- Felix Kuetgens
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Felix Kuetgens (* 16. April 1890 in Aachen; † 8. Februar 1976 in Aachen) war von 1923 bis 1955 Direktor der Städtischen Museen in Aachen und Träger des Bundesverdienstkreuzes.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Kuetgens studierte Kunstgeschichte bei Geheimrat Paul Clemen und Adolph Goldschmidt. Seine Dissertation über Parmigianino wurde mit sehr gut bewertet. 1920 wurde er Assistent des Direktors Hermann Schweitzer der städtischen Museen. 1923 übernahm er den Vorstand. Galt Schweitzers Interesse der Skulpturensammlung, richtete Kuetgens als Hermeneutiker sein Augenmerk auf die Gemäldegalerie. 1924 erhielt er mit Archivdirektor Dr. Albert Huyskens den Auftrag die Ausstellung Tausend Jahre Zugehörigkeit der Rheinlande zum Reich von Mai bis September 1925 im Kaisersaal des Aachener Rathauses auszurichten. Der Themenschwerpunkt dieser Ausstellung war die Bedeutung der Stadt Aachen in der Geschichte des Deutschen Reichs. Zu den Kunstwerken gehörte Dietrich von Raths Tafelaufsatz, eine Miniatur des Aachener Marktbrunnens, den Kuetgens für das Suermondt Museum erwarb. Zu den Aufgaben eines Aachener Museumsdirektors gehört die Herausgabe der Aachener Kunstblätter, der AKB. Seine Forschung galt der Aachener Kunst. 1927 und 28 würdigte er zum 50jährigen Bestehen des Aachener Museumsvereins Johann Baptist Joseph Bastiné mit einer Monographie und Ausstellungs-Homage.
Zu den Verdiensten von Kuetgens zählt die Gründung des Couven Museums in dem 1925 von der Stadt Aachen erworbenem Haus Fey am Seilgraben. Jakob Couven erbaute dieses Patrizierhaus 1765. Sein Auftraggeber war der Kaufmann Andreas Ludwig. Dieses Museum präsentierte Aachen-Lütticher Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts. Anlass des Museumsvereins ihm eine Plakette zu verleihen: Dem Schöpfer des Städtischen Couven-Museums, Dr. Felix Kuetgens, am Tage der Einweihungsfeier gewidmet von dem dankbaren Museumsverein. 1931 lautete der Eintrag der dänischen Dichterin Karin Michaelis in das Gästebuch: „Wunderbar, einfach wunderbar. Man möchte Tag und Nacht fahren, allein um dieses Haus wieder einmal zu sehen.“ Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg gründete Kuetgens 1958 das Couven-Museum als Museumsstätte Aachener Wohnkultur zum zweiten Mal im Haus Monheim, einem Couven-Bau am Hühnerdieb. Die Eröffnung erfolgte Donnerstag, den 1. Mai 1958. Zum Inventar gehören Werke von Petrus Nicolaas Gagini, Bastiné und Billotte. Kuetgens war Ehrenmitglied des Aachener Museumsvereins und von 1955 bis 1962 Vorsitzender des Aachener Geschichtsvereins.
Im Jahre 1928 wertete Kuetgens das Aachener CHIO durch eine Sonderausstellung auf, bei der er 75 Gemälde und Grafiken von ca. 20 Künstler unter dem Motto: Ross und Reiter, Pferd und Wagen in vielfachen sportlichen Leistungen präsentierte.
1937 eröffnete er die neuen Abteilungen des Heimatmuseums. Im Zweiten Weltkrieg verpackte er die Aachener Kunstwerke in Kisten und sorgte für die Auslagerung an sichere Orten. Kuetgens wurde nach der deutschen Besetzung Frankreichs 1940 Oberkriegsverwaltungsrat des Referats Kunstschutz beim Militärbefehlshaber Frankreich. Er musste das Kunstgut in Paris schützen und vor „dem Zugriff des Ungeistes (zu) bewahren.“ Montag, den 11. September 1944 wurde ihm der Auftrag erteilt die abwesende Stadtverwaltung in Aachen zu vertreten. Der amtierende Oberbürgermeister Quirin Jansen ermächtigte ihn, als Notverwalter eine Übergangsverwaltung einzurichten, die sich unter dem Stadtkommandanten Gerhard Graf von Schwerin um die nach der angeordneten Evakuierung Aachens ca. 30.000 verbliebenen und nicht transportfähigen- oder -willigen Bewohner sowie um die Infrastruktur kümmern und die Verwaltung von Aachen bei hoffnungsloser militärischer Lage an die Alliierten übergeben sollte[1]. Kuetgens wurde ernannt, da er ein älteres Behördenmitglied, politisch nicht hervorgetreten war und Vertrauen bei der Bevölkerung besaß. Freitag, den 15. September 1944 wurde Kuetgens und sein Stab von Kreisleiter Schmeer aus dem Amt „entfernt.“ [2] Sein Anliegen galt der musealen Präsentierung und publizistischen Erschließung der Kunstwerke. Als Abschluss seiner Tätigkeit als Museumsdirektor des Suermondt-Museums 1955 stand die Ausstellung „Das 17. Jahrhundert“ mit flämischen und holländischen Gemälden aus Aachener Privatbesitz.
Werke
- Kuetgens, Felix: Bastiné Gedächtnisausstellung. 10. April bis 31. Mai 1927. Victor und Mindel, Aachen. 1927.
- Kuetgens, Felix: Johann Baptist Joseph Bastiné. in: Aachener Kunstblätter. Heft XIV. La Ruelle, Aachen. 1928.
- Kuetgens, Felix: Johann Baptist Joseph Bastiné. Der vergessene Schüler Davids und erste Lehrer Alfred Rethels. Aachen, 1928. 71 pp. 3 plts (1 col.) & 63 b/w ills. H.cloth. Order number (026298).
- Kuetgens, Felix [?]: Bericht über die Tätigkeit der städtischen Museen. AKB 11.1924, S. 5–22.
- Kuetgens, Felix ; Mayer, O. E.: Bericht über die Tätigkeit der städtischen Museen in den Jahren 1924 und 1925. AKB 12/13.1926, S. 5–22
- Kuetgens, Felix [?]: Bericht über die Tätigkeit des Museumsvereins. AKB 11.1924, S. 23–30.
- Kuetgens, Felix [?]: Bericht über die Tätigkeit des Museums-Vereins. AKB 12/13.1926, S.23–27.
- Kuetgens, Felix [?]: Bericht über die Tätigkeit der städtischen Museen im Verwaltungsjahr 1926 (1.April 1926 bis 31.März 1927). AKB 14.1928, S. 19–31.
- Kuetgens, Felix [?]: Bericht über die Tätigkeit des Museumsvereins. AKB 14.1928, S. 31–36.
- Kuetgens, Felix [?]: Bericht über die Tätigkeit der städtischen Museen in den Jahren 1927 bis 1930. AKB 15.1931, S. 13–36.
- Kuetgens, Felix [?]: Bericht über die Tätigkeit des Museumsvereins. AKB 15.1931, S. 37–39.
- Kuetgens, F., Die Wiederherstellungsarbeiten an den Rethelfresken im Kaisersaal des Rathauses, in Zeitschrift für Rheinische Heimatpflege (ZfRH) 2, 1930/31, S. 13–17
- Kuetgens, Felix, Die Karlsfresken von Alfred Rethel nebst der farbigen Wiedergabe der acht Wandgemälde im Kaisersaal des Rathauses zu Aachen, Verlag Meister der Farbe, Leipzig 1941
- Felix Kuetgens: Städtisches Suermondt-Museum Aachen, Gemäldekatalog. Aachen, 1932. (Kuetgens III).
- Kuetgens, Felix ; Köhne, C. E.: Die zwölf Kunstwerke des Jahres 1936 im städtischen Suermondt-Museum zu Aachen. AKB, 1936, 3. Sonderheft.
- Kuetgens, Felix ; Köhne, C. E.: Die zwölf Kunstwerke des Jahres 1937 im städtischen Suermondt-Museum zu Aachen. AKB, 1937, 4. Sonderheft.
- Kuetgens, Felix ; Köhne, C. E.: Die zwölf Kunstwerke des Jahres 1938 im städtischen Suermondt-Museum zu Aachen. AKB, 1938, 5. Sonderheft.
- Kuetgens, Felix: Aachen zum Jahre 1951, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz, Jahrgang 1951, S. 81ff.
- Kuetgens, Felix: Das alte Couven-Museum. AKB 16.1957, S. 7–10.
- Kuetgens, Felix: Das neue Couven-Museum. AKB 17/18.1958/59, S. 17–24.
- Kuetgens, Felix: Schenkungen. AKB 17/18.1958/59, S. 101–102.
- Kuetgens, Felix: Heinz Heinrichs [gest.]. AKB 17/18.1958/59, S. 84–85.
- Kuetgens, Felix: Zum 100. Geburtstag von Professor August von Brandis. AKB 19/20.1960/61, S. 131–132.
- Kuetgens, Felix: Edwin Suermondt - Heinrich Nauen. AKB 22.1961, S.83–86.
- Felix Kuetgens, Ein Geschenk Napoleons in Aachener Familienbesitz, in: ZAGV 77, 1965, S. 105-109
Literatur
- "Aachener Kunstblätter". Hrsg. Peter Ludwig, Schriftleitung Ernst Grimme. Bd.46/1975. Dumont, Köln, 1975.
- Ernst Günther Grimme: Nachruf Dr. Felix Kuetgens, ZAGV 83, 1976, S. 251-254.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Einsatz Kuetgens als Notverwalter, S. 38/39, u. a.
- ↑ s. Felix Kuetgens: Bericht über die Zeit meiner Tätigkeit als Stellvertreter des Oberbürgmeisters der Stadt Aachen vom 11. September bis 15. September 1944, ZAGV 66/67, 1954/55, S. 240-249.
Kategorien:- Kunsthistoriker
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