- Lutherische Theologische Hochschule Oberursel
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50.210468.5556Koordinaten: 50° 12′ 38″ N, 8° 33′ 20″ O
Lutherische Theologische Hochschule Oberursel Gründung 1948 Trägerschaft kirchlich Ort Oberursel (Taunus) Bundesland Hessen Staat Deutschland Rektor Prof. Dr. Achim Behrens Studenten 34 (1. Oktober 2008) Mitarbeiter 6, davon 4 Professoren, 1 Dozent und 1 wissenschaftlicher Mitarbeiter Website www.lthh-oberursel.de Die Lutherische Theologische Hochschule Oberursel (LThH) ist eine kirchliche, staatlich anerkannte wissenschaftliche Hochschule in Oberursel. Sie wird getragen von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche.
Die LThH steht allen Studierenden des Faches Evangelische Theologie offen. Als Mitglied der Hochschulrektorenkonferenz und des Evangelisch-Theologischen Fakultätentages achtet sie auf die Einhaltung der Maßstäbe wissenschaftlich-theologischen Arbeitens wie die staatlichen Hochschulen.
Inhaltsverzeichnis
Die Trägerin
Die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) ist eine lutherische Bekenntniskirche. Sie ist gebunden an die Heilige Schrift und die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche. Ihre Selbstständigkeit versteht sie als Unabhängigkeit vom Staat, als kirchliche Eigenverantwortung ihrer Mitglieder und als Eigenständigkeit in ihrer Verfassung und ihren Finanzen. In diesem Rahmen sorgt die SELK für Bestand und Unterhalt einer eigenen kirchlichen Hochschule. Diese ist für die Ausbildung des theologischen Nachwuchses und das Angebot entschieden lutherischer Theologie in Forschung und Lehre zuständig.
Organe der Hochschule
Zu den Organen der Lutherischen Theologischen Hochschule gehören u. a.:
- Die Fakultät; sie besteht aus den Lehrstuhlinhabern der fünf klassischen theologischen Fächer (Altes Testament, Neues Testament, Kirchengeschichte, Systematische Theologie, Praktische Theologie).
- Die Studierendenschaft; sie wird vertreten durch den Allgemeinen Studierenden-Ausschuss (AStA).
- Das Kuratorium; es setzt sich zusammen aus dem Bischof und den Pröpsten der SELK und zwei nicht-theologischen Universitätsprofessoren.
Berufungen auf Lehrstühle erfolgen auf Vorschlag der Fakultät nach Anhörung des Kuratoriums durch die Kirchenleitung der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK).
Forschung und Lehre
Die Lutherische Theologische Hochschule vertritt in Forschung und Lehre die klassischen Fächer der Theologie (Altes Testament, Neues Testament, Kirchengeschichte, Systematische Theologie, Praktische Theologie) mit je einem Lehrstuhl. Zusätzlich sind Missionskunde, Diakonik, Ökumenische Theologie und Philosophie im Lehrangebot vertreten. Ihre Arbeit ist darauf gerichtet, die Gegenwartsbedeutung des lutherisch-reformatorischen Erbes in geistiger, gesellschaftlicher und kirchlicher Hinsicht herauszustellen und ins Gespräch zu bringen. Das Studienprogramm umfasst außerdem Kurse in den biblischen Sprachen Hebräisch und Griechisch (je ein erweitertes Semester) sowie in Latein (zwei erweiterte Semester).
Campus-Hochschule
Auf dem in landschaftlich reizvoller Lage am Taunusrand gelegenen Campus leben und arbeiten Studierende und Dozenten in enger Gemeinschaft. Die Besonderheit der naturnahen Lage und der kurzen Wege ermöglicht einen intensiven Austausch in Gespräch und Begegnung. Anders als häufig an den großen theologischen Fakultäten der staatlichen Universitäten üblich, werden hier die oft unvermeidbaren Phasen tiefer glaubenskritischer Zweifel der Studierenden auf Wunsch in mitbrüderlichem Verständnis begleitet. Tages- und Wochenablauf sind durch das Angebot regelmäßiger Gottesdienste geprägt, die von Dozenten und Studierenden gehalten werden. Zum Zusatzangebot gehören Bibelkreise, Einkehrwochenenden und Studientage.
Geschichtlicher Überblick
Die Lutherische Theologische Hochschule steht in der Tradition zweier kirchlicher Ausbildungsstätten im Bereich selbstständiger evangelisch-lutherischer Kirchen. Von 1883 bis 1945 bestand in Breslau das Seminar der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Preußen („Altlutheraner“) und von 1922 bis 1945 das Seminar der Evangelisch-Lutherischen Freikirche in Kleinmachnow bei Berlin. In deren Nachfolge wurde 1947 in Groß Oesingen (Lüneburger Heide) das damalige Proseminar und 1948 in Oberursel die Lutherische Theologische Hochschule von beiden genannten Kirchen gegründet. 1955 wurde die Hochschule durch das Hessische Kultusministerium anerkannt. Seit 1972 ist die Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche alleiniger Träger der Hochschule.
Hier haben seitdem mehr als 1300 junge Menschen studiert, fast ausschließlich männlich, da die SELK die Frauenordination nicht eingeführt hat. In der Fakultät unterrichtet inzwischen die dritte Generation an den Lehrstühlen der fünf klassischen theologischen Fächer (Altes Testament, Neues Testament, Kirchengeschichte, Systematische Theologie, Praktische Theologie).
Einzelnachweise
- Willkommen auf Deutschlands kleinstem Campus, Spiegel Online, 1. Dezember 2009
- Lutherische Theologische Hochschule. Informationsschrift, hg. anlässlich des 50jährigen Bestehens der Hochschule, Oberursel 1998
- Zeitschrift Lutherische Theologie und Kirche. Vierteljahreszeitschrift für eine an Schrift und Bekenntnis gebundene lutherische Theologie. Hg. von Achim Behrens (Schriftleitung), Gilberto Da Silva, Peter Matthias Kiehl, Werner Klän, Jorg Christian Salzmann. Ab dem 33. Jahrgang 2009 bei Edition Ruprecht. ISSN 0170-3846
Siehe auch
- Kirchliche Hochschule Bethel
- Augustana-Hochschule Neuendettelsau
- Kirchliche Hochschule Wuppertal
- Liste deutscher Hochschulen
Weblinks
- Webseite der Lutherischen Theologische Hochschule Oberursel
- Blick über den Campus
- Anfahrt zur Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel
- Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK)
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