Manuel von Senden

Manuel von Senden

Manuel von Senden (* 11. November 1953 in Plauen) ist ein deutscher Charaktertenor. Einen Namen machte er sich zudem in der DDR als Sänger der Rockband electra sowie als Songwriter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Manuel von Senden wurde 1953 in Plauen als Sohn einer Sängerin und eines Opernregisseurs geboren. Von 1973 bis 1977 studierte er Klavier und Komposition in Leipzig, schloss das Studium aber nicht mit Examen ab.[1] Von 1976 bis 1978 war Sänger des GRH Projekts und wechselte 1978 als Sänger, Keyboarder und Perkussionist zur Rockband electra. Mit ihnen nahm er bis zu seinem Ausstieg aus der Band im Jahr 1989 insgesamt fünf Alben auf. Aus seiner Feder stammen bekannte Lieder wie Nie zuvor und Tausend und ein Gefühl.

Nach einem Auftritt in Gunther Emmerlichs Show Showkolade, wo von Senden eine Opernarie sang, gab es erste Anfragen von Opernhäusern.[1] Nachdem er 1989 electra verlassen hatte, nahm er Gesangsstunden bei Johannes Kemter, der bereits Peter Schreier unterrichtet hatte, und erhielt ein Engagement an der Dresdner Semperoper.[1] Dort übernahm er zunächst kleinere Partien und Comprimario-Rollen und war bis 1994 dort festes Ensemblemitglied. Seit 1994 gehört er zum Ensemble der Grazer Oper und lebt seitdem in Österreich.

Manuel von Senden sang als Opernsänger schwerpunktmäßig Rollen aus dem Fach des Tenorbuffos, des Spieltenors und des Charaktertenors. Zu seinem Repertoire gehörten Rollen wie Pedrillo in Die Entführung aus dem Serail, Monostatos in Die Zauberflöte, Jaquino in Fidelio, Peter Iwanow in Zar und Zimmermann, Goro in Madama Butterfly, Knusperhexe in Hänsel und Gretel, David in Die Meistersinger von Nürnberg und Mime in Das Rheingold.

Gastspiele gab Manuel von Senden unter anderem an der Mailänder Scala (2002, als 1. Jude in Salome), am Teatro Regio in Turin (als Mime in Das Rheingold), an der Komischen Oper Berlin (als Hauptmann in Wozzeck) und mehrfach an der Wiener Volksoper; dort trat unter anderem in der Spielzeit 1997/1998 als Fürst Ypsheim-Gindelbach in der Operette Wiener Blut auf.

Nach der politischen Wende 1989 wurde bekannt, dass von Senden seit 1984 als Inoffizieller Mitarbeiter für das Ministerium für Staatssicherheit tätig war.[2] Auf Grund dieser Tätigkeit schloss electra-Gründer Bernd Aust anlässlich des 40-jährigen Bühnenjubiläums der Band gemeinsame Auftritte der Band mit von Senden aus.[3]

Literatur

  • Karl J. Kutsch und Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Vierte, erweiterte und aktualisierte Auflage. München 2003. Band 6: Rasa–Sutton, S. 4349. ISBN 3-598-11598-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Christian Reder: Was macht eigentlich... Manuel von Senden. Musik aus Deutschland e.V., 19. September 2009, abgerufen am 12. September 2011.
  2. Jürgen Balitzki: Electra. Lift. Stern Combo Meissen: Geschichten vom Sachsendreier. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2001, ISBN 978-3-896023-23-0, S. 189f.
  3. Cäcilia Fischer: 40 Jahre Electra: Wir bleiben Dresden treu! Super Illu, 10. Juni 2009, abgerufen am 13. September 2011.

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