CoRoT

CoRoT
COROT
Typ: Sonnenforschungssatellit
Land (Organisation): Europa (ESA)
Missionsdaten
Masse: 630 kg
Größe: 4,1 x 1,98 x 1,98 m
Trägerrakete: Sojus 2.1b
Start: 27. Dezember 2006
Startplatz: Baikonur
Bahndaten
Bahnhöhe: 827 km
Bahnneigung: polar
Start von COROT an Bord einer Soyuz 2-1B im Dezember 2006

COROT (von englisch: „COnvection, ROtation and planetary Transits“) ist ein französisches Weltraumteleskop, mit dem u.a. Wissenschaftler der ESA nach kleinsten Helligkeitsschwankungen von Sternen suchen. Dadurch können erdähnliche Planeten in fernen Planetensystemen durch Beobachtung ihres Vorbeifluges vor deren Hauptsternen, mit der sogenannten Transit-Methode, aufgespürt werden. In der Nacht vom 17. zum 18. Januar 2007 wurden erste Testaufnahmen mit dem 27-cm-Teleskop erfolgreich durchgeführt.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

COROT verfügt über ein 27-cm-Teleskop mit einem Gesichtsfeld von 2,8° × 2,8° und einer Kamera aus vier CCDs. Für die Suche nach Exoplaneten (2 CCDs) werden gleichzeitig etwa 120.000 Sterne[1] überwacht, deren Scheinbare Helligkeiten zwischen 12,0m und 15,5m liegen. Ihr Licht wird mit einem Prisma in mehrere Farben zerlegt, um Bedeckungen durch Planeten besser von anderen Helligkeitsschwankungen unterscheiden zu können. Für die asteroseismologischen Studien (2 CCDs) wird das Licht heller Sterne über einige hundert Bildelemente des CCDs defokussiert, um eine bessere Messgenauigkeit zu erreichen.

Der Satellit wurde am 27. Dezember 2006 um 15:23 Uhr MEZ von einer russischen Sojus-2/Fregat-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in eine polare Erdumlaufbahn gebracht.[2]

Der Satellit, der auf der PROTEUS-Plattform beruht, hatte beim Start eine Masse von 630 kg, wovon 300 kg auf die Nutzlast entfielen. Sein Durchmesser beträgt 1,98 m bei einer Länge von 4,10 m. Die Solarpaneele haben eine Spannweite von 9 m und liefern 530 W Energie.

Das Teleskop ist im rechten Winkel zur Umlaufebene ausgerichtet, sodass weder Erde noch Sonne ins Blickfeld geraten.

COROT ist ein 170-Millionen-Euro-Projekt der französischen Raumfahrtbehörde CNES in Zusammenarbeit mit der ESA unter Beteiligung von Österreich, Belgien, Deutschland, Spanien und Brasilien.

Missionsziele

COROT hat zwei wissenschaftliche Ziele:

  • Nach der Methode der Asteroseismologie soll aus den regelmäßigen Helligkeitsschwankungen einiger heller Sterne ihre innere Struktur erschlossen werden.
  • Durch Überwachung sehr vieler Sterne soll nach Exoplaneten gesucht werden, die beim Vorübergang vor ihrem Mutterstern zu einem kurzfristigen Helligkeitsabfall führen (Transitmethode). Neben Planeten von Jupitergröße verspricht man sich auch die Entdeckung von Planeten in Erdgröße in anderen Sonnensystemen.

Die geplante Missionsdauer beträgt 30 Monate.

Entdeckungen

Im April/Mai 2007 hat COROT seinen ersten extrasolaren Planeten entdeckt. Es handelt sich dabei um einen Gasriesen mit dem Namen „CoRoT-Exo-1 b“. Er hat die 1,3-fache Masse des Jupiter und liegt rund 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt.[3]

Am 20. Dezember 2007 wurde die Entdeckung eines weiteren Exoplaneten bekanntgegeben. Das Objekt von 3,5-facher Jupitermasse mit der Bezeichnung „CoRoT-Exo-2 b“ begleitet, in etwa 800 Lichtjahren von der Erde entfernt, einen Stern der Spektralklasse K0V im Sternbild Schlange.

Im Jahr 2008 wurde „CoRoT-Exo-3 b“ entdeckt,[4] der auf Grund seiner Masse (von etwa 22 Jupitermassen)[4] als Brauner Zwerg eingestuft wird. Im selben Jahr wurde der Gasriese „CoRoT-Exo-4 b“ und nach diesem mindestens zwei weitere Kandidaten für Exoplaneten – mit der Hilfe von COROT – entdeckt.

Am 3. Februar 2009 wurde die Entdeckung eines weiteren Planeten, mit der Bezeichnung „CoRoT-Exo-7 b“, bekannt gegeben. Der erdähnliche Planet ist etwa 11 mal massereicher als die Erde und hat einen Radius von etwa 1,75 Erdradien. Da somit die Dichte etwas über der der Erde liegt, muss es sich dabei um einen erdähnlichen Planeten handeln.[5]

Deutsche Beteiligung

Der deutsche Beitrag beträgt zur COROT Mission beträgt etwa fünf Millionen Euro[6]. Ein besonders wichtiger Beitrag ist die Entwicklung der On-Board-Software des Satelliten durch das DLR in Berlin[7]. Projektleiterin der COROT-Beteiligung des DLR ist Heike Rauer[8]. Zum deutschen Beteiligung tragen außerdem die Thüringer Landessternwarte in Tautenburg sowie das Rheinische Institut für Umweltforschung an der Universität zu Köln mit Datenanalyse, Simulationsrechnungen und Nachbeobachtungen bei[9].

Siehe auch

Literatur

  • Tilmann Althaus: Die COROT-Mission. Ein Planetenjäger im All. Sterne und Weltraum 46(1), S. 16 – 18 (2007), ISSN 0039-1263.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. COROTs scientific objectives (englisch) – Artikel bei der CNES, vom 18. September 2006
  2. COROT on its way (englisch) – Artikel bei der ESA vom 27. Dezember 2006
  3. COROT entdeckt ersten Exoplaneten – Artikel bei astronews.com, vom 4. Mai 2007
  4. a b COROT-Exo-3 b (englisch) – Eintrag bei Extrasolar Planets Encyclopaedia
  5. COROT entdeckt ersten transitierenden terrestrischen Planeten – Artikel bei ScienceBlogs, vom 3. Februar 2009
  6. http://www.avgb.de/?p=000332
  7. http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-11/129_read-6642/
  8. http://www.dlr.de/desktopdefault.aspx/tabid-11/129_read-6642/
  9. http://www.avgb.de/?p=000332

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