- Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund
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Die Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund ist die Landesvertretung des Landes Freie und Hansestadt Hamburg beim Bund mit Sitz in Berlin. Sie befindet sich im Ortsteil Berlin-Mitte in der Jägerstraße 1–3 unweit von Bundestag, Bundesrat sowie weiteren Bundesministerien, Landesvertretungen und Botschaften.
Inhaltsverzeichnis
Behörde
Die Landesvertretung ist ein Teil der Senatskanzlei, die dem Präsidenten des Senats, dem Ersten Bürgermeister, untersteht. An der Spitze der Landesvertretung steht der Bevollmächtigte der Freien und Hansestadt Hamburg beim Bund.
Dies ist seit 2011 Wolfgang Schmidt, der als Staatsrat (Senatssyndicus) der Senatskanzlei verantwortlich für Bundes- und Europaangelegenheiten ist und in der Landesvertretung seinen Berliner Dienstsitz hat. In Verbindung mit Senat und Behörden bereitet er mit den Mitarbeitern die Plenar- und Ausschusssitzungen des Bundesrates vor, hält Kontakt zu den Institutionen der Europäischen Union über das Hanse-Office und sind für die Koordination der auswärtigen Angelegenheiten zuständig.[1] Das Hanse-Office ist die gemeinsame Vertretung des Stadtstaates Hamburg und des Landes Schleswig-Holstein bei der Europäischen Union in Brüssel.
Funktion
Die Landesvertretung wahrt und vertritt die Interessen Hamburgs bei den Institutionen des Bundes und der Europäischen Union, berichtet über wichtige bundespolitische Themen aus dem Bundesrat und wirkt an der Gesetzgebung des Bundes und Rechtsetzung der Europäischen Union mit. Zu ihrer Aufgabe zählt zudem die Vermittlung von Hamburgs Bedeutung, mit Schwerpunkten in den Bereichen der Wirtschaft (als Zentrum für Dienstleistungen, der maritimen Wirtschaft, Chinazentrum mit seiner Stellung im Ostasienverkehr, Produktionsort der Luftfahrt und Standort für die Medien- und Kommunikationswirtschaft), der Forschung und Lehre (Hochschulstandort und Forschungseinrichtungen) sowie als Kultur- und Sportstadt.[2]
Die Vertretung ist zugleich Dienstleister für den Wirtschaftsstandort Hamburg und nimmt die Wirtschaftsinteressen in Abstimmung und Kooperation mit Unternehmen und Verbänden wahr. Dies erfolgt auch durch die Unterstützung bei der Einwerbung von Projekten oder Förderungen. Sie dient zudem als wirtschaftspolitisches Forum. Hierfür stellt sie auch ihre Dienste und Räume zur Verfügung, die angemietet werden können.
Zur Ausübung dieser Aufgaben unterhält die Vertretung Verbindungen zu Abgeordneten des Deutschen Bundestages und Regierungsvertretern, Spitzenbeamten, dem Diplomatischen Korps, Verbänden, Wirtschaftsrepräsentanzen und verschiedenen Institutionen. Sie dient als Ort für Tagungen und vielfältige Veranstaltungen, zu denen ebenso Kunstausstellungen und Kulturveranstaltungen zählen, die das Profil und die Leistungsfähigkeit der Stadt umfassend darstellen sollen.
Gebäude
Nachdem auch der Bundesrat seinen Sitz aus der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn nach Berlin verlegt hatte, bezog im August 2000 die Vertretung die heutigen Gebäude (Jägerstraße 1–3, 10117 Berlin). Die seit 1950 bestehende Vertretung in Bonn wurde zugleich aufgegeben.
Die Landesvertretung besteht aus zwei aneinander gebauten denkmalgeschützten Gebäuden, Hausnummer 1 an der Ecke Mauerstraße und Hausnummern 2/3 (links davon).[3][4]
Jägerstraße 1
Das Eckgebäude wurde 1871 im Auftrag des Kaufmanns Emil Frank als Mietshaus erbaut. Die gründerzeitliche Putzfassade wird vom späteren Nebengebäude architektonisch eingefasst.
Das Haus wurde ebenso wie Jägerstraße 2/3 nach dem Zweiten Weltkrieg vom Kulturbund der DDR übernommen.
Jägerstraße 2/3
Das Haus Jägerstraße 2/3 ist das ehemalige Club von Berlin-Gebäude, das mit seiner reich gestalteten Sandstein-Fassade 1892/1893 für den Club von Berlin, einen exklusiven Herrenclub, errichtet wurde. Auch nach der Fusion zum Deutschen Club von Berlin blieb es bis zur Enteignung durch die sowjetische Militäradministration 1945 in dessen Hand. Der später gegründete Kulturbund der DDR erhielt das Gebäudeensemble zur Nutzung und ließ das im Krieg stark beschädigte Haus wieder aufbauen. Von 1947 bis 1991 diente es als Haus des Kulturbundes mit dem darin untergebrachten Klub der Kulturschaffenden ‚Johannes R. Becher‘.
Umbau zur heutigen Vertretung
Beide Gebäude gingen nach der Wende aus dem Volkseigentum der DDR in den Besitz des Bundes über und wurden 1998 durch die Freie und Hansestadt Hamburg gekauft. Ein drei Jahre zuvor von der Hamburgischen Landesbank erworbenes Gebäude in der Luisenstraße wurde an das Bundesland Sachsen-Anhalt veräußert, das hier seine Vertretung beim Bund einrichtete.
Im April 1999 begann der Umbau und die Renovierung des Gebäudeensembles durch das Hamburger Architekturbüro Dinse, Feest + Zurl, das im Inneren eine moderne und funktionale Gestaltung erhielt, wobei die Raumfolge der Säle und das Treppenhaus mit breiten Marmorstufen und schmiedeeisernem Geländer mit Messing-Handlauf im Haupthaus erhalten blieben.
Das Eckhaus (Nummer 1) beherbergt jetzt Büros, Gästezimmer und als Mieter (nun neben dem alten Stammsitz) den Club von Berlin. Verschiedene Räume und Säle, wie Kaminzimmer oder Hansekeller mit Bar, sind als Begegnungsstätte für Politik, Wirtschaft und Kultur eingerichtet und werden auch vermietet.
Weblinks
Commons: Landesvertretung Hamburg Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Freie und Hansestadt Hamburg – Vertretung beim Bund
- Senatskanzlei – Das Gebäude der Landesvertretung
Einzelnachweise
- ↑ Senatskanzlei – Bevollmächtigter beim Bund, auf hamburg.de, abgerufen am 17. November 2010
- ↑ Senatskanzlei – Aufgaben und Dienstleistungen (der Landesvertretung) auf hamburg.de, abgerufen am 17. November 2010
- ↑ Baudenkmal Mietshaus Jägerstraße 1
- ↑ Baudenkmal Jägerstraße 2/3
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