Evangelische Hochschule Tabor

Evangelische Hochschule Tabor

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Evangelische Hochschule Tabor
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Gründung 2009
Ort Marburg
Bundesland Hessen
Staat Deutschland
Studenten 70 (September 2011)
Website www.eh-tabor.de

Die Evangelische Hochschule Tabor ist eine staatlich genehmigte private Hochschule pietistisch-evangelikaler Prägung in Marburg an der Lahn. Die Absolventinnen und Absolventen arbeiten in der Regel als Gemeinschaftspastoren in evangelischen Landeskirchlichen Gemeinschaften, als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Jugendarbeit oder als Diakone in evangelischen Kirchengemeinden, in freien Werken der Evangelischen Allianz oder als Missionare im Ausland.

Inhaltsverzeichnis

Träger

Trägerin der Hochschule ist die Stiftung Studien- und Lebensgemeinschaft Tabor mit Sitz in Marburg. Sie gehört zum Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband, dem Dachverband der deutschen Gemeinschaftsbewegung innerhalb der Evangelischen Kirche und ist Mitglied im Diakonischen Werk in Kurhessen-Waldeck.

Geschichte

Am 1. Mai 1909 wurde das „Brüderhaus Tabor“ durch Pfarrer Theophil Krawielitzki in Marburg-Wehrda als Einrichtung des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes (DGD) gegründet. Im Jahr 1924 erfolgte der Umzug an den heutigen Standort im Marburger Stadtteil Ortenberg. In den Folgejahren wurde die Ausbildungszeit nach und nach von zwei auf vier Jahre erweitert. Nach 1933 nahm das Brüderhaus eine neutrale bis positive Haltung gegenüber dem NS-Staat ein. Von 1939 bis 1945 ruhte der Ausbildungsbetrieb. Prägender theologischer Lehrer in den fünfziger Jahren war Pfarrer Dr. Erich von Eicken. Von 1969 bis 1982 übernahm Pfarrer Theo Wendel die Seminarleitung, und von 1983 bis 1996 wurde die Ausbildung unter der Leitung von Oberstudienrat Werner Stoy weiterentwickelt. Mit der Aufnahme der ersten Frauen zum Studium wurde das Brüderhaus 1998 zum „Theologischen Seminar Tabor“. 1999 erfolgte die Anerkennung der Ausbildung im Rahmen des CTL-Konsortiums durch die Middlesex University in London mit dem Abschluss des B.A. in Theology. Im Januar 2009 wurde die Einrichtung vom Wissenschaftsrat als Hochschule akkreditiert.[1] Am 18. Februar 2009 wurde sie daraufhin als Hochschule vom Land Hessen genehmigt und in „Evangelische Hochschule Tabor“ umbenannt. Inzwischen ist diese Genehmigung in eine Anerkennung umgewandelt worden.

Studiengänge

Das Seminargebäude der Evangelischen Hochschule Tabor
  • Als grundständiges Studienangebot gibt es einen 8-semestrigen Bachelor-Studiengang in Evangelischer Theologie (240 ECTS-Punkte), der für eine Tätigkeit als Gemeinschaftspastor/in, Jugendreferent/in und ähnliches qualifiziert. Die Hochschule legt Wert auf eine intensive Studienbegleitung und bietet einen begleiteten Berufseinstieg nach Abschluss des Studiums.

Darüber hinaus bietet die Hochschule folgende weiterführende Studiengänge an:

  • Einen konsekutiven M.A. Ev. Theologie, der als Vollzeitstudium (ein Jahr) oder berufsbegleitend (2-3 Jahre) studiert werden kann (60 ECTS-Punkte) und einen vorausgehenden B.A. Ev. Theologie fortsetzt.
  • Einen Weiterbildungsstudiengang M.A. Ev. Gemeindepraxis (berufsbegleitend, 2-3 Jahre, 60 ECTS-Punkte), zu dem laut Hessischem Hochschulgesetz auch beruflich Qualifizierte ohne vorherigen B.A.-Abschluss zugelassen werden können.
  • Einen Weiterbildungsstudiengang M.A. Religion und Psychotherapie (berufsbegleitend, 2-3 Jahre, 60 ECTS-Punkte), der sich an Mediziner, Psychologen, Pädagogen und Theologen richtet.

Weitere Studiengänge sind in Vorbereitung. Alle Studiengänge sind von der Agentur für Qualitätssicherung durch die Akkreditierung von Studiengängen, AQAS e.V., akkreditiert.

Verhältnis zum Theologiestudium an einer Universität

Nach den vom Wissenschaftsrat publizierten "Empfehlungen zur Weiterentwicklung von Theologien und religionsbezogenen Wissenschaften an deutschen Hochschulen“ bilden die „Evangelischen Fachhochschulen in freikirchlicher Trägerschaft“, zu denen dort auch die im Bereich der ev. Landeskirchen arbeitende Evangelische Hochschule Tabor gerechnet wird, „vorrangig pastorales Personal für die eigene Kirche aus“; die „theologische Arbeit“ sei „auf die Erfordernisse der freikirchlichen Gemeindepraxis fokussiert“.[2]. Aus Sicht des Kontaktausschusses zwischen EKD und evangelisch-theologischem Fakultätentag können an den Theologischen Fachhochschulen erbrachte Studienleistungen für den universitären Studiengang zum Ersten Theologischen Examen/Magister Theologiae nicht anerkannt werden. Als Begründung wird angegeben, dass folgende Kriterien nicht erfüllt seien:

  • „die Vergleichbarkeit der Studiengänge hinsichtlich der Zulassungsvoraussetzungen und Studieninhalte sowie der angestrebten Qualifikationen und Kompetenzen,
  • die konfessionelle Bindung der Ausbildungsstätte,
  • die Orientierung des Studiums am Selbstverständnis wissenschaftlicher Theologie.“

„Wissenschaftliche Theologie“ im Sinne dieser Empfehlung habe nur an Universitäten ihren „institutionellen Ort“.[3]

Einrichtungen

Die Hochschule betreibt das Marburger Institut für Religion und Psychotherapie und die Forschungsstelle Neupietismus.

Personal

  • Prof. Dr. Norbert Schmidt (Rektor, Praktische Theologie und Missionswissenschaft)
  • Dipl.-Betriebswirt (FH) Gerald Kupatt (Kanzler)
  • Prof. Dr. Thorsten Dietz (Systematische Theologie)
  • Prof. Dr. Henning Freund (Religionspsychologie)
  • Prof. Dr. Detlef Häußer (Neues Testament)
  • Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann (Systematische Theologie und Religionsphilosophie)
  • Dr. Stefan S. Jäger (Praktische Theologie)
  • Prof. Dr. Nahamm Kim (Praktische Theologie)
  • Prof. Dr. Frank Lüdke (Kirchengeschichte)
  • Prof. Dr. habil. Christoph Rösel (Altes Testament)

Veröffentlichungen der Hochschule

  • Frank Lüdke, Norbert Schmidt (Hg.): Was ist neu am Pietismus? Tradition und Zukunftsperspektiven der Evangelischen Gemeinschaftsbewegung; Berlin: LIT-Verlag, 2010; ISBN: 978-3-643-10485-4
  • Michael Frost, Reinhard Brunner: Freiheit entdecken. Impulse für missionales Christsein und Gemeindearbeit; Berlin: LIT-Verlag 2010; ISBN: 978-3-643-10615-5

Literatur

  • Brüderhaus „Tabor“ (Hg.): Fünfundzwanzig Jahre Brüderhaus Tabor 1909–1934. Ein Denkmal der Gnade und Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus; Marburg: Reichsverlag und Druckerei des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes, 1934.
  • Brüderhaus „Tabor“ (Hg.): Fünfzig Jahre Brüderhaus Tabor. Seminar für Innere und Äussere Mission; Marburg: Francke, 1959.
  • Frank Lüdke: Diakonische Evangelisation. Die Anfänge des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes 1899–1932; Konfession und Gesellschaft, 28; Stuttgart: Kohlhammer, 2003; ISBN 3-17-017899-7. Zugleich Dissertation an der Universität Marburg 2003.
  • Frank Lüdke (Hg.): Glaube in Erfahrung. Theologische Studien; Marburg: Francke-Buchhandlung, 2009; ISBN 978-3-86827-035-8

Einzelnachweise

  1. Vgl. Stellungnahme zur Akkreditierung des Theologischen Seminars Tabor, Marburg, 2.Antrag
  2. Vgl. Stellungnahme des Wissenschaftsrates, S. 26. Vgl. dazu die Stellungnahme der Ev. Hochschule Tabor
  3. Beschluss 3 der Plenarversammlung 2010: Anerkennung von Studienleistungen an akkreditierten Fachhochschulen in freikirchlicher oder freier Trägerschaft für den Studiengang zum Ersten Theologischen Examen / Magister Theologiae.

Weblinks


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