Ernst-Werner Weiß

Ernst-Werner Weiß
Ernst-Werner Weiß

Ernst Werner Weiß (* 25. März 1921 in Göttingen; † 6. März 1983 in Hamburg) war ein deutscher Offizier und Verwaltungsjurist.

Leben

In Iserlohn aufgewachsen, leistete Weiß 1939 nach dem Abitur den Arbeitsdienst. Noch im Herbst desselben Jahres trat er als Fahnenjunker in das westfälische Infanterie-Regiment 60.[1] Mehrfach, im Frühjahr 1945 schwer, verwundet und mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet, wurde er als beinamputierter Hauptmann entlassen. Er engagierte sich beim Aufbau der Bundeswehr und wurde nach einigen Wehrübungen zum Major d. R. befördert.

Weiß studierte Rechtswissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität. Nach dem Referendarexamen am 17. Februar 1950 promovierte er 1952 zum Dr. iur..[2] Nach dem Assessorexamen trat er in den Staatsdienst, zunächst als Rechtsrat des Landkreises Iserlohn. Im November 1963 wechselte er in den Dienst des Landes Schleswig-Holstein und wurde Leiter der Abteilung Zivilverteidigung. Als Ministerialrat war er zuletzt Direktor des Landesbesoldungsamtes.

In Iserlohn engagierte er sich jahrelang für den Sauerländischen Gebirgsverein und organisierte seine Sternmärsche. In Kiel hielt er als Kreisvorsitzender und Mitglied des Landesvorstandes vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge über viele Jahre am Volkstrauertag die Reden auf dem Garnisonfriedhof Kiel. Er engagierte sich im Versehrtensport und wirkte als Kreissynodaler in der Nordelbischen Kirche.

Seit dem Wintersemester 1947/48 im Collegium Albertinum (Kiel), wurde er im Januar 1950 Mitglied des Corps Palaiomarchia-Masovia, das ihm später die Ehrenmitgliedschaft verlieh.[3] Als „Gesinnungspreuße“ befaßte er sich jahrzehntelang mit Ostpreußen und dem Corps Masovia. 1980 organisierte er die weithin beachtete Ausstellung „150 Jahre Masovia Königsberg“ im Rantzaubau des Kieler Schlosses.

Bei einem dienstlichen Essen in Hamburg verschluckte er eine Gräte. Erst in einer dritten Klinik konnte sie aus der Speiseröhre entfernt werden, allerdings unter Perforation ihrer Wand. Die konsekutive Mediastinitis endete (wie meistens) tödlich.

Er hinterließ seine Frau und fünf Töchter. Bei seiner Beerdigung auf dem Parkfriedhof Eichhof in Kiel war der Traditionsverband der „Windhund-Division“ stark vertreten. Der Vorstand, Johannes Puppe, würdigte insbesondere Weiß´ Arbeit für die 1942 gegründete Frontdank-Kameradenhilfe und die Rettung ihres Spendenfonds für Hinterbliebene und Kriegsversehrte der Division.

Einzelnachweise

  1. Ab 1940 motorisiert, war das IR 60 ab 1944 ein Panzergrenadier-Regiment der 16. Panzer-Division, der sog. „Windhund-Division“.
  2. Dissertation: Rechtliche Unterscheidungsmerkmale zwischen Gebrauchserlaubnis und Sondernutzung an Sachen im Gemeingebrauch
  3. Kösener Corpslisten 1960, 76, 18

Weblinks


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