HMS Danae (D44)

HMS Danae (D44)
HMS Danae
HMS Danae (D44).jpg
p1
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich (Seekriegsflagge) Vereinigtes Königreich
PolenPolen (Seekriegsflagge) Polen
andere Schiffsnamen

ORP Conrad

Schiffstyp Leichter Kreuzer
Klasse Danae-Klasse
Bauwerft Armstrong Whitworth, Newcastle
Stapellauf 26. Januar 1918
Indienststellung 22. Juli 1918
Verbleib 1948 in Barrow-in-Furness abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
146,5 m (Lüa)
Breite 14,0 m
Tiefgang max. 4,41 m
Verdrängung Standard: 4.276 ts
Maximal: 5.603 tn.l.dep1
 
Besatzung 462 Mann
Maschine
Maschine 6 Yarrow-Kessel
2 Parsons-Getriebeturbinen
Maschinen-
leistung
40.000 PS (29.420 kW)
Geschwindigkeit max. 29 kn (54 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Panzerung
  • Gürtel: 76 mm
  • Kommandoturm: 76 mm
  • Tanks: 57 mm
  • Munitionskammern: 57 mm
  • Deck: 25 mm

Die HMS Danae (D44) war ein Leichter Kreuzer der Royal Navy im Ersten und Zweiten Weltkrieg und das Typschiff der nach ihr benannten Danae-Klasse. Das Kriegsschiff wurde am 4. Oktober 1944 an die Polnische Marine übergeben und von dieser als ORP Conrad eingesetzt.

Der Kreuzer überstand den Krieg und wurde 1948 in Großbritannien abgewrackt.

Inhaltsverzeichnis

Bau und Konstruktive Merkmale

Das Schiff wurde am 1. Dezember 1916 bei der Armstrong Whitworth in Walker, einem Vorort von Newcastle upon Tyne, auf Kiel gelegt. Sie lief am 26. Januar 1918 vom Stapel und wurde nach Danaë, einer Geliebten des Zeus und Mutter des Perseus, aus der griechischen Mythologie benannt. Am 22. Juli 1918 wurde die Danae in Dienst gestellt.

Das Schiff gehörte mit 29 Knoten (54 km/h) zu den schnellsten Kreuzern seiner Zeit. Der Antrieb bestand aus zwei Brown-Curtis-Dampfturbinen mit sechs Kesseln, die zusammen 40.000 PS (29,4 MW) auf zwei Schrauben abgaben. Der Brennstoffvorrat betrug 1.060 t, womit sie bei 29 Knoten Höchstgeschwindigkeit 1.480 Seemeilen (2741 km) und mit 10 Knoten (18,5 km/h) bis zu 6.700 Seemeilen (12.408 km) weit fahren konnte. Der Kreuzer war leicht gepanzert. Die Stärke der Panzerung der Seiten und des Kommandodecks betrug 76 mm. Die Tanks und die Munitionskammern waren mit 57 mm Panzerstahl geschützt, das Hauptdeck mit 25 mm.

Die Bewaffnung bestand anfangs aus sechs 15,2-cm-Geschützen, zwölf Torpedo-Rohren, zwei 7,62-cm- und zwei 4,0-cm-„Pom-Pom“-Flugabwehrkanonen.

Ab 1943 bestand die Bewaffnung aus fünf 15,2-cm-Geschützen, einer 10,2-cm-, acht 4,0-cm- und zwölf 2,0-cm-Flugabwehrkanonen. Außerdem wurde das Schiff mit Einrichtungen zum Wasserbombenabwurf ausgestattet.

Einsatzgeschichte

1918 bis 1920

Der Kreuzer wurde der in Harwich stationierten 5th Light Cruiser Squadron zugeteilt und patrouillerte in den letzten Monaten des Ersten Weltkrieges in der Nordsee. Zwischen Oktober und November 1919 operierten die Danae und ihre Schwesterschiffe HMS Dragon und HMS Dauntless in der Ostsee und griffen auf Seiten der Weißen im Russischen Bürgerkrieg ein. Der Verband unterstützte die litauischen Streitkräfte gegen die Bolschewiki. Im Februar 1920 wurde die Danae der 1st Light Cruiser Squadron der Atlantic Fleet unterstellt..

1921 bis 1929

1923 übernahm die Special Service Squadron den Kreuzer. Es handelte sich um eine kleine Flotte, der außerdem noch die Schlachtkreuzer HMS Hood und HMS Repulse, die baugleichen leichten Kreuzer HMS Delhi, Dragon, Dauntless, HMS Dunedin sowie neun weitere Schiffe (hauptsächlich Zerstörer) angehörten. Der Verband diente Propagandazwecken und sollte eine Weltumfahrung durchführen. Die Schiffe verließen Devenport am 27. November in Richtung Freetown. Danach wurden die Häfen von Kapstadt, Port Elizabeth, East London und Durban, das am 31. Dezember erreicht wurde, angelaufen. Im neuen Jahr wurden Sansibar, Trincomalee, Singapur, Albany, Adelaide, Melbourne, Hobart, Sydney und Wellington besucht. Neuseeland wurde am 16. Mai verlassen und anschließend Suva und Samara auf den Fidschis angelaufen. Die nächsten Ziele waren Honolulu (6. Juni), Victoria (25. Juni) und Vancouver. Der Verband erreichte am 11. Juli San Francisco und wurde dort aufgeteilt. Die Leichten Kreuzer fuhren anschließend durch den Panama-Kanal und besuchten noch einige Häfen in Südamerika und der Karibik, wie Guyana, die Westindischen Inseln und Jamaika.

Zwischen 1927 und 1928 diente die Danae bei der 1st Cruiser Squadron im Mittelmeer als Geleitschiff. Anschließend wurde der Kreuzer zurück nach Großbritannien befohlen. Dort wurde das Schiff grundlegend überholt und modernisiert.

1930 bis 1938

Nach der Überholung wurde die Danae 1930 wieder in den aktiven Dienst gestellt und der in Britisch Westindien stationierten 8th Cruiser Squadron zugeteilt.

Als 1937 der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg ausbrach, wurde das Schiff nach China verlegt, um diverse Evakuierungstransporte von Shanghai nach Hongkong zu eskortieren. Dabei wurde der Kreuzer auch direkt von der kaiserlich japanischen Marine beschossen. Im November desselben Jahres wurde die Danae zurück nach Großbritannien beordert und in die Reserve versetzt.

1939 bis 1944

Der Kreuzer wurde im Juli 1939 reaktiviert, operierte anfangs im Südatlantik und seit Oktober im Indischen Ozean. Am 23. März 1940 wurde die Danae nach Malaya beordert. Sie führte mehrere Patrouillen im Seegebiet zwischen Singapur und Niederländisch-Indien durch. Das Schiff wurde am 20. Januar 1941 in chinesische Gewässer befohlen und eskortierte gemeinsam mit der Durban, der Dauntless, der HMAS Canberra und der Gelben Meer und zwischen Niederländisch Ostindien und Ceylon. Am 20. Februar 1942 erreichte sie Batavia und anschließend Colombo, von wo aus die Danae nach Kapstadt zur Überholung zurückgezogen wurde.

Nach einem elfmonatigen Werftaufenthalt wurde das Kriegsschiff im Juli 1943 wieder in Dienst genommen. Im März 1944 kehrte die Danae nach Großbritannien zurück und wurde der 1st Cruiser Squadron zugeteilt. Unmittelbar vor der alliierten Landung in der Normandie lief der Kreuzer vor den Sword Beach, um Landziele anzugreifen. An der Operation nahmen außerdem die HMS Ramillies, die HMS Warspite, die Hunt-Klasse teil. Im Juli lief die Danae in die Häfen von Port-en-Bessin-Huppain und Ouistreham ein. Im August kehrte sie nach Großbritannien zurück und wurde in Plymouth als Hulk genutzt.

ab 1944

Am 7. Juli 1944 versenkte ein deutsches Kleinst-U-Boot vom Typ Neger die Dragon. Deshalb erhielt die polnische Marine mit der Danae einen neuen Kreuzer. Sie wurde am 4. Oktober unter polnisches Kommando gestellt und in Conrad umbenannt. Ursprünglich sollte der Kreuzer entweder den Namen Wilno oder Lwów erhalten. Da die Städte Vilnius und Lemberg in den von der Sowjetunion beanspruchten polnischen Ostgebieten lagen, protestierten die Briten. Deshalb wurde der politisch neutralere Name des polnischstämmigen englischen Schriftstellers Józef Konrad Korzeniowski, der unter dem Pseudonym Joseph Conrad bekannter ist, gewählt.

Der Großteil der Besatzung bestand aus den Überlebenden der Dragon. Unter dem Kommando von Stanisław Dzienisiewicz wurde die Conrad bis 23. Januar 1945 in Southampton und Chatham überholt. Im Februar wurde sie nach Scapa Flow verlegt und am 2. April der 10th Cruiser Squadron zugeordnet. Der Kreuzergruppe gehörten außerdem noch die Wilhelmshaven stationiert. Die Stadt war zuvor von der 1. Polnischen Panzerdivision erobert worden.

Bis zum Ende des Jahres 1945 diente sie als Transportschiff für das Polnische Rote Kreuz. Im Januar 1946 kehrte das Schiff nach Rosyth zurück, von wo aus gemeinsam mit den verbliebenen polnischen Zerstörern ORP Błyskawica, HMS Garland (H37)ORP ''Garland'' mehrere Übungsmissionen durchgeführt wurden.

Ab März begann die Besatzung, die Übergabe des Schiffes an Großbritannien vorzubereiten. Im August wurde die Besatzung halbiert. Das Schiff wurde am 28. September 1946 an die Royal Navy zurückgegeben und in Danae zurückbenannt. Der Kreuzer wurde nach Falmouth überführt und am 22. Januar 1948 an die T.W. Ward Company zur Verschrottung verkauft. Bis zum März wurde die Danae von Vickers Shipbuilding and Engineering Ltd in Barrow-in-Furness verschrottet.

Siehe auch

Weblinks


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