- Adam Chamidowitsch Saitijew
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Adam Chamidowitsch Saitijew (russisch Адам Хамидович Сайтиев; * 12. Dezember 1977 in Chassawjurt, Dagestan) ist ein russischer Ringer tschetschenischer Herkunft. Er wurde 2000 Olympiasieger im freien Stil im Mittelgewicht.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Adam Saitijew stammt aus einer Ringerfamilie. Er begann bereits als Kind mit dem Ringen, wobei sein Vater Chamidow sein erster Trainer war. Sein älterer Bruder Buwaisar Saitijew ist ebenfalls Ringer und wie er Olympiasieger.
Adam Saitijew trainiert wie sein Bruder an einem Ringerzentrum des russischen Ringerverbandes in Krasnojarsk. Seine Trainer dort sind bzw. waren Abdul Saitijew und Wiktor Alexejew. Er ringt nur im freien Stil. Offiziell ist er Armeeangehöriger, tatsächlich aber lebt er vom Ringen. Da Adam und Buwaisar Saitijew gleich viel wiegen, beides sind eigentlich Weltergewichtler (bis 76 bzw. seit 2002 bis 74 kg Körpergewicht), ging Adam ab dem Jahre 2000 in das Mittelgewicht (bis 85 kg bzw. seit 2002 bis 84 kg Körpergewicht (KG)), um seinem Bruder auf der Matte aus dem Wege gehen zu können.
Die internationale Laufbahn von Adam Saitijew begann bereits im Jahre 1993, wo er bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Duisburg (Cadets) in der Gewichtsklasse bis 40 kg KG startete und vor Anatoli Guidea aus Moldawien und Ali Mohamad Gholam aus dem Iran gewann.
Der nächste Start bei einer internationalen Meisterschaft erfolgte dann erst im Jahre 1997. Adam Saitijew startete dabei bei den Senioren bei der Europameisterschaft in Warschau. Im Leichtgewicht kam er dabei zu vier Siegen, verlor aber gegen Yüksel Sanli aus der Türkei und Zaza Zazirow aus der Ukraine und belegte den 4. Platz. Er wurde im gleichen Jahr auch bei der Weltmeisterschaft in Krasnojarsk eingesetzt. Im Leichtgewicht kam er dabei wieder zu vier Siegen. Er verlor aber in den entscheidenden Kämpfen gegen Zaza Zazirow und Davoud Ghanbari aus dem Iran und kam nur auf den 6. Platz.
Trotz dieser für einen russischen Ringer unbefriedigenden Ergebnisse hielt der russische Ringerverband an dem großen Talent Adam Saitijew fest. 1998 wurde er beim Weltcup in Stillwater, Oklahoma im Weltergewicht eingesetzt. Er siegte dort über den Kubaner Daniel Gonzales Aguillera und den Iraner Majid Khodaee, musste aber von Alexander Leipold aus Deutschland eine Niederlage hinnehmen, die mit 6:0 techn. Punkten ziemlich deutlich war. Bei der Europameisterschaft 1998 in Bratislava verlor Adam Saitijew in seinem zweiten Kampf gegen den Ungarn Arpád Ritter knapp mit 4:5 techn. Punkten. Er hatte damit keine Möglichkeit mehr, um den Europameistertitel zu kämpfen. Mit vier Siegen kämpfte er sich aber bis in das sog. "kleine Finale" vor, bei dem es um die Bronzemedaille ging und besiegte dabei Arpad Ritter mit 5:2 Punkten. Europameister wurde Alexander Leipold.
Im Jahre 1999 pausierte Buwaisar Saitijew, der schon 1996 Olympiasieger und 1998 Weltmeister im Weltergewicht geworden war, bei der Welt- und bei der Europameisterschaft und ließ bei beiden Veranstaltungen Adam den Vorrang. Dieser bedanke sich dann auch mit zwei Titelgewinnen. Zuerst wurde er in Minsk Europameister im Weltergewicht. Bei dieser Gelegenheit besiegte er im Halbfinale Alexander Leipold nach Punkten (3:0 techn. Punkte). Adam Saitijew siegte dann auch bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Ankara im Finale erneut über Alexander Leipold, den er dieses Mal mit 6:3 techn. Punkten schlug.
Im Jahre 2000 ging Adam Saitijew eine Gewichtsklasse höher, dem Mittelgewicht (bis 85 kg Körpergewicht) an den Start. Er war auch in dieser Gewichtsklasse auf Anhieb erfolgreich und holte sich in Budapest den Europameistertitel, wobei er im Endkampf Baibulat Musajew aus Weißrussland besiegte. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney war er dann in einer ganz hervorragenden Form und wurde mit fünf Siegen in überlegenem Stil Olympiasieger. Im Endkampf besiegte er dabei den amtierenden Mittelgewichts-Weltmeister Yoel Romero Palacio aus Kuba mit 7:1 techn. Punkten.
In den folgenden Jahren litt Adam Saitijew häufig an einer hartnäckigen Rückenverletzung, die ernsthaftes Training verhinderte bzw. erschwerte. Er startete deshalb auch nur mehr bei zwei internationalen Meisterschaften, die er beide gewann. 2002 wurde er in Teheran Weltmeister im Mittelgewicht, wobei sein Finalsieg über Yoel Romero Palacio mit 4:3 techn. Punkten dieses Mal knapper ausfiel.
2004 verlor er beim wichtigen "Iwan-Yarigin"-Turnier in Krasnojarsk gegen Cael Sanderson aus den Vereinigten Staaten und wurde deshalb nicht für die Olympischen Spiele in Athen nominiert.
Im Jahre 2006 wurde er schließlich in Moskau noch einmal Europameister im Mittelgewicht. Er besiegte dabei den Weltmeister von 2005 Rewas Mindoraschwili aus Georgien (6:0 techn. Punkte), David Bichinaschwili, Deutschland (5:0 techn. Punkte), Taras Danko, Ukraine (8:1 techn. Punkte) und Gökhan Yavaser aus der Türkei (4:0 techn. Punkte). Er gab also in dem gesamten Turnier nur einen einzigen technischen Punkt ab und erzielte selbst 23.
Im Jahre 2008 stand Adam Saitijew beim Welt Pokal in Krasnojarsk in der russischen Nationalstaffel. Er ging dort aber nur einmal an den Start, bei dem er den US-Amerikaner Andy Hrovat mit 2:1 Rundengewinnen nach Punkten besiegte (1:7, 1:0, 1:0). Er unterzog sich 2008 in Deutschland auch einer Rückenoperation, die einen Start bei den Olympischen Spielen in Peking von vorneherein verhinderte.
Internationale Erfolge
Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse 1993 1. Junioren-WM (Cadets) in Duisburg bis 40 kg KG vor Anatoli Guidea, Moldawien u. Ali Mohammad Gholam, Iran 1997 4. EM in Warschau Leicht mit Siegen über Vaso Spasov, Mazedonien u. Emzarios Bentinidis, Georgien, einer Niederlage gegen Yüksel Sanli, Türkei, Siegen gegen Salvatore Rinella, Italien u. Elchad Alachwerdijew, Aserbaidschan u. einer Niederlage gegen Zaza Zazirow, Ukraine 1997 6. WM in Krasnojarsk Leicht mit Sieg über Juan Carlos Suarez Rivera, Venezuela, Niederlage gegen Igor Kupejew, Usbekistan, Siegen über Elchad Alachwerdijew, David Gogoschwili, Georgien u. Almazbek Askarow, Kasachstan u. Niederlagen gegen Zaza Zazirow u. Davoud Ghanbari, Iran 1998 4. Weltcup in Stillwater, Oklahoma Welter mit Sieg über Daniel Gonzales Aguillera, Kuba, Niederlage gegen Alexander Leipold, Deutschland u. Sieg über Majid Khodaee, Iran 1998 3. EM in Bratislava Welter mit Sieg über Viktor Peikow, Moldawien, Niederlage gegen Arpád Ritter, Ungarn, Siege über Christoph Feyer, Schweiz, Achbar Ismailow, Aserbaidschan, Rodion Kertanti, Slowakei u. Arpád Ritter 1998 1. Goodwill-Games in New York City Welter vor Stephen E. Marianetti, USA u. Massoud Jamshidi, Iran 1999 1. EM in Minsk Welter mit Siegen über Sombat Gasparjan, Armenien, Victor Dominguez, Spanien, Marcin Jurecki, Polen, Alexander Leipold u. Alik Musajew, Ukraine 1999 1. WM in Ankara Welter mit Siegen über Ruslan Kinchagow, Usbekistan, Radoslaw Horbik, Polen, Arpad Ritter, Alik Musajew, Joe E. Williams, USA u. Alexander Leipold 2000 1. EM in Budapest Mittel mit Siegen über Egidius Vielavicius, Litauen, Rudolf Voboril, Tschechien, Tamazi Gegeschidse, Georgien, Nicolae Ghiţă, Rumänien u. Beibulat Musajew, Weißrussland 2000 Gold OS in Sydney Mittel mit Siegen über Beibulat Musajew, Igor Praporschikow, Australien, Yang Hyung-Mo, Südkorea, Magomed Ibragimow, Mazedonien u. Yoel Romero Palacio, Kuba 2002 1. WM in Teheran Mittel mit Siegen über Narantsetsog Burembaatar, Mongolei, Aman Deep, Indien, Marcin Jurecki, Arkadi Tschopa, Bulgarien u. Yoel Romero Palacios 2004 5. "Iwan-Yarigin"-Turnier in Krasnojarsk Mittel hinter Saschid Saschidow, Russland u. Cael Sanderson, USA, Wadim Lalijew, Russland u. Magomed Kuruglijew, Kasachstan 2006 1. "Iwan-Yarigin"-Turnier in Krasnojarsk Mittel vor Schirwani Muradow, Georgi Ketojew, Naurus Srapilowitsch Temresow, alle Russland u. Gennadi Lalijew, Kasachstan 2006 1. EM in Moskau Mittel mit Siegen über Rewas Mindoraschwili, Georgien, David Bichinaschwili, Deutschland, Taras Danko, Ukraine u. Gökhan Yavaser, Türkei 2007 2. "Stepan-Sarkisjan"-Memorial in Tiflis Mittel hinter Albert Saritow, Russland, vor Arutjun Jenokjan, Armenien u. Viktor Mucha, Ukraine 2008 3. "Iwan-Yarigin"-Turnier in Krasnojarsk Mittel hinter Georgi Ketojew u. Saschid Saschidow, gemeinsam mit Soslan Kzojew, alle Russland Anm.: alle Wettbewerbe im freien Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Leichtgewicht, damals bis 69 kg KG (Körpergewicht), Weltergewicht, damals bis 76 kg KG, Mittelgewicht, bis 2001 bis 85 kg, seit 2002 bis 84 kg KG
Quellen
- Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig
- Fachzeitschrift Der Ringer
- Webseiten des russischen, US-amerikanischen und iranischen Ringerverbandes
- Website "www.chechensport.com"
Weblinks
- Profil von Adam Saitijew bei der Fédération Internationale des Luttes Associées (englisch)
- Adam Saitijew im Kampf gegen Cahdschimurad Magomedow bei der russischen Meisterschaft 2002
Olympiasieger im Freistilringen (Mittelgewicht)1908: Stanley Bacon | 1920: Eino Augusti Leino | 1924: Fritz Hagmann | 1928: Ernst Kyburz | 1932: Ivar Johansson | 1936: Émile Poilvé | 1948: Glen Brand | 1952: Dawit Tschimakuridse | 1956: Nikola Stantschew | 1960: Hasan Güngör | 1964: Prodan Gardschew | 1968: Boris Gurewitsch | 1972: Lewan Tediaschwili | 1976: John Peterson | 1980: Ismail Abilow | 1984: Mark Schultz | 1988: Han Myung-woo | 1992: Kevin Jackson | 1996: Chadschimurad Magomedow | 2000: Adam Saitijew | 2004: Cael Sanderson | 2008: Rewas Mindoraschwili
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