- Crosslauf-Weltmeisterschaft 1999
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Die 27. Crosslauf-Weltmeisterschaft der IAAF fand am 27. und 28. März 1999 in Belfast (Nordirland, Vereinigtes Königreich) statt.
Inhaltsverzeichnis
Kurs
Die Strecke verlief durch das hügelige Wald- und Wiesengebiet des Landguts Barnett (Barnett Demesne) und des anliegenden Sportgeländes der Queen’s University. Titelverteidiger Paul Tergat beschrieb den Kurs als den härtesten, den er jemals gesehen habe. Noch schwieriger wurden die Bedingungen durch den Regen, der in der Nacht vor dem zweiten Wettkampftag einsetzte und aus den Rennen regelrechte Schlammschlachten machte.
Die Streckenlänge betrug für die Männer auf der Langstrecke 12 km, für die Frauen auf der Langstrecke und die Junioren 8,012 km, für die Juniorinnen 6,124 km und für die Kurzstreckler beiderlei Geschlechts 4,236 km.
Wettkämpfe
Das Rennen der Juniorinnen, das Kurzstreckenrennen der Männer und das Langstreckenrennen der Frauen fanden am 27. März statt, die anderen drei Rennen am darauffolgenden Tag.
Im Kurzstreckenlauf der Männer fehlte der Titelverteidiger John Kemboi Kibowen wegen einer Verletzung. Für Benjamin Limo, den Vorjahresvierten, zahlte es sich aus, dass er sich in Europa auf die Wettkampfbedingungen vorbereitet hatte. Auf der zweiten Hälfte setzte er sich vom Feld der übrigen Läufer ab und verteidigte einen Vorsprung von drei Sekunden auf den Vorjahresdritten Paul Malakwen Kosgei bis ins Ziel. Dahinter platzierten sich Hailu Mekonnen und Million Wolde, die im Vorjahr beim Juniorenrennen auf dem Treppchen gestanden hatten.
Auf der Langstrecke bildete sich schon bei km 5 ein kenianisches Führungstrio aus Titelverteidiger Paul Tergat, Patrick Mutuku Ivuti und Joshua Chelanga. Während Chelanga zurückfiel und bei km 8 vom Portugiesen Paulo Guerra überholt wurde, bauten Tergat und Ivuti ihren Vorsprung weiter aus. Kurz vor der Zielgeraden setzte sich Tergat von seinem jungen Teamgefährten ab und errang seinen fünften Titel in Folge. Guerra hielt seinen dritten Rang und wurde der erste männliche Europäer auf einem Treppchenplatz seit 1989, als der Brite Tim Hutchings Silber holte.
Bei den Frauen fehlte Sonia O’Sullivan, die im Vorjahr auf beiden Distanzen Weltmeisterin geworden war. Auf der vorletzten Runde ging Gete Wami, Weltmeisterin von 1996 und Dritte in den beiden Vorjahren, in Führung und lief bis ins Ziel einen Vorsprung von zwölf Sekunden heraus, den größten seit dem Sieg von Lynn Jennings 1990. Paula Radcliffe, die Silbermedaillengewinnerin der beiden letzten Austragungen, wurde auf den letzten Metern von Merima Denboba überholt und musste sich mit Bronze zufrieden geben.
Auf der Kurzdistanz kam es zu einem souveränen Sieg der Afrika- und Commonwealth-Meisterin über 1500 m Jackline Maranga. Hinter ihr entbrannte ein Kampf um Silber zwischen der Juniorenweltmeisterin von 1995 Annemari Sandell und Yamna Oubouhou, den letzterer mit einer Sekunde Vorsprung für sich entschied. Mit Oubouhou als bester Läuferin gewann das französische Team Gold, das erste für eine europäische Mannschaft seit dem Sieg der portugiesischen Frauen 1994. Mitfavoritin Anita Weyermann, die Vierte des Vorjahres, rutschte auf einem Gefällstück aus und kam auf den 34. Platz.
Bei den Junioren ging der Titel an Hailu Mekonnen, der schon am Vortag bei den Erwachsenen Bronze auf der Kurzstrecke geholt hatte.
Ergebnisse
Männer
Langstrecke
Einzelwertung
Platz Athlet Land Zeit (min) 1 Paul Tergat KEN 38:28 2 Patrick Mutuku Ivuti KEN 38:32 3 Paulo Guerra POR 38:46 4 Joshua Chelanga KEN 39:05 5 Evans Rutto KEN 39:12 6 Paul Koech KEN 39:51 7 Mohammed Mourhit BEL 40:09 8 Jon Brown GBR 40:09 Von 167 gemeldeten Athleten gingen 166 an den Start und erreichten 159 das Ziel. Der Spanier Julio Rey wurde disqualifiziert.
Teamwertung
Platz Land und Athleten Gesamtpunktzahl
und Einzelplatzierung1 Kenia
Paul Tergat
Patrick Mutuku Ivuti
Joshua Chelanga
Evans Rutto12
1
2
4
52 Äthiopien
Habte Jifar
Assefa Mezgebu
Girma Tolla
Tesfaye Tola57
9
11
17
203 Portugal
Paulo Guerra
Domingos Castro
Eduardo Henriques
Alberto Maravilha76
3
10
14
49Insgesamt wurden 24 Teams gewertet.
Kurzstrecke
Einzelwertung
Platz Athlet Land Zeit (min) 1 Benjamin Limo KEN 12:28 2 Paul Malakwen Kosgei KEN 12:31 3 Hailu Mekonnen ETH 12:35 4 Million Wolde ETH 12:36 5 James Koskei KEN 12:38 6 Daniel Gachara KEN 12:41 7 Abdellah Béhar FRA 12:44 8 John Kosgei KEN 12:45 Von 148 gemeldeten Athleten gingen 144 an den Start und erreichten 142 das Ziel.
Teamwertung
Platz Land und Athleten Gesamtpunktzahl
und Einzelplatzierung1 Kenia
Benjamin Limo
Paul Malakwen Kosgei
James Koskei
Daniel Gachara14
1
2
5
62 Marokko
El Hassan Lahssini
Mohammed Amyn
Adil Kaouch
Ahmed Baday45
9
10
11
153 Äthiopien
Hailu Mekonnen
Million Wolde
Alene Emere
Berhanu Addane55
3
4
18
30Insgesamt wurden 24 Teams gewertet.
Frauen
Langstrecke
Einzelwertung
Platz Athletin Land Zeit (min) 1 Gete Wami ETH 28:00 2 Merima Denboba ETH 28:12 3 Paula Radcliffe GBR 28:12 4 Ayelech Worku ETH 28:15 5 Susan Chepkemei KEN 28:21 6 Jane Ngotho KEN 28:29 7 Jane Omoro KEN 28:40 8 Helena Sampaio POR 28:42 Von 103 gemeldeten und gestarteten Athletinnen erreichten 100 das Ziel.
Teamwertung
Platz Land und Athletinnen Gesamtpunktzahl
und Einzelplatzierung1 Äthiopien
Gete Wami
Merima Denboba
Ayelech Worku
Leila Aman18
1
2
4
112 Kenia
Susan Chepkemei
Jane Ngotho
Jane Omoro
Leah Malot27
5
6
7
93 Portugal
Helena Sampaio
Ana Dias
Conceição Ferreira
Mónica Rosa94
8
13
30
43Insgesamt wurden 17 Teams gewertet.
Kurzstrecke
Einzelwertung
Platz Athletin Land Zeit (min) 1 Jackline Maranga KEN 15:09 2 Yamna Oubouhou FRA 15:16 3 Annemari Sandell FIN 15:17 4 Kathy Butler CAN 15:30 5 Restituta Joseph TAN 15:31 6 Alemitu Bekele ETH 15:37 7 Asmae Leghzaoui MAR 15:40 8 Teresa Wanjiku KEN 15:41 Von 116 gemeldeten Athletinnen gingen 109 an den Start und erreichten 107 das Ziel.
Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:
- 27: Michaela Möller (GER), 16:09
- 34: Anita Weyermann (SUI), 16:23
Teamwertung
Platz Land und Athletinnen Gesamtpunktzahl
und Einzelplatzierung1 Frankreich
Yamna Oubouhou
Fatima Yvelain
Blandine Bitzner-Ducret
Céline Rajot40
2
9
10
192 Äthiopien
Alemitu Bekele
Kutre Dulecha
Lulit Legesse
Genet Gebregiorgis48
6
12
14
163 Marokko
Asmae Leghzaoui
Seloua Ouaziz
Zhor El Kamch
Saliha Khaldoun69
7
13
24
25Insgesamt wurden 18 Teams gewertet.
Junioren
Einzelwertung
Platz Athlet Land Zeit (min) 1 Hailu Mekonnen ETH 25:38 2 Richard Limo KEN 25:43 3 Gideon Kipchumba Mitei KEN 25:45 Von 154 gemeldeten und gestarteten Athleten kamen 149 in die Wertung. Vier erreichten nicht das Ziel, einer wurde disqualifiziert.
Teamwertung
Platz Land und Athleten Gesamtpunktzahl
und Einzelplatzierung1 Kenia
Richard Limo
Gideon Kipchumba Mitei
Albert Chepkurui
Sammy Kipketer16
2
3
5
62 Äthiopien
Hailu Mekonnen
Abiyote Abate
Kenenisa Bekele
Yibeltal Admassu24
1
4
9
103 Tansania
Phaustin Baha Sulle
Michael Hiiti
Martin Hhaway Sulle
Jumanne Tluway77
8
13
15
41Insgesamt wurden 24 Teams gewertet.
Juniorinnen
Einzelwertung
Platz Athletin Land Zeit (min) 1 Werknesh Kidane ETH 21:26 2 Vivian Cheruiyot KEN 21:37 3 Yoshiko Fujinaga JPN 21:41 Von 124 gemeldeten und gestarteten Athletinnen erreichten 121 das Ziel.
Als einzige Teilnehmerin aus einem deutschsprachigen Land kam die Deutsche Sabrina Mockenhaupt auf den 31. Platz (22:53).
Teamwertung
Platz Land und Athletinnen Gesamtpunktzahl
und Einzelplatzierung1 Äthiopien
Werknesh Kidane
Hareg Sidelil
Merima Hashim
Elvan Abeylegesse20
1
4
6
92 Kenia
Vivian Cheruiyot
Pamela Kiyara
Flomena Cheyech Daniel
Jackline Chemwok Rionoropo31
2
8
10
113 Japan
Yoshiko Fujinaga
Naoko Sakata
Yoshiko Watanabe
Rina Fujioka46
3
5
18
20Insgesamt wurden 19 Teams gewertet.
Weblinks
- IAAF World Cross Country Championships Belfast 1999 auf der Website der IAAF
- Senior Men’s race (Long course), Senior Men’s race (Short course), Senior Women’s race (Long course), Senior Women’s race (Short course), Junior Men’s race, Junior Women’s race – Ergebnisse auf der Website Athchamps (Internet Archive)
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