- Daniel Wroughton Craig
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Daniel Wroughton Craig (* 2. März 1968 in Chester, England) ist ein britischer Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Frühe Jahre
Craig wurde als Sohn des Stahlarbeiters Timothy John Wroughton Craig (genannt Tim) und dessen Ehefrau, der Kunstlehrerin Olivia Williams Craig (genannt Carol) geboren. Nach der Trennung seiner Eltern wuchs er zusammen mit seiner älteren Schwester Lea zunächst in Liverpool und später in Hoylake, Wirral, bei seiner Mutter und seinem Stiefvater Max Blond, einem auf der Insel bekannten Künstler, in einem künstlerischen Umfeld auf. Bereits im Alter von sechs Jahren wurde seine musische Begabung besonders von seiner Mutter gefördert. Darüber hinaus war er während seiner High School-Zeit Rugbyspieler im „Hoylake Rugby Club“.
Im Alter von 16 Jahren zog er nach London, wo er sich dem National Youth Theatre anschloss. Seine Schauspielausbildung erhielt er von 1988 bis 1991 in der Londoner Kunsthochschule Guildhall School of Music and Drama, auf der auch Ewan McGregor, Orlando Bloom und Joseph Fiennes ihr Studium abschlossen. Es folgten Theaterauftritte, unter anderem am legendären Old Vic Theatre.
Beginn der Karriere
Seine Filmkarriere begann 1992 mit einer Nebenrolle in John G. Avildsens Filmdrama Im Glanz der Sonne; größere Bekanntheit erlangte er 1996 durch eine Hauptrolle in der neunteiligen BBC-Miniserie Our Friends in the North. Es folgten Auftritte in größeren Produktionen wie Elizabeth (1998) und The Trench (1999) durch die er auch international bekannt wurde. Er übernahm in der Folge Nebenrollen in kommerziell oder künstlerisch erfolgreichen Filmen wie Lara Croft: Tomb Raider und Road to Perdition.
Für seine Darstellung eines Mannes in Roger Michells Film Die Mutter, der eine Liebesbeziehung mit der Mutter seiner Freundin eingeht, wurde Craig 2004 für den Publikumspreis des europäischen Filmpreises nominiert.
Mit dem britischen Kinofilm Layer Cake feierte Craig 2004 einen großen kommerziellen Erfolg. 2005 stand der Brite als jüdischer Mossad-Agent für Regisseur Steven Spielbergs München vor der Kamera. Nachdem Craig die Dreharbeiten zu Casino Royale abgeschlossen hatte, begannen die Dreharbeiten zu der Verfilmung von Philip Pullmans Roman-Trilogie His Dark Materials, deren erster Teil Der Goldene Kompass im Jahr 2007 herauskam. Craig spielte darin die Rolle des Lord Asriel, welcher in der Bühnenfassung von Timothy Dalton, einer von Craigs Vorgänger in der Rolle des James Bond, in den Jahren 2003 und 2004 am Royal National Theater in London verkörpert worden war.
In der Verfilmung des Glen Duncan-Romans I, Lucifer spielte Craig Lucifer, den gefallenen Engel, an der Seite von Ewan McGregor, der den britischen Schriftsteller Declan Gunn darstellte.
James Bond
Am 14. Oktober 2005 wurde in London offiziell bekannt gegeben, dass Craig als Nachfolger von Pierce Brosnan der sechste Darsteller des fiktiven englischen Geheimagenten James Bond sein würde. Drehstart des auf dem ersten Roman Casino Royale von Ian Fleming basierenden Kinofilms war im Januar 2006. Er ist somit nach Roger Moore der zweite Engländer in der Rolle des Agenten 007.
Anfang Februar 2006 kam es vermehrt zu Protestaktionen mit dem Ziel, Casino Royale bei dessen Kinoausstrahlung zu boykottieren, da einige Fans Daniel Craig nicht als neuen „Bond“ akzeptieren wollten. Britische Boulevardblätter gaben ihm sogar den Spitznamen James Bland (James Langweilig). Ex-Bond Pierce Brosnan, ebenso Sean Connery und Roger Moore, und auch die beiden Bond-Bösewichte Christopher Lee und Toby Stephens gaben Craig allerdings Rückendeckung. Zum Kinostart gab es aber überwiegend sehr gute Kritiken. Der neue Bond sei, so die Londoner Times, „glaubwürdiger als seine Vorgänger“, was fast einem Ritterschlag gleichkomme, so der Spiegel.[1] „Er hat den Mantel von 007 übergestreift, und das Resultat ist ein dem Tode trotzender, Sportwagen fahrender, weibliche Rücken liebkosender und Cocktail-Rezepte präzisierender Triumph“, lobte The Guardian Daniel Craig in seiner Rolle.[2]
Während sich die Produktion von Casino Royale dem Ende näherte, verkündeten die Produzenten Michael G. Wilson und Barbara Broccoli, dass die Vorproduktion zum 22. Bond-Film bereits begonnen hätte. Im Juli 2006 gaben Wilson und Broccoli offiziell bekannt, dass der nächste Film voraussichtlich am 7. November 2008 seine Weltpremiere feiern würde. Der Titel wurde am 24. Januar 2008 mit Quantum of Solace bekannt gegeben, der auf die Kurzgeschichte Ein Minimum an Trost zurückgeht. Die Weltpremiere des Films fand am 29. Oktober 2008 in London statt.
Daniel Craig erhielt im Januar 2007 als erster 007-Darsteller eine Nominierung in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ (Casino Royale) der Britischen Akademie der Film- und Fernsehkunst (BAFTA). Für die 22. Wiederkehr des Doppelnull-Agenten im Jahr 2008 hatte Craig seinen Vertrag mit der Option unterschrieben, auch in einem weiteren, seinem dritten James Bond-Film, erneut den 007-Agenten zu verkörpern.[3]
Seine deutsche Synchronstimme ist häufig Dietmar Wunder.
Privatleben
Von 1992 bis 1994 war Craig mit der schottischen Schauspielerin Fiona Loudon verheiratet. Aus dieser geschiedenen Ehe ging Tochter Ella hervor, die im Jahr 1992 geboren wurde.[4] In den darauffolgenden sieben Jahren war er der Lebensgefährte der deutschen Schauspielerin Heike Makatsch. Seit dem Jahr 2005 ist er mit der amerikanischen Filmproduzentin Satsuki Mitchell liiert.[5]
Craig ist Vorsitzender des Honorary Board Of Directors der gegen den illegalen Menschenhandel ankämpfenden NGO „Stop Trafficking Of People“ (STOP).
Filmografie
- 1992: Im Glanz der Sonne (The Power of One)
- 1993: Sharpe’s Eagle
- 1994: Tanz des Dschinghis Cohn (Genghis Cohn)
- 1994: Die Abenteuer des jungen Indiana Jones (The adventures of young Indiana Jones)
- 1995: Knightskater - Ritter auf Rollerblades (A Kid in King Arthur's Court)
- 1996: Saint-Ex
- 1996: Ich küsse meinen Mörder (Kiss and Tell)
- 1996: Die skandalösen Abenteuer der Moll Flanders (The Fortunes and Misfortunes of Moll Flanders)
- 1997: Obsession
- 1997: Im Eishaus (The Ice House)
- 1998: Elizabeth
- 1998: Love is the Devil: Studie für ein Porträt von Francis Bacon (Love is the Devil: Study for a Portrait of Francis Bacon)
- 1999: Der Schützengraben (The Trench)
- 1999: Liebe und Leidenschaft (Love & Rage)
- 1999: Shockers: The Visitor
- 2000: Ich träumte von Afrika (I Dreamed of Africa)
- 2000: Some Voices
- 2000: Hotel Splendide
- 2001: Sword of Honour
- 2001: Lara Croft: Tomb Raider
- 2002: Road to Perdition
- 2002: Ten Minutes Older: The Cello
- 2002: Copenhagen
- 2002: Occasional, Strong
- 2003: Die Mutter – The Mother (The Mother)
- 2003: Sylvia
- 2004: Enduring Love
- 2004: Layer Cake
- 2005: The Jacket
- 2005: Fateless – Roman eines Schicksallosen (Sorstalanság)
- 2005: Die rote Verschwörung (Archangel)
- 2005: München (Munich)
- 2006: Infamous
- 2006: Renaissance (Animationsfilm)
- 2006: James Bond: Casino Royale
- 2007: Invasion (The Invasion)
- 2007: Der Goldene Kompass (The Golden Compass)
- 2008: Flashbacks of a Fool
- 2008: James Bond: Ein Quantum Trost (Quantum of Solace)
- 2008: Unbeugsam – Defiance (Defiance)
Auszeichnungen
- 1998: British Performing Award für seine Rolle in Love is the Devil
- 2000: Berlinale: Britischer Shooting Star des europäischen Films
- 2000: Independent Film Award als Bester Schauspieler für Some Voices
- 2005: ALFS Award für seine Darbietung in Enduring Love als britischer Schauspieler des Jahres
- 2007: Evening Standard-Filmpreis als Bester Schauspieler (Casino Royale).
- 2007: BAFTA Nominierung für Bester Hauptdarsteller in Casino Royale
- 2009: Goldene Kamera als Bester Schauspieler International
Einzelnachweise
- ↑ SPIEGEL Online am 10. November 2006
- ↑ oe3.ORF.at aktueller Stand vom 05. Dezember 2006
- ↑ MI6.co.uk - The Home of James Bond vom 02. September 2006
- ↑ KINO.DE aktueller Stand vom 27. November 2006
- ↑ KINO.DE vom 27. November 2006
Weblinks
- Daniel Craig in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Biographie der BBC (englisch)
James-Bond-DarstellerBarry Nelson 1954 (1 Film) * | David Niven 1967 (1 Film) * | Sean Connery 1962–1967 (5 Filme), 1971 (1 Film) und 1983 (1 Film) * | George Lazenby 1969 (1 Film) | Roger Moore 1973–1985 (7 Filme) | Timothy Dalton 1987–1989 (2 Filme) | Pierce Brosnan 1995–2002 (4 Filme) | Daniel Craig 2006–heute (2 Filme)
* keine Filmproduktion der Eon ProductionsPersonendaten NAME Craig, Daniel ALTERNATIVNAMEN Craig, Daniel Wroughton KURZBESCHREIBUNG britischer Schauspieler GEBURTSDATUM 2. März 1968 GEBURTSORT Chester, England
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