St. Sixtus (Weisingen)

St. Sixtus (Weisingen)
St. Sixtus in Weisingen

Die Kirche St. Sixtus ist die katholische Pfarrkirche von Weisingen, einem Ortsteil der Gemeinde Holzheim im Landkreis Dillingen an der Donau, der zum bayrischen Regierungsbezirk Schwaben gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort ist erstmals in einer päpstlichen Urkunde vom 6. Juli 1209 erwähnt. Seit 1463 gab es in Weisingen ein Frühmessbenefizium, das bis 1832 zur Pfarrei Holzheim gehörte. Ein Drittel des Ortes gehörte bis 1810 zur Pfarrei Altenbaindt. Weisingen war Pfarrkuratie, bis es 1922 zur Pfarrei erhoben wurde. Bis nach dem Ersten Weltkrieg gab es eine Wallfahrt zum Hl. Kreuz, einem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Kreuz, das heute in der Herrgottskapelle am westlichen Ortsrand aufbewahrt wird. Die heutige Pfarrkirche wurde zwischen 1730 und 1732 von dem Dillinger Baumeister Balthasar Suiter errichtet. Um 1880 wurde der aus spätgotischer Zeit stammende Turm erhöht und mit einem Pyramidenhelm versehen. Im Unterbau des Turmes werden Mauerreste aus dem 15. Jahrhundert vermutet. Ansonsten ist von dem Vorgängerbau, einer Kapelle, die ursprünglich dem hl. Sixtus II. und der hl. Anna geweiht war, nichts erhalten.

Architektur

St. Sixtus in Weisingen, Kielbogennische mit Wappenkartuschen an der Südseite des Turmes

Außenbau

Die Kirche ist aus verputztem Ziegelmauerwerk errichtet. Die Außenwände sind durch Pilaster mit toskanischen Kapitellen gegliedert und von großen Rundbogenfenstern durchbrochen. Am Turm verlaufen Ecklisenen. Das Glockengeschoss besitzt rundbogige, gekuppelte Schallöffnungen, deren Mittelstützen mit neoromanischen Würfelkapitellen versehen sind. Darüber öffnet sich an jeder Seite ein Kreisfenster, über dem ein Rundbogenfries mit abgetreppten Konsolen verläuft. Auf der Südseite des Erdgeschosses befinden sich in einer Nische mit doppeltem Kielbogen zwei Wappenkartuschen.

Innenraum

Die Kirche ist einschiffig und besitzt einen eingezogenen, quadratischen Chor mit einer Flachkuppel auf Hängezwickeln. Ein Korbbogen öffnet das Langhaus zum Chor. Im Westen befindet sich eine durch zwei seitliche Wendeltreppen zugängliche Doppelempore, die von geschnitzten Holzpfosten mit Blüten- und Muscheldedor gestützt wird. Der Stuckdekor stammt noch aus der Entstehungszeit der Kirche und wurde von Balthasar Suiter geschaffen. Die Deckengemälde wurden 1894 von Franz-Xaver Zimmermann aus Augsburg ausgeführt. Sie stellen das Abendmahl, Szenen aus dem Marienleben, die Leidensgeschichte Jesu und die Auffindung des Wahren Kreuzes dar.

Ausstattung

Seit 1959 steht auf dem Hochaltar eine Kreuzigungsgruppe, die sich ursprünglich in der Herrgottskapelle befand. Sie wurde um 1670/1680 geschaffen und wird wie die Skulptur von Sixtus II. an der Kanzel Johann Michael Guggenbichel zugeschrieben. Die Kanzel mit den Figuren der Apostel Petrus und Paulus stammt von 1733. Auf dem Schalldeckel ist als einziges Symbol der Evangelisten der Adler des Johannes erhalten geblieben. Die Figuren des hl. Augustinus und des hl. Nepomuk werden in das Jahr 1732 datiert und Stephan Luidl zugeschrieben. Aus der Erbauungszeit der Kirche stammt auch das geschnitzte Chorgestühl.

Literatur

  • Die Kunstdenkmäler des Landkreises Dillingen an der Donau, bearbeitet von Werner Meyer, in der Reihe: Die Kunstdenkmäler von Bayern. Die Kunstdenkmäler von Schwaben. Bd. VII. Landkreis Dillingen an der Donau. München 1972, S. 951–954, ISBN 3-486-43541-8
  • Georg Wörishofer, Alfred Sigg, Reinhard H. Seitz: Städte, Märkte und Gemeinden; in: Der Landkreis Dillingen a. d. Donau in Geschichte und Gegenwart. Hrsg. Landkreis Dillingen a. d. Donau, 3. neu bearbeitete Auflage, Dillingen an der Donau 2005, S. 319–320

Weblinks

 Commons: St. Sixtus (Weisingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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