Liste von Bootsklassen

Liste von Bootsklassen

Eine Bootsklasse im Sinne des Dachverbandes des Segelsports, der International Sailing Federation (ISAF), umfasst Boote, die durch ihre Bauart geeignet sind, um gemäß den von der ISAF entwickelten und veröffentlichten Racing Rules of Sailing in einem sportlichen Wettkampf (Regatta) wettbewerbsfähig gegeneinander antreten zu können.

Die ISAF unterscheidet dabei ganz allgemein Bootsklassen mit einheitlichen, mit begrenzenden und mit entwickelbaren Bauvorschriften, wobei diese Abgrenzungen nicht rigide, sondern fließend zu verstehen sind.

Inhaltsverzeichnis

Klassenregeln

Niedergelegt werden die Bauvorschriften in Klassenregeln, welche die Spezifikationen über das Boot und seine Benutzung sowie Angaben über die zugehörigen Boots-Zertifikate (beispielsweise den Messbrief) enthalten, aber auch über die Besatzung, deren persönliche Ausrüstung und dessen Gebrauch.

Offene Klassenregeln beim Int. FJ (Flying Junior)

Klassenregeln und ihre Anwendung unterscheiden sich danach, ob sie offen oder geschlossen abgefasst sind. Bei offenen Klassenregeln ist allgemein alles erlaubt, was nicht innerhalb der Regeln verboten ist, sind sie geschlossen, dann ist im Gegenzug alles verboten, was nicht erlaubt ist.

Einheitsklasse Laser

Klassen mit einheitlichen Vorschriften (Einheitsklassen) geben sich eher geschlossene Regeln, solche mit begrenzenden oder entwickelbaren Vorschriften (Konstruktionsklassen) werden sich eher an offenen Regeln ausrichten. Wie sehr sich dabei eine Klasse begrenzt, zeigt sich an der Detailliertheit, mit der die Klassenregeln abgefasst sind.

So sind zum Beispiel der Flying Dutchman und der Int.-FJ (Flying Junior) Boote mit offenen Klassenregeln. Diese Regeln sind über weite Strecken jedoch sehr restriktiv. So galt etwa für den Int.-FJ (Flying Junior) noch bis 2004, dass die Millimeter-Toleranzen, die beim Bau des Rumpfes gewährt wurden, ausschließlich dazu gedacht waren, baubedingte Ungenauigkeiten bei der Verarbeitung von Holz auszugleichen. Mit der Einführung neuerer, genauerer Verarbeitungstechniken, beispielsweise bei der Kunststoffbauweise, hätten diese Toleranzen zur Optimierung des Rumpfes genutzt werden können. Dies war aber untersagt. Erst eine Änderung der Klassenregeln ordnete aufkommende Unsicherheiten in dieser Frage. Hingegen ist zum Beispiel die Art und Position der Beschläge in beiden Bootsklassen weitestgehend nicht vorgeschrieben.

Im Gegensatz dazu beinhalten geschlossene Klassenregeln wie zum Beispiel beim Laser oder 49er meist komplette Baupläne. Diese Boote dürfen in der Regel nur in Lizenz vom Konstrukteur gebaut werden.

ISAF-Regularien

Bootsklassen, die sich den Regularien der ISAF unterstellen, müssen Bedingungen erfüllen, um von dieser anerkannt zu werden. Sie benötigen dazu eine aktive Klassen- respektive Eignervereinigung, welche über eine Satzung verfügen muss, die sowohl von dem Equipment Committee als auch vom Constitution Committee der ISAF zu genehmigen ist. Darüber hinaus benötigen sie die schon beschriebenen Klassenregeln, die ebenfalls ISAF-Kriterien genügen müssen, und es ist alljährlich der Nachweis zu erbringen, dass aktiv Regatten gesegelt werden.

Ebenso muss eine hinreichende Anzahl von Booten in unterschiedlichen Ländern und Kontinenten an Regatten teilnehmen. Um als anerkannte Klasse geführt zu werden, müssen in mindestens vier Ländern oder in drei Ländern aus zwei Kontinenten aktive nationale Klassen-/Eignervereinigungen mit einer ausreichenden Anzahl an aktiven Mitgliedern bestehen.

Wenn mindestens sechs nationale Klassen-/Eignervereinigungen aus mindestens drei Kontinenten alle notwendigen Kriterien erfüllen, kann der Status einer internationalen Klasse beantragt und genehmigt werden. Internationale Klassen haben das Recht, Weltmeisterschaften unter ISAF-Regularien auszutragen.

Olympia-Status

Eine besondere Stellung nehmen die olympischen Bootsklassen ein. Segeln ist seit der zweiten neuzeitlichen Olympiade im Jahr 1900 olympische Disziplin, obwohl das Abhalten olympischer Segelwettbewerbe die Ausrichter vor nicht unerhebliche organisatorische und finanzielle Aufgaben stellt, da diese Wettbewerbe in der Regel nicht in direkter Nähe zu den anderen sportlichen Wettkämpfen abgehalten werden können.

Olympischer 49er

Ob und mit wievielen Medaillenwettkämpfen der Segelsport bei der folgenden Olympiade vertreten sein wird, entscheidet dabei das Internationale Olympische Komitee jeweils in einer Sitzung direkt nach den vorausgegangenen Olympischen Spielen. Im Nachgang dazu werden von der ISAF die Bootsklassen benannt, mit denen olympische Wettkämpfe ausgetragen werden. Der Status einer olympischen Bootsklasse ist dabei oft hart umkämpft, und es kommt regelmäßig zu überraschenden Ergebnissen bei der Nominierung. Bei der Entscheidung der ISAF spielt es dabei keine Rolle, ob die nominierte Bootsklasse über einen internationalen Status verfügt. Manchmal werden die olympischen Disziplinen in Ausscheidungswettbewerben vergeben und es können sich Neukonstruktionen bewerben, wenn nur ein Konzept zur Verbreitung der Bootsklasse hinreichend plausibel dargelegt werden kann.

Der Flying Dutchman war beispielsweise Gewinner einer solchen Ausscheidung, bevor er 1960 olympisch wurde. Und verlor den olympischen Status auf die gleiche Weise nach den olympischen Spielen 1992 gegen die 49er-Klasse.

DSV-Regularien

Um regionalen Besonderheiten gerecht zu werden, können nationale Seglerverbände als Mitglieder der ISAF Bootsklassen als nationale Klassen anerkennen. In Deutschland wird diese Aufgabe vom Deutschen Seglerverband wahrgenommen. Der Deutsche Seglertag oder der Seglerrat spricht diese Anerkennung auf Vorschlag der zuständigen Fachausschüsse aus. Eine Nationale Klasse hat in der Regel auch einen Nationalen Verband (Klassenvereinigung).

Der DSV bestimmt dabei in einer Meisterschaftsordnung auch die Kriterien, die von Bootsklassen zu erfüllen sind, um nationale Meisterschaften austragen zu können. Derzeit sind die Kriterien des DSV zur Meisterschaftsfähigkeit einer Bootsklasse, bezogen auf die nationalen Verhältnisse, strikter als die Kriterien der ISAF zur Erlangung des Status einer Internationalen Bootsklasse. So kann es dazu kommen, dass Bootsklassen wohl Weltmeisterschaften unter ISAF-Regularien austragen können, nicht jedoch Deutsche Meisterschaften unter DSV-Regularien. Ein Beispiel dafür ist der Topcat.

Listen der Bootsklassen

Die nachfolgenden Listen fassen Bootsklassen entsprechend ihres Status zusammen. Einige der Listen können sich von Zeit zu Zeit ändern, da Boote einen Status verlieren oder erlangen können, zudem werden immer wieder neue Bootsklassen entwickelt, die es einzugruppieren gilt. Die einzelnen Listen stellen deshalb lediglich einen Anhaltspunkt dar, verbindliche Informationen finden sich jeweils auf den Homepages der regulierenden Verbände.

Olympische Bootsklassen 2012

 Olympische Bootsklassen und zugehörige Disziplinen
 • Finn-Dinghy  Einhandjolle (Dinghy)
 • Laser  Einhandjolle, Herren
 • Laser Radial  Einhandjolle, Damen
 • 49er  Jolle, 2 Personen
 • 470er  Jolle, 2 Personen, Damen- und Herrenklassement 
 • Starboot  Kielboot, 2 Personen, Herren
 • Elliott 6m (modifiziert)  Kielboot, Damen, Match-Race
Als Paralympische Klasse ist darüber hinaus das Sonar als Drei-Personen-Kielboot, die SKUD18 als Zweihandboot und die 2.4mR Klasse (Siehe Konstruktionsklassen mit Ausgleichsformel) als paralympisches Einhandboot durch die ISAF anerkannt.

Internationale Bootsklassen

Tornado
   Kielboote    Jollen 2 Pers.    Einhandjollen    Mehrrumpfboote
 • 11m One Design      • 29er    • Contender    • Dart 18
 • Platu 25    • 420er    • Europe    • Hobie Cat
 • H-Boot    • 505er    • Splash    • Topcat
 • Soling    • Cadet    • OK-Jolle    • Nacra
 • Tempest    • Fireball    • Topper    • Prindle
 • Melges 24    • Flying Dutchman    • Optimist    • Tornado
 • J/22    • Flying Junior    • Zoom8    
 • J/24    • Laser II    • Sunfish      
 • X-99    • Mirror    • Byte CII  
 • Drachen    • Snipe    • B14  
 • Etchells    • Vaurien    • International Moth Class  
 • 5.5m    • GP14    • Musto Skiff  
 • 6m    • Internationales 14-Fuß-Dinghy    • RS Tera  
 • 8m    • Lightning    • Open Bic  
 • 12m    • RS500    • Splash  
 • International Access 2.3    • RS Feva    • Tasar  
 • Access 303          
 • Access Liberty          
 • International One Design          
 • Flying Fifteen          
 • J80          
 • Melges 32          
 • Laser SB3          
 • Hai          
 • Yngling          

Ausführliche Listen der internationalen Klassen auf der ISAF Website

H-Boot

Nationale Bootsklassen (DSV)

   Kielboote    Jollenkreuzer    Jollen 2 Pers.    Einhandjollen    Mehrrumpfboote
 • Kielzugvogel    • Fam    • Hansa-Jolle    • O-Jolle    • Topcat
 • Monas      • Teeny    
 • Dyas      • Ixylon    
 • Trias      • Jeton    
 • Varianta      • Korsar    
       • Conger    
       • Pirat    
       • Schwertzugvogel    
International 806


Dyas

Weitere vom DSV anerkannte Bootsklassen

  • Es gibt noch weitere vom Deutschen Segler-Verband anerkannte Bootsklassen, die keinen der oben genannten Status erreicht (oder auch wieder verloren) haben. Sie werden wie folgt eingeteilt:
   Anerkannte Ausl. Klassen    Verbandsklassen    Registrierte Klassen
 • Nordisches Folkeboot    • International 806    • X-79
     • Fighter    • Albin Vega
     • IF-Boot    • Laser 5000
     • Javelin    • EFSIX 2000
     • Lis    • Albin Express
     • Monarch    • FUN
     • Sailhorse    • Micro
     • Sprinta Sport    • Neptun 22
     • Sunbeam    • Seggerling
     • Tempo Scow    • Shark 24
     • Windy    • Sharpie
       • Trainas
       • VB-Jolle
Aphrodite IOI, Dänische Nationale Klasse.

Regionale Klassen

  • Regionale Klassen sind oft auch von einem ausländischen nationalen Seglerverband als Klasse anerkannt, oder haben ein auf eine Region begrenztes aktives Klassenleben.
   Regionale Klassen
 • Aphrodite IOI  (Dänische Nationale Klasse)
 • BM-Jolle  (Kielboot, Niederländische 16-m²-"Jolle")
 • Knarr-Boot  (Skandinavisches Kielboot)
 • Folke-Junior  (Dänisches Jugendboot)
 • Stjärnboot  (Schwedisches Jugendboot)
 • Flash  (Niederl. Nat. Klasse)
 • Eikplast  (Klasse in der früh. DDR)
 • Rügenjolle  (Klasse in der früh. DDR)
 • Spaekhugger  (dänische Einheitsklasse)
(Liste unvollständig)
Dynamic (Diamant) 2000

Werftklassen

  • Als Werftklasse bezeichnet man eine Einheitsklasse deren Bauvorschriften durch eine Werft kontrolliert werden, die gleichzeitig im Besitz aller Rechte an dieser Klasse ist. Werftklassen stellen inzwischen den Löwenanteil an Neubauten und haben oftmals gar nicht mehr das Ziel eine einheitliche Klasse zu bilden, da es reine Fahrten- oder Charteryachten sind. Der DSV kann eine Werftklasse auch in den Status der Nationalen Klasse erheben, wie es im Fall der Varianta geschehen ist.
   Kielboote    Jollen
   • Acros    • Argo 680    • Asso99    • Aquila
   • Atlantic 23 S    • Avance 36    • Bavaria 35 Match    • Delphin
   • Bavaria 42 Match    • BB10m    • Cometino 701    • Diabolo (Jollenkreuzer)
   • Contention 33    • Contessa 35    • Diamant 2000/3000    • Flying Sailor
   • Duetta 94    • Dynamic 35    • Esse 850    • Koralle
   • J80    • Lacustre    • Laser Vago    • Laser 4000
   • Rommel 33    • Streamline    • Swan 48    • Musto Performance Skiff
   • Toucan    • Ufo 28 oD    • Ufo 22    • Piaf
   • Quartas    • Blu26    • RS K6    • Trainer
Niedersachsenjolle
(Liste unvollständig)

Konstruktionsklassen

Bei den Konstruktionsklassen trägt der Konstrukteur eines Bootes genauso viel zum Sieg bei einer Regatta bei wie die Crew. Zum Beispiel wird der America’s Cup durch Teams bestritten, die das eigene Schiff selbst konstruieren, bauen und es anschließend auch selbst segeln. Im Unterschied zu den Ausgleichsyachten entscheidet bei Konstruktionsklassen nur die Reihenfolge des Zieleinlaufes.

Open 60 Class.

Konstruktionsklassen ohne Ausgleichsformel

  • Konstruktionsklassen ohne Ausgleichsformel (auch als Grenzmaßklasse bezeichnet) erlauben dem Konstrukteur im Rahmen gewisser Vorgaben je nach Beschaffenheit des Reglements Freiheiten. Maßgebliche Faktoren (zum Beispiel Länge, Breite, Gewicht, Segelfläche, Tiefgang...) können dabei innerhalb vorgegebener Grenzen variiert werden.
   Kielboote    Jollenkreuzer    Jollen    Mehrrumpfboote
 • 30-m²-Binnenkieler    • 15er Jollenkreuzer    • Z-Jolle (3 Pers.)    • Formula 18
 • Open 60    • 16er Jollenkreuzer    • H-Jolle (2 Pers.)    • A-Cat
 • Libera Class    • 20er Jollenkreuzer    • 14 Footer (2 Pers.)  
 • Transpac 52    • 30er Jollenkreuzer    • 18 Footer (3 Pers.)  
       • Moth (1 Pers.)  
Bei den Klassen Open 60, 14 Footer, Moth und Formula 18 handelt es sich um Internationale Klassen, die Jollenkreuzer und die H-Jolle gehören zu den Nationalen Klassen, der 30er Binnenkieler und die 20-m²-Rennjolle sind vom DSV registrierte Klassen.
8mR Yacht.

Konstruktionsklassen mit Ausgleichsformel

  • Eine Sonderstellung unter den Konstruktionsklassen nehmen Bootsklassen ein, deren maßgebliche Faktoren gegeneinander verrechnet werden: ein längeres Boot muss zum Beispiel mit weniger Segelfläche auskommen. Ähnlich wie bei Ausgleichsklassen wird ein Rennwert ermittelt; unterschiedliche Boote mit gleichem Rennwert segeln dann 1:1 ohne Ausgleich gegeneinander. Siehe auch Meter-Klasse und Meterformel.
   Meter Klassen    Tonner Klassen    America’s Cupper
 • 2.4mR    • Minitonner/Microtonner    • J-Klasse
 • 5.5mR    • 1/8-Tonner    • IACC - Yachten 
 • 6mR    • 1/4-Tonner  
 • 8mR    • 1/2-Tonner  
 • 12mR    • 3/4-Tonner  
     • Eintonner  
     • Zweitonner  
Während die hier aufgeführten Meter-Klassen den Status Internationale Klasse genießen, tun dies die Tonnerklassen nicht mehr. Die 2.4mR Klasse ist aktuelles Einhandboot der Paralympics. Streng genommen ist die 2.4mR Klasse zwar Konstruktionsklasse, wird aber wie eine Einheitsklasse gehandhabt.
30-m²-Schärenkreuzer.

Schärenkreuzer

  • Eine weitere Sonderstellung nehmen die Schärenkreuzer ein. Bei diesen Yachten war ursprünglich lediglich die maximale Segelfläche vorgeschrieben, alles andere war freigestellt. (Die Formel bestand also nur aus einem einzigen Term: Rennwert=Segelfläche). Dieser Ansatz kommt aus Skandinavien (siehe Schäre) und stellte zu den in mitteleuropäischen Ländern bevorzugten Meter-Klassen eine Alternative dar.
   Schärenkreuzer
 • 15-m²-Schärenkreuzer    (Traditionsklasse)
 • 22-m²-Schärenkreuzer    (Schwedische Nationale Klasse)
 • 30-m²-Schärenkreuzer    (vom DSV registrierte Klasse) 
 • 30-m²-Tourenversion    (bekannt als "Tourendreissiger")
 • 40-m²-Schärenkreuzer    (Traditionsklasse)
 • 75-m²-Schärenkreuzer    (Traditionsklasse)
Aufgrund der Tatsache, dass nur die Segelfläche als maßgeblicher Faktor vermessen wurde, ergab sich die extreme Form der Schärenkreuzer: wenig Segelfläche, sehr schlanker, langer Bootsrumpf, geringe benetzte Fläche, sehr leicht (siehe Grafik).
Mittlerweile ist das Regelwerk der Schärenkreuzer aber sehr komplex geworden, da es immer wieder galt Extrembauten zu vermeiden. Außerdem wollte man das traditionelle und für das seemännische Auge elegante Erscheinungsbild unbedingt beibehalten. Die Klassenvorschriften der Schärenkreuzer haben somit mit ihrem einfachen Ursprungsgedanken nichts mehr zu tun, vorgeschrieben sind u.a. Abmessungen, Plankenstärke, Freibord, Segelflächendefinition und Mindestverdrängung. Daher könnte man die Schärenkreuzer heute auch den Konstruktionsklassen ohne Ausgleichsformel zuordnen. Der 30-m²-Schärenkreuzer wird inzwischen auch in einer GFK-Form wie eine Einheitsklasse angeboten.

Ausgleichsklassen

Innerhalb von Ausgleichsklassen segeln in ihrer Bauart unterschiedliche Boote gegeneinander. Schnellere Boote räumen langsamer eingestuften Gegnern eine Zeitvergütung ein. Nachteil von Ausgleichsklassen: Wer als erster ins Ziel kommt hat noch lange nicht gewonnen. Dieser Umstand ist sowohl für die Teilnehmer als auch für die Zuschauer eher unbefriedigend.

IMS Rennyacht.

Moderne Ausgleichsklassen

  • Bekannteste und beliebteste unter den Ausgleichformeln ist die Yardstick Wertung. Sie ist sehr einfach, beruht auf Erfahrungswerten und wird daher gerne von regattierenden Fahrtenseglern genutzt.
  • IMS (International Measurement System) ist ein komplexes wissenschaftliches Vermessungssystem und die heute aktuelle Ausgleichformel im Hochseesegeln.
  • ORC Club ist ein vereinfachtes IMS und ist vor allem für Clubregatten gedacht.

Historische Ausgleichsklassen

  • CR Yachten, (Internationale Cruiser-Racer-Formel) ab 1950/51
  • KR Yachten, bis in die 1970er Jahre in Deutschland die verbreitete Ausgleichsformel (zum Beispiel 7KR Kreuzer) wurde abgelöst durch die
  • IOR (International Offshore Rules) Formel. Auf der Grundlage der IOR Formal wurde die heute eingesetzte ungleich komplexere IMS Formel entwickelt.

Traditionsklassen (Altersklassen)

Bootsklassen älterer Bauart die i.d.R. nicht mehr, bzw. als Traditionsklasse, vom DSV anerkannt sind, und auch kein überregionales aktives Klassenleben mehr haben. In der Regel handelt es sich um Konstruktionsklassen.

20-m²-Rennjolle, Traditionsklasse.
   Meter Klassen    Nationale Kreuzer    Nordische- u. Seefahrtskr.    weitere Traditionsklassen
 • 5mR Klasse  • 35er Nat. Kreuzer    • J-Klasse
 • 6.5mR Klasse  • 45er Nat. Kreuzer  (ähnliche Einteilung wie  • Sonderklasse
 • 7mR Klasse  • 60er Nat. Kreuzer  Nationale Kreuzer  • Vertenskreuzer
 • 10mR Klasse  • 75er Nat. Kreuzer  und Schärenkreuzer)  • Malteserkreuzer
 • 15mR Klasse  • 125er Nat. Kreuzer    • 12 Fuß Dinghy
 • 19mR Klasse      • 10-m²-Rennjolle (N-Jolle) 
 • 23mR Klasse      • 10-m²-Wanderjolle (z-Jolle)
       • 15-m²-Rennjolle (M-Jolle)
       • 20-m²-Wanderjolle (E-Jolle) 
       • 20-m²-Rennjolle (Z-Jolle) 
       • 22-m²-Rennjolle (J-Jolle) 

(Liste unvollständig)

Vela Latina, trad. Segelboot (Kanarische Inseln)
   Traditionelle Segelboote aus der ganzen Welt, auch ohne Klassenverbände
 • Jangada  (Traditionelles brasilianisches Segelfloß)
 • Waarschip  (Traditionelles niederländisches Segelschiff)
 • Marinekutter  (Traditionelles in Norddeutschland verbreitetes Ausbildungsboot)
 • Jugendwanderkutter  (Traditionelles in Norddeutschland verbreitetes Jugendboot)
 • Kutter ZK10  (Sportgerät der ehemaligen Gesellschaft für Sport und Technik, Sektion Seesport)
 • Lagatoi  (Traditionelles Segelboot in Papua-Neuguinea)
 • Paranzella  (Traditionelles Fischerboot in Italien)
 • Vela Latina  (Traditionelles Regattaboot mit Lateinersegel auf den Kanarischen Inseln) 
 • Lädine  (Traditioneller Lastensegler auf dem Bodensee) 
 • Gulet  (Traditioneller türkischer Lastensegler) 
 • Dschunke  (Traditioneller chinesischer Lastensegler) 

(Liste unvollständig)

Quellen

  • ISAF Regulations
  • ISAF Racing Rules of Sailing
  • ISAF Equipment Rules of Sailing
  • Meisterschaftsordnung des DSV

Siehe auch

 Portal:Segeln – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Segeln

Weblinks

 Commons: Klassenzeichen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Bilder verschiedener Klassen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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