Mckinstryit

Mckinstryit
Mckinstryit
Andere Namen
  • IMA 1966-012
Chemische Formel Ag5-xCu3+xS4, x ≈ 0-0,28
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.BA.40 (8. Auflage: II/B.06-20) (nach Strunz)
02.04.05.01 (nach Dana)
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse mmm
Farbe stahlgrau bis dunkelgrau
Strichfarbe stahlgrau
Mohshärte 1,5-2,5
Dichte (g/cm3) 6,61
Glanz metallisch
Transparenz opak
Bruch subconchoidal
Spaltbarkeit undeutlich
Habitus

Mckinstryit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ag5-xCu3+xS4, x ≈ 0-0.28, und bildet körnige Aggregate von verwachsenen Kristallen bis zu drei Millimeter Größe. Das Mineral ist an frisch angeschnittenen Oberflächen von stahlgrauer Farbe, nach längerer Zeit verfärbt es sich dunkelgrau bis schwarz.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Mckinstryit wurde erstmals 1966 von Brian J. Skinner, John L. Jambor und Malcolm Ross in der Typlokalität, der Foster-Mine in der kanadischen Provinz Ontario gefunden. Sie benannten das Mineral nach dem amerikanischen Geologieprofessor Hugh Exton McKinstry.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Mckinstryit bei den Sulfiden und Sulfosalzen klassifiziert. Er wird zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel von > 1 : 1 gezählt. In der 8. Auflage bildete er mit Brodtkorbit, Eukairit, Henryit, Imiterit, Jalpait, Selenojalpait und Stromeyerit eine Gruppe. In der 9. Auflage werden die Sulfide zusätzlich nach Kationen unterteilt, dort ist Mckinstryit zusammen mit Stromeyerit in einer Gruppe der Sulfide mit Kupfer (Cu), Silber (Ag) oder Gold (Au) zu finden.

In der Systematik der Minerale nach Dana bildet Mckinstryit eine Untergruppe der Sulfide - einschließlich Seleniden und Telluriden - mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=2:1. [1]

Bildung und Fundorte

Mckinstryit bildet sich unter hydrothermalen Bedingungen bei Temperaturen unter 94,4 °C, da es oberhalb dieser nicht mehr stabil ist. Es ist je nach Fundort vergesellschaftet mit Silber, Arsenopyrit, Aktinolith, Stromeyerit, Calcit (Foster-Mine, Kanada); Bornit, Chalkosin, Chalkopyrit, Djurleit, Digenit, Tennantit, Stromeyerit, Wittichenit, Bismut, Rammelsbergit, Balkanit, Silberamalgam, Cinnabarit, Pyrit, Calcit, Baryt und Aragonit (Sedmochislenitsi-Mine, Bulgarien).

Neben der Typlokalität sind Funde aus Broken Hill in Australien, Leogang in Österreich, Colquechaca in Bolivien, Wraza in Bulgarien, Port Radium in den kanadischen Nordwest-Territorien, Copiapó in Chile, Lishu und Zhaoyuan in China, Vrančice in Tschechien, Ägypten, Sado und Ōdate in Japan, Qostanai in Kasachstan, Grong und Hemnes in Norwegen, Banská Štiavnica in der Slowakei, Sandviken und Grythyttan in Schweden, Gümüşhane in der Türkei sowie den amerikanischen Bundesstaaten Arizona, Colorado, Nevada und New Mexico bekannt.

Kristallstruktur

Mckinstryit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pnma mit den Gitterparametern a = 14,043 Å, b = 7,803 Å und c = 15,677 Å sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com

Literatur

  • Mckinstryit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)
  • Uwe KOLITSCH: The crystal structure and compositional range of mckinstryite, in: Mineralogical Magazine, Februar 2010, Band 74(1), S. 73–84 (PDF 1,16 MB)

Weblinks


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