- Gennadi Lalijew
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Gennadi Kasbekowitsch Lalijew (* 30. März 1979) ist ein kasachischer Ringer, der auch für Russland startete und ossetischer Herkunft ist. Er gewann bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen eine Silbermedaille im freien Stil im Weltergewicht.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Gennadi Lalijew begann als Jugendlicher 1989 mit dem Ringen. Er stammt aus einer ossetischen Ringerfamilie. Sein Bruder Wadim Lalijew gehört wie er zur absoluten Spitzenklasse der Freistilringer. Er konzentrierte sich voll auf den freien Stil und hatte bereits 1994 als 15-Jähriger seinen ersten großen Erfolg, als er, für Russland startend, in Frankfort/USA in der Gewichtsklasse bis 76 kg Körpergewicht (KG) Junioren-Weltmeister (Cadets = Altersgruppe bis zum 16.Lebensjahr) wurde.
Im Jahre 1995 wiederholte er diesen Titelgewinn und wurde zum zweiten Mal Junioren-Weltmeister, diesmal in der Gewichtsklasse bis 83 kg KG. Schließlich wurde er im Jahre 1997 in Istanbul Junioren-Europameister in der Gewichtsklasse bis 76 kg KG vor Ibrahim Katkici, Türkei und Taimuraz Lobschanidse, Georgien.
Wegen der ungemein starken Konkurrenz in Russland entschied sich Gennadi Lalijew im Jahre 1999 ab sofort für Kasachstan zu starten. Er wurde in Almaty (Alma-Ata) ansässig und trainierte dort mit Alan Techow Tusibchan Saichanow. Außerdem absolvierte er eine Trainerausbildung, so dass er nach dem Ende seiner Laufbahn in das Traineramt einsteigen kann.
Im Jahre 1999 belegte er dann, schon für Kasachstan startend, bei der Asienmeisterschaft in Taschkent im Weltergewicht hinter Ruslan Kinchagow aus Usbekistan und Nurbek Isabekow aus Kirgisistan den 3.Platz. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Ankara verlor er nach zwei Siegen gegen Alik Musajew aus der Ukraine knapp nach Punkten und kam deshalb nur auf den 13. Platz.
Im Jahre 2000 qualifizierte er sich bei mehreren Turnieren für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Sydney. U.a. rang er dabei auch in Leipzig, wo er den 2. Platz hinter seinem russischen Landsmann Nasir Gadschichanow, der in Leipzig für Mazedonien am Start war, belegte. In Sydney gelangen ihm im Weltergewicht zunächst Siege über Munkhbayar Tumenulzu aus der Mongolei und Pejman Dorostkar aus dem Iran, ehe er in seinem dritten Kampf gegen Brandon Slay aus den Vereinigten Staaten verlor. Ein weiterer Sieg über Ruslan Kinchagow brachte ihn dann nur mehr auf den 4. Platz, womit er die Bronzemedaille knapp verfehlte.
Bei der Weltmeisterschaft 2001 in Sofia schied Gennadi Lalijew nach einer Niederlage gegen Arpád Ritter aus Ungarn und einem Sieg über Almazbek Ergeschow aus Kirgisistan dem damaligen Reglement entsprechen schon früh aus und erreichte nur den 18. Platz. Weitaus besser erging es ihm bei der Weltmeisterschaft 2002 in Teheran, wo er im Weltergewicht mit zwei Siegen und einer Niederlage erneut nur knapp eine Medaille verfehlte und den 4. Platz belegte.
Den 4. Platz belegte er auch bei den Asienmeisterschaften 2003 in New Delhi. Er gewann aber im gleichen Jahr bei der Weltmeisterschaft in New York seine erste Medaille bei den Senioren. Er besiegte dort u.a. den Olympiasieger im Leichtgewicht von 2000 Daniel Igali aus Kanada und den starken Ungarn Arpád Ritter, ehe er im Halbfinale gegen Murad Gaidarow aus Usbekistan verlor. Im Kampf um die Bronzemedaille besiegte er dann Madi Habibi aus dem Iran nach Punkten.
Zum Höhepunkt seiner ringerischen Laufbahn wurden dann die Olympischen Spiele 2004 in Athen. Im Weltergewicht besiegte er Nathanael Ackerman, Großbritannien, Araik Geworgjan aus Armenien, Joe E. Williams aus den Vereinigten Staaten u. Ivan Fundora Saldivar aus Kuba und stand dort im Finale gegen den Superringer Buwaisar Saitijew aus Russland. Er verlor diesen Kampf klar mit 0:3 Runden und 0:7 techn. Punkten, hatte aber die Silbermedaille sicher.
Nach Athen wechselte Gennadi Lalijew in das Mittelgewicht (Klasse bis 84 kg KG), um dem ewigen Abtrainieren zu entgehen. In dieser Gewichtsklasse konnte er aber nur noch bei den Asienspielen 2006 in Almaty mit dem 3. Platz eine Medaille gewinnen. Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Baku verlor er nach zwei Siegen gegen den Türken Serhat Balci und kam damit auf den 12. Platz. Im Jahre 2008 gelang es ihm sich durch einen 2. Platz beim Qualifikationsturnier in Warschau noch einmal für die Olympischen Spiele in Peking zu qualifizieren. In Peking verlor er aber gleich seinen ersten Kampf gegen Sajurbek Sochijew aus Usbekistan und kam in der Endabrechnung auf den 13. Platz.
Internationale Erfolge
Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse 1994 1. Junioren-WM (Cadets) in Frankfort/USA bis 76 kg KG vor Sujeet Maan, Indien u. Narinbek Durbolan, Kirgisistan 1995 1. Junioren-WM (Cadets) bis 83 kg KG vor Boris Tujew, Armenien u. Taskin Oezkale, Türkei 1997 1. Junioren-EM in Istanbul Welter vor Ibrahim Katkici, Türkei, Taimuras Lobschanidse, Georgien u. Felix Polianidis, Griechenland 1999 3. Asien-Meisterschaft in Taschkent Welter hinter Ruslan Kinchagow, Usbekistan u. Nurbek Isabekow, Kirgisistan, vor Massoud Jamshidi, Iran 1999 13. WM in Ankara Welter mit Siegen über Nurbek Isabekow u. Lazarus Loizidis, Griechenland u. einer Niederlage gegen Alik Musajew, Ukraine 2000 1. Olympia-Qualif.-Turnier in Minsk Welter vor Ruslan Kinchagow, Arpád Ritter, Ungarn u. Radoslaw Horbik, Polen 2000 2. Olympia-Qualif.-Turnier in Leipzig Welter hinter Nasir Gadschichanow, Mazedonien, vor Ruslan Kinchagow, Marcin Jurecki, Polen u. Rodion Kertanti, Slowakei 2000 13. Olympia-Qualif.-Turnier in Tokio Welter Sieger: Arpád Ritter vor Rodion Kertanti u. Kunihiko Obata, Japan 2000 4. OS in Sydney Welter mit Siegen über Munkhbayar Tumenulzu, Mongolei u. Pejman Dorostkar, Iran, einer Niederlage gegen Brandon Slay, USA u. einem Sieg über Ruslan Kinchagow 2001 2. Ostasien-Spiele in Osaka Welter hinter Moon Eui-jae, Südkorea, vor Kunihiko Obata u. Baltaya Batchuluun, Mongolei 2001 18. WM in Sofia Welter nach einer Niederlage gegen Arpád Ritter u. einem Sieg über Almasbek Ergeschow, Kirgisistan 2002 4. WM in Teheran Welter mit Siegen über Magomedali Gadschilalow, Usbekistan u. Bagratuni Baragjan, Armenien u. einer Niederlage gegen Mehdi Hajizadeh Jouibari, Iran 2002 5. Asien-Spiele in Busan Welter hinter Cho Byung-Kwan, Südkorea, Yusup Abdusalamow, Tadschikistan, Mehdi Hajizadeh Jouibari u. Si Riguleng, China 2003 4. Asienmeisterschaft in New Delhi Welter hinter Yusup Abdusalamow, Ramazan Zadeh, Iran u. Sujeet Maan, Indien 2003 3. WM in New York Welter mit Siegen über Nathanael Ackerman, Großbritannien, Talant Jekschenow, Kirgisistan, Daniel Igali, Kanada und Arpád Ritter, einer Niederlage gegen Murad Gaidarow, Weißrussland u. einem Sieg über Hadi Habibi, Iran 2003 1. Asien-Cup in Almaty Welter vor Jalal Latifi, Iran u. Chuluundavan Munkhbayar, Mongolei 2004 2. "Iwan-Yarigin"-Turnier in Krasnojarsk Welter hinter Ruslan Kokajew, Russland und vor Sergei Witkowski, Russland u. Magomed Isagadschiew, Kasachstan 2004 Silber OS in Athen Welter mit Siegen über Nathanael Ackerman, Araik Geworgjan, Armenien, Joe E. Williams, USA u. Ivan Fundora Saldivar, Kuba u. einer Niederlage gegen Buwaisar Saitijew, Russland 2005 3. "Alexander-Medwed"-Turnier in Minsk Mittel hinter Saschid Saschidow, Russland u. Magomed Kuruglijew, Kasachstan, gemeinsam mit Wiktor Mucha, Ukraine 2006 5. "Iwan-Yarigin"-Turnier in Krasnojarsk Mittel hinter Adam Saitijew, Schirwani Muradow, Georgi Ketojew u. Naurus Srapilewitsch Temresow, alle Russland 2006 1. Intern. Turnier in Kiew Mittel vor Sergei Witkowski u. Ewgeni Kolomiets, bde. Russland u. Murad Gaidarow, Weißrussland 2006 3. Asienmeisterschaft in Almaty Mittel hinter Chagnaadorj Ganzorig, Mongolei u. Sajurbek Sochijew, Usbekistan, vor Majid Khodaee, Iran 2006 5. Usbekistan Independence Golden Grand Prix in Taschkent Mittel hinter Muhammed Lawal, USA, Rewas Mindoraschwili, Georgien, Abdul Ammajew, Usbekistan u. Murad Gaidarow 2007 12. WM in Baku Mittel mit Siegen über Kimuli Joseph Ntege, Uganda u. Imants Lagodskis, Lettland und einer Niederlage gegen Serhat Balci, Türkei 2008 5. Olympia-Qualif.-Turnier in Martigny/Schweiz Mittel hinter Naurus Srapilewitsch Temresow, Aserbaidschan, Chagnaadorj Ganzorig, Harutjan Jenokjan, Armenien u. Roilandi Zuniga Herrera, Kuba 2008 2. Olympia-Qualif.-Turnier in Warschau Mittel hinter Taras Danko, Ukraine u. vor Radoslaw Horbik, Arpád Ritter u. Piotr Janulow, Moldawien 2008 13. OS in Peking Mittel nach einer Niederlage gegen Sajurbek Sochijew Anm.: alle Wettbewerbe im freien Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Weltergewicht, bis 2001 bis 76 kg, ab 2002 bis 74 kg KG, Mittelgewicht, aba 2002 bis 84 kg KG
Quellen
- Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
- Fachzeitschrift Der Ringer,
- Webseiten des US-Amerikanischen u. des iranischen Ringerverbandes,
- Website "www.jwf.jp"
Weblinks
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