- Dagmar Hase
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Dagmar Hase Dagmar Hase (ganz vorne) bei den DDR-Schwimmmeisterschaften in Dresden (1990)
Persönliche Informationen Name: Dagmar Hase Nationalität: Deutsche Demokratische Republik (bis 1990)
DeutschlandSchwimmstil(e): Freistil, Rücken Geburtstag: 22. Dezember 1969 Geburtsort: Quedlinburg Größe: 1,83 m Gewicht: 62 kg MedaillenOlympia Teilnehmer für Deutschland Gold 1992 Barcelona 400 m Freistil Silber 1992 Barcelona 200 m Rücken Silber 1992 Barcelona 4×100 m Lagen Silber 1996 Atlanta 400 m Freistil Silber 1996 Atlanta 800 m Freistil Silber 1996 Atlanta 4×200 m Freistil Bronze 1996 Atlanta 200 m Freistil Schwimm-WM Teilnehmer für Deutschland Gold 1991 Perth 4×200 m Freistil Gold 1998 Perth 4×200 m Freistil Silber 1991 Perth 200 m Rücken Silber 1994 Rom 4×200 m Freistil Silber 1998 Perth 200 m Rücken Bronze 1998 Perth 400 m Freistil Kurzbahn-WM Teilnehmer für Deutschland Silber 1995 Rio de Janeiro 200 m Rücken Silber 1995 Rio de Janeiro 4×200 m Freistil Schwimm-EM Teilnehmer für die Deutsche Demokratische Republik Gold 1989 Bonn 200 m Rücken Teilnehmer für Deutschland Gold 1993 Sheffield 400 m Freistil Gold 1993 Sheffield 4×200 m Freistil Gold 1995 Wien 4×200 m Freistil Gold 1997 Sevilla 400 m Freistil Gold 1997 Sevilla 4×200 m Freistil Gold 2002 Berlin 4×100 m Lagen Silber 1991 Athen 4×100 m Freistil Silber 1991 Athen 4×200 m Freistil Silber 1991 Athen 4×100 m Lagen Silber 1995 Wien 200 m Rücken Bronze 1991 Athen 100 m Rücken Bronze 1991 Athen 200 m Rücken Goodwill Games Teilnehmer für die Deutsche Demokratische Republik Silber 1986 Moskau 200 m Freistil Bronze 1990 Seattle 100 m Rücken Bronze 1990 Seattle 200 m Rücken Dagmar Hase (* 22. Dezember 1969 in Quedlinburg) ist eine ehemalige deutsche Schwimmerin und Olympiasiegerin.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Bei den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona konnte Dagmar Hase über 400 Meter Freistil die Titelverteidigerin und Top-Favoritin Janet Evans aus den USA schlagen. Im gleichen Jahr wurde sie als Magdeburgerin des Jahres ausgezeichnet.
Bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta belegte Hase über die gleiche Strecke den zweiten Rang. Zwei weitere Silbermedaillen gewann Hase über 800 Meter Freistil und mit der 4×200-Meter-Freistil-Staffel. Zudem gewann sie über 200 Meter Freistil eine Bronzemedaille.
Die gemessen an ihren olympischen Medaillen weitaus erfolgreichere, aber in ihrer Bekanntheit hinter Schwimmerinnen wie Franziska van Almsick oder Sandra Völker zurückstehende Hase erregte erst durch ein Fernsehinterview größeres Aufsehen, in welchem sie die unfaire Behandlung ihrer Schwimmkollegin und Freundin Astrid Strauß durch deutsche Sportfunktionäre anprangerte.
1994 sorgte Dagmar Hase erneut für Schlagzeilen, als sie bei den Schwimmweltmeisterschaften in Rom ihren Startplatz über die 200-Meter-Freistil-Strecke an ihre Team-Kameradin Franziska van Almsick abtrat. Die Berlinerin, als deutsche Goldmedaillenhoffnung über diese Strecke gestartet, hatte mit der neuntbesten Zeit, einen Platz hinter Hase, das Finale verpasst. So konnte van Almsick aber doch noch starten und gewann die Goldmedaille mit neuer Weltrekordzeit. Hase wurde hingegen zur tragischen Figur, als sie über die 400-Meter-Freistil ebenfalls einen neunten Platz belegte. Die auf dem achten Platz qualifizierte Teamkollegin Jana Henke verzichtete nicht zugunsten der Olympiasiegerin Hase, nahm ihr Startrecht selbst wahr und wurde Sechste. Als Anerkennung für ihre selbstlose Haltung bekam Dagmar Hase vom Sponsor des Deutschen Schwimm-Verbandes eine Urlaubsreise geschenkt.[1][2][3]
DDR Doping
Ebenso wie viele andere ehemalige DDR-Spitzenschwimmerinnen auch, wie zum Beispiel Kristin Otto, Heike Friedrich, Sylvia Gerasch oder Daniela Hunger, wurde auch Dagmar Hase im Zusammenhang mit dem 1998 stattfindenden Dopingprozess gegen die ehemaligen DDR-Trainer Dieter Lindemann und Volker Frischke mit dem Vorwurf des systematischen Dopings zwischen 1982 und 1988, der Vorwurf der Einnahme illegaler leistungssteigernder Substanzen und der damit unrechtmäßig erreichten Erfolge laut[4][5].
Ganz konkret wurde nach der Wiedervereinigung bekannt, dass neben Kristin Otto, Heike Friedrich und Daniela Hunger auch Hase bei den Schwimmeuropameisterschaften 1989 in Bonn illegale leistungssteigernde Substanzen genommen hat. Der Testosterongehalt der Frauen entsprach dem eines normalen Mannes und lag damit weit über dem normalen weiblichen Wert[6]. Dagmar Hase weist diese Vorwürfe allerdings entschieden zurück:
„Frei erfunden und an den Haaren herbeigezogen![7]“
Rücktritt
Dagmar Hase trat 1998 vom aktiven Schwimmsport zurück. Sie ist heute Nachwuchstrainerin beim SC Magdeburg, für den sie früher startete.
Rekorde
Deutsche Rekorde (1) 200 m Rücken 02:09,46 min 31. Juli 1992 Barcelona (Stand: 2. August 2008) Auszeichnungen
- 1998 Dagmar Hase wurde mit dem Preis für Toleranz und Fairplay ausgezeichnet.[8]
Weblinks
- Website von Dagmar Hase
- Ewige Bestenliste Schwimmen Deutschlands
- Dagmar Hase auf Swimrankings.net
Einzelnachweise
- ↑ Klaus Schielke: Dagmar Hase, Schwimmerin räumte Startplatz, Berliner Zeitung, 7. September 1994
- ↑ Klaus Schielke: Die Tragik der Dagmar Hase, Berliner Zeitung, 8. September 1994
- ↑ Urlaubsreise für Dagmar Hase, Berliner Zeitung, 9. September 1994
- ↑ "Eine schwierige Zeugin" bei der Berliner Zeitung
- ↑ Protokoll eines Telefongesprächs mit der DDR-Schwimmerin Karen König über die systematische Verabreichung von Tabletten an Schwimmerinnen (darunter Dagmar Hase)
- ↑ "Die Doping-Lüge: Kristin Otto und andere überführt" in der Berliner Zeitung
- ↑ "Kollektiver Zwang zum Schweigen" in der Berliner Zeitung
- ↑ Zeitschrift DTS, 1998/12 S.37
Olympiasiegerinnen über 400 m Freistil1924: Martha Norelius | 1928: Martha Norelius | 1932: Helene Madison | 1936: Hendrika Mastenbroek | 1948: Ann Curtis | 1952: Valéria Gyenge | 1956: Lorraine Crapp | 1960: Christina von Saltza | 1964: Virginia Duenkel | 1968: Debbie Meyer | 1972: Shane Gould | 1976: Petra Thümer | 1980: Ines Diers | 1984: Tiffany Cohen | 1988: Janet Evans | 1992: Dagmar Hase | 1996: Michelle Smith | 2000: Brooke Bennett | 2004: Laure Manaudou | 2008: Rebecca Adlington
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