- Polnische Marine
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Marynarka Wojenna Rzeczypospolitej Polskiej
Wappen der Polnische MarineAufstellung 1918 Land Polen Streitkräfte Polnische Streitkräfte Teilstreitkraft Marine Typ Teilstreitkraft Grobgliederung 3. Schiffsflottille
Stärke 14.300 Hauptquartier Gdynia Kriege Zweiter Weltkrieg
IrakkriegLeitung Jetziger
KommandeurVizeadmiral Tomasz Mathea Insignien Gösch Marineflagge
(Proporzec)
(Bandera wojenna)Die Kriegsmarine der Republik Polen (poln.: Marynarka Wojenna Rzeczypospolitej Polskiej) ist die Seestreitmacht Polens, die besonders im Zweiten Weltkrieg eine Rolle spielte.
Inhaltsverzeichnis
Organisation
Das Hauptquartier der Marine ist in Gdynia. Dem Stab unterstehen zwei Flottillen sowie die Marineflieger-Brigade.[1]
- 3. Schiffsflottille in Gdynia
- 8. Küstenverteidigungsflottille in Swinemünde
- 1. Marinefliegerbrigade in Gdynia
Geschichte
Schon in früheren Zeiten gab es einige Flussschiffe, die den Handel beschützen sollten. Auf das offene Meer wurde diese Flotte erst im 15. Jahrhundert ausgedehnt, als einige polnische Freibeuter 1463 die Flotte des Deutschen Ordens besiegten. Ab 1601 wurde eine geregelte Flotte aufgebaut, die 1627 die schwedische Flotte bei Oliwa besiegte. Die Polnischen Teilungen beendeten die Existenz einer eigenständigen polnischen Marine.
Das Herzogtum Kurland, das Teil des polnischen Königreiches war, besaß eine eigene Marine, mit der es sogar Kolonien am Fluss Gambia (James Island) und in Amerika (siehe Kurländische Kolonisierung Amerikas) aufbauen konnte.
Die moderne polnische Marine wurde nach dem Ersten Weltkrieg gegründet, wurde jedoch durch finanzielle Einschränkungen, unter anderem wegen der Weltwirtschaftskrise, nie besonders groß. Sie bestand 1939 aus 5 U-Booten, 4 Zerstörern und einigen kleineren Fahrzeugen. Ab 1925 bis zum Ende des Polenfeldzuges 1939 war Józef Unrug (Joseph Freiherr von Unruh) Chef der polnischen Marine. Die polnische Marine konnte sich bei Beginn des Zweiten Weltkriegs teilweise in Sicherheit bringen; diese Schiffe bildeten dann die Kriegsmarine der polnischen Exilregierung und schlossen sich den Alliierten an.
Rolle im Zweiten Weltkrieg
Kurz vor Ausbruch des Krieges waren drei polnische Zerstörer, ORP Błyskawica („Blitz“), ORP Burza („Gewitter“) und ORP Grom („Donner“) nach Großbritannien ausgelaufen (während der von Unrug befohlenen Operation Peking). Später schlossen sich ihnen die U-Boote ORP Orzeł („Adler“) und ORP Wilk („Wolf“) an, die der deutschen Kriegsmarine entkommen waren. Der Befehlshaber der polnischen Marine, Joseph von Unrug, musste sich wie die übrigen polnischen kapitulierenden Streitkräfte in deutsche Kriegsgefangenschaft begeben.
Ab 1940 wurde die neue polnische Marine weiter ausgebaut. Zu diesem Zweck wurden Schiffe von der Royal Navy gepachtet. 1945 bestand sie aus 4.000 Matrosen auf 15 Schiffen (1 Kreuzer, 6 Zerstörer, 3 U-Boote und 5 Schnellboote) mit insgesamt über 18.000 Tonnen. Im Laufe des Krieges taten zusammengenommen 26 Schiffe in der polnischen Kriegsmarine Dienst (2 Kreuzer, 9 Zerstörer, 5 U-Boote und 11 Schnellboote).
Polnische Schiffe haben an der Seite der britischen und später auch der amerikanischen Marine an zahlreichen Operationen teilgenommen: Im Mai 1940 in der Region Narvik im Rahmen des Unternehmens Weserübung und beim Abtransport der britischen Einheiten aus Dünkirchen (Operation Dynamo), 1944 bei der Landung in der Normandie, beim Geleitschutz von Konvois nach Murmansk und Malta, vor allem aber bei der Schlacht um den Atlantik, die von 1940 bis 1944 andauerte, und hier bei der berühmten „Jagd auf die Bismarck“, dem größten Schlachtschiff der deutschen Kriegsmarine im Mai 1941 (Unternehmen Rheinübung). Insgesamt wirkten sie mit bei 665 Gefechten und geleiteten 787 Konvois, versenkten 12 feindliche Kriegsschiffe (darunter 5 U-Boote) und 41 weitere Schiffe, beschädigten 24 Kriegsschiffe (darunter 8 U-Boote). Darüber hinaus unterstützten 36 polnische Handelsschiffe, die bei Kriegsausbruch 1939 auf hoher See unterwegs waren und zusammen über rund 117.000 BRT verfügten, die Alliierten bei Transporten über die Weltmeere.
Warschauer Pakt
Nach dem Krieg kehrten die verbliebenen Schiffe nach Polen zurück, wo sie dann als Teil der Marine der Volksrepublik Polen, die Ostsee für den Warschauer Pakt absicherten. Für den Kriegsfall mit der NATO war vorgesehen, dass die polnischen Streitkräfte Dänemark besetzen sollten, was zur Folge hatte, dass die polnische Marine sehr viele Landungsboote besaß.
NATO
Seit dem Beitritt Polens zur NATO 1999 nimmt sie auch hier an einigen Operationen teil, wie der Operation Active Endeavour und dem Zweiten und Dritten Golfkrieg. Die Polnische Marine hat sieben Korvetten der Klasse MEKO A-100 bestellt, die auf der Marinewerft in Gdynia gebaut werden sollen. Das erste Schiff sollte 2011 ausgeliefert werden, dieser Termin wurde allerdings aufgrund der Wirtschaftskrise auf 2015 verschoben.
Ausrüstung
Fregatten
- Oliver-Hazard-Perry-Klasse
- ORP Gen. K. Pułaski (272)
- ORP Gen. T. Kościuszko (273)
Korvetten
- Kaszub Klasse
- ORP Kaszub (240)
- Tarantul-Klasse
- ORP Metalowiec (436)
- ORP Rolnik (437)
- MEKO A-100
- 7 Bestellt
Schnellboote
- Orkan Klasse (Sassnitz-Klasse der NVA)
- ORP Orkan (241)
- ORP Piorun (242)
- ORP Grom (243)
Uboote
- Kilo-Klasse
- ORP Orzeł (291)
- Kobben Klasse
- ORP Sokół (294)
- ORP Sęp (295)
- ORP Bielik (296)
- ORP Kondor (297)
(siehe auch Liste polnischer U-Boot-Klassen)
Schulschiffe
- ORP Iskra
- Wodnik-Klasse
Hilfsschiffe
- Piast-Klasse
- ORP Piast
- ORP Lech
- Lublin Klasse
Hubschrauber
Des Weiteren verfügt die Polnische Marine über diverse Hilfs- und Unterstützungsschiffe.
Weblinks
Commons: Polnische Marine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website (polnisch, englisch)
- Die polnische Marine 1939–1947 (engl.)
Literatur
- Rafał Korbat; Wydawnictwo Posiedlik-Raniowski i Spółka (Hrsg.): Dzieje Wojska Polskiego. Posnań 1990, ISBN 83-7083-634-8.
Einzelnachweise
- ↑ The Polish Navy Structure (engl.), Webseite der Polnischen Marine (abgerufen 5. Februar 2009)
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