Zeche Vereinigte Deimelsberger Erbstolln

Zeche Vereinigte Deimelsberger Erbstolln
Zeche Vereinigte Deimelsberger Erbstolln
Andere Namen Zeche Deimelsberg Tiefbau
Zeche Vereinigte Deimelsberg
Zeche Deimelsberg & Erbstollen
Abbau von Steinkohle
Beschäftigte 194 – 341
Betriebsbeginn 1749
Betriebsende 1887
Nachfolgenutzung Zeche Johann Deimelsberg
Geografische Lage
Koordinaten 51° 26′ 32″ N, 7° 3′ 46″ O51.4421111111117.0628305555556Koordinaten: 51° 26′ 32″ N, 7° 3′ 46″ O
Zeche Vereinigte Deimelsberger Erbstolln (Regionalverband Ruhr)
Zeche Vereinigte Deimelsberger Erbstolln
Lage Zeche Vereinigte Deimelsberger Erbstolln
Standort Essen-Steele
Gemeinde Essen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

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Die Zeche Vereinigte Deimelsberger Erbstolln ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk in Essen-Steele. Die Zeche war auch unter dem Namen Zeche Deimelsberger Stolln und ab etwa 1855 auch als Zeche Deimelsberg Tiefbau oder Zeche Vereinigte Deimelsberg oder Zeche Deimelsberg & Erbstollen bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Deimelsberger Stolln

Der Deimelsberger Stolln war auch bekannt als Deimelsberger Erbstolln. Der Stollen wurde bereits im 17. Jahrhundert namentlich erwähnt, war aber erst seit dem Jahr 1749 in Betrieb. Das Stollenmundloch befand sich am Grendbach (51° 26′ 27″ N, 7° 3′ 52″ O51.4409638888897.0643861111111). Die Auffahrung des Stollens erfolgte in westlicher Richtung in den Deimelsberg. Im Jahr 1765 wurde der Abbau nahe Spillenburg betrieben. Im Jahr 1794 wurde vom Bergamt ein neuer Schürf- und Mutungsschein unter dem Namen Deimerberg ausgestellt. Das Bergwerk war in diesem Jahr in Betrieb, der Transport der Kohlen erfolgte zur Kohlenniederlage an der Ruhr. Die einzigen bekannten Förderzahlen stammen aus dem Jahr 1802, in dem 180 Ringel Steinkohle am Tag gefördert wurden. Im Jahr 1804 wurde weiter Abbau betrieben.

Im Jahr 1808 wurden die Schächte Josina und Arnold geteuft. Zum Heben der Grubenwässer wurden Handpumpen von der Firma Vereinigte Sälzer & Neuack ausgeliehen. Im Jahr 1811 wurde weiterhin Abbau betrieben. Im Jahr 1815 wurde zunächst nur die Ausrichtung des Grubenfeldes betrieben, anschließend wurde in Fristen gearbeitet. Zwischen den Monaten Januar bis Juni 1818 war das Bergwerk wieder in Betrieb. Ab September 1820 wurde wegen matter Wetter zunächst in Fristen erhalten, im Laufe des Jahres wurde der Deimelsberger Stolln stillgelegt. Ab Januar des Jahres 1827 wurde der Stollen wieder aufgewältigt und im Anschluss daran erfolgte der Vortrieb in nördlicher Richtung. Im Jahr 1829 erfolgte die Konsolidation zur Vereinigte Deimelsberger Erbstolln.

Vereinigte Deimelsberger Erbstolln

Am 3. und 16. April 1829 wurde zunächst das Erbstollenrecht für den Deimelsberger Stolln verliehen. Im Anschluss daran konsolidierte der Deimelsberger Stolln mit den gemuteten Grubenfeldern Flöz Bunte Bank, Flöz Finefrau und Flöz unter Girondelle zur Vereinigte Deimelsberger Erbstolln. Nach der Konsolidation wurde ein Stollenquerschlag nach Norden aufgefahren. Am 1. Mai des Jahres 1830 erreichte der Stollen eine Länge von 197 Lachtern. 1831 wurde ein weiteres Längenfeld verliehen. Im selben Jahr wurde die Berechtsame der Zeche Die Hoffnung übernommen. Der Stollenbetrieb der Zeche Die Hoffnung war schon mehrere Jahre außer Betrieb und wurde mit der Vereinigte Deimelsberger Erbstolln zusammengelegt. Im Jahr 1832 wurde der Schacht Kloz geteuft und 1835 wurde das Längenfeld Bunte Bank verliehen. Ab Juni 1837 erfolgte der Erbstollenvortrieb.

Am 24. Februar 1840 wurden die drei Längenfelder Flöz Finefrau, Flöz Kunigunde und Flöz unter Girondelle verliehen. 1841 wurde zunächst noch geringer Abbau betrieben und danach vermutlich lag das Bergwerk in Fristen. Ab April 1843 wurde zunächst wieder Abbau betrieben, jedoch ab dem 31. Juli desselben Jahres wurde erneut in Fristen gearbeitet. Am 15. Dezember 1852 wurde das Längenfeld Sophia verliehen. Im Jahr 1853 wurde mit dem Teufen des Schachtes 1 begonnen. Der Schacht wurde im Bereich der Westfalenstraße in der Nähe der Straße Am Deimelsberg angesetzt (51° 26′ 36″ N, 7° 4′ 6″ O51.4432257.0682666666667) und diente als Übergang zum Tiefbau. Im Jahr 1854 erreichte der Schacht 1 bei einer Teufe von 37 Metern das Karbon. 1855 wurde das Niveau der Stollensohle bei einer Teufe von 43 Metern (+19 Meter NN) erreicht. Im selben Jahr wurde eine Wasserhaltungsdampfmaschine in Betrieb genommen. 1856 wurde die 1. Sohle bei einer Teufe von 113 Metern ab Hängebank (−51 Meter NN) angesetzt und es wurde mit der Förderung begonnen. Im Jahr 1857 wurde die 2. Sohle bei einer Teufe von 178 Metern (−116 Meter NN) angesetzt.

Im Jahr 1858 wurde der Schacht 1 erneut tiefer geteuft. Im Jahr 1860 kam es zu starken Wasserzuflüssen von der Ruhr, sodass die Strecken im Ostfeld abgedämmt werden mussten. Nachdem im Jahr 1860 der Schacht weiter geteuft worden war, wurde im Jahr 1861 bei einer Teufe von 246 Metern (−184 Meter NN) die 3. Sohle angesetzt. 1862 wurde im Nordfeld ein tonnlägiger Wetterschacht geteuft. Am 13. September desselben Jahres kamen bei einer verbotenen Seilfahrt sieben Bergleute ums Leben. 1866 wurde mit dem Teufen von Schacht 2 begonnen. Dieser Schacht wurde Schacht Deimelsberg 1 genannt und befand sich in der Nähe von Schacht 1. Im Jahr 1868 wurde Untertage bei einer Teufe von 41 Meter (+21 Meter NN) am Schacht 2 durch einen Förderstollen eine Verbindung zwischen den Schächten 1 und 2 erstellt. 1869 wurde mit der Förderung am Schacht Deimelsberg 1 begonnen, im Schacht 1 wurde die Förderung im selben Jahr eingestellt. Im Jahr 1870 kam es zur Konsolidierung zur Zeche Vereinigte Deimelsberg.

Förderung und Belegschaft

Die ersten bekannten Förderzahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1832, es wurden 10.624 Scheffel Steinkohle gefördert. Im Jahr 1834 stieg die Förderung an auf 39.156 ½ Scheffel. Im Jahr 1836 wurden 3272¼ preußische Tonnen Steinkohle gefördert. Im Jahr 1840 sank die Förderung ab auf 1034 preußische Tonnen Steinkohle und im Jahr 1841 wurden nur noch 469⅛ preußische Tonnen gefördert. Die ersten bekannten Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen von 1858, damals waren 194 Bergleute auf dem Bergwerk beschäftigt, die eine Förderung von 152.003 preußischen Tonnen erbrachten. 1860 waren 199 Bergleute auf dem Bergwerk beschäftigt, die Förderung betrug in diesem Jahr 42.183 Tonnen Steinkohle. 1865 wurden mit 223 Bergleuten 65.377 Tonnen Steinkohle gefördert. Die letzten Förder- und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1869, als mit 341 Bergleuten 77.638 Tonnen gefördert wurden.

Die Hoffnung

Über die Zeche Die Hoffnung wird nur sehr wenig berichtet. Im Jahr 1796 erfolgte die Mutung und Belehnung von mehreren Flözen. Etwa um das Jahr 1802 wurde nahe der Stadt Steele ein Stollen in Richtung Eickenscheidter Mühle angelegt. Im Jahr 1804 war Schacht Conrad in Betrieb. Im Jahr 1805 war das Bergwerk zunächst noch in Betrieb, zum Jahresende lag das Bergwerk in Fristen. 1831 kam es zur Vereinigung mit dem Vereinigten Deimelsberger Erbstolln.

Vereinigte Deimelsberg

Im Jahr 1870 kam es zur Konsolidation zwischen der Zeche Vereinigte Deimelsberger Erbstolln, dem Längenfeld Kunigunde und den Berechtsamen Finefrau, Deimelsberg Bänksgen, Sophia und Kunigunde. Die Gesamtberechtsame umfasste fünf Längenfelder mit einer Gesamtfläche von 236.964 Quadratlachtern. Später kam noch das Geviertfeld Feldmarschall Friedrich Wilhelm hinzu. Es waren mit dem seigeren Förderschacht Deimelsberg 1, einem tonnlägigen Wetterschacht und dem außer Betrieb befindlichen Schacht 1 drei Schächte vorhanden. Die 1. Sohle lag bei −51 Meter NN, die 2. Sohle lag bei −116 Meter NN und die 3. Sohle lag bei −184 Meter NN. Der Kohlenabsatz erfolgte über die Ruhr und mit einer Anschlussbahn zum Bahnhof Steele.

Im Jahr 1872 ereignete sich Übertage ein Brand. Im Jahr 1874 wurde der tonnlägige Wetterschacht tiefer geteuft. Im Jahr 1875 umfasste die Berechtsame eine Fläche von 2,4 Quadratkilometern. Im Jahr 1876 wurde am Laurentiusweg mit dem Teufen des Schachtes Deimelsberg 2 begonnen. Im Jahr 1877 wurde im Schacht Deimelsberg 2 bei einer Teufe von 61 Metern ab Hängebank (+41 Meter NN) die Wettersohle angesetzt. Bei einer Teufe von 140 Metern (−38 Meter NN) wurde die 1. Sohle, bei einer Teufe von 216 Metern (−114 Meter NN) wurde die 2. Sohle und bei einer Teufe von 279 Metern (−177 Meter NN) wurde die 3. Sohle angesetzt. Im Jahr 1878 wurde der Schacht Deimelsberg 2 tiefer geteuft. Der alte Schacht 1 wurde im selben Jahr wegen zu hoher Wasserzuflüsse abgeworfen und 1879 verfüllt. 1885 wurde die Konsolidation zur Zeche Johann Deimelsberg eingeleitet und im Jahr 1887 durchgeführt.

Förderung und Belegschaft

Die ersten bekannten Förder- und Belegschaftszahlen des neuen Bergwerks stammen aus dem Jahr 1870, damals wurden mit 312 Bergleuten 112.141 Tonnen Steinkohle gefördert. 1872 stieg die Förderung auf 157.670 Tonnen Steinkohle, die Belegschaft war auf 521 Bergleute angestiegen. Im Jahr 1875 wurden mit 419 Bergleuten 99.309 Tonnen Steinkohle gefördert. 1880 waren auf dem Bergwerk 332 Bergleute beschäftigt und es wurden 104.896 Tonnen Steinkohle gefördert. Die letzten Förder- und Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1885, in dem mit 299 Bergleuten 86.326 Tonnen Steinkohle gefördert wurden.

Literatur

  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. 3. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9

Weblinks


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