Friedrich Thön

Friedrich Thön

Friedrich Thön (* 1559 in Regensburg; † nach 1610) war ein Bildhauer der Renaissance, der überwiegend in Ober- und Niederösterreich tätig war.

Sein Leben

Friedrich Thön wurde in Regensburg geboren, wo er zwischen 1571 und 1576 beim Bildhauer Hans Pötzlinger († 1603 in Klosterneuburg) ausgebildet wurde. Ab etwa 1583 bis nach 1610 ist er in Grieskirchen in Oberösterreich als „Bürger und Bildhauer“ nachgewiesen und betrieb dort eine florierende Bildhauerwerkstätte.

Sein künstlerisches Schaffen

Thön war ein Meister der Relief-Kunst, der seine adelige, protestantische Kundschaft mit künstlerisch hochwertigen Epitaphien belieferte. Neben den signierten Grabdenkmälern für Georg Wolfgang v. Tannberg († 1582) und Hans Adam Jörger († 1591) ) in Sankt Georgen bei Grieskirchen, wird ihm und seiner Werkstätte eine große Anzahl weiterer Grabmäler zugeschrieben, z.B. in Aistersheim (Achaz [† 1603] und Katharina Hohenfeld [† 1608]), Altmünster (Gotthard [† 1584] und Apollonia Schärffenberg [† 1587]), Eferding, Gallspach (Hans Christoph Geymann † 1600), Garsten (Georg Achaz Losenstein † 1597), Grieskirchen (Sigmund [† 1598] und Potentiana Polheim [† 1582]), Münzbach (Lorenz Schütter † 1599 ), Schleißheim bei Wels (Andreas Gruenthaler † 1597; Hans Dietmar [† 1597] und Magdalena Gruenthaler [† 1595]), Stadlkirchen bei Dietach (Georg Neuhaus † 1593), Steyr (Wolf Pfefferl † 1597) u.a. Viele biblische Themen seiner Reliefs hatten als Vorlage Abbildungen aus der, 1564 in Frankfurt/Main erschienenen Bibel von Johann Bocksberger und Jost Amman. Häufige Motive waren die "Auferstehung der Toten" nach der Vision des Propheten Ezechiel (Hesekiel), "Moses und Paulus" als Verkünder des alten und neuen Glaubens, die "Auferstehung Christi", die "Abendmahlsdarstellung" sowie die "Anbetung des Christkindes".

Quellen und Literatur

  • Norbert Loidol: Renaissance in Oberösterreich. Weitra 2010
  • Karl Vocelka, Rudolf Leeb, Andrea Scheichl [Hg]: Renaissance und Reformation. Katalog zur OÖ. Landesausstellung 2010.
  • Walter Aspernig, Roland Forster, Elisabeth Gruber: Die Grabdenkmäler der Pfarre Grieskirchen. Grieskirchen 2010

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