Fränkisches Keuper-Lias-Land

Fränkisches Keuper-Lias-Land

Das Fränkische Keuper-Lias-Land ist eine naturräumliche Haupteinheitengruppe des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes in Oberfranken und, zu geringeren Anteilen im Norden, im thüringischen Landkreis Hildburghausen.

Wie der Name bereits verrät, fasst der Begriff Landschaften des Keuper (darunter die bekannten Teile des Keuperberglands Haßberge, Steigerwald und Frankenhöhe) und Lias (Schwarzer Jura) in Franken zusammen. Darüber hinaus gehört das Vorland der Fränkischen Alb, an dem z.T. Dogger (Brauner Jura) ansteht, zur Haupteinheitengruppe. Auch gehören Teile des ehemaligen Vulkangebiets Heldburger Gangschar zur Landschaft.

Die mit 689 m höchste Erhebung der Haupteinheitengruppe stellt der singuläre Hesselberg unmittelbar nördlich des Schwaben- und Frankenalb trennenden Kraters des Nördlinger Ries dar.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Grenzen

Das Fränkisches Keuper-Lias-Land wird im Norden und Westen durch die von Muschelkalk geprägten Gäulandschaften der Mainfränkischen Platten begrenzt, an die sich im Südwesten die Neckar- und Tauber-Gäuplatten anschließen. Im Südwesten folgt schließlich das landschaftlich und geologisch ähnliche Schwäbische Keuper-Lias-Land.

In östliche Richtungen geht die Landschaft über in die Malm-Hochfläche der Fränkischen Alb, im Nordosten folgt das Oberpfälzisch-Obermainische Hügelland (vor allem aber das Obermainische Hügelland) als Pufferzone zwischen Frankenalb und Oberpfälzisch-Bayerischerem Wald.

Im Fränkischen Keuper-Lias-Land liegt, vergleichsweise zentral, u.a. der Verdichtungsraum Nürnberg mit Fürth und Erlangen sowie, nördlich davon, die Städte Bamberg und, im nordnordöstlichen Grenzgebiet, Coburg.

Naturräumliche Gliederung

Das Fränkische Keuper-Lias-Land wird als Teil der Großlandschaft Südwestdeutsches Schichtstufenland naturräumlich wie folgt in Haupteinheiten (dreistellig) aufgeteilt: [1][2][3]
(in Klammern je die anstehenden Gesteine Keuper (K), Lias (L), und Dogger (D))

  • 11 (=D59) Fränkisches Keuper-Lias-Land
    • 110 Vorland der südlichen Frankenalb (L, D) - bis 689 m (Hesselberg), am Schlossberg 606,7 m, am Flüglinger Berg 641,3 m
      • 110.0 Nördliches Riesvorland
      • 110.1 Hesselberg-Liasplatten
      • 110.2 Hahnenkamm-Albvorland
      • 110.3 Weißenburger Bucht
      • 110.4 Staufer Vorberge
    • 111 Vorland der mittleren Frankenalb (L, D) - bis 595 m (Dillberg), am Buchberg 591 m
    • 112 Vorland der nördlichen Frankenalb (L, D)
      • 112.7 Staffelstein-Lichtenfelser Maintal[4]
      • 112.8 Linksseitige Regnitz-Randhöhen
    • 113 Mittelfränkisches Becken (K)
    • 114 Frankenhöhe (K) - bis 554 m
    • 115 Steigerwald (K) - bis 499 m
    • 116 Haßberge (K) - bis 512 m
    • 117 Itz-Baunach-Hügelland (K, L) - bis 467 m

Einzelnachweise

  1. Kartendienste des BfN
  2. E. Meynen und J. J. Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands Band 2 - Bundesanstalt für Landeskunde, zweite Lieferung Remagen 1955, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960
  3. Verschiedene Autoren: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten in Einzelblättern 1:200.000. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952–1991. → Online-Karten;
    mit einem Stern (*) gekennzeichnete Blätter sind bislang nicht in die Aufstellung eingeflossen.
    • Blatt 141: Coburg (Heinz Späth 1987; 42 S.)
    • Blatt 152: Würzburg (Horst Mensching, Günter Wagner 1963; 45 S.)*
    • Blatt 153: Bamberg (Karl Albert Habbe 2004, in Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft 2003/2004, S. 55-102; 48 S.)
    • Blatt 162: Rotenburg o. d. Tauber (Wolf Dieter Sick 1962; 58 S.)*
    • Blatt 163: Nürnberg (Franz Tichy 1973; 33 S.)*
    • Blatt 164: Regensburg (Dietrich Jürgen Manske 1981; 64 S.)*
    • Blatt 171: Göppingen (Hansjörg Dongus 1961; 54 S.)*
    • Blatt 172: Nördlingen (Ralph Jätzold 1962; 39 S.)*
  4. Einheit laut Blatt Bamberg (2004); auf Blatt Coburg (1987) wird dieses noch unter 117.02/03 zum Itz-Baunach-Hügelland gerechnet!

Weblinks

  • Landschaftssteckbriefe des BfN (auf "11" beginnende, fünfstellige Kennziffern bezeichnen Teile des Fränkisches Keuper-Lias-Landes)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Itz-Baunach-Hügelland — p1f1p4p5 Itz Baunach Hügelland Höchster Gipfel Büchelberg (467 m) Teil der Fränkischen Keuper Lias Landes Einteilung nac …   Deutsch Wikipedia

  • Naturräumliche Großregionen Deutschlands — Naturräumliche Großregionen 1. Ordnung (dunkelrot), 2. Ordnung (orange) und 3. Ordnung (violett) bzw. Haupteinheitengruppen (violett, dünner) nach der Bundesanstalt für Landeskunde Eine Gliederung Deutschlands in Naturräumliche Großregionen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Haßberge — p1f1p5 Haßberge Höchster Gipfel Nassacher Höhe (512,2 m ü. NN) Lage Bayern …   Deutsch Wikipedia

  • Hesselberg — Der Hesselberg von Südwesten Höhe 689,4  …   Deutsch Wikipedia

  • Frankenhöhe — p1f1p5 Frankenhöhe Höchster Gipfel Hornberg (554 m ü. NN) Lage Bayern, Baden Württemberg …   Deutsch Wikipedia

  • Südwestdeutsches Stufenland — Das Südwestdeutsche Stufenland mit den Haupteinheitengruppen D57 D62 und D69 nach BfN Das Südwestdeutsche Stufenland ist eine geologisch und geomorphologisch durch Schichtstufen geprägte Großlandschaft östlich des Oberrheingrabens in …   Deutsch Wikipedia

  • Keuperbergland — Das Keuperbergland (seltener Keuperwaldberge) ist Teil der Süddeutschen Schichtstufenlandschaft und nimmt eine Fläche von etwa 3.200 Quadratkilometern ein. Keuperstufe über dem Heckengäu am Westrand des Schönbuchs Zu den Keuperbergländern gehören …   Deutsch Wikipedia

  • Steigerwald — p1f1p5 Steigerwald Höchster Gipfel Scheinberg (499 m ü. NN) Lage Bayern Teil des …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Landschaften in Bayern — Alpenvorland Bayerisches Alpenvorland Allgäu Königswinkel Westallgäu Chiemgau Fünfseenland Lechfeld Lechrain Münchner Schotterebene Oberland Pfaffenwinkel Rupertiwinkel Stauden Tertiärhügelland Donau Iller Lech Platte Dachauer Moos Altbayerisches …   Deutsch Wikipedia

  • Kraiberg — Höhe 365 m ü.  …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”