Das Dorf der Verdammten (1995)

Das Dorf der Verdammten (1995)
Filmdaten
Deutscher Titel Das Dorf der Verdammten
Originaltitel John Carpenter’s Village of the Damned
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1995
Länge 95 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie John Carpenter
Drehbuch David Himmelstein
Produktion Sandy King,
Michael Preger,
Musik John Carpenter,
Dave Davies
Kamera Gary B. Kibbe
Schnitt Edward A. Warschilka
Besetzung

Das Dorf der Verdammten ist ein Horrorfilm von John Carpenter aus dem Jahre 1995. Der Film ist eine Neuverfilmung des gleichnamigen Films von 1960. Beide Filme basieren auf dem Roman Kuckuckskinder (The Midwich Cuckoos) von John Wyndham.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In dem beschaulichen und abgelegenen Küstendorf Midwich lebt der Arzt Dr. Alan Chaffee mit seiner Frau Barbara, die als Maklerin tätig ist. In dem Dorf leben außerdem die Lehrerin Jill, der Pastor McGowan sowie die manisch-depressive Melanie.

An einem Sommertag wollen die Bewohner von Midwich ein Dorfjubiläum feiern. Alles, was Rang und Namen hat, ist auf den Beinen. Alan will an einer weiter entfernt gelegenen Tankstelle Benzin besorgen und verlässt Midwich. Jill bittet derweil ihren Ehemann, etwas aus einer benachbarten Stadt zu besorgen und macht sich selbst auf die Suche nach neuer Fingerfarbe. Gegen punkt zehn Uhr jedoch geschieht etwas Unerwartetes: Alle Dorfbewohner, auch Haustiere und Weidevieh, fallen für exakt sechs Stunden in tiefe Ohnmacht. Jills Ehemann, der von seiner Besorgung zurückkehrt, verliert während der Autofahrt ebenfalls das Bewusstsein, kurz bevor er Midwich erreicht. Er prallt gegen einen liegengebliebenen LKW, worauf sein Wagen explodiert. Der Rauch alarmiert Polizei und Sicherheitsbehörden, die eine Sperre errichten, da bewusstlose Beamte auf der Straße sowie auf dem Feld liegendes Vieh Großalarm ausgelöst hatten und die Ursache unbekannt ist. Einsatzleiterin ist die Ärztin Dr. Susan Verner von der National Science Foundation. Sie erklärt dem eintreffenden Alan, dass etwas in Midwich passiert sein muss, zumal auch niemand telefonisch oder sonst wie erreichbar ist. Alan sorgt sich um seine Frau. Ganz plötzlich wachen Personen und Weidevieh ringsum wieder auf und Alan und Dr. Verner fahren zusammen mit Polizei und Militär nach Midwich. Dort sind auch die Dorfbewohner wieder zu sich gekommen und sehr verwirrt. Einer der Dorfbewohner war während des Blackouts auf den Kohlegrill gestürzt und verbrannt.

Wenige Wochen nach dem Vorfall stellt Alan fest, dass zehn Frauen (auch seine eigene) schwanger sind. Als sich herausstellt, dass der Zeitpunkt der Empfängnis auf den Tag des Blackouts fällt, macht sich Bestürzung breit. Dr. Verner interessiert sich sehr für dieses Phänomen und bietet den Familien der schwangeren Frauen viel Geld, wenn sie die Kinder gebären und aufziehen. Neun Monate später bringen die Frauen fünf Jungen und fünf Mädchen zur Welt, eines der Mädchen stirbt jedoch bei der Geburt. Dr. Verner entwendet den totgeborenen Säugling. Durch einen DNA-Test wird festgestellt, dass die Kinder genetisch nichts mit ihren „Eltern“ gemein haben. Alan und Dr. Verner brüten nun darüber, wie die Frauen überhaupt schwanger werden konnten. Dr. Verner schlägt zunächst Parthenogenese vor, die Selbstbefruchtung des Eies im Uterus der Frau. Da dies jedoch nicht vom Menschen bekannt ist, verwirft sie diese Idee auch gleich wieder. Bleibt nur noch Xenogenese, also die Implantation eines Fötus in den Mutterleib. Obwohl die Kinder offensichtlich nicht von den einheimischen Ehemännern abstammen, wollen die Frauen ihre Kinder behalten. Alan nennt seine Ziehtochter "Mara", Jill nennt ihren Sohn "David".

In der folgenden Zeit kommt es im Dorf zu einer Reihe von Unfällen und Selbstmorden. Erstes Opfer ist Alans Frau Barbara, die zunächst von Jill davor gerettet werden muss, ihre Hand in kochendes Wasser tunken und sich kurz darauf von einer Klippe in den Tod stürzt. Die Kinder sehen sich inzwischen alle sehr ähnlich und sind ungewöhnlich intelligent. Sie marschieren regelrecht stets paarweise durch das Dorf und tragen alle dasselbe Outfit. Anführerin ist Alans Tochter Mara. Alle haben einen Partner, bis auf Jills Sohn David, der allein ist, da seine "Partnerin" ja bei der Geburt verstarb.

Zweites Opfer rätselhafter Vorkommnisse ist die örtliche Augenärztin, die einem der Kinder bei einer Untersuchung versehentlich Reinigungsbenzin statt Kontaktmittel in die Augen träufelt. Das Mädchen schreit vor Schmerz, woraufhin Mara ins Behandlungszimmer stürmt. Dann bringt Mara die Ärztin dazu, ihre Augen mit dem Reinigungsbenzin zu verätzen. Der Dorfpastor sorgt sich um die Sicherheit seiner Gemeinde und Jill bittet Alan, die Kinder zu unterrichten, da diese ihn anscheinend als Einzigen respektieren. Alan hat allerdings so seine Probleme mit dem Unterrichten, da Mara ihre Gruppe am Antworten hindert. Dafür findet er heraus, dass David von dem verstorbenen Baby weiß. Aber woher? Inzwischen hat Melanie, deren Kind bei der Geburt umgekommen war, sich das Leben genommen.

Drittes Opfer ist der trinksüchtige Hausmeister, der eines der Kinder mit seinem Besen schlägt. Die Kinder bringen ihn dazu, auf ein Dach zu klettern und sich in die Tiefe zu stürzen und sich dabei am Besenstiel aufzuspießen. Daraufhin erzählt Dr. Verner Alan, dass es noch mehr Dörfer mit Kuckuckskindern gibt. Dann zeigt sie ihm den versteckten, totgeborenen Säugling. Alan ist beim Anblick des Säuglings klar, was hier läuft: Das Totgeborene ist nicht menschlicher Natur. Damit sind es denn auch die Kinder nicht. Dr. Verner ermahnt Alan, seine Gedanken abzuschotten, damit die Kinder nicht herausfinden, dass Alan hinter ihr Geheimnis gekommen ist. Ein weiser Rat, denn noch am selben Abend versucht Mara, seine Gedanken zu erspähen. Sie offeriert Alan, dass die Kinder fortan in einer abgelegenen Scheune leben werden und er sie gefälligst mit Nahrung zu versorgen habe. Noch am selben Abend bringen die Eltern ihre Kinder zur Scheune.

Viertes Opfer von Midwich ist einer der Väter, der versucht, seine Tochter Judy (eines der Kuckuckskinder) mit Gewalt nach Hause zu schleifen, nachdem die Mutter hysterisch wurde. Die Kinder aber bringen den Mann dazu, sich in sein Auto zu setzen und in einen Benzintank zu rasen. Dr. Verner erzählt Alan unterdessen, dass die anderen Dörfer mit Kuckuckskinder vernichtet wurden. Auch das Dorf Midwich soll zerstört werden, um die Kinder zu töten. Alan stellt Mara wutentbrannt zur Rede. Mara erklärt Alan, dass die Gruppe fliehen und sich ausbreiten muss. Und Alan soll ihnen dabei helfen.

Inzwischen bekommt David Ärger mit Mara, die in ihm einen Störenfried sieht und ihn am liebsten loswerden will. Die beiden werden vom Dorfpastor belauert, der ein Jagdgewehr im Anschlag hält. Er will Mara töten. Doch so weit kommt es nicht. Plötzlich stehen vier der Kinder hinter ihm und bringen ihn dazu, sich selbst zu erschießen. Am Abend kommt es im Dorf zu Ausschreitungen. Die Witwe des Pastors ist völlig übergeschnappt und marschiert mit dem halben Dorf, mit Fackeln bewaffnet, in Richtung Scheune. Währenddessen wird Dr. Verner in ihrem Büro überrascht und umgebracht. Der Dorfmob wird ebenfalls von den Kindern aufgehalten. Weil Mrs. McGowan ihre Fackel fallen lässt, verbrennt sie bei lebendigem Leib. Entsetzt fliehen die Dorfbewohner.

Inzwischen versucht die Nationalgarde, die Scheune zu stürmen. Die anrückenden Beamten werden jedoch von den Kindern dazu gebracht, sich gegenseitig zu töten. Währenddessen beschließt Alan, die Kinder mit Hilfe einer Kofferbombe zu vernichten. Er fährt zur Scheune und stellt die Kinder erneut zur Rede. Mara fragt ihn, ob er sich um Fluchtmöglichkeiten gekümmert habe. Alan ignoriert sie. Er will unbedingt David retten. Unter einem Vorwand will Alan ihn aus der Scheune schicken. Auch Jill trifft bei der Scheune ein und wird Zeuge, wie die Kinder versuchen, Alans Gedanken zu erspähen. Doch sie schaffen es nicht. Alles was sie sehen können, ist eine Mauer aus Stein. Als Jill versucht, mit David wegzulaufen, wird sie von Mara telepathisch attackiert. David rennt zu Mara und stößt sie gewaltsam zu Boden. Jill nutzt die Gelegenheit und läuft mit David weg. Die Kinder aber attackieren nun Alans mentale Blockade so lange, bis sie das Zifferblatt der Zeitbombe erkennen. Zu spät, die Scheune wird zerstört.

Jill ergreift schließlich mit David die Flucht aus Midwich.

Hintergrund

  • Carpenter hatte einen kleinen Gastauftritt im Film als Rip Haight, der Mann, der an der Tankstelle telefoniert.
  • Das Dorf der Verdammten erntete in den USA verheerende Kritiken und fiel auch beim US-amerikanischen Publikum durch. Die Einspielergebnisse blieben deutlich hinter den Erwartungen von Universal Pictures zurück. Aus diesem Grund entschied man sich, den Film nicht nach Deutschland in die Kinos zu bringen. Auch interessierte sich kein anderer Filmverleih für den Film. Veröffentlicht wurde er hierzulande nur auf Laserdisc, Video und später auf DVD.
  • Das Buch der Verdammten, welches Dr. Alan Chaffee in einer kurzen Szene anspricht, gibt es tatsächlich. Es stammt, wie im Film auch erwähnt, von Charles Fort.

Kritik

„Horror der sanfteren Art, der weniger auf Effekte als auf die Schaffung einer bedrohlichen Atmosphäre angelegt ist.“

Lexikon des Internationalen Films[1]

Auszeichnungen

Der Film wurde 1996 in der Kategorie Worst Remake or Sequel für die Goldene Himbeere nominiert.

Literatur

  • John Wyndham: Kuckuckskinder. Roman (Originaltitel: The Midwich Cuckoos). Deutsch von Christiane Schreiter. Phantastische Bibliothek, Band 277. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, 218 S., ISBN 3-518-38393-0
  • Charles Fort: Das Buch der Verdammten. (Originaltitel: The Book of the Damned). Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-86150-124-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.filmevona-z.de/filmsuche.cfm?wert=68118&sucheNach=titel



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