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Charoit Charoit Andere Namen - IMA 1977-019
Chemische Formel K(Ca,Na)2[(OH,F)|(Si4O10] · H2O Mineralklasse Kettensilicate und Bandsilicate (Inosilicate)
9.DG.90 (8. Aufl. VIII/F.35-50) (nach Strunz)
70.01.02.03 (nach Dana)Kristallsystem monoklin Kristallklasse monoklin-prismatisch Farbe violett (fliederfarben) und weiß gestreift, hellbraun Strichfarbe weiß Mohshärte 5 bis 6 Dichte (g/cm3) 2,54 bis 2,58 Glanz Glasglanz bis matt Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig Bruch uneben Spaltbarkeit nach (001) gut Habitus faserige oder massige Aggregate Kristalloptik Brechungsindex α=1,550 β=1,553 γ=1,559 Doppelbrechung
(optische Orientierung)Δ=0,009 ; zweiachsig positiv Winkel/Dispersion
der optischen Achsen2vz ~ 28° bis 30° Pleochroismus farblos Weitere Eigenschaften Radioaktivität kaum messbar Charoit (deutsch korrekter Tscharoit) ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silicate, genauer der Ketten- und Bandsilicate. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der allgemeinen, chemischen Zusammensetzung K(Ca,Na)2[(OH,F)|(Si4O10] · H2O. Die Elemente in den runden Klammern sind frei austauschbar, stehen jedoch immer im selben Verhältnis zu den restlichen Elementen der Zusammensetzungsformel.
Charoit entwickelt durchscheinende bis undurchsichtige, massige oder faserige Aggregate in violetter und weißer Streifung, wobei die Streifen ineinander verwirbelt sind und mitunter dunkle Einschlüsse enthalten kann. Charoit ist als Schmuckstein hoch begehrt.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Violette Gesteine in Form von Blöcken wurden im Gebiet des Flusses Tschara erstmals 1948 entdeckt und irrtümlicherweise als Cummingtonit-Schiefer beschrieben (Cummingtonit ist ein Magnesium-Eisen-Silikat; Сharoit und die begleitenden Minerale enthalten jedoch kein Magnesium). In den 1960er Jahren entdeckte das Irkutsker Geologenehepaar Rogow die eigentliche Lagerstätte im Bereich der Wasserscheide zwischen der Tschara und ihrem Nebenfluss Tokko. In den 1970er Jahren wurde die Lagerstätte detailliert untersucht und 1976 das Mineral beschrieben. Seit 1978 ist es als anerkanntes Mineral in der Liste der IMA aufgenommen. Nach russischen Quellen wurde das Mineral übereinstimmend nach dem Vorkommen in Einzugsbereich des Flusses Tschara (russisch Чара, englische Transkription Chara) benannt. Nach anderen Quellen bezieht sich die Bezeichnung auf das ebenso passende russische Wort tschary (чары), was pathetisch für Zauber im Sinne von reizend, bezaubernd steht.
Bildung und Fundorte
Charoit bildet sich hydrothermal in vulkanischen Gesteinen. Begleitet wird es von verschiedensten Mineralen wie Aegirin, Feldspaten, Nephelin, Quarz und anderen.
Typlokalität ist das Gebiet des bis 1452 Meter hohen Murunmassivs (Lage58.373055555556118.92361111111) an der Grenze zwischen den russischen Verwaltungseinheiten Oblast Irkutsk, Republik Sacha (Jakutien) und Region Transbaikalien. Es erstreckt sich etwa 70 Kilometer südöstlich des an der Mündung der Schuja in die Tschara gelegenen Dorfes Tschara (auch Ust-Schuja) bzw. 40 Kilometer westlich der Siedlung städtischen Typs Torgo, am gleichnamigen Nebenfluss des Tokko im Rajon Oljokminsk gelegen.
Dies ist praktisch der einzige Fundort, insbesondere im östlichen Teil des Massivs. Auf der Sirenewy Kamen (Fliederfarbener Fels) genannten Lagerstätte ist die jährliche Förderung von 100 Tonnen zugelassen. Der Export aus Russland ist theoretisch nur in bearbeiteter Form erlaubt.
Verwendung
Charoit findet ausschließlich Verwendung als Schmuckstein, entweder für Schmuckstücke oder Skulpturen. Es besteht Verwechslungsmöglichkeit mit Amethyst.
Siehe auch
Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie (16. Aufl.), Ferdinand Enke Verlag (1978), ISBN 3-432-82986-8
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0
Weblinks
Commons: Charoit – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWiktionary: Charoit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenKategorien:- Mineral
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