City Night Line

City Night Line
Produktlogo CNL
Saisonaler City Night Line kurz vor Brig (Schweiz)
Doppelstock-Schlafwagen der CityNightLine

City Night Line (Abkürzung: CNL, Wagenfarben: weiß/rot) ist eine Zuggattung für Nachtreisezüge in Europa. Die ehemalige Eisenbahngesellschaft CNL AG betrieb diese Züge. Sie war wie die DB AutoZug GmbH eine hundertprozentige Tochter der DB und wurde zum 1. Januar 2010 über einen Asset Deal in diese integriert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1998 wurden das Nachtzuggeschäft der Deutschen Bahn mit den Zuggattungen EN (EuroNight) und UEx (Urlaubsexpress) von der DB Fernverkehr AG in die DB AutoZug GmbH ausgelagert. Ein Jahr später wurde die CityNightLine AG mit Sitz in Zürich, welche bis dato ein Gemeinschaftsunternehmen der DB, der ÖBB und der SBB war, eine 100%ige Tochter der DB Fernverkehr AG. Sie wurde in Personalunion mit der DB Autozug GmbH geführt. Somit lag die Verantwortung für alle Nachtzuggattungen, die bis heute den Kern des City-Night-Line-Netzes bilden, ab diesem Zeitpunkt in einer Hand. Service, Wagenmaterial und Preise der CityNightLine und ihres deutschen Pendants wurden jedoch getrennt weitergeführt.

Parallel zur unternehmerischen Integration wurden die Nachtzüge der DB Autozug GmbH in die Zuggattung DB Nachtzug umbenannt. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2002 war das DB-Nachtzug-Angebot auf 20 Züge ausgebaut worden.[1]. Mit dem Aufkommen der Billigflieger und dem Ausbau des internationalen Hochgeschwindigkeitsnetzes im Eisenbahnverkehr sah die DB die Notwendigkeit, den Nachtreiseverkehr auf die geänderten Anforderungen des Verkehrsmarktes auszurichten. Ziel war, die Nachtreiseverkehre als Ergänzungsprodukt zum Hochgeschwindigkeitsverkehr auf langen Distanzen (zwischen 800 und 1500 km) zu etablieren. Um dies zu erreichen, wurden die bestehenden Zuggattungen CityNightLine (CNL), DB NachtZug (NZ) und UrlaubsExpress (UEx) in das neue Produkt City Night Line (CNL) integriert. Parallel wurde das Produkt in die Preissysteme und den Vertrieb des jeweiligen Abfahrtslandes integriert. Das Liniennetz wurde entsprechend der Zielsetzung neu konzipiert: Parallelverbindungen zum Fernverkehr wurden gestrichen, Linien gezielt verlängert und stark saisonale und touristische Destinationen zugunsten täglicher Verbindungen aufgegeben.

Im Zuge der Bündelung des Angebotes wurden ältere Reisezugwagen außer Dienst gestellt. Die gesamte Flotte von Schlaf-, Liege- und Ruhesesselwagen ist seither durchgehend klimatisiert. Die Wagen erhielten ein einheitliches Erscheinungsbild in weiß mit rotem Fensterband. Türen sind ganz in weiß gehalten. Der Service wurde über alle Linien standardisiert.

Ausstattung der Züge

City-Night-Line−Züge werden aus Abteil- oder Großraumwagen mit Ruhesesseln, Liegewagen, Schlafwagen, Speisewagen gebildet. Alle Linien bieten ein spezielles Abteil für mobilitätseingeschränkte Reisende. Um die Gepäckmitnahme zu erleichtern, werden entweder kombinierte Liege-/Gepäckwagen oder Sitzwagen mit speziellem Gepäck-/Fahrradabteil eingesetzt.

Die Schlafwagen wurden speziell für City Night Line entwickelt. Zurzeit werden zwei Typen eingesetzt: der Doppelstockschlafwagen (Bauart 171.X und 172.X) und der sogenannte Comfortline (Bauart 173.1). Die Wagen sind klimatisiert und bieten je Abteil zwei, teilweise drei Betten, in der sogenannten deluxe-Variante mit eigenem Bad (Dusche, Waschgelegenheit und WC). Ansonsten befindet sich in jedem Abteil ein Waschbecken, Dusche und WC sind am Gang. Laptopanschlüsse existieren nur im neueren Comfortline. Die Abteile sind mit "normalen" Betten ausgestattet.

Die Liege- und Sitzwagen wurden aus vorhandenen Typen der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn umgebaut. Die Liegewagen sind mit vier oder sechs Liegen ausgestattet und sind in drei Unterarten im Einsatz, die sich in ihren Zusatzfunktionen unterscheiden:

  • Liegewagen (Bauart 248.5)
  • Liegewagen mit Abteil für mobilitätseingeschränkte Reisende (Bauart 249.1)
  • Halbgepäckliegewagen (Bauart 874.1)

Bei den Sitzwagen werden Abteilwagen (sechs Sitze je Abteil; Bauart 236.9) und Großraumwagen mit Ruhesesseln (Bauarten 875.X) eingesetzt.

Verkehrsangebot

Ziel des City-Night-Line-Liniennetzes ist es, das europäische Fernverkehrsnetz auf langen Reiseweiten zu ergänzen. Fahrzeiten von über sechs Stunden werden in die Nacht verlagert und können so ohne zusätzlichen Zeitverlust im Schlaf zurückgelegt werden.

Die City-Night-Line-Züge werden in einem Kurswagensystem gefahren. Sie laufen ab ihrem gemeinsamen Startbahnhof einen Teil der Linie gemeinsam als ein Zug, werden in einem Bahnhof getrennt und mit anderen Zügen zusammengekuppelt, mit denen sie dann an die verschiedenen Zielbahnhofe fahren. Dasselbe gilt in Gegenrichtung analog.

Beispielsweise fahren die Züge der Linie Amsterdam-München und Amsterdam-Zürich gemeinsam bis Mannheim. Dort werden sie getrennt. Der Zugteil nach München wird mit einem aus Paris kommenden Zug Richtung München vereinigt, der Zugteil nach Zürich mit einem aus Hamburg kommenden CNL. Mit der Umstellung zum Fahrplanjahr 2009/2010 wurde die Anzahl der Rangiervorgänge auf einen je Netz reduziert.


CNL Netz FDP 2010/ 2011
Zugnummer Zugname Zuglauf
CNL 40447/40473 Borealis AmsterdamKopenhagen
CNL 1287/1286 Pyxis HamburgMünchen
CNL 450/451 Perseus ParisBerlin
CNL 40418/40451 Cassiopeia (Innsbruck –) MünchenParis
CNL 358/363 Pictor MünchenVenedig
CNL 419/418 Pollux AmsterdamMünchen (– Innsbruck)
CNL 40419/40478 Pegasus AmsterdamZürich (– Brig)
CNL 1258/1259 Sirius (Binz –) BerlinZürich
CNL 458/459 Canopus PragZürich
CNL 1246/1247 Capella München Hbf/OstBerlin
CNL 479/478 Komet HamburgZürich (– Brig)
CNL 473/472 Aurora Kopenhagen/MoskauBasel
CNL 485/484 Lupus MünchenRom
CNL 457/455 Kopernikus AmsterdamPrag
CNL 40479/50451 Andromeda HamburgParis

Tarife und Preise

Deutschland

Reservierungsentgelte und Preisbeispiele 2011

Der CNL-Verkehr wird tariflich der Produktklasse IC/EC (vormals Produktklasse B), der zweithöchsten der drei Produktklassen des DB Personenverkehrs zugeordnet. Für den City Night Line gelten alle Sparpreise des Fernverkehrs sowie die entsprechenden Rabattierungsmöglichkeiten (BahnCard).

Die inzwischen üblichen Sonderangebote des Fernverkehrs (zum Beispiel das Lidl-Ticket oder das Tchibo-Ticket) gelten in der Regel, aber nicht grundsätzlich auch im City Night Line. Es sind die jeweiligen Angebotskonditionen zu beachten.

Fahrkarten können frühestens drei Monate vor ihrem ersten Geltungstag erworben werden. Für Gruppenreisen liegt der Vorlauf bei bis zu zwölf Monaten, soweit der entsprechende Fahrplan bereits bekannt ist.[2]

Zusätzlich zur Fahrkarte ist eine Reservierung erforderlich (Ausnahme s. o.). Sie dient gleichzeitig als Entgelt für die Zusatzleistungen über Nacht und unterscheidet sich je nach Komfortkategorie.

Weitere Länder

Niederlande

In den Niederlanden wird der City Night Line generell über die sogenannten Globalpreise verkauft, wie sie in Deutschland für Transitverkehre gelten. Reisende mit Fahrschein (z. B. Interrailer) können Reservierungen auch einzeln erwerben.

Österreich

Analog Niederlande

Schweiz

Analog Deutschland. Aufgrund des hohen Transitanteils, d. h. Reisen in Richtung Niederlande, Tschechien oder Dänemark ist der Anteil der Globalpreisfahrscheine allerdings hoch.

Frankreich

In Frankreich werden die Züge nach der SNCF-Logik verkauft. Es handelt sich um ein Globalpreissystem mit bestimmten landesspezifischen Besonderheiten (z. B. Senioren- oder Juniorentarife). Eine Besonderheit ist, dass für Liegewagen in 4er-Belegung eine Fahrkarte 1. Klasse erforderlich ist.

Italien

Das Prinzip ähnelt Frankreich, mit den jeweiligen landesspezifischen Besonderheiten.


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