Cornelie Richter

Cornelie Richter
Cornelie Richter. Gemälde von Gustav Richter

Cornelie Richter (* 4. März 1842 in Berlin; † 19. Juli 1922 ebd.) war eine Berliner Salonière deutsch-jüdischer Herkunft und Gattin des Malers Gustav Richter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die jüngste Tochter von fünf Kindern des deutsch-jüdischen Komponisten Giacomo Meyerbeer (1791–1864) und seiner Frau Minna, geb. Mosson (1804–1884) wuchs in Berlin auf. Cornelie Meyerbeer ließ sich als 16-Jährige in der Berliner Nikolaikirche taufen und kurz danach konfirmieren. Sie heiratete 1866 den 19 Jahre älteren Maler Gustav Richter. Seither spielte sie in den Jahrzehnten bis zum Ersten Weltkrieg eine immer wichtigere gesellschaftliche Rolle im Berlin der Gründerzeit und der Belle Époque.

Seit etwa 1890 führte sie, bereits früh verwitwet, einen regelrechten Salon, in dem vor allem Künstler und Kunstfreunde verkehrten, aber auch zahlreiche Literaten der aufkommenden Moderne, unter ihnen Hugo von Hofmannsthal. „Innig befreundet“[1] mit der gleichaltrigen Marie von Schleinitz, stand sie mit Axel von Varnbüler und Harry Graf Kessler in engem Kontakt.

Urteil

Marie von Bunsen urteilte über Cornelie Richter in ihren Mémoiren:

„Mehr als alle anderen Damen jüdischer Herkunft, die sich eine gesellschaftliche Stellung bei uns erwarben, hat man sie ins Herz geschlossen. Man hat sie geliebt. Sie war sanft, warmherzig und weiblich, sie sprach nicht viel, war nicht bedeutend, doch hatte sie instinktmäßiges Verständnis für Menschen.[2]

Berühmte Habitués

Gustav und Cornelie Richter im Salon des Malers. Um 1880

Familie

Cornelie Meyerbeer und Gustav Richter heirateten 1866 und hatten vier Söhne:

  • Gustav Giacomo Richter (1869–1943; Maler)
  • Raoul Michael Richter (1871–1912; Philosoph)
  • Reinhold Richter (1872–1947)
  • Hans Richter (1876–1955; Jurist)

Quellen

Literatur

  • Sven Kuhrau (Hrsg.): Juden, Bürger, Berliner. Das Gedächtnis der Familie Beer – Meyerbeer – Richter. Berlin 2004 (Ausstellungskatalog).
  • Petra Wilhelmy: Der Berliner Salon im 19. Jahrhundert. Walter de Gruyter, Berlin u.a. 1989.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Bunsen, S. 64.
  2. Vgl. Bunsen, S. 63

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