- Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne
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Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne Daten (Stand: Januar 2011[1]) Standort Pfullendorf Zahl der Soldaten ca. 800 Zahl der Wehrpflichtigen verschwindend gering Zivile Beschäftigte ca. 70 Gründung 1959 Die Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne ist eine Kaserne der Bundeswehr in Pfullendorf im Landkreis Sigmaringen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Kaserne wurde von 1957 bis 1959 erbaut. Das Eintreffen des Vorkommandos aus Füssen erfolgte am 20. April 1959.[2] Seit 1959 existiert die Garnison.[1] Der Standort Pfullendorf wurde im Oktober 1964 nach dem Generaloberst Werner von Fritsch benannt.
Aktuell haben am Standort Pfullendorf 800 Soldaten ihren Dienstposten und 70 zivile Mitarbeiter ihre Anstellung. In den Hochzeiten waren rund 2500 Soldaten in Pfullendorf stationiert.[1] Die zivilen Mitarbeiter Pfullendorfs sind dem Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Immendingen zugeordnet.[3]
In Folge der 2010 beschlossenen grundlegenden Bundeswehrreform wurde am 15. Dezember 2010 unter Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) durch das Bundeskabinett zum 1. Juli 2011 eine Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland beschlossen.[4] Dies hatte auf den Standort eher marginal Auswirkungen, da sich kaum Wehrpflichtige in Pfullendorf befinden. Stattdessen gibt es ein Ausbildungszentrum für den Bereich Infanterie. Außerdem ist in Pfullendorf das Ausbildungszentrum Spezielle Operationen (bis 2003: Internationale Fernspähschule) beheimatet. Diese in Europa einzigartige Einrichtung mit neun Mitgliedsstaaten dient deren Streitkräfte zur Ausbildung von Spezial- und spezialisierten Kräften, für Soldaten aus Deutschland vor allem für die Division Spezielle Operationen (DSO) und das Kommando Spezialkräfte (KSK). Weiterhin gehören zum Standort ein Gefechtsübungssimulationssystem, die Fernspäherkompanie 200, sowie das für die Verwaltung des Standorts zuständige Serviceteam Pfullendorf.[5] Am 26. Oktober 2011 stellte Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) im Bundeskabinett das Stationierungskonzept 2011 vor, nachdem der Standort Pfullendorf erhalten bleibt. Die Organisationsmaßnahmen sehen jedoch eine Reduzierung der 580 Dienstposten auf 310, die Umbildung des „Ausbildungszentrums Spezielle Operationen“ zum „Ausbildungs- und Übungszentrum Spezielle Operationen“ und die Auflösung der Fernspählehrkompanie 200 vor.[6] Die Bundeswehr gilt als ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Stadt Pfullendorf, eine Standortschließung hätte einen Kaufkraftverlust von sechs Millionen Euro jährlich bedeutet.[1]
Ausstattung der Kaserne
Die Kasernenanlage umfasst 46 Hektar und der Standortübungsplatz 147 Hektar. Die Kaserne hat eine eigene Wasser- und Abwasserversorgung, Turnhalle, Sportplatz, Unterkunftsgebäude und Standortschießanlage.[1] Bis 2012 wird die Infrastruktur der Kaserne für 80 Millionen Euro modernisiert[7], umgebaut und optimiert[8][9]. Momentan arbeiten 100 bis 200 Beschäftigte von zivilen externen Firmen bei Renovierungen und Umbaumaßnahmen in der Kaserne.[5]
Truppenteile in der Kaserne
In der Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne in Pfullendorf sind folgende Einheiten untergebracht:
- Ausbildungszentrum Spezielle Operationen (mit Fernspählehrkompanie 200 und Ausbildungskompanie 209)
- ArztGrp Pfullendorf (Teileinheit des FachSanZ Sigmaringen)
- Teile des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Immendingen
Besonderheiten
Die Kaserne in Breitenburg/Nordoe (1956 - 2007) war ebenfalls nach Von-Fritsch benannt.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e 5000 Beschäftigte arbeiten in vier Kasernen im Kreis Sigmaringen. In: Südkurier vom 13. Januar 2011
- ↑ Siegfried Volk: Soldaten der ersten Stunde erinnern sich. In: Südkurier vom 8. Juli 2009
- ↑ Michael Hescheler/fxh: Zivile umsorgen die Soldaten. In: Ders.: Sorge: 800 Zivile hängen am Tropf der Truppe. Der Chef des Dienstleistungszentrums der Bundeswehr rechnet mit Veränderungen – Konkretes weiß er nicht. In: Schwäbische Zeitung vom 4. Februar 2011
- ↑ Bundesregierung legt Eckpunkte der Neugestaltung der Bundeswehr fest. Bmvg.de, 15. Dezember 2010, abgerufen am 18. Dezember 2010.
- ↑ a b Simone Dürmuth: Serie. Mehr als 4600 Soldaten gibt es im Landkreis. In: Schwäbische Zeitung vom 30. Oktober 2010
- ↑ Die Auswirkungen des Stationierungskonzeptes im Bundesland Baden-Württemberg. Bundesministerium der Verteidigung, 26. Oktober 2011, abgerufen am 26. Oktober 2011.
- ↑ Siegfried Volk: „Standort Pfullendorf hat gute Karten“. In: Südkurier vom 14. März 2011
- ↑ Kaserne wird für 70 Millionen umgebaut. In: Südkurier vom 7. April 2010
- ↑ Siegfried Volk: „Wir stehen zur Bundeswehr“. In: Südkurier vom 13. Januar 2011
Weblinks
- Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne Pfullendorf
- Bundeswehr auf der Seite der Stadt Pfullendorf
47.9137694444449.2574111111111Koordinaten: 47° 54′ 50″ N, 9° 15′ 27″ OKategorien:- Kaserne der Bundeswehr
- Pfullendorf
- Erbaut in den 1950er Jahren
- Bauwerk im Landkreis Sigmaringen
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