Taras Danko

Taras Danko

Taras Grigorijewitsch Danko (* 3. Juli 1980 in Kiew) ist ein ukrainischer Ringer. Er gewann bei den Olympischen Spielen 2008 eine Bronzemedaille und war 2005 Europameister jeweils im freien Stil im Mittelgewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Taras Danko begann als Jugendlicher mit dem Ringen. Sein Trainer ist sein Vater Grigori Danko. Er ist Angehöriger des Sportclubs Dinamo Kiew und ringt ausschließlich im freien Stil. Der Sportstudent ringt seit 1996 bei internationalen Meisterschaften. In diesem Jahr startete er bei der Junioren-Europameisterschaft (Cadets, Altersgruppe bis zum 16. Lebensjahr) in Teheran in der Gewichtsklasse bis 83 kg Körpergewicht. Während seiner gesamten bisherigen Laufbahn war er immer im Mittelgewicht, das bei den Senioren das Gewichtslimit bei 84 kg hat, am Start. Das bedeutete, dass er mit Sicherheit zu jedem Wettkampf viele Kilos abtrainieren musste. In Teheran kam er gleich zu seinem ersten Medaillengewinn, denn er belegte dort den 3. Platz.

Zu weiteren Medaillengewinnen bei internationalen Juniorenmeisterschaften kam er 1998, wo er in Istanbul hinter Alexei Krupniakow aus Russland Vize-Weltmeister wurde, 1999 in Riga, hier wurde er hinter Oleg Katlagow aus Russland Vize-Europameister, 1999 bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Sydney, wo er hinter Wadim Lalijew aus Russland, mit dem er sich auch bei den Senioren noch heiße Duelle liefern sollte, wiederum Vize-Weltmeister wurde und schließlich im Jahre 2000 in Nantes, wo er bei der Junioren-Weltmeisterschaft hinter Saschid Saschidow aus Russland und Shahab Ghorbani aus dem Iran den 3. Platz belegte.

Bei den Senioren kam Taras Danko erst im Jahre 2003 zu seinem ersten Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft. Bei der Europameisterschaft in Riga kam er dabei nach zwei Siegen wegen einer Niederlage in seinem dritten Kampf gegen Wadim Lalijew auf den 6. Platz. Eine Medaille verfehlte er auch bei den Olympischen Spielen in Athen, wo er nach Siegen gegen Mahomed Agajew aus Armenien und Gökhan Yavaşer aus der Türkei wiederum in seinem dritten Kampf gegen Moon Eui-jae aus Südkorea verlor und damit auf den 7. Platz kam.

Im Jahre 2005 landete er dann bei der Europameisterschaft in Warna seinen bis dato größten Erfolg seiner Laufbahn, denn er wurde mit vier Siegen Europameister im Mittelgewicht. Im Halbfinale bezwang er dabei Rewas Mindoraschwili aus Georgien und im Finale Serhat Balcı jeweils nach Punkten. Bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Budapest verlor er im Halbfinale gegen Yoel Romero Palacio aus Kuba, besiegte aber im abschließenden Kampf um die Bronzemedaille Radoslaw Horbik aus Polen.

Im Jahre 2006 gewann er bei der Europameisterschaft in Moskau ebenfalls eine Bronzemedaille, die er sich mit einem Punktsieg über David Bichinashvili aus Deutschland erkämpfte. Im Halbfinale hatte er vorher gegen Adam Saitijew aus Russland verloren. Bei der Weltmeisterschaft 2006 in Guangzhou/China verlor er wiederum im Halbfinale. Saschid Saschidow aus Russland besiegte ihn nach Punkten. Taras Danko verlor anschließend auch den Kampf um die Bronzemedaille, in dem er sich gegen Reza Yazdani aus dem Iran beugen musste.

Im Jahre 2007 war er nur bei der Europameisterschaft in Sofia am Start. Er erkämpfte sich mit vier Siegen den Weg in das Finale, in dem er gegen Georgi Ketojew aus Russland nach Punkten unterlag. Damit wurde er Vize-Europameister.

Im Jahre 2008 kam Taras Danko bei der Europameisterschaft in Tampere nach einer Niederlag in der 1. Runde gegen Wadim Lalijew nur auf den 14. Platz, weil Laliew den Endkampf nicht erreichte. Die dadurch fehlende Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking versuchte sich Taras Danko dann bei einem Turnier in Martigny/Schweiz zu erkämpfen. Dieses Vorhaben misslang aber, denn er erreichte dort nur den 11. Platz, der für die Qualifikation nicht ausreichte. Diese Qualifikation schaffte er aber dann beim letzten stattfindenden Qualifikations-Turnier in Warschau, bei dem er vor Gennadi Lalijew aus Kasachstan und Radoslaw Horbik siegte.

In Peking siegte Taras Danko über Jorlys Ariel Mosquera aus Kolumbien, verlor dann gegen Jussup Abdussalomow aus Tadschikistan. Da dieser das Finale erreichte, konnte er in der Trostrunde weiterkämpfen und gewann dort mit Siegen über Sandeep Kumar aus Indien und Serhat Balcı doch noch eine olympische Bronzemedaille.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
1996 3. Junioren-WM (Cadets) in Teheran bis 83 kg KG hinter Alan Makajew, Russland u. Hussain M. Habib, Irak
1997 10. Junioren-EM (Cadets) in Istanbul bis 83 kg KG Sieger: Taskin Özkale, Türkei vor Tamazi Gegeschidse, Georgien
1997 4. Junioren-WM (Cadets) in Helsinki bis 83 kg KG hinter Feridon Ghanbaripisar, Iran, Yoel Romero Palacio, Kuba u. Taskin Özkale
1998 2. Junioren-EM (Juniors) in Istanbul bis 83 kg KG hinter Alexei Krupniakow, Russland, vor Tamazi Gegeschidse, Georgien
1998 4. Junioren-WM (Juniors) in Las Vegas bis 83 kg KG hinter Saschid Saschidow, Russland, Mark Anthony Munoz Kenetry, USA u. Masoud Dehestani Klager, Iran
1999 2. Junioren-EM in Riga Mittel hinter Oleg Katlagow, Russland, vor Arkadi Tschopa, Bulgarien, Zwiad Bidschischwili, Georgien u. Taskin Özkale
1999 2. Junioren-WM in Sydney Mittel mit einem Sieg über Tamasz Janiszewski, Polen, einer Niederlage gegen Wadim Laliew, Russland, Siegen über Damir Temirbajew, Mongolei u. Damion Hahn, USA u. einer erneuten Niederlage gegen Wadim Laliew
2000 5. Welt Cup in Fairfax Mittel hinter Yoel Romero Palacio, Leslie Gutches, USA, Mahdi Saradjilov, Iran u. Saschid Saschidow
2000 3. Junioren-WM in Nantes Mittel hinter Saschid Saschidow u. Shahab Ghorbani, Iran, vor Zarko Kocev, Jugoslawien u. Arkadi Tschopa
2003 6. EM in Riga Mittel mit Siegen über Marcin Jurecki, Polen u. Tero Perkkiö, Finnland u. einer Niederlage gegen Wadim Laliew
2004 7. OS in Athen Mittel mit Siegen über Mahmed Agajew, Armenien u. Gökhan Yavaşer, Türkei u. einer Niederlage gegen Moon Eui-jae, Südkorea
2005 1. Intern. Turnier in Kiew Mittel vor Alik Musajew, Ukraine, Ermek Gaidasaschew u. Soslan Gaisiew, bde. Russland
2005 1. Ziolkowski-Turnier in Siedlce/Polen Mittel vor Naurus Temresow u. Magomed Kurugliew, bde. Russland u. Saeed Ebrahimi, Iran
2005 1. EM in Warna Mittel mit Siegen über Jari Erkki Olmala, Finnland, Lazaros Loizidis, Griechenland, Rewas Mindoraschwili, Georgien u. Serhat Balcı, Türkei
2005 3. WM in Budapest Mittel mit Siegen über Lee Du-Soo, Südkorea, Serhat Balcı u. Thomas Bucheli, Schweiz, einer Niederlage gegen Yoel Romero Palacio u. einem Sieg über Radoslaw Horbik, Polen
2006 3. EM in Moskau Mittel mit Siegen über Lazaros Loizidis, Piotr Janulow, Moldawien u. Imants Lagodskis, Lettland, einer Niederlage gegen Adam Saitijew, Russland u. einem Sieg über David Bichinashvili, Deutschland
2006 2. Golden Grand Prix in Baku Mittel hinter Reza Yazgadi, Iran u. vor Muhammad Lawal, USA u. Naurus Temresow
2006 5. WM in Guangzhou/China Mittel mit Siegen über Sayed Naeinian, Australien, Samatbek Tolubajew, Kirgisistan u. Serhat Balcı und Niederlagen gegen Saschid Saschidow u. Reza Yazgadi
2007 3. "Iwan-Yarigin"-Turnier in Krasnojarsk Mittel hinter Georgi Ketojew u. Anzo Baltukajew, bde. Russland u. Andy Hrovat, USA
2007 1. Intern. Turnier in Kiew Mittel vor Andy Hrovat, Chirman Termezow, u. Ludvig Alborow, bde. Russland
2007 2. EM in Sofia Mittel mit Siegen über Felix Polianidis, Zypern, Thomas Bücheli, Schweiz, Leri Ketischwili, Georgien u. Serhat Balcı u. einer Niederlage gegen Georgi Ketojew, Russland
2008 2. Intern. Turnier in Kiew Mittel hinter Soslan Kzojew, Russland, vor Rewas Mindoraschwili, Georgien u. Ludvig Alborow
2008 14. EM in Tampere Mittel nach einer Niederlage gegen Wadim Laliew, Kasachstan
2008 11. Olympia-Qualif.-Turnier in Martigny/Schweiz Mittel Sieger: Naurus Temresow vor Chagnaadorj Ganzorig, Mongolei
2008 1. Olympia.-Qualif.-Turnier in Warschau Mittel vor Gennadi Laliew, Kasachstan u. Radoslaw Horbik
2008 Bronze OS in Peking Mittel mit einem Sieg über Jorlys Ariel Mosquero, Kolumbien, einer Niederlage gegen Jussup Abdussalomow, Tadschikistan und Siegen über Sandeep Kumar, Indien u. Serhat Balcı

Anm.: alle Wettbewerbe im freien Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Mittelgewicht, bis 2001 bis 85 kg, ab 2002 bis 84 kg Körpergewicht (KG)

Quellen

  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Fachzeitschrift Der Ringer,
  • Websites des US-amerikanischen, des iranischen und des russischen Ringerverbandes

Weblinks


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