- Elizabeth (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Elizabeth Produktionsland Großbritannien Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1998 Länge 124 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Shekhar Kapur Drehbuch Michael Hirst Produktion Tim Bevan,
Eric Fellner,
Alison OwenMusik David Hirschfelder Kamera Remi Adefarasin Schnitt Jill Bilcock Besetzung - Cate Blanchett: Elisabeth I.
- Geoffrey Rush: Sir Francis Walsingham
- Christopher Eccleston: Herzog von Norfolk
- Joseph Fiennes: Robert Dudley
- Richard Attenborough: William Cecil
- Fanny Ardant: Marie de Guise
- Éric Cantona: Monsieur de Foix
- Vincent Cassel: Herzog von Anjou
- Kathy Burke: Königin Maria I.
- Edward Hardwicke: Graf von Arundel
- John Gielgud: Papst
- Daniel Craig: John Ballard
- James Frain: Alvaro de la Quadra
- Jamie Foreman: Graf von Sussex
- Emily Mortimer: Kat Ashley
Elizabeth ist ein Historienfilm von Regisseur Shekhar Kapur aus dem Jahr 1998 mit Cate Blanchett in der Titelrolle als Königin Elisabeth I.. Im Jahre 2007 erschien eine Fortsetzung unter dem Titel Elizabeth – Das goldene Königreich (Elizabeth: The Golden Age).
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Im England des Jahres 1554 ist der englische König Heinrich VIII. (engl. Henry) bereits seit sieben Jahren tot. Das Land ist geteilt in Katholiken und Protestanten. Heinrichs älteste Tochter Maria (engl. Mary), eine überzeugte Katholikin, herrscht als Königin. Da sie kinderlos ist, fürchten die Katholiken, dass Marias Halbschwester Elisabeth (engl. Elizabeth), eine Protestantin, die Thronfolge nach ihr antreten wird. Um dies zu verhindern, wird Elisabeth des Verrats und der Verschwörung mit Thomas Wyatt beschuldigt, woraufhin sie festgenommen und in den Tower von London gesperrt wird. Nachdem sich eine vermeintliche Schwangerschaft Marias als Tumor herausstellt und sie daran schließlich stirbt, wird Elisabeth freigelassen und zur neuen Königin ernannt.
Als Marie de Guise in Schottland ihre französischen Truppen verstärkt, drängen die Berater der englischen Königin zum Krieg. Elisabeth gibt widerwillig nach, woraufhin ihre Truppen in der folgenden Schlacht vernichtend geschlagen werden. Ihr wird schließlich das Angebot gemacht, den Herzog von Anjou zu ihrem Mann zu nehmen, um damit einen Frieden mit Frankreich zu gewährleisten. Sie willigt schließlich ein, Anjou zu treffen, und lädt ihn zu sich nach England ein, obwohl sie in Robert Dudley, den Earl of Leicester, verliebt ist und mit diesem eine Affäre begonnen hat.
Elisabeth erkennt, dass ihr Volk niemals zur Ruhe kommen kann und ihr Thron unsicher bleibt, solange die Kämpfe zwischen Katholiken und Protestanten in ihrem Land andauern. Es gelingt ihr, ein Religionsgesetz zu verabschieden, durch das der anglikanische Protestantismus vereinheitlicht und zur alleinigen Staatsreligion erklärt wird. Der Vatikan bezeichnet Elisabeth daraufhin als „Dienerin der Gottlosigkeit“ und reagiert mit einem Erlass des Papstes, der Elisabeth den Thron abspricht und jedem Bürger, der den Versuch unternimmt, die Königin zu ermorden, die Aufnahme ins Himmelreich zusichert. Mit Hilfe von ihrem engen Berater Sir Francis Walsingham kann sich Elisabeth jedoch gegen ihre Gegner behaupten. Eine von Thomas Howard, dem Herzog von Norfolk, angeführte Verschwörung gegen die Königin wird aufgedeckt und alle Beteiligten der Intrige, mit Ausnahme von Robert Dudley, werden getötet.
Fünf Jahre nach der Krönung von Elisabeth, lässt sie sich ihre Haare kurz schneiden und verkündet, dass sie zur Jungfrau geworden und mit England verheiratet sei. Ihre Herrschaft sollte noch weitere 40 Jahre währen, wobei Walsingham bis zum Ende ihr zuverlässigster und loyalster Berater bleibt. Sie heiratet nie und lässt sich nie wieder auf ein privates Treffen mit Dudley ein; auf dem Todesbett habe sie jedoch seinen Namen geflüstert. Zum Zeitpunkt ihres Todes ist England das reichste und mächtigste Land in Europa. Die Zeit ihrer Herrschaft geht als „das Goldene Zeitalter“ (The Golden Age) in die englische Geschichte ein.
Hintergrund
Unterschiede zu den historischen Ereignissen
Der Film ist an historische Tatsachen angelehnt, erlaubt sich jedoch für eine dramatischere Erzählweise der Handlung Abweichungen und künstlerische Freiheiten bei der Gestaltung der Personen und Ereignisse:
- Im Film konfrontiert William Cecil, der spätere Baron Burghley, Elisabeth mit der Tatsache, dass Robert Dudley verheiratet ist. Tatsächlich wusste Elisabeth längst von seiner Ehe und zeigte sich dennoch öffentlich mit ihm, was in ganz Europa zu Gerede führte. Dudleys Frau, Amy Robsart, war schwer (wahrscheinlich an Brustkrebs) erkrankt, erlag jedoch nicht ihrem Leiden, sondern starb unter mysteriösen Umständen – durch den Sturz von einer Steintreppe. Robert Dudley wurde des Mordes verdächtigt und kam, obwohl nun Witwer und frei, wegen des Skandals als Ehemann für Elizabeth nicht mehr in Frage.
- Dudley hat zudem nie an einer Verschwörung gegen Elizabeth teilgenommen. Er war ihr bis zu seinem Tod treu ergeben.
- Elizabeths Cousin, der Herzog von Norfolk, wird als katholische Leitfigur dargestellt. Tatsächlich war er Protestant. Historisch korrekt ist seine Hinrichtung wegen einer Verschwörung gegen Elisabeth – er hatte Heiratspläne mit Maria Stuart, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits in englischer Haft befand. Die Intrige erfolgte jedoch erst 1572, also erst 14 Jahre nach Elizabeths Thronbesteigung.
- Bei der Babington-Verschwörung im Jahre 1586 war John Ballard der Drahtzieher.
- Im Film verbringt Marie de Guise eine Liebesnacht mit Sir Francis Walsingham und wird anschließend von ihm ermordet. In Wahrheit starb die französische Königin von Schottland und Mutter von Maria Stuart 1560 an Wassersucht in Edinburgh Castle.
- Deutliche Abweichungen von den historischen Tatsachen ergaben sich bei der Darstellung von William Cecil. Im Film erscheint er als alter Mann, während er in Wirklichkeit nur 13 Jahre älter war als Elisabeth. Tatsächlich hegte er stets Heiratspläne mit der Königin, doch diese führten nicht dazu, dass er entlassen wurde. Im Gegenteil: Cecil war Elisabeths wichtigster Berater bis zu seinem Tod im Jahre 1598. Elisabeth schätzte seine Dienste so sehr, dass sie – ihrem Biographen John E. Neale zufolge – sagte, sie wolle nicht länger leben als William Cecil.
Anmerkungen
- Elisabeth I. war die Tochter von Anne Boleyn, ihre Halbschwester Maria I. die Tochter von Katharina von Aragón.
- Bei dem im Film erwähnten Religionsgesetz handelt es sich um die Uniformitätsakte (engl.: Act of Uniformity) von 1559.
- Alle drei Kinder der Filmproduzentin Alison Owen traten in kleinen Nebenrollen im Film auf. Alfie Owen-Allen (als Arundels Sohn), Sarah Owen (als Hofdame) und Lily Allen (als Hofdame). Jahre später erlangte Lily Allen Bekanntheit als Popsängerin.
- Die Produktionskosten des Films betrugen ca. 25 Millionen US-Dollar.
- Als Drehorte dienten Alnwick Castle, Aydon Castle und Bamburgh Castle in Northumberland; Bolton Castle in den Yorkshire Dales; Durham Cathedral in Durham; Haddon Hall in Derbyshire; Leeds Castle in Kent; Middle Temple in London; Raby Castle in Durham und York Minster in York.
Kritiken
„Die opulent-verschwenderische Ausstattung, Kamera und Musik sowie ein beeindruckendes Schauspielerensemble ergeben ein gelungenes Gesamtkunstwerk.“
– Lexikon des Internationalen Films[1]
„Der indische Regisseur Shekar Kapur […] inszenierte einen über weite Strecken überfrachtet wirkenden Historienfilm. Dank der opulenten Ausstattung, der bemerkenswerten Kostüme und der Oscar-prämierten Maske ist dieses Werk dennoch eine Augenweide. […] Besonders gut sind die überaus finsteren Bilder der Niederschlagung intriganter Meucheleien.“
– Prisma Online[2]
„Mr. Kapurs lebhafte, aufwändige Regie passt gut zur jungen Elizabeth […]. Miss Blanchett […] verleiht ihrer Rolle Geist, Schönheit und Substanz, die andernfalls auch leicht belanglos hätte werden können.“
– Janet Maslin, The New York Times[3]
„Elizabeth verschafft einen verhältnismäßig guten Überblick über den Charakter und das Leben der Monarchin aus dem 16. Jahrhundert. An historisch korrekten Details mangelt es jedoch stark. […] Alles in allem ist dies dennoch ein gelungener Historienfilm. […] Einer der Hauptgründe für das Funktionieren von Elizabeth ist die hervorragende Darstellung von Cate Blanchett. […] sie haucht Leben in die hochverehrte historische Figur. […] Die Nebendarsteller sind erstklassig.“
– James Berardinelli, Reel Views[4]
„Elizabeth ist voll von reichen, gesättigten Farben und Emotionen. […] Der Film kürzt und verändert jedoch die historischen Tatsachen nach eigenem Gutdünken, was typisch ist für die Romanzen der englischen Geschichte. Wirklich gelungen ist die Vorstellung von Cate Blanchett.“
– Roger Ebert, Chicago Sun-Times[5]
Auszeichnungen
Oscar
Gewonnen:
- Beste Make-up (Jenny Shircore)
Nominiert:
- Bester Film
- Beste Hauptdarstellerin (Cate Blanchett)
- Beste Kamera (Remi Adefarasin)
- Beste Filmmusik (David Hirschfelder)
- Bestes Kostümdesign (Alexandra Byrne)
- Bestes Szenenbild (John Myhre, Peter Howitt)
Golden Globe Award
Gewonnen:
- Beste Hauptdarstellerin – Drama (Cate Blanchett)
Nominiert:
- Bester Film – Drama
- Beste Regie (Shekhar Kapur)
British Academy Film Award
Gewonnen:
- Beste Hauptdarstellerin (Cate Blanchett)
- Bester Nebendarsteller (Geoffrey Rush)
- Beste Maske (Jenny Shircore)
- Beste Kamera (Remi Adefarasin)
- Beste Filmmusik (David Hirschfelder)
- Bester britischer Film (Tim Bevan, Eric Fellner und Alison Owen)
Nominiert:
- Bester Film
- Beste Regie (Shekhar Kapur)
- Bestes Original-Drehbuch (Michael Hirst)
- Beste Kostüme (Alexandra Byrne)
- Bester Schnitt (Jill Bilcock)
- Bestes Szenenbild (John Myhre)
Weitere
- Je ein Golden Satellite Award für Cate Blanchett und Kostüm-Designerin Alexandra Byrne
- Cate Blanchett gewann als beste Darstellerin den Las Vegas Film Critics Society Award, den Toronto Film Critics Association Award, den London Critics Circle Film Award, den Screen Actors Guild Award, den Southeastern Film Critics Association Award sowie den Online Film Critics Society Award.
- Bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig gewann Maskenbildnerin Jenny Shircore den Max Factor Award.
Fortsetzung
- 2007: Elizabeth – Das goldene Königreich (Elizabeth: The Golden Age) – Großbritannien, Frankreich – Regie: Shekhar Kapur, mit Cate Blanchett und Geoffrey Rush
Deutsche Fassung
Die deutsche Synchronbearbeitung entstand für die deutsche Erstaufführung am 29. Oktober 1998.[6]
DVD-Veröffentlichungen
- Elizabeth (Special Edition). Universal/DVD 2007, mit Kinotrailer, Filmkommentar von Regisseur Shekhar Kapur, Fotogalerie und Making-of
- Elizabeth & Elizabeth – Das goldene Königreich. Limited Edition, 2 DVDs, Universal/DVD 2008
- Elizabeth. Blu-ray, Universal/DVD 2010, mit Filmkommentar von Regisseur Shekhar Kapur und Making-of
Soundtrack
- David Hirschfelder: Elizabeth. Decca 1998, 1 CD mit 15 Kompositionen
Einzelnachweise
- ↑ Lexikon des internationalen Films
- ↑ Prisma Online
- ↑ "Mr. Kapur's lusty, flamboyant approach does suit the young Elizabeth […]. Ms. Blanchett […] brings spirit, beauty and substance to what otherwise might have been turned into a vacuous role.", New York Times
- ↑ "Elizabeth offers a reasonably accurate overview of the 16th century monarch's character and life. When it comes to specifics, however, the film is sorely lacking. […] Overall, however, this is a fine historical melodrama […]. One of the primary reasons Elizabeth works is because of the superlative performance of Cate Blanchett. […] she breathes life into the revered historical figure. […] The supporting cast is top-notch.", reelviews.net
- ↑ "Elizabeth is […] steeped in rich, saturated colors and emotions. […] The movie, indeed, compresses and rewrites history at its own convenience, which is the rule anyway with English historical romances. What it gets right is the performance by Cate Blanchett.", suntimes.com
- ↑ Synchronkartei
Weblinks
- Elizabeth in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Elizabeth bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Bilder zum Film
- engl. Kinotrailer
Wikimedia Foundation.