- Kriegerin
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Filmdaten Originaltitel Kriegerin Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 2011 Länge 103 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie David Wnendt Drehbuch David Wnendt Produktion Eva-Marie Martens Musik Johannes Repka Kamera Jonas Schmager Schnitt Andreas Wodraschke Besetzung - Alina Levshin: Marisa
- Jella Haase: Svenja
- Sayed Ahmad Wasil Mrowat: Rasul
- Gerdy Zint: Sandro
- Lukas Steltner: Markus
- Uwe Preuss: Oliver
- Winnie Böwe: Andrea
- Rosa Enskat: Bea
- Haymon Maria Buttinger: Clemens
- Klaus Manchen: Großvater Franz
Kriegerin ist ein deutscher Spielfilm von Regisseur David Wnendt über die Neonazi-Szene in Deutschland. Er wurde beim Filmfest München 2011 uraufgeführt. Für den 19. Januar 2012 ist der Kinostart in Deutschland angekündigt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die 20-jährige Marisa ist Teil einer rechtsextremen Jugendclique in Deutschland. Ihr Leben ist geprägt von Hass. Sie hasst Ausländer, Juden, die Polizei und eigentlich jeden, der anders ist als sie. Sie schwört auf rechtsextreme Parolen und lässt ihre Fäuste sprechen. Doch in diesem Sommer wird alles anders. Svenja, ein junges, deutsches Mädchen, versucht ihren Platz in der Clique zu finden und rutscht immer weiter in die rechtsradikale Szene ab. Nachdem Marisa Jamil und Rasul (zwei Asylanten) anfährt, bekommt sie Schuldgefühle und versucht Rasul zu helfen. Sie beginnt ihre Welt nicht nur in Schwarz und Weiß zu sehen und versucht schlussendlich aus der Szene auszusteigen. Doch das erweist sich schwieriger als gedacht.
Hintergrund
Gedreht wurde der Film im August und September 2010 in Sachsen[2], Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.[3] Es ist David Wnendts Regiedebüt und sein Diplomfilm. Er studierte an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam. Der Film entstand als Produktion der Berliner Mafilm Martens Film- und Fernsehproduktions GmbH[4] in Koproduktion mit der ZDF-Redaktion Das kleine Fernsehspiel. Der internationale Vertrieb ist EastWest Filmdistribution.[5]
Kritik
„'Kriegerin' ist nicht die Sorte Film, dem auf Anhieb Sympathien zufliegen. Schon das Milieu […] ist unappetitlich. Das Sozialdrama spielt in der Neonaziszene irgendeiner Kleinstadt der ehemaligen DDR. Von München aus fühlt sich das so weit weg an, als läge dazwischen immer noch ein Eiserner Vorhang. Doch der Regisseur und Autor David Falko Wnendt holt die Welt der Runen-tätowierten Glatzen und ihre Lebensumstände ganz nah heran. Würde man sagen, er zeichnet diese authentisch, wäre das irreführend. Denn Wnendt versteht es, spektakuläre Bilder dieser von Hass aufgeladenen Sub-(Anti-)Kultur zu zeichnen.“ (Süddeutsche Zeitung)[6]
„David F. Wnendts ‚Kriegerin‘ […] sorgte für Aufsehen. Alina Levshin […] spielt in diesem fundiert recherchierten Neonazi-Drama die hasserfüllte Supermarkt-Kassiererin Marisa, irgendwo in Ostdeutschland. Zu Liedzeilen wie ‚Holocaust Reloaded‘ bringt sie sich mit ihrer Clique in Stimmung für Gewalttaten. Doch dann löst sich die ideologische Gewissheit auf. Ein gewagter, ungeschönter Film.“ (Katrin Hillgruber, Der Tagesspiegel)[7]
Auszeichnungen
- Förderpreis Deutscher Film 2011 für das beste Drehbuch (David Wnendt)
- Jurybegründung: „Mit einem verstörenden Gewaltausbruch beginnt „Kriegerin“ und zeichnet ab dann, bis in die letzte Faser dramaturgisch durchdacht, authentische und nuancierte Figuren. Bis zum Schluss hält der Film alles, was er verspricht. Seinem herausragenden Drehbuch setzt David Falko Wnendt als Krone eine ebenso exzellente Regie darauf. Extremer Mut, null Klischees und die jungen Schauspieler machen „Kriegerin“ in jeder Hinsicht zu einem Ereignis.“[8]
- Förderpreis Deutscher Film 2011 für die beste Hauptdarstellerin (Alina Levshin)
- Jurybegründung: „Was für ein Auftritt: Als Alina Levshin auf der Leinwand auftaucht, scheint nach fünf Minuten alles klar. Scheint ..,. denn was sich in der Rolle von Marisa und folglich im Gesicht, in der Sprache und in der Körperlichkeit dieses Mädchens entfaltet, ist buchstäblich atemberaubend. Man kann sich an Alina Levshin und dem gesamten Ensemble nicht satt sehen. Alina Levshin ist ein Versprechen für das deutsche Kino.“[8]
- Prädikat besonders wertvoll[9]
- First Steps Award 2011 in der Kategorie Abendfüllende Spielfilme
- Aus der Jurybegründung: „ein kraftvoller, riskanter und schockierender Film, der eine noch grausamere Wirklichkeit spiegelt: Hass und Rechtsradikalität als einzig Sinn stiftendes Element einer wütenden Jugend, die keine Perspektive in unserer Gesellschaft zu haben scheint. Dabei beweist sich David Wnendt auch als hervorragender Autor, der die spürbar genaue Recherche zu einem fesselnden Drehbuch verarbeitet. Die Hauptdarsteller Alina Levshin und Gerdy Zint verkörpern ihre Figuren mit so atemloser Wucht, dass beim Zuschauen Empathie und Abscheu hautnah beieinander liegen. Ein Kinofilm, der mutig und direkt in die Abgründe unserer Gegenwart blickt.“[10]
- Prix Genève-Europe 2011 für das beste fiktionale Fernseh-Drehbuch eines Debütanten[11]
- Beste Darstellerin beim 35. Internationalen Filmfest São Paulo an Alina Levshin[12]
- „Perle“ (Preis für Frauen in der Filmbranche) für das beste Szenenbild beim Kinofest Lünen 2011 an Jenny Roesler[13]
- MFG-Star Baden-Baden 2011
Weblinks
- Kriegerin in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle Website zum Film
- Offizielle Facebook-Seite
Einzelnachweise
- ↑ Kriegerin beim Deutschen Verleih AscotElite Film
- ↑ Karin Rieck: Schlüsselszene zu brisantem Streifen „Die Kriegerin“ in Eilenburg gedreht in LVZ Online, 1. September 2010 (abgerufen am 2. September 2011)
- ↑ Kriegerin bei filmportal.de, abgerufen am 10. Juli 2011
- ↑ Kriegerin bei der Mafilm Martens Film- und Fernsehproduktions GmbH
- ↑ Kriegerin bei der East West Filmdistribution GmbH
- ↑ 'Kriegerin' von David Falko Wnendt. In: sueddeutsche.de vom 28. Juni 2011
- ↑ Katrin Hillgruber: Letzte Durchsagen. In: Der Tagesspiegel vom 1. Juli 2011
- ↑ a b Fünf Auszeichnungen für sechs Talente im Deutschen Film, abgerufen am 9. Juli 2011
- ↑ Kriegerin bei der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW), abgerufen am 26. August 2011
- ↑ First Steps 2011: Jurybegründung, abgerufen am 24. August 2011
- ↑ Prix Europa 2011: PGE2011, abgerufen am 13. November 2011
- ↑ Jornal da Mostra vom 4. November 2011
- ↑ Und die "Lüdia" geht an... - das sind die Preisträger, abgerufen am 13. November 2011
Kategorien:- Filmtitel 2011
- Deutscher Film
- Dokumentarfilm
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