Hans Geisler (General)

Hans Geisler (General)
Hans Geisler im Februar 1941

Hans Geisler (* 19. April 1891 in Hannover; † 25. Juni 1966 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Flieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Frühe Jahre und Erster Weltkrieg

Geisler trat am 1. April 1909 als Seekadett in die Kaiserliche Marine einbei. Zunächst absolvierte er seine infanteristische Grundausbildung an der Marineschule Mürwik und war anschließend bis Ende März 1910 an Bord des Großen Kreuzers SMS Hertha. Im Anschluss hieran wurde er bis September 1911 wieder an der Marineschule Mürwik unterrichtet und absolvierte diverse Lehrgänge. Zum 1. Oktober 1911 wurde Geisler auf das Linienschiff SMS Nassau versetzt, wo er den Ausbruch des Ersten Weltkrieg erlebte.

Zum 15. Mai 1915 gab Geisler dieses Bordkommando auf und wechselte als Beobachter in die II. Marineflieger-Abteilung über, in welcher er bis zum 28. Juni 1916 verblieb. Dann fungierte er in selbiger Position bis 13. Oktober 1917 bei der I. Seeflieger-Abteilung. Anschließend war Geisler über das Kriegsende hinaus bis zum 9. Januar 1919 als Offizier zur besonderen Verwendung beim Marine-Flugchef Kapitän zur See Otto Kranzbühler in Berlin.

Zwischenkriegszeit

Geisler zu Besuch eines sizilianischen Flugplatzes im Mai 1941.

Beförderungen

Nach der Auflösung dieser Dienststelle war Geisler vom 10. Januar 1919 bis 10. September 1920 erneut Beobachter, allerdings bei der Seeflieger-Abteilung Holtenau. Während dieser Zeit war er zugleich ab 3. Juni 1920 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandeur dieser Abteilung beauftragt. Zum 11. September 1920 wechselte Geisler als Kompanieführer in die Kommandierten-Abteilung der Marinestation der Ostsee, wo er vom 12. Oktober 1920 bis 11. April 1921 als Adjutant eingesetzt war. Am Folgetag, dem 12. April 1921, wurde Geisler, inzwischen im Range eines Kapitänleutnants, wieder ein Bordkommando übertragen. Bis zum 8. November 1921 diente er zunächst in der 6. Minensuch-Halbflottille, bevor er am 9. November 1921 zum Kommandanten des Minensuchbootes M 82 ernannt wurde. Diese Funktion hielt Geisler bis zum 14. September 1922 inne.

Vom 15. September 1922 bis Ende März 1925 diente er wieder als Kompanieführer bei der Schiffsstammdivision der Ostsee. Anschließend stieg er zum 1. April 1925 zum Flieger-Referenten im Stab der Marinestation der Ostsee auf. Ende Oktober 1925 gab Geisler diese Stellung bereits wieder auf und absolvierte hierauf vom 26. Oktober 1925 bis Ende März 1926 eine Führergehilfenausbildung. Nach dessen erfolgreichen Bestehen diente Geisler von April 1926 bis Oktober 1928 als Referent in der Flotten-Abteilung bei der Marineleitung der Reichsmarine. Den Posten als Leiter des Funk-Versuchskommandos in Warnemünde hielt Geisler vom 11. Oktober 1928 bis 4. Oktober 1932 inne. Zum 5. Oktober 1932 wurde er zum 1. Offizier des Linienschiffes Schleswig-Holstein ernannt, dessen Aufgaben er bis Ende März 1933 ausfüllte. In dieser Funktion, erfolgte Geislers Beförderung zum Fregattenkapitän am 1. Januar 1933. Anschließend war er vom 3. April bis 31. August 1933 Abteilungsleiter in der Marineabteilung.

Übertritt zur Luftwaffe und Zweiter Weltkrieg

Hans Geisler im Mai 1941 bei der Verleihung von Eisernen Kreuzen.

Zum 1. September 1933 trat Geisler zu der im Aufbau befindlichen Luftwaffe über, wo er bis Ende September 1936 als Chef der Ausbildungsabteilung im Reichsluftfahrtministerium (RLM) eingesetzt wurde. Am 1. Oktober 1935 stieg er dort zum Führer der Marineluftstreitkräfte (FdLuft) auf, dessen Funktion er bis Ende März 1939 innehielt. Anschließend war er vom April bis Mai 1939 Offizier zur besonderen Verwendung beim RLM.

Im Zuge der allgemeinen Mobilmachung war Geisler von Juni bis 4. September 1939 als General zur besonderen Verwendung bei der Luftflotte 2 eingesetzt. Am 5. September 1939 wurde die 10. Flieger-Division geschaffen, deren Kommandeur Geisler bis 2. Oktober 1939 war. An diesem Tag wurde die Division in X. Fliegerkorps umbenannt, dessen Kommandierender General Geisler dann bis Ende August 1942 war. Während dieser Zeit fungierte er zugleich vom 3. Juni bis 20. September 1940 in Vertretung des Chefs des Ausbildungswesens im RLM. Das X. Flieger-Korps kämpfte unter seinem Kommando im Westfeldzug, der Luftschlacht um England, im Balkanfeldzug, bei der Luftlandeschlacht um Kreta sowie im Ostfeldzug auf der Krim um die Festung Sewastopol, der Kesselschlacht von Demjansk sowie bei der beginnenden Schlacht um Stalingrad. Am 31. August 1942 gab Geisler das Kommando des Korps an den General der Flieger Bernhard Kühl ab und war bis Oktober 1942 erneut Offizier zur besonderen Verwendung beim RLM. Am 31. Oktober 1942 schied Geisler aus dem aktiven Militärdienst aus und wurde bis Kriegsende nicht mehr reaktiviert. Er kam nicht in Kriegsgefangenschaft.

Auszeichnungen

Literatur

  • Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945, Teil II, Band 2: Habermehl–Nuber, Biblio Verlag, Osnabrück 1991, ISBN 3-7648-1701-1, S. 351f.

Einzelnachweise

  1. a b Rangliste der Deutschen Reichsmarine, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn, Berlin 1929, S.43
  2. a b Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs , Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.329

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hans Schmidt (général d'infanterie) — Pour les articles homonymes, voir Hans Schmidt.  Ne doit pas être confondu avec Hans Schmidt (général). Hans Schmidt Naissance 28 avril …   Wikipédia en Français

  • Geisler — ist der Familienname folgender Personen: Astrid Geisler (Skirennläuferin) (* 1968), österreichische Skirennläuferin Astrid Geisler (Journalistin) (* 1974), deutsche Journalistin Fritz Geisler (1890–1945), deutscher Politiker (DNVP) Gerald Geisler …   Deutsch Wikipedia

  • General der Flieger — Kragenspiegel eines Generals der Flieger der Luftwaffe. Der General der Flieger war ein militärischer Dienstgrad in der Wehrmacht (Luftwaffe). In den deutschen Staaten Preußen, Bayern, Württemberg und Sachsen, fern …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Valentin Hube — Tombe de Hans Valentin Hube au Cimetière des Invalides de Berlin Surnom Der Mensch …   Wikipédia en Français

  • Hans Gollnick — Naissance 22 mai 1892 Gut Gursen Décès 15 février 1970 (à 77 ans) Schönau am Königssee Origine Allemand Allégeance …   Wikipédia en Français

  • General der Flieger — (littéralement en allemand Général des aviateurs ) est un grade de Général de l armée allemande (Wehrmacht) dans la Luftwaffe au cours de la Seconde Guerre mondiale. Sommaire 1 Correspondance dans les armées allemandes 1.1 Wehrmacht 1.2 …   Wikipédia en Français

  • Hans-Joachim Kahler — Naissance 28 mars 1908 Morhange (Moselle) Décès 14 janvier 2000 Hamburg Origine …   Wikipédia en Français

  • Hans Mikosch — Naissance 7 janvier 1898 Kattowitz Décès 18 janvier 1993 (à 95 ans) Reichshof Origine Allemand Allégeance …   Wikipédia en Français

  • Hans-Ferdinand Geisler — Pour les articles homonymes, voir Geisler. Hans Ferdinand Geisler Naissance 19 avril 1891 Hanovre en Basse Saxe Décès 25 juin 1966 (à 75 ans) Freiburg im Breisgau …   Wikipédia en Français

  • Hans Jordan — Pour les articles homonymes, voir Jordan. Hans Jordan Naissance 27 décembre 1892 Scheuern, Baden Décès 20 mars 1973 (à 82 ans) Munich Allégeance …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”