Ernst von Sommerfeld

Ernst von Sommerfeld
Ernst Otto Friedrich von Sommerfeld

Ernst Otto Friedrich von Sommerfeld (* 31. Juli 1850 in Koblenz; † 28. Februar 1917 in Eberswalde) war preußischer Generalmajor z.D. (zur Disposition).

Inhaltsverzeichnis

Familie

Seine Eltern waren der Generalmajor Ernst Julius von Sommerfeld (1795–1863) und dessen zweite Ehefrau[1], Juliane Friederike, geb. von Geisler (1803-1883)[2]. Er heiratete am 22. September 1874 Anna Elisabeth, geb. von Nathusius, eine Tochter von Heinrich von Nathusius. Das Paar hatte sieben Kinder, darunter Anna-Elisabeth (genannt Annlies), die 1918 den späteren Oberkonsistorialpräsidenten zu Koblenz, Hans Alexander Freiherr von der Goltz (1864-1941) heiratete.

Leben

Als Sommerfeld 13 Jahre alt war, verstarb sein Vater in Wernigerode und der Sohn wuchs bei seiner alleinstehenden Mutter auf. Er besuchte das Wernigeröder Gymnasium und legte dort das Abitur ab. Nach dem Schulabschluss trat er bei den Gardejägern ein, und nahm am Deutsch-Französischer Krieg 1870/1871 mit den Gardeschützen an den verlustreichen Gefechten im August 1870 bei St. Privat teil. Die Eroberung dieser Stadt trug wesentlich zum Erfolg der Schlacht bei Gravelotte unter dem damaligen Generaloberst Helmuth Karl Bernhard von Moltke bei, in dessen Folge die französische Armee bei Metz eingekesselt und im September entscheidend in Sedan geschlagen wurde.

Soweit bekannt, war Sommerfeld nach 1874 als Taktiklehrer an der Kriegsschule im lothringischen Metz tätig. Später wurde er Kompaniechef und in Folge vermutlich [3] Bataillonskommandeur im Mainzer Infanterie-Regiment 88 sowie Kommandeur des Kasseler Infanterie-Regiments 87

Ab 1905, nunmehr 56 Jahre alt, kommandierte er in Neu-Breisach (heute: Neuf-Brisach) diese im Elsass gelegene und bereits 1699 unter Ludwig XIV. erbaute Befestigungsanlage. Nach Plänen von Festungsbaumeister Vauban errichtet, war sie die größte Befestigungsanlage zurzeit der Erbauung. 1910 wurde Sommerfeld als Generalmajor verabschiedet und lebte bis zu seinem Tod 1917 mit seiner Ehefrau in Eberswalde.

Deutsche Adelsgenossenschaft

Am 15. Januar 1908 wurde in Straßburg im Hotel „Rotes Haus“ auf Initiative von Sommerfeld die „Landesabteilung Baden-Elsass-Lothringen“ der landesweit organisierten „Deutschen Adelsgenossenschaft“ begründet[4]. Er wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. Dazu heißt es in einer Geschichte der Genossenschaft: „Zwar erschienen nur 18 der geladenen 67 Standesgenossen, aber die Übrigen ließen überwiegend wissen, dass sie grundsätzlich interessiert seien (…) der erste Vorsitzende, der 68jährige[5] Offizier, Generalmajor und Festungskommandant entstammte einer 1676 in Böhmen geadelten Familie (…) in Folge seines Weggangs wurde der königlich-preußische Generalleutnant Georg Conrad von der Goltz (1852-1930)[6] zum neuen Vorsitzenden erwählt.“

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Die erste Ehefrau des Vaters war Julie Auguste Theodora, geb. Gebser, eine Tochter des Verwaltungsbeamten in Diensten des kurfürstlichen Hauses von Hannover Johann August Theodor Gebser (1730–1807). Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Nach dem frühen Tod seiner ersten Frau in Laubbach heiratete er 1847 ein zweites Mal. Dieser Ehe entstammte als einziges Kind Ernst Otto Friedrich von Sommerfeld
  2. gem. Genealogisches Handbuch des Adels (GHdA) Nr. 786 von 1985, erste Linie der Familie von Sommerfeld, Verlag C.A. Starke, Limburg 1895
  3. die Quellenlage betr Reihenfolge der Verwendungen ist widersprüchlich
  4. C. H. Bill, Die Adelsgenossenschaft in den Reichslanden Elsaß-Lothringen. Zur Geschichte einer zweifachen Grenzlandesabteilung der Westmark von 1888 bis 1918, Nobilitas (Zeitschrift), 10. Jahrgang, Folgen 48 und 49, Sonderburg 2007, Seiten 195-236, siehe auch bei Institut Deutsche Adelsforschung
  5. ein Schreibfehler, es sollte „58jährig“ heissen
  6. nicht mit dem älteren, königlich-preußischen Generalmajor Georg-Conrad von der Goltz zu verwechseln

Literatur

  • Lilly von Nathusius: Johann Gottlob Nathusius (1760–1835) und seine Nachkommen sowie sein Neffe Moritz Nathusius mit seinen Nachkommen. Detmold 1964, S. 195 f.
  • Wolfgang Ollrog (Bearb.): Johann Christoph Gatterer, der Begründer der wissenschaftlichen Genealogie. In: Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete mit Praktischer Forschungshilfe. 47. Jahrgang, Heft 81/82, Februar 1981, C. A. Starke Verlag, Limburg 1981, Nr. 3.4.7.6, S. 57 und 3.4.7.6.1-7, S. 83

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