Fallout: New Vegas

Fallout: New Vegas
Fallout New Vegas
Fallout New Vegas Logo.png
Entwickler Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Obsidian Entertainment
Publisher Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bethesda Softworks (US, UK),
JapanJapan Namco Bandai Games (EU, AU, NZ)
Designer Joshua E. Sawyer (Lead Designer)
Chris Avellone
Erstveröffent-
lichung
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 19. Oktober 2010
EuropaEuropa 22. Oktober 2010
Plattform(en) PC (Windows), Xbox 360, PlayStation 3
Spiel-Engine Gamebryo
Genre Computer-Rollenspiel
Spielmodi Einzelspieler
Steuerung Maus & Tastatur oder Gamepad
Systemminima OS: Windows XP/Vista/7
CPU: 2,0 GHz Dual Core
RAM: 2 GB
Grafikkarte: NVIDIA GeForce 6-Reihe / ATI 1300XT-Reihe
Sonstiges: 10 GB Freier Festplattenspeicher
Medien 1 DVD-ROM bzw. Blu-ray (PS3)
Sprache Deutsch, Englisch u. a.
Aktuelle Version 1.4.0.525 (Stand 7. Juli 2011)
Kopierschutz Steamworks
Altersfreigabe
USK ab 18
PEGI ab 18
Information Steam-Aktivierung erforderlich; eine dauerhafte Internetverbindung ist mit dem Offline-Modus zum Spielen jedoch nicht erforderlich.[1]

Fallout: New Vegas ist ein 2010 erschienenes Computer-Rollenspiel aus der seit 1997 bestehenden Fallout-Serie. Das von Obsidian Entertainment entwickelte Spiel ist ein eigenständiger Ableger der Reihe. Es basiert zwar wie Fallout 3 auf der Gamebryo-Game-Engine, ist jedoch nicht als direkter inhaltlicher Nachfolger anzusehen.[2]

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Handlung ist im sogenannten Fallout-Universum angesiedelt, dessen Geschichte seit etwa dem Jahre 1950 von der der realen Welt divergiert. Die Spielwelt erstreckt sich auf das Zentrum sowie die nahe Umgebung des Fallout-Pendants zur US-Glücksspielmetropole Las Vegas, die nach dem Atomkrieg im Jahre 2077 und der darauf folgenden großen nuklearen Katastrophe in New Vegas umbenannt wurde. Die Geschehnisse des Spieles finden im Jahre 2281 statt, also mehr als 200 Jahre nach der nuklearen Katastrophe und nur vier Jahre nach den Geschehnissen in Fallout 3. Das Ödland der Mojave-Wüste, in der die Stadt New Vegas liegt, wurde im Atomkrieg der USA gegen Russland und China nur leicht beschädigt. So sind weite Landstriche von größeren Zerstörungen und Verseuchungen verschont geblieben. In der Spielwelt finden sich deshalb vereinzelt auch Gebiete mit einer unberührten Vegetation und weitgehend intakten Gebäuden. In dieser Landschaft findet ein Drei-Parteien-Krieg zwischen den Bewohnern von New Vegas, der Regierung der Republik Neu-Kalifornien (RNK) und Caesar's Legion statt. Der Dreh- und Angelpunkt der Konflikte liegt dabei im Hoover-Staudamm, der sogar nach 200 Jahren des Verfalls noch immer fähig ist, den Großraum um New Vegas mit Strom zu versorgen. Dort stehen sich Caesar's Legion und die RNK in einer Pattsituation gegenüber. Die RNK macht sich für die Werte einer demokratischen und zentralistischen Gesellschaftsordnung stark, wie sie vor dem Atomkrieg herrschten, und möchte Ordnung und Gerechtigkeit im Mojave-Ödland wiederherstellen. Die nach dem Vorbild der römischen Legionen organisierte Caesar's Legion agiert vor allem nach dem Faustrecht und versucht, den Vormarsch der ursprünglich aus Kalifornien stammenden RNK Richtung Osten einzudämmen. Die Bewohner von New Vegas versuchen hauptsächlich ihre Unabhängigkeit zu bewahren und bestehen aus zahlreichen kleinen, teils neutralen, teils untereinander verfeindeten Gruppen. Im weitläufigen Ödland finden sich zusätzlich noch weitere unabhängige Fraktionen.

Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Kuriers, der angeschossen und auf einem Friedhof verscharrt wurde. Er wird von einem Roboter ausgegraben und von einem Arzt namens Dr. Mitchell in dessen Haus in der kleinen Siedlung Goodsprings, die weit südlich von New Vegas liegt, wieder geheilt.

Nach seiner Genesung begibt sich der Spieler auf die Suche nach den Männern, die ihn beinahe umgebracht haben. Ohne Erinnerung an die vorangegangenen Ereignisse muss er außerdem im weitläufigen Mojave-Ödland und in der Stadt New Vegas nach Hinweisen zu dem verschwundenen Paket suchen, das er ausliefern sollte. Im weiteren Spielverlauf müssen Haupt- und Nebenquests für die verschiedenen Fraktionen absolviert werden, die die Haupthandlung vorantreiben und beeinflussen. Der Spieler hat dabei die Möglichkeit, sich einer der großen Fraktionen anzuschließen. Je nachdem, welche der zahlreichen Nebenquests absolviert werden, welche Entscheidungen im Rahmen der Hauptquests getroffen werden und welcher Fraktion man sich anschließt, kann der Spieler die Entwicklung und den Ausgang des Konflikts bestimmen. Ultimatives Ziel der großen Fraktionen ist es dabei, die Kontrolle über New Vegas und den Hoover-Damm und damit auch über das Ödland zu erlangen, was schließlich in einer entscheidenden Schlacht am Hoover-Damm gipfelt.

Spielprinzip

Die Spielmechanik unterscheidet sich nur geringfügig vom inoffiziellen Vorgänger Fallout 3. Zur Charaktererstellung werden dem Spieler zu Beginn des Spiels vom Arzt Dr. Mitchell im Rahmen der Behandlung einige Fragen gestellt. Auf der Grundlage der Antworten wird das Aussehen des Spielcharakters bestimmt und ihm Fähigkeiten und Charaktereigenschaften zugeordnet, beispielsweise in Bezug auf Intelligenz, Verhandlungsgeschick, Körperkraft und Umgang mit verschiedenen Waffentypen. Diese Fähigkeiten können später weiter verbessert werden, indem der Spielcharakter Bücher liest, die überall im Ödland verteilt zu finden sind.

Im Vergleich zu Fallout 3 gibt es leichte Veränderungen im V.A.T.S.-Modus, in dem nun jede Nahkampfwaffe einen Spezialangriff ausführen kann. Zudem kann in den Spieloptionen das Zielen über Kimme und Korn ein- oder ausgeschaltet werden. Der Spieler hat nun die Möglichkeit, seine Waffen zu modifizieren, etwa mit einem Zielfernrohr oder einem größeren Magazin. Außerdem können nun Gegenstände, wie beispielsweise Nahrung oder Munition, selbst hergestellt werden. Im Mojave-Ödland wachsen verschiedene Pflanzen, die eingesammelt und verarbeitet werden können. Mittels Lagerfeuern lassen sich, die richtigen Zutaten vorausgesetzt, eigenhändig Lebens- und Heilmittel herstellen, die vor allem für den neuen optionalen Hardcore-Modus relevant sind. In diesem hat der Spieler unter anderem mit Hunger und Durst zu kämpfen, Munition besitzt ein Eigengewicht und Stimpacks heilen nur noch über einen bestimmten Zeitraum. Die noch in Fallout 3 vorhandenen, generisch wirkenden Innenareale und Höhlen wirken „handgemachter“ und weniger zufallsgeneriert, wodurch die ohnehin sehr große Spielwelt einiges an optischer Abwechslung gewinnt. Außerhalb der Haupthandlung und Nebenmissionen hat man die Möglichkeit, sich in diversen Kasinos die Zeit mit Kartenspielen wie etwa Black Jack, Spielautomaten und Roulette zu vertreiben. Ebenfalls kann man gegen viele der NPCs das Kartenspiel Karawane spielen, welches eigens für Fallout: New Vegas entwickelt wurde. Wie auch im Vorgänger Fallout 3 gibt es eine Schnellreisefunktion, mit deren Hilfe sich der Spieler direkt an bereits entdeckte Orte begeben kann. Im Gegensatz zu Fallout 3 können rekrutierbaren Begleitern über die neue Funktion des Companion-Wheel direkt rudimentäre Befehle wie z.B. Kampfagressivität, Inventarzugriff oder einzuhaltender Abstand erteilt werden, ohne einen Dialog führen zu müssen.

Begleiter

Auf seinen Streifzügen durch das Mojave-Ödland lernt der Spieler wieder verschiedene NPCs kennen, die sich ihm als Begleiter anbieten, wobei dies öfter als in Fallout 3 geschieht. Diese sind in den meisten Fällen menschlicher Gestalt. Es gibt aber auch nichtmenschliche Begleiter wie z. B. einen blauen Supermutanten aus dem sogenannten Nachtvolk oder einen Sicherheitsroboter namens ED-E. Der Spieler kann zu einem Zeitpunkt jeweils nur einen menschlichen bzw. menschenähnlichen und einen mechanischen Spielcharakter (Sicherheitsroboter ED-E oder Cyberhund Rex) an seiner Seite haben. Davon bringt jeder eine separate Einführungsquest mit, was die Identifikation mit der jeweiligen Spielfigur erhöht und Einfluss auf das Schicksal kleinerer Fraktionen, die mit dem Begleiter in Zusammenhang stehen, haben kann. Im normalen Modus können Begleiter nicht sterben, sondern werden nur für kurze Zeit bewusstlos. Im Hardcore-Modus hingegen können Begleiter permanent sterben. Jeder menschliche Begleiter besitzt als Grundausstattung jeweils eine Fern- und Nahkampfwaffe, die keine Munition verbrauchen. Der Spieler hat die Möglichkeit diese Waffen durch bessere zu ersetzen, wobei in diesem Fall allerdings Munition benötigt wird. Der Spieler erhält zudem auch Zugriff auf individuelle Fähigkeiten der Begleiter (sogenannte Extras oder Perks), beispielsweise eine frühzeitigere Feinderkennung auf dem HUD (Begleiter ED-E), Markierung von Zielen beim Zoomen (Begleiter Boone) oder die Möglichkeit, Gegenstände ohne Werkbank herzustellen (Begleiter Veronica). Diese Extras bleiben dem Spieler so lange erhalten, wie der Begleiter lebt und dem Spieler als aktiver Begleiter zugeordnet ist. Letzteres gilt auch für Begleiter, die an einer belibigen Örtlichkeit auf Anweisung hin warten.

Gruppierungen

In Fallout: New Vegas spielen die verschiedenen Fraktionen eine noch größere Rolle als in Fallout 3. So bestimmt der Ruf des Spielers bei einer Fraktion, ob die dazugehörigen Handlungsstränge und Missionen weiter verfolgt werden können oder nicht. In jeder Ortschaft kann der Spieler so, je nachdem wie er sich verhält, entweder auf Freunde oder Feinde treffen. Leidet der Ruf bei einer Gruppierung zu stark, wird er von deren Mitgliedern unvermittelt angegriffen. Dem lässt sich zum Beispiel dadurch entgegenwirken, dass man sich wie ein Mitglied der Gruppe verkleidet. Neben den Hauptfraktionen gibt es in Fallout: New Vegas viele Nebenfraktionen, beispielsweise die Kings im Stadtteil Freeside, die Anhänger der Apokalypse, die Rumser, die Großkhane und Pulverbanditen. Die Stählerne Bruderschaft und vor allem die Enklave spielen im Vergleich zu Fallout 3 nur eine Nebenrolle. Der Spieler kann der Stählernen Bruderschaft allerdings beitreten, indem er bestimmte Aufgaben für diese erfüllt.

Im Laufe der Spielhandlung wird man letztlich kurz vor Spielende dazu aufgefordert, für eine der Hauptgruppierungen (Republik Neu-Kalifornien, Caesar's Legion, Robert House oder Ja-Sager) Partei zu ergreifen. Es ist jedoch möglich, bis kurz vor Ende des Haupt-Handlungsstrangs eine weitgehend neutrale Position einzunehmen.

Die Republik Neu-Kalifornien (RNK)

Die RNK (engl. New California Republic, NCR) wurde 2241 aus dem kalifornischen Staatenverband Shady Sands, Maxson, Hub, Dayglow und Boneyard gegründet. Die RNK ist im Fallout-Universum die bevölkerungsreichste und damit größte Fraktion. Die Stärke ihrer Armee ist dadurch um ein vielfaches höher als die der meisten anderen Gruppierungen. Ihre konservative politische Gesinnung und demokratische Struktur macht sie mit der alten Regierung der USA vergleichbar. Nachdem die RNK ihre Macht in Kalifornien gesichert hatte, versucht sie nun, ihren Einflussbereich weiter nach Osten auszudehnen. Ihre Truppen sind überall westlich des Hoover-Damms (inklusive des Hoover-Damms selbst) anzutreffen, vor allem in der Grenzregion zum von der Legion besetzen Territorium, direkt in New Vegas, in dem sich ihr lokales ziviles und militärisches Hauptquartier befindet, aber auch an strategisch wichtigen Orten im Ödland. Die Flagge der Republik Neu-Kalifornien ist an die Flagge des Bundesstaats Kalifornien angelehnt, zeigt aber statt eines normalen einköpfigen Bären einen mutierten Bären mit zwei Köpfen.

Die Caesar’s Legion

Der Herrscher der Caesar’s Legion ist Edward Sallow, ein ehemaliger Änhänger der Apokalypse, der sich Caesar nennt und im Jahr 2226 geboren wurde. Die Gründung der imperialistischen und nach Vorbild der Kaiserlich Römischen Legion organisierten Gruppierung erfolgte, nachdem Caesar in jungen Jahren auf alte Bücher über das antike Rom gestoßen war und später auf einer Expedition vom Stamm der Schwarzfüße, der sich seinerseits im Krieg mit sieben anderen Stämmen befand, entführt wurde. Um zu überleben, nutzte Caesar sein selbst angeeignetes Wissen über die antike römische Kultur, mit dem er den Schwarzfüßen bei der Unterwerfung ihrer Feinde half und somit den Grundstein für die von ihm geführte Legion legte. Da die Bevölkerung des Fallout-Universums zum Großteil aus Analphabeten ohne Kenntnisse über die Vergangenheit besteht, hatte er dank seines Wissens, seiner Führungsstärke und seiner Rücksichtslosigkeit leichtes Spiel dabei, seine Organisation aufzubauen und ihre Macht und ihren Einflussbereich zu erweitern. Dies tat er auch, indem er andere kleinere Stämme, die sich nach dem Atomkrieg gebildet hatten, angriff, eroberte und in seine Organisation integrierte. Unkooperative Stämme wurden ausgelöscht. Die Organisation basiert auf Selbstjustiz und Sklaverei, wobei das Recht des Stärkeren die Grundlage der Ordnung von Caesar's Legion bildet. Das Gebiet der Legion erstreckt sich vom nördlichen Arizona über Colorado und New Mexico bis ins südwestliche Utah. Der Großteil ihrer Truppen und ihr Hauptlager befinden sich östllich des Colorado River und sind für den Spieler erst im späteren Spielverlauf über eine heimlich von der Legion eingerichtete Fährverbindung weit südlich des Hoover-Damms erreichbar. Über diese Fährverbindung sickern auch kleinere Überfallkommandos der Legion ins östliche Mojave-Ödland ein und führen Angriffe auf kleinere, abgelegene Ortschaften und kleine RNK-Stellungen durch. Ziel der Legion ist es, die Kontrolle über den Hoover-Damm, New Vegas und damit auch über das Mojave-Ödland zu erringen und die RNK aus diesen Gebieten zurückzudrängen. Das Banner der Legion zeigt einen goldenen Stier auf rotem Grund und leitet sich von der Standarte der 10. Legion Julius Cäsars ab.

Robert House

Robert Edwin House ist der selbsternannte Präsident und Inhaber des New Vegas Strip und Gründer der Robotik- und Computerfirma RobCo Industries, die noch vor dem 200 Jahre zurückliegenden Atomkrieg entstand. Die Firma war unter anderem an der Entwicklung des Pip-Boy für Vault-Tec beteiligt. House erlebte also auch noch die Zeit vor der großen nuklearen Katastrophe und spielte schon damals eine große Rolle im ursprünglichen Las Vegas, insbesondere dem Las Vegas Strip. Er wohnt im Kasino Lucky 38 und steuert die Securitrons, eine besondere Art Roboter, die in New Vegas für Recht und Ordnung sorgen. Er ist aufgrund seines Alters von über 200 Jahren körperlich extrem gebrechlich und kann nur innerhalb einer geschlossenen, lebenserhaltenden Kammer überleben. Um sein Leben derart zu verlängern, hatte er kurz nach dem Atomkrieg sein Bewusstsein in das Computersystem des Lucky 38 übertragen, das er vor dem Atomkrieg sogar nur für diesen Zweck hat bauen lassen. Der Kurier hat im Spiel die Möglichkeit, ihn in seiner wahren Gestalt zu sehen. House möchte selbst die Kontrolle über New Vegas behalten und verhindern, dass die RNK dort zu Macht und Einfluss gelangt oder die Legion New Vegas erobert. Deshalb kontaktiert er den Kurier über ein Kommunikationsterminal im Lucky 38 und versucht ihn dazu zu bringen, ihn dabei zu unterstützen.

Ja-Sager

Ja-Sager ist ein Securitron mit einer besonderen Art von Künstlicher Intelligenz. Diese erlaubt es ihm, nicht an einen festen Securitron gebunden zu sein, sondern von einem zum anderen springen zu können. Um sich selbst in die Lage zu versetzen, sämtliche Sicherheitsroboter in New Vegas kontrollieren zu können, kontaktiert er den Kurier. Dieser soll ihn auf Mr. House's Computer hochladen und ihm so dabei helfen, die Kontrolle über sämtliche Securitons und somit über New Vegas zu übernehmen und die Legion, sowie die RNK zu besiegen.

Entwicklungsgeschichte

Veröffentlichungsjahre der Fallout-Serie
 
1997 – Fallout
1998 – Fallout 2
1999 –
2000 –
2001 – Fallout Tactics: Brotherhood of Steel
2002 –
2003 –
2004 – Fallout: Brotherhood of Steel
2005 –
2006 –
2007 –
2008 – Fallout 3
2009 –
2010 – Fallout: New Vegas
2011 –
2012 – Fallout Online (voraussichtlich)

Fallout: New Vegas wurde am 20. April 2009 von Bethesda Softworks auf einer Pressekonferenz in London erstmalig angekündigt. Obsidian Entertainment entwickelte das Spiel als eigenständigen Ableger der Reihe. Es stellt also keinen direkten Nachfolger und keine Erweiterung zu Fallout 3 dar, spielt jedoch im selben Universum mit einigen inhaltlichen Überschneidungen, beispielsweise einige Fraktionen, die auch in den anderen Teilen der Fallout-Reihe vorkommen. Jedoch basiert es, wie bereits Fallout 3 und The Elder Scrolls IV: Oblivion, auf der Gamebryo-Engine. Viele Entwickler bei Obsidian Entertainment waren zuvor Angestellte der Black Isle Studios und teilweise an der Entwicklung des Projektes Van Buren beteiligt, das von Interplay als direkter Nachfolger zu Fallout 2 konzipiert wurde. Einige Elemente dieses nie veröffentlichten Titels wurden in Fallout: New Vegas umgesetzt, insbesondere in der dritten Downloaderweiterung Old World Blues.[3][4]

Das Spiel erschien in den USA am 19. und in Europa am 22. Oktober 2010 für den PC, die Xbox 360 und die PlayStation 3.[5] Trotz der Verwendung der schon existierenden Fallout-3-Engine zeigten sich nach der Veröffentlichung bei vielen Spielern viele technische Probleme, wie Instabilitäten, Dialogversatz, nicht startbare Aufgaben (sogenannte Quest-Trigger-Bugs) oder Performance-Probleme (trotz einer - gemessen an aktueller Hardwareleistung - recht hardwareschonenden Grafikengine).[6] Parallel zu der Fehlerbehebung durch offizielle Patches von Obsidian Entertainment begann die Fan-Gemeinde, verbliebene Probleme mit Hilfe eigener Community-Patches zu beheben.[7][8] Wie bereits bei Fallout 3 entwickelte die Fan-Gemeinde zahlreiche Modifikationen, die ganze Landschaften, Gebäude und Aussehen, sowie Verhalten von NPCs verändern, sowie neue und modifizierte Waffen, Gegenstände und Dialog-Optionen zur Verfügung stellen.

Erweiterungen

Es wurden mehrere Downloaderweiterungen angekündigt und veröffentlicht.

Dead Money

Dead Money wurde am 18. November 2010 angekündigt und erschien am 21. Dezember 2010 für Xbox 360 und am 22. Februar 2011 für PC und Playstation 3.[9] Die Erweiterung spielt im Kasino Sierra Madre und der zugehörigen kleinen Stadt, die an einer abgelegenen und unbekannten Stelle der Mojave-Wüste in einer Anomalie liegen. Das Kasino und die Stadt wurden kurz vor dem Atomkrieg vor über 200 Jahren neu gebaut, aber nie eröffnet, sodass das Kasino trotz seines Alters in seiner ganzen Pracht und mit vollständiger Ausstattung erhalten geblieben ist. Eine giftige Gaswolke hat jeden dahingerafft, der die Stadt und das Kasino betreten oder aus ihr herauskommen wollte. Nur die mysteriösen Ghost People halten sich noch dort auf. Über einen kleinen Vorratsbunker der Stählernen Bruderschaft gelangt man in das Gebiet. Gleich zu Anfang trifft man auf drei NPCs, die man abwechselnd als Begleiter einsetzen kann bzw. muss, um die Stadt durchqueren und das Kasino betreten zu können, in dem die zweite Hälfte dieser Erweiterung spielt. Durch die Erweiterung Dead Money wird die Levelobergrenze des Spiels von 30 auf 35 angehoben.

Honest Hearts

Honest Hearts erschien am 17. Mai 2011. Die Geschichte der zweiten Erweiterung führt den Spieler in die unberührte Wildnis des Zion Nationalparks in Utah und erweitert das Spiel um zahlreiche neue Missionen. Dort trifft man unter anderem mit den dort ansässigen Ureinwohnern und mit Caesars ehemaligem Legaten, Joshua Graham (auch bekannt als "Der Verbrannte"), zusammen. Honest Hearts hebt die Levelobergrenze auf 40 an.

Old World Blues

Old World Blues erschien am 19. Juli 2011 und spielt in einem Forschungskomplex im Innern des Berges Big Mountain. Der Spieler stößt hier auf zahlreiche neue Waffen, Rüstungen und Gegner. Die Erweiterung muss wie immer vor dem Finale des Hauptspiels betreten werden. Old World Blues hebt die Levelgrenze auf 45.

Lonesome Road

Im DLC Lonesome Road, welches am 20. September 2011 erschien, trifft der Spieler mit einem weiteren Kurier namens Ulysses zusammen. Dessen ursprüngliche Weigerung, einen Platinchip auszuliefern, führte letztlich zu den Ereignissen der Haupthandlung. Die vierte Erweiterung bringt die Geschichte von Fallout: New Vegas vorläufig zu Ende. Die Levelgrenze wird auf 50 erhöht. Ein Weiterspielen nach dem Ende der Haupthandlung, wie z.B. durch die Erweiterung Broken Steel für Fallout 3, wurde seitens der Entwickler ausgeschlossen.

Courier's Stash

Durch Einbinden dieses DLCs werden bei Beginn eines neuen Spiels mehrere, ursprünglich nur für Vorbesteller vorbehaltene Bonuspakete verfügbar (Caravan Pack, Classic Pack, Mercenary Pack und Tribal Pack). Sie enthalten nützliche Gegenstände, welche sich nach Einbindung des DLCs und Start eines neuen Spiels automatisch im Rucksack des Spielers befinden. Die Erweiterung erschien am 27. September 2011.

Arsenal der Waffenschieber (Gun Runners' Arsenal)

Mit dem DLC Arsenal der Waffenschieber werden zahlreiche neue und einzigartige Waffen, Modifikationen, Munitionsarten und Rezepte in das Spiel eingefügt. Es erschien gemeinsam mit der Erweiterung Courier's Stash am 27. September 2011

Rezeption

Das Spiel erhielt überwiegend positive Bewertungen. Die Durchschnittsbewertung in Deutschland liegt gemäß critify.de bei 86 von 100 für die PC-Version[10] und die Xbox 360[11] bzw. bei 87 von 100 für die PS3.[12] Obwohl die Grafik-Engine und die Spielmechanik aus Fallout 3 übernommen wurden, zeigte sich beispielsweise das Magazin Looki.de überzeugt von der ansprechenden, umfangreichen Spielwelt und den zwar kleinen, doch meist sinnvollen Verbesserungen und Modifikationen gegenüber dem dritten Teil. Bemängelt wurde vor allem der technische Zustand zum Veröffentlichungszeitpunkt.[13]

Die internationalen Bewertungen liegen leicht unter dem deutschen Durchschnitt (Metacritic: PC: 84 von 100,[14] Xbox 360: 84,[15] PS3:82[16] / Gamerankings: PC: 84,23%,[17] Xbox 360: 83,80%,[18] PS3: 83,44%[19]).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.gamestar.de/spiele/fallout-new-vegas/news/fallout_new_vegas,44882,2315539.html
  2. Sophia Tong (4. Mai 2010): Fallout: New Vegas Interview: Josh Sawyer (englisch) (Video). GameSpot. CBS Interactive. Abgerufen am 4. August 2011.
  3. Vlad Micu (8. September 2010): Obsidian’s Josh Sawyer on Fallout: New Vegas, the Van Buren legacy and learning from mods (englisch). gamesauce.org. Gamesauce Media, Inc. Abgerufen am 28. September 2011.
  4. Patricia Hernandez (7. Juli 2011): Interview with Chris Avellone (Englisch). Nightmare Mode. Abgerufen am 10. Juli 2011. „We just picked and chose what elements still seemed to work and we were interested in resurrecting.“
  5. Rene Heuser (14. Juni 2010): Fallout: New Vegas - Releasetermin und Gameplay-Trailer. Gamestar. IDG. Abgerufen am 28. September 2011.
  6. Zawad Iftikhar (19. Oktober 2010): Fallout New Vegas Errors, Crashes, Freezes and Fixes (englisch). segmentnext.com. Abgerufen am 9. August 2011. „Fallout New Vegas has just been released and already, they are many who are facing game breaking issues. Errors, crashes, freezes, low performance on the game, Fallout New Vegas save bug, and lot of other issues that are needed to be address by the developer, Obsidian.
  7. Zawad Iftikhar (2. November 2010): Community Patches Fallout New Vegas With Bug Fixes (englisch). segmentnext.com. Abgerufen am 9. August 2011.
  8. OdijSuppi (5. August 2011): Community Patch 0.2.7 – Update 05.08.2011. www.ravenmodding.terminal47.net. Abgerufen am 9. August 2011. „[...] beinhaltet eine große Anzahl an aktuellen Bugfixes und hat als Ziel, bekannte Fehler aus Fallout: New Vegas, Dead Money, Honest Hearts und Old World Blues zu beseitigen.
  9. IGN: Fallout New Vegas: Erster DLC angekündigt
  10. Critfy.de, durchschnittliche PC-Wertung, abgerufen am 10. Juli 2011
  11. Critfy.de, durchschnittliche Xbox360-Wertung, abgerufen am 10. Juli 2011
  12. Critfy.de, durchschnittliche PS3-Wertung, abgerufen am 10. Juli 2011
  13. Looki: Fallout: New Vegas (X360) / Test
  14. Metacritic.com, durchschnittliche PC-Wertung, abgerufen am 10. Juli 2011
  15. Metacritic.com, durchschnittliche Xbox360-Wertung, abgerufen am 10. Juli 2011
  16. Metacritic.com, durchschnittliche PS3-Wertung, abgerufen am 10. Juli 2011
  17. Gamerankings.com, durchschnittliche PC-Wertung, abgerufen am 10. Juli 2011
  18. Gamerankings.com, durchschnittliche Xbox360-Wertung, abgerufen am 10. Juli 2011
  19. Gamerankings.com, durchschnittliche PS3-Wertung, abgerufen am 10. Juli 2011

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