Schlacht bei Limburg

Schlacht bei Limburg

Die Schlacht bei Limburg (auch: Schlacht bei Limburg und Diez) war ein Gefecht bei Limburg an der Lahn am 16. September 1796 im Ersten Koalitionskrieg.

Handlung

Nach der Niederlage in der Schlacht bei Amberg zogen sich die verbliebenen französischen Truppen der nördlichen Armee unter Verfolgung durch die Österreicher schnell zurück, um nicht vollends aufgerieben zu werden. Entlang der Lahn als natürlichem Hindernis versuchten sie, sich zu sammeln und geordnet den Fluss zu überqueren. Die schwachen österreichischen Besatzungen in den Städten der Region flohen vor der heranrückenden Streitmacht. Die Franzosen unter dem Kommando von François Séverin Marceau besetzten die Flussübergänge, um ihre Verfolger an der Lahn aufzuhalten. Am 9. September erreichten die ersten Franzosen Limburg. Zwischen dem 11. und dem 18. September kam es um Gießen zu Kämpfen, die die Hauptmacht der Franzosen banden und mit dem Sieg der Österreicher endeten.

Zugleich versuchten die Österreicher, mit ihrer Hauptmacht bei Limburg die Lahn zu überschreiten, um die bereits nach Norden in den Westerwald abgezogenen Franzosen weiter zu verfolgen. Am Morgen des 16. September befanden sich die französischen Truppen innerhalb eines nach Süden gestreckten Vierecks zwischen Diez, Limburg, Mensfelden und Niederneisen. Ebenfalls am Morgen begann der Angriff der Österreicher. Von Südwesten kommend umging eine Abteilung zunächst den größten Teil der französischen Stellungen, stieß direkt auf Diez vor, eroberte die Stadt mit ihrer Lahnbrücke rasch und setzte sich dort fest, ohne vorerst weiter vorzugehen.

Eine zweite Abteilung marschierte aus Süden auf Limburg zu, um über den heutigen Stadtteil Blumenrod die Stadt anzugreifen. Um die Mittagszeit hatten die Österreicher das Limburger Stadtgebiet südlich der Lahn teilweise sowie den strategisch wichtigen Greifenberg im Südosten der Stadt erobert. Dort positionierten sie eine Geschützbatterie, unter deren Schutz sie kurz darauf sowohl die steinerne als auch eine hölzerne Lahnbrücke eroberten. Der langsame Vormarsch der Österreicher auf der nördlichen Lahnseite wurde am Nachmittag durch einen französischen Gegenstoß aus Richtung Offheim zurückgeworfen. Dieser brachte jedoch nur für kurze Zeit die Limburger Brückenvorstadt nördlich des Flusses und nicht mehr den Lahnübergang selbst in französische Hand.

Damit war den südlich der Lahn stehenden Franzosen der Flussübergang über die Brücken verwehrt. Im weiteren Verlauf des Tages gelang es den Österreichern, auch auf dem Schafsberg eine Geschützbatterie aufzufahren. Die Geschützstellung auf dem Greifenberg wurde mit Schanzen befestigt, deren Reste heute noch zu sehen sind. Die beiden Artilleriestellungen nahmen darauf die in und um Limburg verbliebenen Franzosen unter Kreuzfeuer. Am Nachmittag wandte sich der Hauptstoß der Österreicher gegen die in Niederneisen, auf dem Mensfelder Kopf und in Linter verschanzten Franzosen, die bald besiegt waren. Damit befanden sich nennenswerte französische Einheiten nur noch nördlich des Flusses.

Über die Lahn hinweg versuchten die Franzosen, die Österreicher weiter aufzuhalten. Insbesondere beschoss eine Batterie vom Diezer Petersberg aus die Brücke in der Stadt, wobei mehrere Häuser in Brand gerieten. Dieser Beschuss endete erst, als zwei österreichische Batterien vom Schloss Oranienstein und dem Gucksberg aus die französischen Geschütze zerstörten. Darauf zogen sich die Franzosen in den Altendiezer Wald zurück und die Österreicher gingen auch in Diez auf das nördliche Lahnufer über. Die fliehenden Franzosen wurden vor allem von österreichischen Husaren angegriffen. Die zahlenmäßig überlegenen Österreicher drängten die Franzosen nach Nordosten bis auf Offheim zurück, womit die Schlacht endete. Die Österereicher scheinen sich danach vorerst auf die beiden unmittelbaren Stadtgebiete von Limburg und Diez zurückgezogen zu haben.

Im Schutz der folgenden Nacht und aufziehenden Nebels zogen sich die Franzosen endgültig aus der Region zurück. Eine Marschkolonne zog über Staffel und Montabaur zum Rheinübergang in Koblenz, eine weitere über Elz nach Hachenburg. Marceau wurde während eines Rückzugsgefechts bei Freilingen verwundet und starb am 23. September in Altenkirchen. Diez wurde zum Hauptquartier der österreichischen Truppen, die entlang der Lahn Winterquartiere bezogen und von General von Werneck befehligt wurden.

Literatur

  • Franz Prox: Viele Zeugnisse des Krieges im Nassauer Land. In: Nassauische Neue Presse 1. August 2001.

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