Oberpfälzisches Hügelland

Oberpfälzisches Hügelland

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Oberpfälzisches Hügelland
Lage Oberpfalz, Oberfranken, Bayern
Teil des Oberpfälzisch-Obermainischen Hügellandes
Einteilung nach Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands
Oberpfälzisches Hügelland (Bayern)
Oberpfälzisches Hügelland
Koordinaten 49° 27′ N, 11° 51′ O49.444411.8483Koordinaten: 49° 27′ N, 11° 51′ O
Gestein verschieden, meist Rotliegendes oder Buntsandstein
Alter des Gesteins ca. 6 Millionen Jahre
Fläche 2.004,9 km²

Das Oberpfälzische Hügelland (auch: Oberpfälzisches Hügel- und Bergland) ist eine größtenteils in der Oberpfalz gelegene, hercynisch verlaufende Senken-Hügellandschaft zwischen dem Oberpfälzisch-Bayerischen Wald im (Nord-)Osten und der Frankenalb im (Süd-)Westen. Die in Nordwest-Südost-Richtung etwa 100 km lange, jedoch nur zwischen 7 und 35 km breite Senke nimmt eine Fläche von gut 2.000 km² ein; bekannteste Orte in ihr sind (von Nordwest nach Südost) Weiden (Ostrand), Amberg und Schwandorf.

Inhaltsverzeichnis

Naturräumliche Zuordnung und Gliederung

Das Oberpfälzische Hügelland ist die südöstliche, zur Donau entwässernde von nur zwei Haupteinheiten der Haupteinheitengruppe Oberpfälzisch-Obermainisches Hügelland. Letztere wird landläufig dem Südwestdeutschen Stufenland zugerechnet, jedoch zunehmend als eigenständig parallele Großregion 2. Ordnung angesehen.

Da von den Einzelblättern 1:200.000 zum Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands nur die Blätter 164 Regensburg und 165/166 Cham erschienen sind, nicht jedoch das Blatt 154/155 Bayreuth, existiert nur für den Südteil der Landschaft eine Feingliederung.

Folgende Unterlandschaften sind ausgewiesen:[1][2]

Geographie und Geologie

Das oberpfälzische Hügelland ist ein in nicht geringen Anteilen bewaldetes Gebiet, dessen Fläche von etwa 2000 km² zu etwa 5% unter Schutz steht (FFH, Vogelschutzgebiete). Insgesamt liegen knapp 1 % des Gebietes in Naturschutzgebieten.

Vom nördlicher gelegenen Obermainischen Hügelland wird es durch die Europäische Hauptwasserscheide, die hier die Einzugsgebiete von Main und Naab separiert, getrennt. Im Osten wird es durch den Oberpfälzer Wald, im Süden durch den Fluss Regen und die Stadt Roding, im Westen durch die Fränkische Alb begrenzt. Der nördliche Teil bis zur Stadt Amberg im Süden trägt auch den Namen Grafenwöhrer Hügel- und Bergland.

Der Großteil dieser Kulturlandschaft liegt in der Oberpfalz, ein kleiner Teil im äußersten Norden in Oberfranken. Die Höhe des Hügellandes liegt im Durchschnitt zwischen 400 bis 500 m ü. NN. Tektonisch ist die Landschaft durch herzynische Störungen geprägt.

Die wenig reliefierten Flächen sind nur geringfügig durch die Flussläufe zerschnitten. Lediglich in den höheren Lagen haben sich die sonst etwa 30 bis 50 m tiefen Täler bis zu 100 m eingetieft. Der Untergrund besteht aus unterschiedlichen Materialien, meist jedoch im nördlichen Teil aus Rotliegendes, Buntsandstein, Keuper und Dogger, vereinzelt auch Basalt. Neben den genannten Materialien stellen ausgedehnte Kreide- und Tertiär-Ablagerungen die Gesteinsarten des Südteils dar. Es kommen jedoch praktisch fast alle Gesteinsarten seit dem Perm vor.

Die auffällige Engstelle bei Amberg hängt damit zusammen, dass der Pfahl die hercynisch verlaufenden Störungen, die die Bruchschollen nach Gesteinsalter von Südwest nach Nordost gruppieren, sehr spitzwinkelig schneidet.[1]

Flora und Fauna

Wichtige Pflanzenarten sind die Kiefer, das Heidekraut, Heidel- und Preiselbeeren dominiert. Neben Forst- und Landwirtschaft findet sich gerade in den Niederungen immer wieder Teichwirtschaft. Die Feuchtbiotope sind von besonderer Bedeutung wie zum Beispiel die Weiherkette nördlich von Pittersberg, die sich durch landesweit sehr wertvolle faunistische und floristische Vorkommen auszeichnet. Das Gebiet dient auch als wichtiger Rückzugsraum für Amphibien aller Arten.

Einzelnachweise

  1. a b c Emil Meynen, Josef Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
  2. Verschiedene Autoren: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten in Einzelblättern 1:200.000. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1952–1994. → Online-Karten;
    mit einem Stern (*) gekennzeichnete Blätter sind bislang nicht in die Aufstellung eingeflossen.
    • Blatt 164: Regensburg (Dietrich Jürgen Manske 1981; 64 S.)*
    • Blatt 165/166: Cham (Klaus Müller-Hohenstein 1973; 86 S.)*

Quellen und Weblinks


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