Wassili Nikolajewitsch Karassjow

Wassili Nikolajewitsch Karassjow
Basketballspieler
Wassili Karassjow
Spielerinformationen
Voller Name Wassili Nikolajewitsch Karassjow
Geburtstag 14. April 1971
Geburtsort Leningrad, Sowjetunion
Größe 193 cm
Position Point Guard
Vereine als Aktiver
1990–1992 RusslandRussland BK Spartak Sankt Petersburg
1992–1996 RusslandRussland ZSKA Moskau
1996–1997 TurkeiTürkei Efes Pilsen Istanbul
1997–1998 DeutschlandDeutschland Alba Berlin
1998–2000 RusslandRussland ZSKA Moskau
2000–2001 GriechenlandGriechenland Iraklis Thessaloniki
2001–2002 RusslandRussland Ural Great Perm
2002–2003 RusslandRussland Lokomotiw Minwody
2003–2005 RusslandRussland BK Chimki
2005–2006 RusslandRussland Ural Great Perm
2006–2008 RusslandRussland Universitet Yugra Surgut
2008–2009 RusslandRussland Triumph Ljuberzy
2009–2010 RusslandRussland MGAFK
Nationalmannschaft1
1993–2003 Russland
Medaillenspiegel
Basketball (Männer)
RusslandRussland Russland
Weltmeisterschaften
Silber 1994 Toronto Russland
Silber 1998 Athen Russland
Europameisterschaft
Silber 1993 Deutschland Russland
Bronze 1997 Spanien Russland

Wassili Nikolajewitsch Karassjow (russisch Василий Николаевич Карасёв; * 14. April 1971 in Leningrad (Sowjetunion)) ist ein ehemaliger russischer Basketballspieler. Als russischer Nationalspieler war Karassjow zweifacher Vizeweltmeister sowie zweifacher Medaillengewinner bei Basketball-Europameisterschaften. Auf Vereinsebene erreichte er 1996 mit ZSKA Moskau das Final Four der ULEB Euroleague und wurde mit diesem Verein und Ural Great mehrfacher Russischer Meister sowie Türkischer Meister mit Efes Pilsen 1997 und Deutscher Meister mit Alba Berlin 1998.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Vereinskarriere

Karassjow wechselte 1992[1] von BK Spartak aus seinem Geburtsort zum dominierenden russischen Basketballklub und Serienmeister ZSKA nach Moskau, der bis einschließlich zum Jahr 2000 alle russische Meisterschaften nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gewann. 1996 gelang dem zuvor vierfachen Gewinner des Europapokals der Landesmeister der erstmalige Einzug ins 1988 eingeführte Finalturnier des höchsten europäischen Wettbewerbs, wo man im Halbfinale dem späteren Sieger Panathinaikos Athen mit den Starspielern Dominique Wilkins, Panagiotis Giannakis und Stojan Vranković unterlegen war. Im Spiel um Platz 3 siegte man gegen den spanischen Titelverteidiger Real Madrid.[2] Karassjow wechselte im Anschluss zum Korać-Cup-Sieger 1996 Efes Pilsen nach Istanbul und gewann mit diesem die türkische Meisterschaft 1997. Die Saison 1997/98 spielte er in der deutschen Basketball-Bundesliga bei ALBA Berlin, die 1995 der Vorgänger von Efes Pilsen als Korać-Cup-Sieger waren. Mit dem deutschen Verein zog er ins Viertelfinale des Europapokals der Landesmeister ein, das bis dahin weiteste Vordringen eines deutschen Vereins in diesem europäischen Wettbewerb, wo man dem späteren Finalisten AEK Athen unterlegen war. Auf nationaler Ebene gelang die Titelverteidigung als Deutscher Meister. Danach kehrte Karassjow für zwei Jahre zu ZSKA nach Moskau zurück. Die Saison 2000/01 spielte er in Griechenland bei Iraklis in Thessaloniki, wo er keinen nationalen Titel gewann. In dieser Saison erreichte ZSKA zwar ein weiteres Mal das Final-Four-Turnier der Suproleague, dem Nachfolgewettbewerb des Landesmeister-Europapokals, der danach aber 2001 endgültig durch die neu geschaffene ULEB Euroleague abgelöst wurde, verlor aber erstmalig die russische Meisterschaft an Ural Great aus Perm. Karassjow indes kehrte 2001 erneut nach Russland zurück und schloss sich ausgerechnet dem Titelverteidiger Ural Great an, die 2002 ein weiteres und letztes Mal über ZSKA in Russland triumphierten. Die folgenden Spielzeiten spielte er bei verschiedenen russischen Klubs, bevor er 2005 zu Ural Great zurückkehrte und mit diesem Verein 2006 die eher unbedeutende FIBA EuroCup Challenge gewann. Dies war der letzte Titelgewinn dieses Vereins, bevor er 2008 bankrott ging. Im Anschluss ließ Karassjow seine Spielerkarriere bei verschiedenen russischen Klubs ausklingen.

Nationalmannschaftskarriere

Karassjow war über lange Jahre Auswahlspieler seines Landes. Seine erste Endrunde war die EM 1993, welche zugleich die erste Meisterschaft war, wo alle Nachfolgestaaten der zuvor in den 70er und 80er Jahren dominierenden Ostblockstaaten Jugoslawien und Sowjetunion getrennt antraten. Russland kämpfte sich bis ins Finale vor, wo man dem Gastgeber Deutschland in den Schlusssekunden unterlag und die Silbermedaille errang. Bei der WM 1994 ließ man alle anderen europäischen Mannschaften hinter sich und musste sich nur den dominierenden Vereinigten Staaten geschlagen geben, die wie bei Olympia 1992 erstmalig bei einer Weltmeisterschaft mit NBA-Profis antraten. Bei der folgenden EM 1995 enttäuschte man mit dem siebten Platz nach einer Viertelfinalniederlage gegen den regionalen Rivalen Litauen. In der Platzierungsrunde war man auch Italien unterlegen, die sich für Russland und Karassjow in der Folge zu einem Angstgegner bei Europameisterschaften entwickeln sollten. Als weitere Folge konnte man sich nicht für die Olympischen Spiele 1996 qualifizieren.

Bei der folgenden EM 1997 gelang ein weiterer Medaillengewinn. Nachdem man im Viertelfinale Gastgeber Spanien eliminiert hatte, verlor man im Halbfinale gegen die bis dahin unbesiegten Italiener. Im Spiel um Platz 3 revanchierte man sich für die Vorrundenniederlage gegen Griechenland analog zum Finale, wo Titelgewinner Bundesrepublik Jugoslawien die Vorrundenniederlage gegen Italien wettmachen konnte. Bei der nachfolgenden WM 1998 traten die Vereinigten Staaten infolge eines Lockouts weitgehend ohne NBA-Profis an und konnten im Halbfinale in einer Finalrevanche für 1994 durch Russland besiegt werden. Im Finale selbst konnte man sich dann nicht für die Vorrundenniederlage nach Verlängerung gegen Jugoslawien revanchieren und verlor gegen diesen Gegner nach einer Halbzeitführung am Ende knapp mit zwei Punkten. Karassjow selbst wurde als bester Spieler auf seiner Position ins All-Tournament-Team der Endrunde gewählt.

Die EM 1999 verlief eher enttäuschend, als man sich im Viertelfinale gegen den späteren Titelträger Italien aus dem Kampf um die Medaillen verabschiedete. Nach einem Sieg über Deutschland in der Platzierungsrunde verlor man das Spiel um den fünften Platz gegen den Rivalen Litauen deutlich. Russland gelang zwar die Olympiaqualifikation, aber Karassjow nahm unter dem neuen Nationaltrainer Stanislav Eremin nicht an Olympia 2000 teil. 2002 stand er wieder im Endrundenkader der Russen bei der WM 2002. Russland traf in der Vor- und Zwischenrunde auf alle vier späteren Halbfinalisten und verlor auch alle diese Spiele, weshalb man sich nicht für das Viertelfinale qualifizieren konnte. Die EM 2003 verlief wenig erfreulicher. Nach einer Viertelfinalniederlage gegen die bis dahin unbesiegten Franzosen verlor man auch die weiteren Platzierungsspiele gegen Serbien und Montenegro und Israel. Die Qualifikation für Olympia 2004 wurde erneut verpasst und Karassjow Nationalmannschaftskarriere endete ohne eine Olympiateilnahme.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nach anderen Angaben erst 1993
  2. Euroleague.net: Allt The Final Fours 1998-2010 (englisch), abgerufen am 8. Mai 2011

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