen. Ebenfalls aufgeführt werden hier Mineral Varietäten, Mineralgruppen und Mischkristallreihen, zu denen teilweise bereits… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mineralien — Dies ist eine unvollständige, alphabetisch geordnete Liste der Minerale, deren Varietäten, Synonyme, Mineralgruppen und Mineralserien, zu denen teilweise bereits eigene Artikel bestehen. Inhaltsverzeichnis 1 A B C D 2 E F G H 3 I J K L 4 M N O P… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Mineralen — Dies ist eine unvollständige, alphabetisch geordnete Liste der Minerale, deren Varietäten, Synonyme, Mineralgruppen und Mineralserien, zu denen teilweise bereits eigene Artikel bestehen. Inhaltsverzeichnis 1 A B C D 2 E F G H 3 I J K L 4 M N O P… …   Deutsch Wikipedia

  • Sulfosalz — Als Sulfosalze bezeichnet man in der Chemie die Salze der Sulfosäuren (H3(AsS3), H3(BiS3), H3(SbS3), etc.). In der Systematik der Minerale bilden die strukturell sehr heterogenen Sulfosalze eine wichtige Gruppe in der Klasse der Sulfide. Aktuell… …   Deutsch Wikipedia

  • Sulfosalze — Als Sulfosalze bezeichnet man in der Chemie die Salze der Sulfosäuren (H3(AsS3), H3(BiS3), H3(SbS3), etc.). In der Systematik der Minerale bilden die strukturell sehr heterogenen Sulfosalze eine wichtige Gruppe in der Klasse der Sulfide. Strunz… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Dana/Sulfide — Die Sulfide in der Systematik der Minerale nach Dana umfassen die Klasse II dieser Systematik. Nach der neuen Dana Klassifikation besteht die Klasse aus den Unterklassen 2 (Sulfidminerale) und 3 (Sulfosalze). Inhaltsverzeichnis 1 Erläuterung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller Minerale auf der Grundlage der Systematik von Hugo Strunz und anerkannt durch die International Mineralogical Association (IMA) (Stand 2004). Seit 2001 gilt die neue und in weiten Teilen überarbeitete… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller zur Zeit bekannten Minerale (Stand 2008) auf der Grundlage der neuen Systematik (9. Auflage) von Hugo Strunz, die größtenteils auch von der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständige… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”