Wasserkraftwerk Höllriegelskreuth

Wasserkraftwerk Höllriegelskreuth

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Laufwasserkraftwerk Höllriegelskreuth
Wasserkraftwerk Höllriegelskreut.jpg
Lage
Laufwasserkraftwerk Höllriegelskreuth (Bayern)
Laufwasserkraftwerk Höllriegelskreuth
Lage in BayernBayern Bayern
Koordinaten 48° 1′ 55,9″ N, 11° 30′ 23″ O48.03219711.506387Koordinaten: 48° 1′ 55,9″ N, 11° 30′ 23″ O
Land Deutschland
Gewässer Isar-Werkkanal
Daten
Primärenergie Wasser
Leistung 3,1 MW
Typ Laufwasserkraftwerk
Eigentümer E.ON Wasserkraft
Betriebsaufnahme 1894/1940

Das Kraftwerk Höllriegelskreuth ist ein Laufwasserkraftwerk an der Isar.

Das erstmals 1894, in seiner heutigen Gestalt 1940 eröffnete Kraftwerk liegt zwischen Baierbrunn-Buchenhain und Pullach-Höllriegelskreuth im oberbayerischen Landkreis München. Die elektrische Leistung des Kraftwerks beträgt 3,1 MW. Der Betreiber des Kraftwerks ist E.ON Wasserkraft.[1]

Das Kraftwerk liegt nicht direkt an der Isar, sondern wird von dem bei Buchenhain ausgeleiteten, etwa 12 km langen Isar-Werkkanal, der bei der Braunauer Eisenbahnbrücke wieder in die Isar mündet, mit Wasser versorgt.

Um den Ausflugsfloßen, die von Wolfratshausen nach München verkehren, die Durchfahrt des Kanals zu ermöglichen, gibt es am Kraftwerk eine etwa 100 Meter lange Floßrutsche[2].

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Kraftwerk geht auf die Initiative der späteren Gründer der Isarwerke zurück.[3] 1889 beantragten der Münchner Bauunternehmer Jakob Heilmann, Wilhelm von Finck, Mitinhaber des Bankhauses Merck, Finck & Co. und Johannes Kaempf, Vorstandsmitglied der Bank für Handel und Industrie, der späteren Danat-Bank, die Genehmigung für eine Wasserkraftanlage von 1.000 PS in Höllriegelskreuth, die 1890 erteilt wurde. Das Kraftwerk sollte die Stadt München mit Strom versorgen. Wegen des "hohen Risikos" wollte die Stadt jedoch die angebotene Beteiligung oder Übernahme des Kraftwerks nicht akzeptieren. Man beschloss daher, die umliegenden Gemeinden mit Strom zu versorgen, beginnend mit dem damals noch selbständigen Thalkirchen.

Das 1894 fertiggestellte Kraftwerk war das achte deutsche Drehstrom-Kraftwerk. Kurz nach dem Betriebsbeginn wurde es auf die am 31. Oktober 1894 ins Handelsregister eingetragene Isarwerke GmbH übertragen. Um Absatzmärkte zu schaffen, erschloss das Unternehmen ein Gelände in Obersendling, baute Straßen, Wasserleitungen und eine fünf Kilometer lange Eisenbahn mit Anbindung an den Bahnhof Mittersendling. Außerdem wurde die Erschließung des Industriegebietes Hollriegelskreuth begonnen. Infolge des dadurch kontinuierlich gestiegenen Stromverbrauchs wurde die Leistung des Wasserkraftwerks Höllriegelskreuth auf 1360 kW verdoppelt. Es war damit das größte deutsche Drehstrom-Kraftwerk.

Um die Jahrhundertwende wurde zusätzlich ein Kohlekraftwerk mit zwei Dampfmaschinen mit 1.000 und 1.100 PS installiert. 1907 wurde eine Dampfturbinensatz mit 2.400 bis 3.000 kW in Betrieb genommen, der 1912 durch einen zweiten, ebensogroßen Maschinensatz ergänzt wurde.

Das ursprüngliche Wasserkraftwerk wurde am 26. März 1940 stillgelegt. Am gleichen Tag wurde ein neues, in unmittelbarer Nähe gebautes Wasserkraftwerk in Betrieb genommen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es stark beschädigt. Dieses Wasserkraftwerk ist bis heute in Betrieb.

In der Nachkriegszeit konnte das Dampfkraftwerk mangels ausreichender Kohleversorgung nur mit Teillast eingesetzt werden. 1950 entschied man sich, das Dampfkraftwerk durch drei neue Blöcke zu ersetzen, die im Endausbau 1956 eine Gesamtleistung von 66 MW hatten. Dieses Dampfkraftwerk wurde 1970 stillgelegt und 1977 weitgehend abgerissen.

Bildergalerie

Weblinks

 Commons: Wasserkraftwerk Höllriegelskreuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Website der E.ON Wasserkraft: Vogelperspektive
  2. Pressemitteilung der E.ON Wasserkraft
  3. Historischer Rückblick - Isar-Amperwerke AG Auszug aus dem Geschäftsbericht 2000 der Isar-Amperwerke AG

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