- Hans Ernst Dietrich von Werder
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Hans Ernst Dietrich von Werder (* 23. September 1740 auf Gut Rogäsen (im Magdeburgischen); † 22. Juni 1800 auf Rogäsen) war ein Minister beim Generaldirektorium.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Geboren als Sohn des Sekondeleutnants Hans Christoph von Werder (1705–1741) und der Eleonora Sophia, geb. von Schi(e)ck (1708–1757), verbringt er seine Kindheit und frühe Jugend in Genthin, wo er unter der Vormundschaft des Hauptmanns Albrecht Ludwig von Britzke von seiner Mutter erzogen wird.
Er besucht die Ritterakademie in Brandenburg und tritt 1754 in das Leib-Karabinier-Regiment in Rathenow ein, mit dem er am Siebenjährigen Krieg bis zum Frieden von Hubertusburg 1763 teilnimmt. Im Jahre 1764 nimmt er seinen Abschied von der Armee und widmet sich der Bewirtschaftung seines Gutes Rogäsen, das er im Laufe der Jahre durch den Erwerb angrenzender Liegenschaften erweitert.
In den Folgejahren wird er zum Landrat des Kreises Ziesar gewählt und 1774 erfolgt die Ernennung zum Domherrn des Stiftes Brandenburg. 1777 überträgt ihm die Magdeburger Provinzialverwaltung die Aufsicht der Urbarmachung des Finower Bruchs. Das Vorhaben entsprangt der Überlegung Friedrichs des Großen, die von Magdeburg über Rogäsen und Ziesar nach Berlin führende Heerstraße zu befestigen.
Im Jahre 1781 wird von Werder zum Geheimen Finanzrat im Generaldirektorium ernannt und im September nach Berlin berufen. Dort erfolgt am 31. Dezember die Ernennung zum Staats-, Kriegs- und dirigierenden Minister im Generaldirektorium. Dem Minister sind zunächst die Kurmark, später Magdeburg, Halberstadt und die Altmark unterstellt.
Am 2. Oktober 1786 wird er durch König Friedrich Wilhelm II. in den Freiherrenstand erhoben (nach Wolfgang und Albert von Werder hingegen ist der bei Klaproth zu findende Hinweis auf die Standeserhöhung ein Irrtum). Bald darauf erfolgt die Ernennung zum Chef des General-Accise- und Zolldepartements und nach dem Regierungswechsel ist von Werder mit der Überprüfung der Steuergeschäfte und der Abschaffung der französischen Akzise-Verwaltung betraut.
In den Jahren 1790/91 hat er den Vorsitz der Immediatkommission zur Untersuchung des Fabrikenwesens, wechselt aber Ende 1791 unfreiwillig vom Finanzressort zum Provinzial-Departement und übernimmt die Verwaltung der Kurmark sowie die Zuständigkeit für die Kassensachen.
Werder war Ritter des Roten Adlerordens und Amtshauptmann zu Fischhausen.
Ehen und Kinder
Werder war drei Mal verheiratet.
- 1764: mit Sophie Charlotte (1743–1775), geb. von Werder a. d. H. Kade;
- 1776: Wilhelmine Johanne (1759–1782), geb. von Witzleben;
- 1783: (im Berliner Dom) Elisabeth Luise Sophie (1742(?)–1811), geb. von Printzen, verw. Gräfin von Wartensleben. Nach 1790 wurde diese Ehe „infolge erwiesener Untreue der Gattin“ geschieden.
Aus erster und zweiter Ehe hatte er fünf Söhne und neun Töchter. Die dritte Ehe blieb kinderlos
Literatur
- C. A. L. Klaproth: Verzeichnis der Wirklichen Geheimen Staats-Minister und der Geheimen Staats-Sekretairen, in: Ders: Der Kgl.-Preußische und Churfürstlich Brandenburgische Wirklich Geheime Staats-Rath, Berlin 1805, S. 476f.
- Albert von Werder: Nachrichten über die Familie von Werder aus den Häusern Woltersdorf, Brettin, Kade und Rogäsen, Merseburg 1864, S. 59–65.
- Wolfgang von Werder: Geschichte des märkisch-magdeburgischen Geschlechts von Werder, verbunden mit Nachrichten von den übrigen adligen Sippen Werderschen Namens, Bd. 4, Görlitz 1941, S. 738–751.
Quellen
- Lebenslauf in: Geheimes Staatsarchiv, I. HA, Rep. 125, Nr. 5275.
Weblinks
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