- Krasnojarsk
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Stadt Krasnojarsk
КрасноярскFlagge Wappen Föderationskreis Sibirien Region Krasnojarsk Bürgermeister Pjotr Pimaschkow Gegründet 1628 Stadt seit 1822 Fläche 348 km² Höhe des Zentrums 259 m Bevölkerung 979.625 Einw. (Stand: 2011) Bevölkerungsdichte 2.815 Ew./km² Zeitzone UTC+8 Telefonvorwahl (+7)391 Postleitzahl 660000–660136 Kfz-Kennzeichen 24, 84, 88 OKATO 04 401 Website http://www.admkrsk.ru/ Geographische Lage Koordinaten 56° 0′ N, 92° 56′ O5692.933333333333259Koordinaten: 56° 0′ 0″ N, 92° 56′ 0″ O Region KrasnojarskListe der Städte in Russland Krasnojarsk (russisch Красноярск, Aussprache?/i) ist eine Stadt in Russland am Jenissei sowie an der Transsibirischen Eisenbahn. Mit 947.801 Einwohnern (1. September 2009)[1] ist Krasnojarsk die drittgrößte Stadt Sibiriens nach Nowosibirsk und Omsk. Sie ist die Hauptstadt der Region Krasnojarsk und ca. 4100 km östlich von Moskau gelegen.
Krasnojarsk Klimadiagramm (Erklärung) J F M A M J J A S O N D 17-12-2013-10-2015-1-11307-34816459221081251368211141155415-338-4-1126-10-18Temperatur in °C, Niederschlag in mm Quelle: Roshydromet Inhaltsverzeichnis
Stadtgliederung
Die Stadt ist in sieben Stadtteile (sogenannte Rajons) gegliedert:
- Kirowski
- Leninski
- Oktjabrski
- Sowjetski
- Swerdlowski
- Zentralny
- Schelesnodoroschny
Geschichte
In der Umgebung von Krasnojarsk sind Überreste eines Mammuts entdeckt worden, die mindestens 12.000 Jahre alt sind. Die Fragmente des Mammutskeletts entdeckten Arbeiter auf dem Gelände des zentralen städtischen Friedhofes. Bislang hatte man Mammutreste nur im russischen Hohen Norden z.B. bei Ust-Port gefunden.[2]
Krasnojarsk wurde 1628 als Ostrog (hölzerne Festung) durch einen Kosakenverband als „Krasny Jar“ (Schöner oder Roter steiler Abhang, abgeleitet von einer früheren turksprachigen Bezeichnung des Ortes) von Andrei Dubenski gegründet. 1807 starb dort auf dem Rückweg aus Kalifornien nach Sankt Petersburg der Gründer der Russisch-Amerikanischen Handelskompanie Nikolai Petrowitsch Resanow an einer Erkältung. An der vermutlichen Stelle seines Grabes befindet sich heute ein Grabmal.
Am 12. Dezember 1822 entstand das Gouvernement Jenisseisk unter dem neugegründeten Generalgouvernement Ostsibirien (Generalgouverneur Lawinski), dessen Hauptstadt Krasnojarsk war. Am 6. Dezember 1896 traf der erste Zug der Transsibirischen Eisenbahn in Krasnojarsk ein. 1897 wurde Lenin für drei Jahre nach Sibirien verbannt, südlich von Krasnojarsk nach Schuschenskoje. 1899 wurde die Eisenbahnbrücke von Jewgeni Knorre und Lawrent Proskurjakow für die Transsibirische Eisenbahn über den Jenissei eröffnet.
Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten in Krasnojarsk 40.000 Menschen, heute über 900.000. Durch Evakuierung der Zivilbevölkerung aus dem Westen der Sowjetunion während des Krieges und durch die politische Verbannung wuchs die Stadt. Zwischen 1938 und 1956 wurden in das westsibirische Gebiet Krasnojarsk eine Million Menschen deportiert und zur Zwangsarbeit eingesetzt. 1941 nahm das nach Krasnojarsk verlegte Lokomotivwerk „Krasny Profintern“ seine Arbeit auf. Auch andere kriegsgefährdete Industrien wurden hinter den Ural nach Krasnojarsk verlegt. Im September 1961 wurde der erste Kubikmeter Beton für den Bau des Krasnojarsker Wasserkraftwerkes verarbeitet und die kommunale Brücke (Länge: 2100 m) in Betrieb genommen. Der Baubeginn für die Krasnojarsker U-Bahn erfolgte im Februar 1986. 1987 wurde die Oktoberbrücke über den Jenissej eröffnet (Länge: 5000 m, Breite: 41 m).
Sehenswürdigkeiten
Drei Wahrzeichen der Stadt sind auf dem Zehnrubelschein abgebildet: die Kapelle Paraskewa-Pjatniza, die Kommunale Brücke über den Jenissei und -auf der Rückseite- das Kraftwerk am Krasnojarsker Stausee.
Die Kapelle Paraskewa-Pjatniza (Часовня Параскевы Пятницы) thront auf einem Hügel Karaulnaja (wörtl.: "Wachhügel") oberhalb Krasnojarsks. Ursprünglich befand sich da ein heidnischer Schrein, später ein Wachturm der Krasnojarsker Festung. Die Kapelle wurde 1804 erbaut und 1852–1855 von den Architekten J. Alfejew und J. Nabalow neu errichtet. In Sowjetzeiten wurde sie nicht genutzt und verfiel. Erst mit der Perestroika wurde sie wieder in die Jenissei-Diözese aufgenommen.
In der Nähe der Kommunalen Brücke liegt das historische und ethnographische Museum in einem ägyptisch anmutenden Gebäude mit einer großen Sammlung alter Fotos von Sibirien.[3]
Das ehemalige Lenin-Museum wurde 1987 eröffnet und daneben am Jenissei liegt der restaurierte Flussdampfer Swjatitel Nikolai, mit dem Lenin und seine Begleiter stromaufwärts nach Minussinsk in die Verbannung fuhren.
Der Prospekt Mira ist die Haupteinkaufsstraße der Krasnojarsker Bewohner. Sie wurde fünfmal umbenannt: Zuerst hieß sie Große Straße, dann Woskressenskaja-Straße – nach dem Namen der ersten steinernen dreistöckigen Woskressenskaja-Kirche, die auf der Strelka in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg war sie die Sowjetische Straße, später hatte sie den Namen Stalin-Prospekt und heute Prospekt Mira („Allee des Friedens“).
Im Südwesten der Stadt überquert die Transsib den Jenissei auf einer 1000 m langen Stahlgitterbrücke. Sie wurde nach einem Entwurf von Jewgeni Knorre und Lawr Proskurjakow zwischen 1893 und 1896 errichtet und auf der Pariser Weltausstellung 1900 ausgezeichnet.
In der Nähe des östlichen Endes der Brücke liegt das Haus von G. W. Judin, der eine umfassende Privatbibliothek (ca. 100.000 Bände) zusammengetragen hatte, die aber 1906 nach Amerika verkauft wurde und heute den Grundstein bildet für die Russische Sammlung der Kongressbibliothek.
Ein von vielen Stellen der Stadt aus weithin sichtbares inoffizielles Wahrzeichen Krasnojarsks ist ein unvollendeter, 28 Stockwerke hoher Büroturm. Sein Bau war kurz vor der Perestroika begonnen und in den Wirren des Umbruchs gestoppt worden.
In der Umgebung von Krasnojarsk liegt das berühmte Naturschutzgebiet „Stolby“ („Säulen“, russisch: Столбы). Der Name kommt von den bis zu 100 Meter hohen Felssäulen.
35 km westlich bei Diwnogorsk am Jenissei gibt es eines der größten Schiffshebewerke. Es ist als Schrägaufzug ausgeführt und dient zur Überwindung der Staustufe des Krasnojarsker Stausees.
Sport
In der Stadt sind die Rugbymannschaften Krasny Jar Krasnojarsk und Jenissei-STM Krasnojarsk beheimatet. Außerdem wird die Stadt durch den Fußballverein Metallurg-Jenissei Krasnojarsk in der zweithöchsten russischen Liga vertreten. Im Eishockey wird Krasnojarsk durch das Team vom HK Sokol Krasnojarsk repräsentiert.
Wirtschaft und Industrie
Krasnojarsk ist Sitz der russischen Fluggesellschaft Sibaviatrans. In Krasnojarsk liegt das zweitgrößte Aluminiumwerk der Welt KrAZ (russisch Красноярский алюминиевый завод). Um den Energiebedarf des Aluminiumwerks zu decken, wurde im Jahre 1967 30 km westlich von Krasnojarsk ein riesiges Wasserkraftwerk am Krasnojarsker Stausee in Betrieb genommen. Die Kapazität des Krasnojarsker Wasserkraftwerkes beträgt 6 Millionen Kilowatt, dadurch ist es eines der größten Wasserkraftwerke der Welt.
In Krasnojarsk sind auch mehrere andere Industriegiganten ansässig: Bergbau, Maschinenbau, Chemie, Metallverarbeitung.
Am 14. Juli 2006 erfolgte die Grundsteinlegung für das neue Frachtterminal am Flughafen Jemeljanowo. Die Projektverantwortlichen sind AirBridge Cargo (ABC), KrasAir, Swissport sowie Vertreter der Administration.
Nahe der Stadt Krasnojarsk liegt einer der größten unterirdischen Industriekomplexe der Welt, das „Bergbau- und Chemiekombinat“ Schelesnogorsk (früher Krasnojarsk-26), ein früher streng geheimes und bis heute von der Außenwelt abgeschirmter Betrieb, in dem seit seiner Gründung in den 1950er-Jahren unter anderem in drei Plutonium-Reaktoren Material für das russische Kernwaffenprogramm erzeugt wurde.
Russlands erstes Endlager für radioaktives Material soll 2011 in Krasnojarsk in Betrieb gehen.[4]
In der Stadt befindet sich die Verwaltung der Krasnojarsker Eisenbahn, der Filiale der Russischen Eisenbahnen, welche die Transsibirische Eisenbahn auf den Streckenkilometern 3713 bis 4489 und ihre Zweigstrecken auf diesem Abschnitt, beispielsweise nach Abakan in Chakassien, betreibt.[5]
Wissenschaft und Bildung
In Krasnojarsk sind mehrere Hochschulen und Universitäten ansässig:
- Fakultät der Staatlichen Akademie Nowosibirsk für Wasserstraßenverkehr
- Filiale der Öffentlichen Sozialuniversität Moskau
- Filiale der Geisteswissenschaftlichen Universität der Gewerkschaftsverbände Sankt Petersburg
- Filiale der Sibirischen Staatlichen Universität für Verkehrsverbindungen
- Hochschule des Innenministeriums Russlands in Krasnojarsk
- Institut für Sozialwissenschaften Krasnojarsk
- Staatliche Agraruniversität Krasnojarsk
- Staatliche Akademie für Architektur und Bauwesen Krasnojarsk
- Staatliche Akademie für Buntmetalle und Gold Krasnojarsk
- Staatliche Medizinakademie Krasnojarsk
- Staatliche Pädagogische Universität Krasnojarsk
- Staatliche Technische Universität Krasnojarsk
- Staatliche Universität Krasnojarsk
- Staatliches Kunstinstitut Krasnojarsk
- Staatliches Ökonomisches Handelsinstitut Krasnojarsk
- Militärhochschule für Nachrichtentechnik
- Sibirische Staatsuniversität für Luft- und Raumfahrttechnik M. F. Reschetnjow
- Sibirische Staatliche Technologische Universität
- Sibirisches Institut für Wirtschaft, Verwaltung und Psychologie
- Sibirisches Sozialinstitut
Söhne und Töchter der Stadt
- Jewgeni Abalakow (1907–1948), Bergsteiger
- Konstantin Aladaschwili (* 1977), Skeletonpilot
- Wiktor Astafjew (1924–2001), Schriftsteller
- Dmitri Chworostowski (* 1962), Opernsänger (Bariton)
- Helene Fischer (* 1984), Russlanddeutsche, Schlagersängerin
- Maxim Galanow (* 1974), Eishockeyspieler
- Galina Jenjuchina (* 1959), Bahnradsportlerin
- Jewgeni Jewsjukow (* 1950), Geher
- Sergei Klischin (* 1967), russisch-österreichischer Judoka
- Wladimir Krainew (1944–2011), russischer Pianist und Hochschullehrer
- Michail Kusmitsch (* 1985), Rennrodler
- Pawel Kusmitsch (* 1988), Rennrodler
- Sergei Lomanow (* 1980), Bandyspieler
- Andrei Makine (* 1957), französischer Schriftsteller
- Jewgeni Popow (* 1946), Schriftsteller
- Lew Psachis (* 1948), Schachspieler
- Wladimir Rebikow (1866–1920), Komponist
- Oleg Romanzew (* 1954), Fußballtrainer und ehemaliger Fußballspieler
- Aljona Sidko (* 1979), Skilangläuferin
- Wassili Surikow (1848–1916), Maler und Mitglied der Peredwischniki
- Sergei Tscheptschugow (* 1985), Fussballtorhüter
- Jewgeni Ustjugow (* 1985), Biathlet
- Zosimus (1963–2010), Bischof von Jakutsk und Lensk
Siehe auch
Commons: Krasnojarsk – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWeblinks
- Stadtverwaltung Krasnojarsk
- Stadtverwaltung Krasnojarsk: Chronologie (Deutsch)
- Basisinformationen (Deutsch)
- Das Wasserkraftwerk von Krasnojarsk
Quellen
- ↑ http://www.admkrsk.ru/citytoday/economics/Pages/situation.aspx
- ↑ Mammut bei Krasnojarsk entdeckt
- ↑ Digitised images at the Krasnoyarsk Regional Museum of Local Lore
- ↑ Bericht auf faz.net vom 7. Dezember 2010, abgerufen am 7. Dezember 2010
- ↑ Krasnoyarsk line
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