Jessica Schmidt

Jessica Schmidt, Mai 2001 in Braunfels

Jessica Schmidt (geboren als Jessica Nill, * 11. Oktober 1979 in Hainburg-Hainstadt^[1]) ist eine deutsche Schachspielerin.

Leben

Sie lernte das Schachspielen von ihrem Vater. Auch ihr Bruder Oliver (* 1982) ist ein starker Schachspieler (beste Elo-Zahl: 2255). Sie hat an der TU Darmstadt Elektrotechnik studiert. Seit 2010 ist sie verheiratet.

Schacherfolge

Deutsche Meisterschaften der weiblichen Jugend gewann sie 1994 (U14) ^[2] in Dorfen, 1995 (U17) ^[3] in Wurmannsquick und 1996 (U17) ^[4] in Kerkwitz. Die hessische Einzelmeisterschaft der Frauen gewann sie 1995 in Hofheim am Taunus, 1996 in Hofbieber und 1997 in Frankfurt-Bergen-Enkheim.^[5] 2001 in Krefeld wurde sie Deutsche Meisterin der Frauen.^[6] 2011 gewann sie in Gladenbach die Deutsche Frauen-Einzelmeisterschaft im Blitzschach.^[7]

Im November 2000 erhielt sie den Titel Internationaler Meister der Frauen (WIM).^[8] Seit September 2006 trägt sie den Titel Großmeister der Frauen (WGM). Die Normen hierfür erzielte sie bei einem WGM-Turnier in Krk 2004, sowie bei der Frauen-Mannschaftseuropameisterschaft 2005 in Göteborg und bei der 7. Europameisterschaft der Frauen 2006 in Kuşadası. Die Badische Schnellschachmeisterschaft der Frauen gewann sie 2008 in Heidelberg-Handschuhsheim mit 1,5 Punkten Vorsprung.

Mit der deutschen Nationalmannschaft nahm sie an den Frauen-Europameisterschaften 2001, 2003 und 2005 teil, wobei sie 2005 in Göteborg eine individuelle Goldmedaille für ihr Ergebnis von 6 Punkten aus 8 Partien am dritten Brett erhielt.^[9] Sie spielte 2004 und 2006 bei den Schacholympiaden der Frauen für Deutschland.^[10] 2007 kämpfte sie an Brett Drei der deutschen Nationalmannschaft bei den Schach-Mannschaftsweltmeisterschaften der Frauen in Jekaterinburg.^[11]

Ihr erster Verein war der hessische SC Hainstadt, danach wechselte sie zur VSG Offenbach. Ab 1998 spielte sie für den SC Baden-Oos, mit dem sie in den Saisons 2002/03 und 2003/04 Frauen-Mannschaftsmeister wurde. Ab der Saison 2007/08 spielt sie für die Karlsruher Schachfreunde, bei den Herren in der 2. Bundesliga Süd und der Oberliga Baden, sowie bei den Damen in der 1. Damenbundesliga.

Ihre aktuelle Elo-Zahl beträgt 2265 (Stand: Juli 2011), die bisher höchste Elo-Zahl 2339 von Oktober 2005 bis Juni 2006.

Weblinks

•  Commons: Jessica Schmidt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
• Jessica Schmidt beim Weltschachbund FIDE (englisch)
• Partiebeispiele auf chessgames.com (englisch)

Einzelnachweise

1. ↑ laut DSB-Mitgliederdatenbank
2. ↑ Deutsche Jugendmeisterschaft U15w 1994 in Dorfen
3. ↑ Deutsche Jugendmeisterschaft U17w 1995 in Wurmannsquick
4. ↑ Deutsche Jugendmeisterschaft U17w 1996 in Kerkwitz
5. ↑ Chronik der Hessischen Schachkongresse 1946 bis 2010 (PDF)
6. ↑ 36. Deutsche Frauen-Einzelmeisterschaft 2001 in Krefeld
7. ↑ Deutsche Frauen-Blitzmeisterschaft 2011 in Gladenbach
8. ↑ Presseveröffentlichung der FIDE zum 71. FIDE-Kongress (englisch)
9. ↑ EUROPEAN WOMEN'S TEAM CHESS CHAMPIONSHIP - Nill, Jessica (Germany) auf Olimpbase (englisch)
10. ↑ WOMEN'S CHESS OLYMPIADS - Nill, Jessica (Germany) auf OlimpBase (englisch)
11. ↑ WORLD WOMEN'S TEAM CHESS CHAMPIONSHIP - Nill, Jessica (Germany) auf Olimpbase (englisch)

Deutsche Schachgroßmeister der Frauen (WGM)

Ekaterina Borulya | Gisela Fischdick | Rena Graf | Barbara Hund | Vera Jürgens | Ketino Kachiani-Gersinska | Tamara Klink | Elena Lewuschkina | Tatiana Melamed | Marta Michna | Elisabeth Pähtz | Oksana Sarana-Hungeling | Jessica Schmidt | Zoya Schleining | Lara Stock | Natalia Straub | Bettina Trabert

Verstorbene Großmeister der Frauen
Edith Keller-Herrmann