- Charlotte (North Carolina)
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Charlotte Spitzname: The Queen City, The "Q.C."
Skyline von CharlotteLage von Charlotte im County und in North Carolina Basisdaten Gründung: 1768 Staat: Vereinigte Staaten Bundesstaat: North Carolina County: Koordinaten: 35° 14′ N, 80° 51′ W35.226944444444-80.843333333333229Koordinaten: 35° 14′ N, 80° 51′ W Zeitzone: Eastern Standard Time (UTC−5) Einwohner:
– Metropolregion:731.424 (Stand: 1. April 2010)
2.491.650Bevölkerungsdichte: 1.165,6 Einwohner je km² Fläche: 629,0 km² (ca. 243 mi²)
davon 627,5 km² (ca. 242 mi²) LandHöhe: 229 m Vorwahl: +1 704, 980 FIPS: 37-12000 GNIS-ID: 1019610 Webpräsenz: www.charmeck.org Bürgermeister: Anthony Foxx Charlotte ist die größte Stadt des US-Bundesstaates North Carolina und die neunzehntgrößte Stadt in den Vereinigten Staaten. Die Stadt befindet sich an der Grenze zu South Carolina zentral im Mecklenburg County, dessen Verwaltungssitz (County Seat) sie auch ist. Die Einwohnerzahl der Stadt betrug im Jahr 2010 731.424, die der Metropolregion Charlotte-Gastonia-Concord etwa 2.420.000. Die auch „Queen City“ genannte Stadt ist Hauptsitz der größten US-Bank, der Bank of America und ist der zweitwichtigste Bank- und Finanzplatz der Vereinigten Staaten. Sie entwickelte sich aufgrund der geographischen Lage an der zentral-südlichen Ostküste in den letzten Jahren zu einem wichtigen Zielflughafen im Luftverkehr von und nach Europa.
In der Stadt haben die University of North Carolina at Charlotte sowie die Pfeiffer University ihren Sitz.
Charlotte, North Carolina Klimadiagramm (Erklärung) J F M A M J J A S O N D 949-1981201131746822997261486301910032219531218928178522108217588110Temperatur in °C, Niederschlag in mm Quelle: National Weather Service, US Dept of Commerce Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ersten Jahre
Die Stadt blickt mittlerweile auf eine etwa 350 Jahre lange Geschichte zurück. Vor der ersten Besiedlung durch Auswanderer aus Europa lebten hier vor allem Sioux-Indianer vom Stamm der Catawba, wovon noch heute der gleichnamige Fluss westlich der Stadt zeugt. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Gegend östlich der Blue Ridge Mountains - einem Teil der Appalachen - von Norden her von europäischen Auswanderern besiedelt. Diese meist irisch-schottischen Presbyterianer und deutsche Immigranten nutzten dafür eine in Nord-Süd-Richtung verlaufende alte Indianer-Route, die später als Great Wagon Road bekannt wurde. Charlotte selbst entstand etwa Mitte des 18. Jahrhunderts an der Kreuzung eben dieser Great Wagon Road und einem ost-west-verlaufenden indianischen Handelsweg. Beide Wege sind auch heute noch auf fast derselben Route als U.S. Route 21 (Nord-Süd) bzw. als heutige Trade Street (Ost-West) erhalten. Als einer der frühen europäischen Siedler baute Thomas Polk, ein Onkel des späteren Präsidenten James Knox Polk, 1755 an dieser Stelle seinen Wohnsitz, der schnell zu einer kleinen Siedlung heranwuchs und 1768 als Charlotte Town amtlich eingetragen wurde. Die Siedlung wie auch das County wurden nach Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, der deutschen Gemahlin des englischen Königs Georg III., benannt. Noch heute bildet diese Kreuzung von Trade Street und Tryon Street, auch als The Square bekannt, den Mittelpunkt von Charlotte. Die Great Wagon Road wurde dagegen nach dem königlichen Gouverneur des kolonialen North Carolina, William Tryon, umbenannt.
Die Revolution / Unabhängigkeit
Die in der Namensgebung ausgedrückte Loyalität währte jedoch nicht lange. Schon 1775 sollen am 20. Mai 27 Bürger Charlottes die Mecklenburg Declaration of Independence – auch einfach Meck Dec genannt – unterzeichnet haben, die später in einer Kopie an Thomas Jefferson geschickt wurde und diesem in Teilen als Vorlage zur Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten gedient haben soll. Dies kann jedoch nicht wissenschaftlich belegt werden, schon weil die Original-Urkunde nicht mehr erhalten ist. 11 Tage später, am 31. Mai, entwarfen und billigten dieselben 27 Bürger Gesetze, die sog. Mecklenburger Beschlüsse, zur Verwaltung und Regierung der nun unabhängigen Stadt. Während des Unabhängigkeitskriegs war Charlotte als Feldlager beider – britischer und amerikanischer Truppen – Parteien ein entscheidender Schauplatz. Aus dieser Zeit stammt auch der zweite Spitzname der Stadt: Hornets Nest. Dieser geht auf Lord General Charles Cornwallis zurück, der den Ort aufgrund zahlreicher Scharmützel zwischen seinen königlichen Truppen und den revolutionär gesinnten Einwohnern so bezeichnete. Noch heute zeugen die Namen zahlreicher Gebäude, Straßen etc. sowie das ehemals in der Stadt beheimatete NBA-Team Charlotte Hornets davon.
Der Goldrausch
1799 brachte der 12-jährige Conrad Reed, Sohn eines Farmers und deutscher Emigranten aus Hessen, vom Fischen einen etwa 17 Pfund schweren Stein mit nach Hause, der etwa drei Jahre lang als Türstopper diente, ehe das Material von einem Juwelier als Gold identifiziert wurde. Es war der erste nachgewiesene Goldfund in den noch jungen USA und Auslöser für den Goldrausch in Nordamerika. In den Folgejahren wurden in der Region viele Goldadern entdeckt, jedoch erreichte der Goldrausch wegen der weiteren Goldfunde im Westen nie vergleichbare Ausmaße, da viele der Goldsucher dorthin abwanderten. Dennoch, die erste Goldmine der USA, die Reed Gold Mine, existierte bis 1912.
Wirtschaft
Charlotte gehört mittlerweile zu den größten US-Finanzzentren. In der Stadt sind viele regionale wie auch überregionale Banken und Finanzdienstleister beheimatet, so haben auch die größte und die viertgrößte Bank der USA, die Bank of America bzw. Wachovia ihren Hauptsitz hier. Durch den Aufschwung im Finanzgewerbe wuchs auch die Skyline von Charlotte, die nun Dank des Bank of America Corporate Center (265 m mit 60 Stockwerken) das 23. in der Rangfolge der höchsten Gebäude der Staaten beheimatet. Die Hauptsitze einiger der 500 umsatzstärksten Gesellschaften der USA befinden sich in Charlotte, unter anderem:
- Bank of America (größte Bank der USA)
- Duke Energy (Energieerzeuger)
- Family Dollar (Discounter)
- Goodrich Corporation (Luftfahrt)
- Lowe’s (Baumarktkette)
- Nucor Steel (größter Stahlproduzent der USA)
- Sonic Automotive (KFZ Service)
- SPX Corporation (Industriedienstleister)
- Wachovia (viertgrößte Bank der USA)
- Belk (private Kaufhauskette)
- Royal & Sun Alliance (Versicherung)
- Compass Group (Lebensmitteldienstleister)
- Carlisle Companies (Werkzeug & KFZ)
Zudem ist ein Großteil der US-Motorsportszene mit Entwicklungs- und Produktionsstätten in und um Charlotte angesiedelt.
Fakten
Die Charlotte Chamber of Commerce Handelskammer Charlotte veröffentlicht regelmäßig eine Sammlung zahlreicher Erhebungen zu den Themen Wirtschaft, Bildung, Infrastruktur und Lebensqualität, die gegenwärtig folgenden Inhalt haben:
- Lebenshaltungskosten unter dem nationalen Durchschnitt
- Beliebteste Stadt in den gesamten USA, in die umgezogen wird
- Zweitgrößtes Finanz- und Bankenzentrum der USA
- 1. Platz im Ranking "Wirtschaftliche Stärke"
- 1. Platz in der Kategorie "Anzahl der Akademiker in Bezug auf die Bevölkerung"
- 1. Platz in der Kategorie "Amerikas beste Lebensqualität"
- 2. Platz in der Kategorie "Beste Stadt für Unternehmer und Unternehmensgründer"
- 3. Platz in der Kategorie "Beste Stadt für Unternehmenszentralen"
- 4. Platz in der Kategorie "Beste Stadt für Singles"
- 4. Platz in der Kategorie "Beste Stadt für Fußgänger"
- 5. Platz in der Kategorie "Bester Markt für Eigenheime"
- 6. Platz in der Kategorie "Meiste Fortune 500 Unternehmenszentralen"
- 9. Platz in der Kategorie "Wachstum des Arbeitsmarkts"
- 14. Platz in der Kategorie "America´s Most Dangerous Cities" (nach Forbes 2008)
- 30. Platz in der Kategorie "Größte Flughäfen weltweit" Liste der größten Verkehrsflughäfen
Sport
Charlotte hat ein großes Angebot an Sportveranstaltungen und Teams beheimatet in der Stadt.
- Das NFL-Team Carolina Panthers, seit 1995 in der Liga, spielt im Bank of America Stadium und gewann bisher einen NFC-Titel (2004, zwei andere Finals 1996 und 2006 wurden verloren). Im anschließenden Super Bowl XXXVIII am 1. Februar 2004 in Houston unterlag man den New England Patriots mit 32:29.
- Von 1988 bis 2002 war das NBA-Team Charlotte Hornets in der Stadt angesiedelt, wurde aber nach Unstimmigkeiten zwischen den Fans und dem Eigentümer George Shinn zur Saison 2003 nach New Orleans verlegt. Seit 2004 gibt es mit den Charlotte Bobcats ein neues NBA-Team, welches seine Heimspiele in der Charlotte Bobcats Arena austrägt. In der WNBA, der Frauen-Basketball-Liga, spielen seit deren Gründung 1997 die Charlotte Sting in Charlotte. Michael Jordan übernahm vor kurzem als erster ehemaliger Profi mit den Charlotte Bobcats einen ganzen Klub für 300 Millionen Dollar.[1]
- Charlotte ist eines der Top-Motorsport-Zentren in den USA und mit dem nur 45 km entfernten Lowe’s Motor Speedway in Concord Austragungsort mehrerer NASCAR-Rennen jede Saison. 1999 starben bei einem IRL-Rennen drei Zuschauer durch umherfliegende Reifenteile nach einem Unfall. Die Mehrheit aller NASCAR-Teams, viele Fahrer und circa 73 % aller Motorsport-Angestellten in den USA wohnen in oder im näheren Umkreis von Charlotte. Im Jahr 2010 wird in Charlotte die NASCAR Hall of Fame eröffnet werden.
- Weitere Sportteams in der Stadt sind die Charlotte Eagles, die in der United Soccer League spielen, die Charlotte Knights, unterklassiges Baseball-Team und Partner der Chicago White Sox und die Charlotte Checkers, Hockeymannschaft aus der ECHL und Nachwuchsteam der New York Rangers.
Verkehr
Nahverkehr
Das Charlotte Area Transit System (CATS) betreibt ein Busnetz mit Metro-, Stadt- und Expressbuslinien nach North und South Carolina.
Im Norden von Charlotte wird von der Charlotte Trolley Inc. und der Stadt gemeinsam eine historische Straßenbahn betrieben, die auf der 3 km langen Strecke den letzten elektrischen Transportwagen in Charlotte einsetzt.
Im Herbst 2007 wurde die erste Strecke der neuen Stadtbahn (engl. Light rail) mit dem Namen LYNX Rapid Transit Services eröffnet. Sie wird die gleichen Schienen wie die bestehende Straßenbahn nutzen und bis zum südlichen Pineville 15 Stationen haben. Bis zum Jahr 2018 sind weitere Strecken geplant, um z. B. auch die Universität an das Stadtbahnnetz anzubinden.
Fernverkehr
Charlotte ist durch das nationale Amtrak Streckennetz im Norden an New York, Philadelphia, Baltimore, Washington, Richmond und Raleigh sowie im Süden an Atlanta, Birmingham und New Orleans angebunden. Durch die zentrale Lage an der Mitte der Ostküste hat Charlotte mit der Kreuzung von zwei nationalen Highways (I-85 und I-77) optimale Anbindung an das Fernstraßennetz nach Norden und in den Süden.
Flughafen
Der Charlotte Douglas Intl. Airport (IATA Code: CLT) liegt im Westen der Stadt, hat eine Terminalgröße von 157.000 m² und z.Zt. Non-Stop-Service zu 124 nationalen wie internationalen Zielen. Mit rund 35 Mio. Passagieren pro Jahr rangiert der Flughafen im US-Vergleich auf Platz 8.
US Airways nutzt den Flughafen als einen seiner Hubs. Zur Zeit (Mai 2006) hat CLT folgende transatlantische Non-Stop-Verbindungen:
- US Airways täglich nach Frankfurt, London, Paris, Rom, Madrid, und Dublin.
- Lufthansa täglich von München
Söhne und Töchter der Stadt
- Brooke Ballentyne, Pornodarstellerin
- James Lee Barrett, Drehbuchautor und Produzent
- Romare Bearden, Karikaturist, Maler und Liedermacher
- Ricky Berens, Schwimmer und Olympiasieger
- Jared Boll, Eishockeyspieler der NHL
- Calvin Brock, Schwergewichtsboxer
- Nappy Brown, Blues-Sänger
- George Butler, Jazz-Produzent
- John Cocke, Informatiker
- Daniel Conahan, Serienmörder, als Hog Trail Murderer bekannt
- Ivan Dixon, Schauspieler und Fernsehregisseur
- Charles Moss Duke, Astronaut
- Patrick Flomo, Basketballspieler
- Billy Graham, US-Prediger
- Joel Hailey, R&B-Künstler
- Wilbert Harrison, Musiker
- William S. Hatcher, Mathematiker, Philosoph und Bahai-Theologe
- Susan Jane Helms, Astronautin
- Robert Clyde Jones, Basketballspieler der NBA
- Hamilton Jordan, politischer Berater
- Sharon Lawrence, Schauspielerin
- Chyler Leigh, Schauspielerin
- Davis Love III, Profigolfer
- Jeff McInnis, Basketballspieler der NBA
- Anthony Morrow, Basketballspieler der Golden State Warriors in der NBA
- Donald Schollander, Schwimmer
- Floyd Simmons, Leichtathlet
- John Shelby Spong, Bischof der anglikanischen Episcopal Diocese of Newark
- David Vincent, Lead-Sänger und Bassist
- Stewart Walker, Produzent elektronischer Musik
- Doug Van Wie, Schwimmer
- Louis Worrell, Jazz-Bassist
Partnerstädte
Partnerschaften hat Charlotte mit folgenden Städten:
- Krefeld, Deutschland (seit 1985)
- Limoges, Frankreich (seit 1992)
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Charlotte (North Carolina) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website von Charlotte-Mecklenburg County NC
- Handelskammer Charlotte
- Visit Charlotte – Informationsseite für Besucher der Stadt (englisch)
- The Charlotte-Mecklenburg Story – eine Website zur lokalen Geschichte (englisch)
- City Committee
- Charlotte's Center City (downtown area)
Kategorien:- Ort in North Carolina
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- County Seat in North Carolina
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