Das Ding aus einer anderen Welt (1982)

Das Ding aus einer anderen Welt (1982)
Filmdaten
Deutscher Titel Das Ding aus einer anderen Welt
Originaltitel The Thing
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch, Norwegisch
Erscheinungsjahr 1982
Länge 104 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie John Carpenter
Drehbuch William Lancaster
Produktion Stuart Cohen
Musik Ennio Morricone
John Carpenter (ungenannt)
Kamera Dean Cundey
Schnitt Todd C. Ramsay
Besetzung

Das Ding aus einer anderen Welt (Originaltitel: The Thing) ist ein Science-Fiction- und Horrorfilm von John Carpenter aus dem Jahr 1982. Der Film ist eine Umsetzung der Erzählung Who Goes There? von John W. Campbell Jr., die im Jahr 1951 bereits als Das Ding aus einer anderen Welt von Christian Nyby in einer Produktion von Howard Hawks verfilmt worden war. Im Oktober 2011 wurde in den USA ein Prequel mit dem Titel The Thing veröffentlicht.[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Eine amerikanische Forschungsstation mit 12 Wissenschaftlern in der Antarktis erhält überraschend Besuch von zwei panischen und schießwütigen Norwegern, die mit einem Hubschrauber und mit Gewehren bewaffnet einem Hund nachjagen. Sie folgen ihm schließlich zur amerikanischen Antarktisstation, wo sie einen der Forscher anschießen, da sie panisch versuchen den Hund zu töten. Vor lauter Hysterie sprengt einer der Norweger aus Versehen sich selbst mit dem Hubschrauber in die Luft. Es kommt zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf der zweite norwegische Forscher in Notwehr erschossen wird.

Eine Untersuchung der benachbarten, norwegischen Forschungsstation deckt auf, dass die ganze Station völlig zerstört wurde. Draußen im Schnee entdecken die Forscher außerdem einen verbrannten Leichnam, der die Form eines deformierten Menschen hat. Sie bringen die Leiche zwecks Untersuchungen in die eigene Station. Ein Arzt stellt fest, dass die Organe der Leiche ganz normale, menschliche Organe sind und somit liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei dem Leichnam um einen Menschen handelt. Aber es findet sich keine Erklärung für die Deformationen.

Der zugelaufene Hund ist ein Wirt einer außerirdischen Lebensform, die in amöben- oder krebsgeschwürartigen Metamorphosen die Gestalt des infizierten Wirtes täuschend echt annimmt und sich auch teilen kann. Als das Alien vor den Augen der Forscher den Hund verlässt, werden diese auf das Alien aufmerksam. Sie entdecken auf mitgebrachten Videoaufnahmen, dass die norwegischen Forscher ein Raumschiff freigelegt hatten, das seit über 100.000 Jahren im Eis verborgen war. Mit diesem Raumschiff wurde das Alien freigelegt.

Es entsteht zuerst Panik, dann Paranoia unter den amerikanischen Forschern. Für den Leiter der Basis und seine Männer bricht in der klaustrophobischen Enge der Station der blanke Terror aus.

Außerdem stellt sich durch Extrapolation per Computer heraus, dass die ganze Menschheit von dieser Station ausgehend von einer Invasion bedroht ist. Das Team weiß nur, dass man die außerirdische Kreatur mit Feuer vernichten kann. Die angespannte Situation bringt mit sich, dass die Männer sich pausenlos im Auge behalten müssen, denn eine Flucht scheitert an sabotierten Geräten.

Nicht ohne Schwierigkeiten übernimmt schließlich der Hubschrauberpilot namens MacReady die Führung der Gruppe. Nachdem sie per Funk keine Hilfe holen können, ergreift er die Initiative und versucht Freund und Feind zu unterscheiden, doch die Überlebenden sind nicht sehr kooperativ. Auf furchtbare Weise wird die Besatzung währenddessen weiter dezimiert. MacReady gelingt es in einem spektakulären Finale, das „Ding“ mit Dynamit zu vernichten. Dabei geht auch die ganze Forschungsstation in Flammen auf. Am Schluss trifft MacReady noch Childs, einen anderen seiner Forscherkollegen, der während der Showdowns verschwunden war. Die letzten beiden Überlebenden vertrauen einander zwar nicht, und haben sich bis zuletzt argwöhnisch im Auge, sehen aber ohnehin dem offensichtlich sicheren Tod im Eis entgegen und setzen sich abgekämpft nebeneinander in den Schnee. Die Frage, ob Childs vom Alien infiziert worden ist bleibt für den Zuschauer offen.

Weitere Informationen

Nachdem Regisseur John Carpenter zuvor mit Halloween und Die Klapperschlange zwei große Erfolge gefeiert hatte, erwies sich Das Ding an der Kinokasse als Flop. Der Grund dafür lag wohl vor allem an den harten Splatterelementen (Maskeneffekte von Rob Bottin), die zum Zeitpunkt des Kinostarts nicht mehr populär waren. Hinzu kam, dass der Film zwei Wochen nach dem Kinostart von E. T. – Der Außerirdische in den US-Kinos startete – dieser zeigte einen gänzlich friedlichen Außerirdischen, was dem damaligen Zeitgeist mehr entsprach. Des Weiteren erhielt der Film negative Kritiken wegen der expliziten Gewaltdarstellungen. Carpenter hingegen bezeichnete den Film in späteren Interviews als einen seiner Favoriten: „Das ist mein Lieblingsfilm, da habe ich Horror gezeigt.“

Carpenter war mit der Musik von Filmmusiklegende Ennio Morricone nicht ganz zufrieden und komponierte selbst noch einige Stücke hinzu. Ganz deutlich hört man dies in der Anfangstitelsequenz des Films, die nach der Filmmusik zu Halloween 3 klingt, der im selben Jahr produziert wurde.

The Thing genießt bis heute große Anerkennung bei den Anhängern des Horrorfilms. Bemerkenswert ist, dass der Film – wie John Carpenters Dark Star – ganz ohne weibliche Darsteller auskommt. Die einzige „Frau“ in dem Film ist die Stimme eines Computers, gesprochen von Carpenters damaliger Ehefrau Adrienne Barbeau.

Das Ding aus einer anderen Welt erlebte 2002 eine interaktive Fortsetzung, so wurde es unter dem Namen „The Thing – Das Ding aus einer anderen Welt“ für den PC sowie für diverse Konsolen entwickelt. Das „The Thing“-Videospiel zählt zum Survival-Horror-Genre.

Bei seiner Kinoauswertung lief der Film mit einer Freigabe "ab 16". Danach wurde die Freigabe auf "ab 18" erhöht und die ungekürzte Fassung am 29. September 1984 indiziert. Im August 2009 hat die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien den Film von der Liste der jugendgefährdenden Medien gestrichen. Die FSK hat den Film nach der Listenstreichung am 23. September 2009 im Auftrag von Universal neu geprüft und ihn ungeschnitten mit einer Altersfreigabe "ab 16 Jahren" freigegeben.[3] Solange der Film auf dem Index stand, durften nur gekürzte Fassungen im Free-TV gesendet werden.

Laut Aussagen von Mitarbeitern der Amundsen-Scott-Südpolstation werden traditionell nach Abflug des letzten Flugzeugs zu Beginn des Winters am Südpol beide Versionen von The Thing gemeinschaftlich angesehen.[4][5]

Auf dem Computerbildschirm steht „27,000 hrs“ bis zur vollständigen Verseuchung der Erde. Dies wurde in der deutschen Synchronisation fälschlicherweise als „siebenundzwanzig Stunden“ übersetzt (tatsächlich siebenundzwanzigtausend Stunden = 1125 Tage oder etwas mehr als drei Jahre).

John Carpenter, ein erklärter Fan von Howard Hawks, verbeugt sich schon in Halloween – Die Nacht des Grauens (1978) vor dem klassischen Vorgänger, indem er ihn eingangs im Abendprogramm laufen lässt. Außerdem hat Carpenter im Film einen Cameo-Auftritt als Norweger.

Kritiken

„[…] Die Effekte, mit denen das geschieht, sind in der Tat unerhört. Die Maskenbildner, die inzwischen offenbar auf den Schlachthöfen in die Lehre gehen, leisten Unglaubliches. Doch irgendwie rächt sich das Sichtbarmachen des Unvorstellbaren. So sehr man das blutrünstige Schauspiel der verrückt spielenden blutigen Innereien bewundert – richtig zusammengezuckt bin ich nur, als sich die Männer zur Blutentnahme mit dem Messer den Daumen aufschnitten. Hier hatte der Schrecken meine bescheidenen Vorstellungsverhältnisse wieder eingeholt.“

Ronald M. Hahn/Volker Jansen: Lexikon des Science-Fiction-Films, Seite 201, zitiert Hellmuth Karasek, DER SPIEGEL [6]

„[…] Der seine Science-Fiction- und Horroreffekte perfekt setzende Film hat nur noch wenig mit seinem berühmten Vorgänger (1951) zu tun: Er wurde in erster Linie ein Ausstellungsstück für die verblüffenden Möglichkeiten der Trick- und Spezialtechniken des modernen Hollywood-Kinos, doch angesichts der damit produzierten Ekelszenen, Blutorgien und Leichensezierereien mag man solche Trickkunst kaum würdigen. Carpenter begnügt sich mit der Sensation […]“

Lexikon des internationalen Films[7]

„[John Carpenters] ausgereifteste […] Arbeit bis heute ist Das Ding aus einer anderen Welt (1982). […] Carpenters Regie könnte die beste seiner gesamten Karriere sein.“

Marco Lanzagorta: Senses of Cinema [8]

„Setzten die Regisseure Christian Nyby und Howard Hawks 1951 noch ganz auf unheilschwangere Atmosphäre, klotzt die Neuverfilmung mit den monströsen Mutationen von Trickgenie Rob Bottin.“

TV Spielfilm[9]

Literatur

  • Frank Schnelle: Suspense, Schock, Terror. John Carpenter und seine Filme. Verlag Robert Fischer, Stuttgart 1991, ISBN 3-924098-04-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.moviepilot.de/news/trailer-zum-the-thing-prequel-laesst-das-blut-gefrieren-111488
  2. http://www.moviejones.de/filme-1887/the-thing/ding-aus-einer-anderen-welt-remake.html
  3. FSK-Karte zu Das Ding aus einer anderen Welt (Neuprüfung vom 23. September 2009) (PDF, 80 kB). Abgerufen am 14. Februar 2010.
  4. Blog von „Iceman“ (englisch). http://www.antarctic-adventures.de+(25. Februar+2007).+Abgerufen am 14. Februar 2010.
  5. Bild der Filmvorführung. http://www.antarctic-adventures.de.+Abgerufen am 14. Februar 2010.
  6. Ronald M. Hahn/Volker Jansen: Lexikon des Science-fiction-Films : [2000 Filme von 1902 bis heute]. 7. Auflage, Wilhelm Heyne Verlag, München 1997, ISBN 3-453-11860-X
  7. Das Ding aus einer anderen Welt (1982) im Lexikon des Internationalen Films
  8. Marco Lanzagorta: John Carpenter. In: Senses of Cinema. Februar 2003, abgerufen am 27. April 2008 (englisch): „[…] his most accomplished […] work to date has been The Thing (1982). […] Carpenter's direction may be the finest in his entire career.“
  9. Das Ding aus einer anderen Welt. TV Spielfilm. Abgerufen am 14. Februar 2010.

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