- Licht im Winter
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Filmdaten Deutscher Titel Licht im Winter Originaltitel Nattvardsgästerna Produktionsland Schweden Originalsprache Schwedisch Erscheinungsjahr 1962 Länge 81 Minuten Stab Regie Ingmar Bergman Drehbuch Ingmar Bergman Produktion Allan Ekelund Kamera Sven Nykvist Schnitt Ulla Ryghe Besetzung - Gunnar Björnstrand: Pastor Tomas Ericsson
- Ingrid Thulin: Märta Lundberg
- Gunnel Lindblom: Karin Persson
- Max von Sydow: Jonas Persson
- Allan Edwall: Algot Frövik
Licht im Winter ist ein Filmdrama des schwedischen Regisseurs Ingmar Bergman aus dem Jahr 1962. Es bildet den mittleren Film von Bergmans sogenannter „Glaubenstrilogie“ mit den Filmen Wie in einem Spiegel und das Das Schweigen[1].
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Pastor Tomas Ericsson hält an einem Wintersonntag den Gottesdienst in der schwedischen Kleinstadt Mittsund. Nach dem Gottesdienst wird er in der Sakristei vom Gemeindemitglied Karin Persson aufgesucht mit der Bitte, ein seelsorgerisches Gespräch mit ihrem ebenfalls anwesenden Mann Jonas Persson zu führen, der in letzter Zeit von Niedergeschlagenheit und diffusen Ängsten über atomare Rüstung geplagt wird. Tomas überredet den zögerlichen Jonas Persson dazu, später zu einem Einzelgespräch zu ihm zu kommen, obgleich er von einer aufkommenden Grippe und Fieber geschwächt ist.
Nachdem die Perssons gegangen sind, betritt seine ehemalige Geliebte, die Lehrerin Märta Lundberg, die Sakristei, will sich um ihn kümmern und fragt ihn, ob er ihren Brief gelesen habe. Er wehrt ihre Fürsorglichkeit ab und verspricht, den Brief zu lesen. Nachdem sie den Raum verlassen hat, öffnet er den Brief und liest ihn. In dem Brief – der als innerer Monolog in einer Einstellung von Lundberg vorgetragen wird – bittet Märta darum, dass er wieder zu ihr zurückkomme, obwohl er sich ihr gegenüber mehrfach ablehnend und kalt verhalten hat.
Schließlich erscheint Jonas Persson wieder alleine in der Sakristei und erzählt von seinen Ängsten über die atomare Bewaffnung Chinas und seine Niedergeschlagenheit. Nach einigen halbherzigen Versuchen Tomas', Trost zu spenden, bricht es plötzlich aus ihm heraus, dass er selbst nicht mehr an die Existenz Gottes glaube. Sein Glaube sei durch die Grausamkeiten, die er im spanischen Bürgerkrieg erlebt habe und den Tod seiner geliebten Frau schwer erschüttert. Einen Gott, der dies zulasse, könne es nicht geben. Der verstörte Jonas Persson verlässt die Sakristei.
Wenig später erfahren Tomas und Märta, die in der Kirche gewartet hatte, dass sich Persson mit einem Gewehr erschossen habe. Tomas fährt zum Flussufer, wo die Leiche Perssons liegt, bedeckt diese mit einer Decke und wartet im Schnee neben der Leiche, bis der Leichenwagen eintrifft. Dann nimmt ihn Märta zu sich nach Hause mit, um ihm Medizin gegen seine Grippe zu verabreichen. Dort begegnet er ihrer Fürsorglichkeit mit einer ablehnenden Tirade, in der er seine Verachtung für ihre Geschwätzigkeit und ihre Hautausschläge zum Ausdruck bringt. Außerdem liebe er sie nicht, allein seine verstorbene Frau habe er geliebt.
Dennoch begleitet ihn Märta zu Karin Persson, um die Nachricht vom Selbstmord ihres Mannes zu überbringen. Nachdem sie die verstörte Karin Persson wieder verlassen, fahren sie weiter zum Gottesdienst in die Nachbargemeinde Frostnas. Dort ist außer dem Organisten Fredrik und dem buckeligen Messdiener Algot kein Gottesdienstteilnehmer erschienen. Während der Organist Märta überreden will, Tomas und die Gegend zu verlassen, spricht Algot Tomas auf die Passion Christi an. Ihn wundere, dass die Leiden Christi im physischen Leiden am Kreuz gesehen würden. Dabei wöge es doch viel schwerer, dass ihn zuvor alle Jünger verlassen hatten und Gott seine Rufe nicht erhört habe. Ob die seelischen Leiden durch das Schweigen Gottes nicht viel grausamer gewesen seien. Tomas stimmt ihm etwas verblüfft über die tiefsinnigen Ausführungen seines Messdieners zu. Auf die Frage des Messdieners, ob es sich nun überhaupt lohne, einen Gottesdienst abzuhalten, da niemand erschienen sei, entscheidet sich Tomas, den Gottesdienst dennoch zu halten.
Kritik
„Im Mittelteil seiner von ihm selbst so bezeichneten „Kammerspiel-Trilogie“ reduziert Bergman seine Auseinandersetzung mit der metaphysischen und theologischen Sinnfrage auf den radikalen Kern. Ohne schmückendes Beiwerk konzentriert sich die Inszenierung auf die bohrende Selbstfeflexion des verzweifelten Individuums. Ein eminent unbequemes Werk, das zum (theologischen) Gespräch reichlich Anlaß gibt.“
Hintergrund
Der Film ist geprägt durch die kontrastreiche Kameraarbeit von Sven Nykvist mit schneereichen Landschaftsaufnahmen einerseits und intimen Großaufnahmen der Gesichter der Hauptdarsteller während der Dialoge und inneren Monologe andererseits. Neben der tief religiösen Thematik des Films spielt wie oft bei Bergman die komplexe Paarbeziehung der Hauptfiguren die zentrale Rolle.
Licht im Winter bildet den zweiten Teil einer Trilogie (nach Wie in einem Spiegel und gefolgt von Das Schweigen). 1969 erklärte Bergman in einem Interview, die Trilogie nicht ursprünglich als solche geplant zu haben. Erst nach Beendigung des dritten Films sei ihm die Einheitlichkeit aller drei Teile aufgefallen.[2]
Weblinks
- Licht im Winter in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Senses of Cinema. Abgerufen am 3. April 2010
- ↑ "Bergman über Bergman", Stockholm 1970, München und Wien 1976.
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