Tamás Lőrincz

Tamás Lőrincz

Tamás Lőrincz (* 20. Dezember 1986 in Cegléd) ist ein ungarischer Ringer. Er war 2006 Europameister im griechisch-römischen Stil im Leichtgewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Tamás Lőrincz begann 1994 mit dem Ringen. Er gehört dem Sportverein Ceglédi VSE an und wird von Ferenc Papp trainiert. Der Student ringt bei einer Größe von 1,70 Metern im Leichtgewicht, der Gewichtsklasse bis 66 kg Körpergewicht, wobei er vor jeder Meisterschaft ca. 8 kg abtrainieren muss. Er konzentriert sich ganz auf den griechisch-römischen Stil und ist auch in Deutschlands Ringerkreisen sehr gut bekannt, weil er schon seit Jahren für den SC Anger ringt. In der Saison 2010/11 wird er für den 1. Luckenwalder SC auf die Matte gehen.

Im Jahre 2002 begann die internationale Ringerkarriere von Tamás Lőrincz mit der Teilnahme an der Junioren-Europameisterschaft (Cadets) in Odessa in der Gewichtsklasse bis 46 kg KG. Er belegte dort den 7. Platz. Bei der Junioren-Europameisterschaft (Cadets) 2003 in Rostow am Don verbesserte er sich in der Gewichtsklasse bis 50 kg KG auf den 4. Platz. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2005 in Vilnius erreichte er im Leichtgewicht nur den 10. Platz.

Im Jahre 2006 startete er erstmals bei einer internationalen Meisterschaft bei den Senioren. Dabei gelang ihm bei der Europameisterschaft in Moskau ein Paukenschlag, denn er wurde dort mit fünf Siegen Europameister im Leichtgewicht. Auf dem Weg zu diesem Erfolg bezwang er u.a. den mehrfachen Weltmeister Şeref Eroğlu aus der Türkei mit 10:8 techn. Punkten und schlug im Finale den Russen Sergei Kowalenko mit 2:1 Runden und 6:3 Punkten. Die Junioren-Europameisterschaften 2006 fanden kurz danach in Szombathely statt. Als Ungar musste er natürlich dort an den Start gehen, obwohl er die Strapazen (Abtrainieren) der EM von Moskau noch nicht ganz überwunden hatte. Es gelang ihm aber trotzdem in Szombathely hinter Wladimit Lohoyda aus der Ukraine und Alexandet Tschetschirkin aus Russland den 3.Platz zu belegen und damit eine Medaille zu gewinnen.

2006 ging Tamás Lőrincz dann auch noch bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Guatemala-Stadt an den Start und gewann auch dort im Leichtgewicht hinter Refik Ayvazoglu aus der Türkei und Kim Hyeon-woo aus Südkorea eine Medaille. Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Guangzhou/China siegte er über Moises Sanchez Parra aus Spanien und den Ex-Weltmeister Jimmy Samuelsson aus Schweden, musste sich aber im Achtelfinale Şeref Eroğlu geschlagen geben, womit er auf dem 10. Platz landete.

Im Jahre 2007 nahm Tamás Lőrincz nur an der Weltmeisterschaft in Baku teil. Er hatte dort ein schweres Programm zu absolvieren. Zunächst siegte er über Tomas Sobecky, Tschechien, Yazgeldy Kadyrow, Turkmenistan und Ali Mohammadi, Iran, dann unterlag er im Viertelfinale gegen den Olympiasieger von 2004 und mehrfachen Weltmeister Fərid Mansurov aus Aserbaidschan knapp nach Punkten. In der Trostrunde gelang ihm ein Sieg über Endrix Arteaga aus Mexiko. Im Kampf um eine WM-Bronzemedaille unterlag er aber gegen den US-Amerikaner Justin Harry Lester knapp nach Punkten.

Bei der Europameisterschaft 2008 in Tampere musste Tamás Lőrincz gegen Ruslan Belcharojew aus Russland im Viertelfinale eine Niederlage hinnehmen. Da dieser anschließend das Finale nicht erreichte, schied Lörincz aus und belegte den 8. Platz. Kurz darauf feierte er aber beim Golden-Grand-Prix in Baku einen sensationellen Erfolg, denn er besiegte dort im Finale Fərid Mansurov und gewann dieses Turnier. Bei den Olympischen Spielen in Peking gelang ihm ein Sieg über Arman Adikjan aus Armenien. Bereits in seinem zweiten Kampf unterlag er aber gegen Steeve Guenot aus Frankreich. Guenot wurde ganz überraschen Olympiasieger und Tamas Lörincz konnte deshalb in der Trostrunde weiterringen. Er schied aber schon in seinem nächsten Kampf mit einer Niederlage gegen Alain Milián aus Kuba aus und wurde schließlich Achter.

2009 kam Tamás Lőrincz bei der Weltmeisterschaft in Herning/Dänemark auf den 5. Platz. Ausschlaggebend dafür waren Niederlagen gegen Manuchar Tschadaia aus Georgien im 2. Kampf und gegen Ambako Watschadse, Russland, in der Trostrunde. Bei der Europameisterschaft 2010 in Baku gelang ihm aber wieder ein Medaillengewinn. Nach einer Halbfinalniederlage gegen Ambako Watschadse siegte er im Kampf um die Bronzemedaille über Antoni Mamageischwili aus Georgien.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
2002 7. Junioren-EM (Cadets) in Odessa bis 46 kg KG Sieger: Maxim Mordowin, Russland vor Söner Sucu, Türkei
2003 4. Junioren-EM (Cadets) in Rostow am Don bis 50 kg KG hinter Alexander Kasakewitsch, Litauen, Chosrow Melikjan, Armenien u. Rowshan Bajramow, Aserbaidschan
2005 2. Intern. Turnier in Belgrad Feder hinter Eusebiu Diaconu, Rumänien, vor Kristijan Friis, Serbien u. Paulo, Portugal
2005 10. Junioren-WM (Juniors) in Vilnius Feder Sieger: Davor Štefanek, Serbien u. Montenegro vor Baki Yuruker, Türkei u. Alexander Kasakewitsch
2006 8. Welt-Cup in Budapest Leicht Sieger: Sergei Kowalenko, Russland vor Alain Milián, Kuba
2006 2. Deutschland-Cup in Frankfurt (Oder) Leicht hinter Refik Ayvazoglu, Türkei, vor Robert Rosengren, Schweden
2006 1. EM in Moskau Leicht mit Siegen über Marian Nagy, Slowakei, Tiziano Corriga, Italien, Şeref Eroğlu, Türkei (2:1, 10:8), Sylvester Charzewski, Polen u. Sergei Kowalenko (2:1, 6:3)
2006 3. Junioren-EM in Szombathely Leicht hinter Wladimir Lohoyda, Ukraine u. Alexander Tschetschirkin, Russland
2006 3. Junioren-WM in Guatemala-Stadt Leicht hinter Refik Ayvazoglu, Türkei u. Kim Hyeon-woo, Südkorea
2006 10. WM in Guangzhou/China Leicht mit Siegen über Moises Sanchez Parra, Spanien u. Jimmy Samuelsson, Schweden (2:1, 6:6) u. einer Niederlage gegen Şeref Eroğlu, Türkei (1:2, 4:5)
2007 1. Ion-Corneanu-Memorial in Brașov/Rumänien Leicht vor Ionuț Panait, Rumänien u. Lasha Lomadse, Georgien
2007 2. Großer Preis von Ungarn in Szombathely Leicht hinter Steeve Guenot, Frankreich, vor Alexander Tschetschirkin, Russland
2007 5. WM in Baku Leicht mit Siegen über Tomas Sobecky, Tschechien, Yazgeldy Kadyrow, Turkmenistan u. Ali Mohammadi, Iran, einer Niederlage gegen Fərid Mansurov, Aserbaidschan, einem Sieg über Endrix Arteaga, Venezuela u. einer Niederlage gegen Justin Harry Lester, USA
2008 2. Welt-Cup in Szombathely Leicht hinter Ali Mohammadi, vor Ambako Watschadse, Russland u. Jung Ji-hyun, Südkorea
2008 8. EM in Tampere Leicht mit Siegen über Arman Adikjan, Armenien u. Robert Patrick Rosengren, Schweden u. einer Niederlage gegen Ruslan Belcharojew, Russland
2008 1. Golden-Grand-Prix in Baku Leicht vor Fərid Mansurov u. Hossamaddin Rajabow, bde. Aserbaidschan u. Muchran Machutadse, Georgien
2008 8. OS in Peking Leicht mit Sieg über Arman Adikjan, Armenien u. Niederlagen gegen Steeve Guenot, Frankreich u. Alain Milián
2009 3. Golden-Grand-Prix in Baku Leicht hinter Fərid Mansurov u. Afshin Byabangerd, Iran
2009 5. WM in Herning/Dänemark Leicht mit Sieg über Alexander Maksimovic, Serbien, Niederlage gegen Manuchar Tschadaia, Georgien, Siegen über Tomas Sobecky u. Juha Petteri Hiltunen, Finnland u. Niederlage gegen Ambako Watschadse
2010 3. EM in Baku Leicht mit Siegen über Tero Valimäki, Finnland, Evgeni Pentorets, Griechenland u. Edgars Venckaitis, Litauen, einer Niederlage gegen Ambako Watschadse u. einem Sieg über Antoni Mamageischwili, Georgien

Ungarische Meisterschaften

Tamás Lőrincz wurde 2006 und 2007 ungarischer Meister im Leichtgewicht. 2010 belegte er im Weltergewicht den 2. Platz hinter Renato Kun.

Erläuterungen

  • alle Wettkämpfe im griechisch-römischen Stil,
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft,
  • Federgewicht bis 60 kg, Leichtgewicht bis 66 kg u. Weltergewicht bis 74 kg Körpergewicht

Quellen

  • Fachzeitschrift Der Ringer,
  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig

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